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  #1  
Alt 24.08.2008, 15:05
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Liebe Mami,

heute bist du schon 10 Wochen nicht mehr bei uns. Es ist für mich immer noch unvorstellbar, dass du in der kleinen Urne tief in der Erde bist. Alles Materielle hast du zurück gelassen.

Morgen haben deine Enkelsöhne ihren 17. Geburtstag, der erste Feiertag ohne Dich. Aber ich weiß, du bist bei uns.
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Meine Mama

+15.06.2008

Dich zu verlier'n war schwer,
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  #2  
Alt 24.09.2008, 21:10
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Nun endlich Normalstation, jetzt heißts erstmal aufpäppeln,zunehmen,mobilisierung, und Stoma-einführung. Deine Bettnachbarin war eine ganz liebe, sie hatte auch ein Stoma und konnte es auch rückverlegen lassen, das war auch dein Ziel.Nun denn, das mit dem Essen klappte nicht so gut. Durch das viele Liegen war deine Lunge angegriffen. Zweimal wurdest du punktiert, und immer 1,5 Liter raus.
So, nun kam das Thema Rhea zur Sprache. Wie soll das gehen? Ohne Hilfe kannst du keinen Schritt gehen, obwohl der "Knochenbrecher" Thilo schon viel vollbracht hatte. Geriatrie, das wäre wohl das beste, ja, nur nehmen die Patienten nur für 2 Wochen und es ist eh kein Platz frei. Dabei wolltest du nur eins : Raus aus der Klinik.
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+15.06.2008

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  #3  
Alt 09.10.2008, 09:15
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Am 28. Feb.2008 kamst du nach Feldafing zur Frühreha. Welche Freude und Erleichterung auf beiden Seiten. Der Aufenthalt dort war sehr schön, allein das Essen,es wurde auf Porzelan und Tablett durch "uniformiertes" Personal "serviert". Nachmittags gabs immer Kuchen und Kaffee, den Kuchen hast du immer gegessen. Auch die Behandlungen waren super. Wir konnten nach ein paar Tagen sogar im Rollstuhl zum Aussichtsfenster fahren. Es war sehr anstrengend für dich, aber mal ne Abwechslung. Deine OP-Wunde heilte zwar nur langsam und bereitete dir Schmerzen, aber die Aussicht bald nach Hause zu kommen stärkte dich.
Nach 3 Wochen, am 20. März war es endlich so weit. Ab in den Rollstuhl und zum Parkplatz. Eine Stunde Fahrt, die du unter Schmerzen, aber total glücklich überstanden hast. Wie kommen wir in den 2ten Stock?? Du warst so tapfer,stark wir haben es geschafft. Endlich zu Hause. Du warst so glücklich
Die erste Nacht im eigenen Bett, du bist richtig aufgeblüht, Papa und ich waren so froh und erleichert. Nun hieß es weiter mit Mobilisierung.
Das gestaltete sich nicht einfach, nachdem wir den Rollator, der uns für den Entlassungstag zugesichert wurde, erst nach einer Woche bekamen. Mist. Also mußtest du am Arm von Papa zur Toilette,ins Schlafzimmer,Wohnzimmer und zurück.Klappte recht gut. Die ersten Tage zuhause hast du noch gut
gegessen, zwar sehr wenig, aber ich war zufrieden.
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+15.06.2008

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  #4  
Alt 15.10.2008, 18:41
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Mama


heute sind es unglaubliche 4 Monate!!!!

Ich hoffe so sehr, dass es dir dort "oben" gut geht. Danke für dein Zeichen!!!

Ich liebe Dich

Deine Elisabeth
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+15.06.2008

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  #5  
Alt 05.11.2008, 09:24
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Die ersten 2 Wochen zuhause, aber eigendlich keine Besserung, jeder Tag lief gleich ab. Aufstehen, waschen, Wundversorgung,Stomaversorgung und wieder liegen im Wohnzimmer.
Dann der Super-Gau! Es war morgens um 6 Uhr. Du mußtest zur Toilette und wolltest Papa nicht wecken. Schlaftrunken, wie man es so kennt, bist du aufgestanden und gleich wieder zusammen geklappt. Natürlich nicht aufs Bett, sondern an die Bettkante,und dann auf den Boden. Du hast dir den Steiß geprellt und konntest dich nicht mehr bewegen. Mit aller Kraft hat Papa dich wieder zurück ins Bett gehoben. Klasse, der HA war da, und wollte dich zum Röntgen ins KH bringen. Das wolltest du nicht. Also eine Spritze und Schmerzmittel und das für die nächsten 2 Wochen. Du lagst nur im Bett, hast nichts gelesen, oder fernseh geschaut. Totales Dessinteresse mit Schmerzen und Hilflosigkeit auf meiner Seite.
Nach ca. 1 Woche hast du über Schmerzen in der linken Leiste geklagt. Was kommt denn jetzt noch? Keine Ahnung, vielleicht eine Zerrung? Weit gefehlt, aber dazu später.
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+15.06.2008

