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  #1  
Alt 12.09.2008, 12:04
Cornholio Cornholio ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo Jutta, liest sich gewaltig, was Du bisher mitgemacht hast.
Aber man sagt ja, daß die Dinge einfacher sind, wenn man mit ihnen groß wird.
Für die Zeit als Kind jedoch..............
Oder wie siehst Du das ?

Der Punkt der Betrachtung, ob Krankheit oder etwas anderes war überwiegend philosophisch gemeint
Ich denke, man muss ein "gesundes" Verhältnis zu einem derartigen Befund entwickeln, man kann ja nicht wirklich etwas an einem genetischen Defekt machen bzw. wieder reparieren, zumindest noch nicht

Ja, die Untersuchungsintervalle, mir wurde schon mitgeteilt, daß man "etwas" Spielraum hat, aber im eigenen Interesse sollte man diesen eben gering halten oder erst gar nicht.
Hattest Du denn auch Tumore an anderen Stellen als am Dickdarm ?
Warum wachsen die Biester nur so schnell, Polypen sind doch sonst eher die Schnarchnasen wenn es um das Wachstum geht.

Aber gut zu lesen, daß auch bei einer HNPCC Disposition der Darm erhalten bleiben kann.
Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, den Dickdarm aufzugeben, im Zweifelsfalle.
  #2  
Alt 12.09.2008, 13:18
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo Cornholio,

nicht als Kind, damals konnte niemand mit meinen Beschwerden groß etwas anfangen. Als junge Frau traf mich die volle Wucht. Aber auch damals bin ich mit dem Defekt "gewachsen", sagen wir, ich arrangierte mich damit. Ändern konnte ich es nicht, also lebte/lebe ich damit.

In meinen Augen ist das "damit Leben" die bessere Methode, denn die Angst durfte niemals die Überhand gewinnen, ansonsten wäre alle Lebenslust, Lebensfreude und der optimistische (manchmal schwarze) Humor flöten gegangen. Ich kenne/kannte einige Menschen die der Gedanke an den genetischen Defekt in tiefste Depressionen warf. Deshalb finde ich, ist es mit die Hauptaufgabe der Humangenetik hier psychologisch zu sondieren, wie es an einigen Kliniken praktiziert wird. Ich hoffe für meine Nachkommen, dass bei ihnen eine Genreparatur möglich sein wird .

Meine Tumore erstrecken sich hauptsächlich über den Dickdarm, Unterleib und Brust. Da wurde schon fleißig geschnippelt (insgesamt über 20 OP's), und viel ist nicht mehr über....
Von dem größten Anteil des Dickdarmes (Hauptübeltäter) wurde ich stückchenweise befreit, das ist aber schon ein alter Hut. Und es lebt sich so noch immer (fast) wunderbar. Man sollte sich hier bewußt mental drauf einstellen, wenn einem die Zeit für bleibt, dann geht auch das .

Ich sage immer, die Tumore/Polypen im Darm haben doch die optimale Grundlage im Dunkeln mit allem versorgt zu sprießen. Manche Typen davon nehmen sich sehr viel Zeit, andere wollen einfach nur schneller groß werden. Da die Forschung hier noch sehr weit hinterher hinkt, sind konkrete Aussagen noch nicht vorhanden.
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Jutta
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  #3  
Alt 12.09.2008, 20:46
Cornholio Cornholio ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Ich war zuerst für Tage nach der "Nachricht" vor nunmehr zwei Wochen seltsam erleichtert auch mit der Aussicht, den Dickdarm verlieren zu müssen.
Es ist schwer vorstellbar, aber mit der Diagnose lag endlich etwas greifbares vor, das allein macht das aber nicht aus, leider lässt sich der Rest irgendwie nicht so recht in Worte fassen.
Heute bin ich ganz massiv darmerhaltend eingestellt und werde zur Not dafür kämpfen.
Natürlich nur soweit das Ganze auch Sinn macht und medizinisch haltbar und tragbar ist.
Deine über 20 OPs können einem aber auch Mut geben, durchzuhalten, einfach eine, wenn auch extreme, Perspektive geben doch damit leben zu können, auch wenn es eben ganz schlimm kommt. Und hier verzeihe mir, falls ich Dir damit auf die Füsse latsche, das, was entfernt wurde, kann nicht mehr krank werden, sehe ich so.
Mir sagte ein Arzt, daß die Entfernung des Dickdarmes an sich nebst KH Aufenthalt nicht schlimm ist. Auch das Leben mit "ohne" Dickdarm ist kein Problem an sich, problematisch wird in der Regel nur die Gewöhnung an die veränderte Verdauung.
Aber ich glaube, das sieht jeder vieleicht auch etwas anders.
Die mentale Vorbereitung ist generell bei solch grösseren Dingen von Vorteil. Ich wurde in diesem Jahr erst am Steißbein operiert(Steißbeinfistel) mit fast 3 Monaten offener Wundheilung obwohl keine Entzündung vorlag.
Angenehm war das nicht, aber dadurch, daß ich mich ein halbes Jahr darauf vorbereitete, ja intensiv damit befasste, war das Ganze nachher nicht sooo schlimm, nicht im Ansatz, wie ich es zuerst mal annahm.
Man entwickelt so eine Art "dicke Haut" und verarbeitet das Ganze besser.
Andere aber kommen mit mentaler Vorbereitung an sich nicht zurecht und werden fast wahnsinnig.

