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  #1  
Alt 25.08.2008, 21:21
Benutzerbild von Kiara
Kiara Kiara ist offline
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Registriert seit: 28.04.2007
Beiträge: 19
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Hallo Silli,
ich habe meine Mama vor 5 Wochen gehen lassen müssen - ich habe es ihr
sogar gewünscht - damit das Leiden ein Ende hat.Es ist einfach nur bitter und ich mache mir ähnliche Gedanken wie Du.....wars das jetzt, was kommt,
wenn man geht?

Ich habe schon vor vielen Jahren Bücher über Nahtoderlebnisse gelesen.
Jetzt lese ich gerade auch ein Trauerbuch und als nächstes dann ein Buch
von einem Medium.

Ich frage mich manchmal, wie wir diesen Wahnsinn überhaupt aushalten konnten.Erst kommt die Diagnose, dann die Therapie(die ja eigentlich gar keine
ist)- dann das Leiden und das elendige Dahinsiechen.

Das Leben wird nie mehr so wie früher sein... :-(
Und ich habe es auch noch nicht ganz kapiert - DAS ICH MEINE MAMA NICHT MEHR ANRUFEN KANN :-(

LG
Kiara
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  #2  
Alt 25.08.2008, 22:28
Ronnya Ronnya ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 985
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silli....

Ich frage mich auch ständig ,wo ist Papa jetzt ? Kann er uns sehen ?Kann ich ihn spüren...??All diese Fragen stelle ich mir mir auch...

Ich versuche jetzt mal dir zu erzählen ,was ich glaube....

Also...
Ich bin katholisch erzogen worden,und habe als Kind immer geglaubt das unsere Verstorbenen in den Himmel kommen,so wurde es mir "beigebracht"...
Tja Silli,genau das glaube ich heute auch noch.....
Als mein Vater gestorben ist habe ich fest daran geglaubt das seine Eltern ihn abgeholt haben....Und ich fand es irgentwie tröstlich zu wissen das meine Oma ,die schon mit 51 verstarb(ich kannte sie gar nicht),ihren Sohn nach all den Jahren wieder in die Arme schließen konnte.Ich habe mir diesen kindlichen Glauben bewart,und er hat mir ein wenig geholfen...

In den ersten Tagen nach Papas Tod hatte ich ständig das Gefühl"beobachtet " zu werde.Es war nicht unangenehm,aber ich war mir sicher Papa schaut auf uns hinunter.
Mein Sohn sagt immer,wenn wir auf dem Friedhof sind:
Schaut doch nicht auf das Grab,ihr müsst nach oben schauen,da ist der Opa....

Vielleicht kannst du mit diesem Gedankenansatz nichts anfangen,und manche mögen darüber vielleicht lächeln,aber MIR hilft es,und würde ich nicht daran glauben,würde ich verrückt werden.

Ich spüre meinen Papa manchmal(oder bilde ich es mir ein????)
Meistens ,wenn ich mit dem Hund spazieren gehe,und über die Felder schaue...
und dann spreche ich auch mit ihm.

Liebe Silli,ich weiß,der Schmerz ist so übermächtig....Die Trauer so stark...
Ich kann dir nur sagen,das ich all deine Gefühle kenne,und sie dir so gut nachempfinden kann

Eine angenehme Nacht....
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #3  
Alt 06.09.2008, 13:48
silli35 silli35 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 56
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Hallo,

ich mache mir auch so meine Gedanken wo meine Mama jetzt ist. Ist ihre Seele hier und manchmal bei mir. Ich habe auch nur ganz am Anfang einmal von ihr geträumt. Da träumte ich alles sei wieder gut geworden... Manche können ja wenigstens im Traum in Kontakt treten, aber vielleicht kommt es ja noch. Alles ist so unwirklich. 6 Wochen ist sie nicht mehr da, der Alltag ist da, alles läuft irgendwie weiter, manche Tage sind gut und manche furchtbar.
Liebe Kiara, ich habe es auch immer noch nicht wirklich realisiert. Wann holt mich die Realität wohl ein? Ich tue manchmal so als ob nix wär.
Liebe Ronnya, es wäre so schön, wenn man sich wieder sehen würde, aber ich weiß nicht wirklich, ob ich daran glaube oder es nur hoffe.
Beschäftige mich jetzt auch mit verschiedenen Büchern: Verena Kast/ Trauern und Bode/Trauern hat viele Farben. Hat noch jemand einen guten Tipp?