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  #6  
Alt 05.11.2008, 09:35
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Nach 2 1/2 Wochen war dein Geburtstag, 30 April. Heute wollten wir dich wieder ins Wohnzimmer verfrachten. Wir haben die dort ein Bett aus dem Sofa gebaut. Du hast dich so gefreut. Ab heute habe wir dich wieder jeden Tag mit dem Rollator ins Wohnzimmer gefahren. Du hast wieder mehr Interesse am Leben gezeigt, wieder mal Fernseh geschaut und dich zum Essen aufgesetzt. Aber deine Schmerzen im Bauch wurden mehr,obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch immer glaubte, es sei von dem Narbengewebe im Bauch. Also immer öfter Schmerzmittel, dein Appetit kam nicht wieder, im Gegenteil, du mußtest immer wieder erbrechen. Alle Versuche dich zum Essen zu bewegen scheiterten. Das einzigste was du gegessen hast, war Haferschleim, du bist so stark abgemagert, dass der HA dich ins KH einweisen wollte.Ich werde nie vergessen, als du sagtest: Was soll ich denn noch hier, ich bin alt und habe Krebs,lieber Gott erlöse mich. Auch zu diesem Zeitpunkt war mir das Ausmaß dieser Krankheit nich bewußt. Ich war immer noch voller Hoffnung, wir bräuchten dich nur zu stärken für die Palliativ-Chemo und wir können noch ein paar Jahre zusammen erleben.
Ich habe dir Blumen mitgebracht, deine Reaktion: die sind aber schön,hättest du sie aber für mein Grab kaufen sollen
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+15.06.2008

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  #7  
Alt 02.12.2008, 09:57
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Standard AW: Wiedersehen Mama

Am 03.06. wurdest du ins KKH gebracht, ich sehe heute noch deine Augen, die vor Freude strahlten, als du mich gesehen hast.
Im Aufnahmebereich war Frau Dr.H. Sie ist so erschrocken, als sie deinen schlechten Zustand sah.Lt.Plan wärst du heute nur zur ambulanten Sprechstunde angemeldet.Sie gab dir gleich eine Infusionslösung und dann ab zu den ganzen Untersuchungen. Blutentnahme, Röntgen und Ultraschall. Beim Ultraschall durfte ich mitgehen. Es herschte dort unglaubliche Stille.Keiner der Ärzte sagte während der Untersuchung ein Wort, und ich traute mich nicht zu fragen.
Danach ab auf die onkologische Abteilung, obwohl ich "geistig" gewappnet war, war es ein Schock für mich. In diesem Zimmer lagen 2 Frauen voller Schläuche und Infusionen, ohne Haare und zum Teil sehr gelb am ganzen Körper.Da war mir klar, dass du keine Chemo machen wirst.Leider habe ich an diesem Nachmittag keinen Arzt mehr gesehen.
Am Mittwoch erwischte ich einen ganz jungen Arzt, und fragte ihn nach den Befunden. Er stammelte irgendwas von "nichts neues" Hä? Sind nun Metas in der Leber oder Lunge? Keine Antwort, und weg war er. Super, genauso schlau wie vorher.Es war nur geplant, dir künstliche Zusatz-ernährung zu geben.
Am Donnerstag mittag kam ich ins Zimmer und war geschockt. Du bist im Bett gesessen, mit dem Tablett und hast versucht zu essen. Du warst total nass geschwitzt. Auf meine Frage was denn los ist, hast du gesagt, du hättest so starke Schmerzen im Bein. Die Ärzte hätten gesagt, irgendetwas in der Leiste ist verstopft. Ich schlug die Decke zurück, und sah, dass dein linkes Bein ganz blau war.Ich rief die Schwester, die meinte, es wäre bekannt, und es ist z.Zeit kein Arzt auf der Station, alle beim Essen. Na gut, die müssen ja auch mal essen, aber kann man einen Patienten mit dieser Diagnose (Verstopfung und Schmerzen) einfach im Bett liegen lassen?
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