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#1
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AW: Träume................
hallo alex,
für mich klingt es auch so, dass deine mutter den tod schon gespürt hat. als meine mutter noch pumperlgesund war (zumindest dachten wir das alle..., denn den tumor muss sie ja schon länger gehabt haben....), hat sie manchmal davon gesprochen, dass sie sich überlegt, eine begräbnisversicherung zu machen. einmal dachte sie laut darüber nach, ob sie ihren körper mal der wissenschaft zur verfügung stellen möchte, damit wir, ihre kinder, uns die begräbniskosten ersparen. ich konnte das kaum ertragen, alleine der gedanke, dass meine liebe und immer positive und strahlende mutter mal sterben könnte, war so unvorstellbar, dass ich ihn sofort weggeschoben habe. ich sagte dann zu ihr: darüber brauchst du dir jetzt noch keine gedanken machen, du wirst sicher mindestens 80. und hab dann schnell in gedanken gezählt, wieviele jahre noch bis dahin sind, damit ich solange zeit habe, mich an den gedanken zu gewöhnen, dass meine mutter mal sterben wird. (15 jahre zählte ich. geworden sind es dann 1,5 ....) ich möchte damit sagen, dass viele ihren kommenden tod schon im vorhinein spüren, selbst wenn es dafür noch gar keine anzeichen gibt. z.b. falcos letztes lied, "out of the dark" (www.youtube.com/watch?v=xthFdFGUCzk) ist ja ein richtiges "willkommenslied" für den tod - falco konnte damals nicht wissen, dass er bald danach bei einem autounfall sterben würde....... aber jetzt wieder zu den träumen: auch ich habe schon zweimal geträumt, dass meine mutter, obwohl sie schon gestorben ist, bei uns ist und eben den krebs hat, der für sie sehr ungemütlich ist, um es gelinde auszudrücken, und ich im traum angst davor habe, dass sie bald sterben wird - obwohl ich gleichzeitig wusste, dass sie ja schon gestorben ist..... wahrscheinlich ist es normal, im traum die ebenen durcheinanderzubringen .... ich bin richtig froh, dass es das "trauerjahr" gibt. es trägt zwar niemand mehr schwarze schleifen am arm, aber es tut gut zu wissen, dass es im kollektivbewusstsein bekannt ist, dass trauer viel zeit braucht - und eben die unterschiedlichsten wahrnehmungen hervorrufen kann. wie eben auch träume, in denen mehrere ebenen gleichzeitig ausgelebt und verarbeitet werden.... solche träume werden wohl mit der zeit weniger werden, jetzt ist noch alles frisch, jetzt hat das unterbewusstsein noch viel zu tun..... lg irene |
#2
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AW: Träume................
Hallo Irene,
naja, Falco und "out of the dark". Ich denke schon, dass er mit seiner selbstgewählten Lebensführung wuste, welchen Weg er gehen wird. Aber denoch ist es interessant in wie weit vorher er das Lied aufgenommen hat. Ja, dass Trauerjahr, hab ich schon vergessen, dass es das gibt. Danke! Ich möchte trotzdem noch in 10Jahren von meiner Mutter träumen. Angst davor sie zu schnell zu vergessen. Eingeholt vom Altag? Ich möchte einfach nur, dass meine Mutter in den glücklichen Momenten mit dabei ist.... lg Alex |
#3
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AW: Träume................
hallo alex
vergessen werden wir sie nie...... aber vielleicht nicht mehr so oft so "durcheinander"-träume haben...... good night, irene |
#4
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AW: Träume................
Hallo Irene,
ja, unsere Mütter werden wir nie vergessen. Sie waren und sind die besten.... lg Alex |
#5
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AW: Träume................
Hallo Alex,
ich glaub deine Mutter ist in den glücklichen Momenten dabei, wenn du das selbst willst.... ...mir gehts so, ich rede mit meinem Schatz über alles, heute hab ich vier Spinnen getötet, in der Wohnung und auf dem Balkon... ...als men Schatz noch da war, undenkbar, dass ich diese widerlichen Viecher anlang... ...aber so ich war mächtig Stolz und hab die ganze Zeit mit ihm gesprochen, und war mir irgendwie so sicher, er ist auch stolz auf mich. Kleinigkeiten, aber irgendwie besteht das Leben nun mal aus sovielen Kleinigkeiten, bei denen die liebsten Menschen fehlen. Viele Grüße Heike
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Mein Schatz 07.03.78 - 11.07.08 ~Paare die sich lieben, sagen 1000 Dinge ohne miteinander zu sprechen~ |
#6
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AW: Träume................
Hallo liebe Alex,
womit sich Todkranke in den letzten Wochen ihres Lebens beschäftigen, beschreibt die Diplom- Psychologin Dr. Daniela Tausch ( zusammen mit Lisa Bickel als freiwillige Mitarbeiterin ) - beide Stuttgarter Hospiz- Dienst - so: " In dieser Zeit hat der sterbende Mensch immer weniger körperliche Energie. Er zieht sich mehr und mehr von der Außenwelt zurück, schläft oder ruht viel. Er hat vielleicht kein Interesse mehr an der Zeitung oder dem Fernsehen oder auch an den Menschen. Er möchte nicht mehr, dass Nachbarn oder Bekannte kommen. Er möchte vielleicht nur noch wenige, ihm vertraute Menschen um sich haben, manchmal auch alleine sein. Es ist eine Zeit, in der er sich von allem, was außen geschieht, zurückzieht und sich nach innen wendet. In Träumen, im Halbschlaf oder auch im monologhaften Gespräch hält er Rückblick auf sein Leben, zieht gleichsam Bilanz. Einige machen diesen Rückblick in der Stille, ganz für sich allein- anderen wiederum hilft die stille Anteilnahme einer anderen Person. Er möchte dann in uns den Raum finden, sich selbst, seinem Leben, seinen Erinnerungen begegnen. Es mag ein Raum der teilnehmenden Stille sein, der es ihm ermöglicht, Erinnerungen in sich aufsteigen zu lassen. Es kann dann geschehen, dass für den Sterbenden Ordnungen, Zusammenhänge und Sinnhaftigkeit erkennbar werden, dass Ereignisse sich zueinanderfügen und alte Schulden in einem anderen Sinnzusammenhang angenommen werden können. " Ich habe in so vielem meine Ma wiedergefunden und für mich auch irgendwie die Antwort, die mir fehlte... lg ute
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. |
#7
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AW: Träume................
Hallo Ute!
Wenn ich deinen Text lese sehe ich auch die letzten 2 -3 Wochen meiner Mutter vor mir. Sie war davon 2 Wochen im Krankenhaus und wollte außer die Familie keinen sehen, hat auch viel geschlafen bzw. geruht, wollte keine Zeitung bzw. Fernsehen gucken. Sie ist auch von uns gegangen ohne das jemand von uns dabei war, selbst die Nachtschwester war total überrascht. Wir haben uns immer gefragt warum, aber jetzt kann ich es mir vorstellen. Liebe Grüße Ingrid |
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