Liebe Grüße und ein schönes Wohenende!!!
silli
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  #4  
Alt 07.09.2008, 01:12
Stephanie69 Stephanie69 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Hallo liebe Silli,
erstmal mein herzlichstes Beileid zu Deinem schweren Verlust.
Ich habe meine Mutter im Alter von 61 Jahren an Magenkrebs am 20.Juni 2008 verloren. Meine Familie und ich hatten 6 Wochen Zeit, von der Diagnose bis zu ihrem Tod. Mein Vater ist nun auch alleine. Er ist Rentner, arbeitet aber immer noch weiter. Es hilft ihm sehr, da er viel unter Menschen kommt. Er ist Handelsvertreter. Hat dein Vater Hobbies oder geht er noch arbeiten ?
Gruß Stephanie
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  #5  
Alt 07.09.2008, 12:04
neele neele ist offline
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Registriert seit: 15.09.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Liebe Silly,
meine Mama ist auch gerade gestoben. Mit 58, es ist so schrecklich. Wir wissen auch überhaupt nicht wie es weiter gehen soll. Haben am Dienstag noch die Trauerfeier vor uns. Wo ich am liebsten nicht hingehen würde ,weil es so verdammt weeeeeeh tut.
Meinem Vater geht es auch sehr schlecht und wie er damit klar kommen soll ,keine Ahnung???????

Viele Grüsse neele
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  #6  
Alt 07.09.2008, 20:06
silli35 silli35 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.09.2007
Beiträge: 56
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Hallo,

sonntags geht es mir wieder schlechter als an den anderen Tagen. Lenke mich ab und mag mich mit der Trauer gar nicht beschäftigen und sie zulassen. Ach es ist so schwierig mit dem großen Verlust umzugehen.
Liebe Stephanie69, es tut mir leid, dass Du inso kurzer Zeit loslassen musstest und kann Dich gut verstehen. Mein Papa arbeitet nicht mehr. Er hat einen Hund, der sehr lieb ist und ihn fordert. Er geht viel raus, kommt zu mir oder geht zu Freunden, aber er leidet auch sehr und ich kann ihm das leider nicht nehmen. Fühle mich so hilflos.
Liebe neele, es tut mir leid für Dich und Deine Familie. Es ist ja grade erst ein paar Tage her. Ich hatte so große Angst vor der Beerdigung und den Menschen, aber es war eine ganz persönliche Trauerfeier, die von so vielen lieben Menschen begleitet wurde. Ich fühlte mich getragen. Das hat es mir leichter gemacht. Das hätte ich nie gedacht. Jetzt gehe ich mal alleine und mal mit Papa den Trauerweg, der unsere Beziehung zueinander sehr verändert hat und weiter verändert. Es ist heilsam für uns beide, aber schmerzhaft ohne Mama, die wir sehr geliebt haben. Alles verändert sich...

Liebe Grüße
silli
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  #7  
Alt 09.09.2008, 21:33
Sanni76 Sanni76 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2008
Beiträge: 9
Standard AW: Ohne meine allerliebste Mama...und nun?

Hallo Silli,
mein herzliches Beileid. Ich mußte meine Mami auch gehen lassen. Sie ist am 23.08.08 im Alter von 58 Jahren gestorben. Bei ihr waren es Lebermetastasen. Es tut einfach so unendlich weh, dass man es nicht beschreiben kann. Ich habe manchmal das Gefühl, als reisst mir jemand mein herz heraus. Ich vermisse meine Mami so doll...Jeden Tag gehe ich sie besuchen. Meinem Vater geht es wahrscheinlich so wie deinem. Ich sehe, dass es ihm sehr schlecht geht, aber er redet auch nicht darüber. Manchmal weint er...und dass kann ich überhaupt nicht ertragen. In solchen Momenten weiss ich einfach nicht weiter. Wie kommt man mit diesem Verlust irgendwann klar? Wie kann man diesen Schmerz ertragen? Mein Bruder hat auch zu mir gesagt, dass unsere Mami jetzt unser Schutzengel ist und immer bei uns ist. Und das glaube ich jetzt auch.
Alles Liebe und viel Kraft. Sanni
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