Ich habe, ganz mental gesprochen, im Ernstfalle gar kein Problem mit einer Darmentfernung, da ich aber nur den einen habe und der nicht ersetzbar ist, so er erst entfernt ist, kämpfe ich halt darum.
Die Humangenetikerin hat eine dreiviertelstunde mit mir gesprochen, war ausgesprochen nett und offen, so wie man es sich eigentlich von jedem Arztbesuch wünschen würde.
Ich kann mit der Diagnose gut leben, bisher, und kann mir auch vorstellen, weiterhin gut damit leben zu können. Hauptsache, ich erreiche damit wieder eine passable Alltagssituation und das ist wohl in jedem Falle machbar.

Zu den Fundorten weiterer Tumore, die Humangenetikerin beschrieb das Auftreten von Polypen und letztlich Tumoren im gesamten Verdauungstrakt bei HNPCC Disposition, wobei eine Dünndarmüberprüfung entfallen würde, so man im Zwölffingerdarm nichts fände. Eine Magenspiegelung habe ich zwar vor einem halben Jahr erst hinter mir, aber ich werde dennoch eine neue avisieren, da diese der gleiche Internist durchführte, der im letzten Jahr bei der Sigmoidoskopie die vielen Polypen nicht entdeckte, da er den Darm zu sehr aufblähte.
Der Gedanke an einen genetischen Defekt stört mich überhaupt nicht, der war ja schon immer da, ich merke ihn nur erst jetzt, über was soll ich mich also grämen ?
Klar, es gibt auch Menschen, die wollen nicht zum Humangenetiker und anschliessendem Test. Die wollen es einfach nicht wissen, beschrieb die Humangenetikerin kürzlich.
Vogel Strauß, fällt mir da ein.

Ich wünsche Dir wie allen anderen mitlesenden ein störungsfreies und erholsames Wochenende
  #4  
Alt 02.10.2008, 03:39
Sam1701 Sam1701 ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo zusammen,

Erst einmal find ich es echt Klasse das ihr hier fliessig postet und versucht jemandem zu helfen.

Wie man sehen kann ist es recht spät und ich kann nicht wirklich schlafen.
Nach Stundenlangen Forum lesen hab ich folgendes was ich los werden will.

Also es fing vor 2 Monaten mit starken und übel riechenden Blähungen an, vor 2-3 Wochen hatte ich dann Durchfall (richtig flüssig). Dachte ich mir nichts bei, wird wohl eine Magen und Darmgrippe sein hab ich mir zu geredet. Soweit so gu, heute dann nach dem Stuhlgang hatte ich ein wenig Blut im Stuhl. Und ich verspüre einen leichten Druck im Leistenbereich.

Wollte jetzt sofort morgen meinen Hausartzt aufsuchen. Ich weiss das eine Darmspiegelung am besten ist um sowas festzustellen, meine Frage, schmerz das ist das unangenehm?

Noch eine Frage, wie steht es mit den Heilmöglichkeiten bei Darmkrebs?

Bin erst 20 und hatte eigentlich noch was vor

Ich weiss Eure Meinung zu schätzen von daher bin ich für jede Antwort dankbar.

Vielen Dank
MfG
Sammy
  #5  
Alt 02.10.2008, 05:37
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo Sammy,

jetzt spann mal schnell die Zügel wieder etwas an... bevor nicht eine eindeutige Diagnose vorliegt solltest du dir absolut keinen Kopf über evtl. Heilungschancen machen. Deine Symptome deuten eher auf andere Dinge hin, beobachte mal deine Ernährung. Aber wir sind keine Ärzte, also, auf los zum Dok.

Gehe zum Dok, laß deinen Darm spiegeln, tut überhaupt nicht weh. Du bekommst zuvor eine Machtnix-Spritze.
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Jutta
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  #6  
Alt 02.10.2008, 18:17
Sam1701 Sam1701 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Hallo Jutta,

danke für die Antwort

Das mit den Heilungschancen war nur mal um es so zu erfahren, aus neugierde, ich gehe ja nicht sofort davon das ich DK habe ich wollte es nur mal loswerden weil ich davon ausgehe das mich die Leute in meinem Umfeld eh für bescheuert halten. Nach dem Motto " Ach mit 20 Darmkrebs". Hier fühl ich mich verstanden und ich find es toll

War eben beim Arzt, der hat dann meinen Bauch und unter Bauch abgetastet und den Symptome nach zu Folge hat er mir erstma Medikamente verschrieben und sagte ich sollte auf meine Ernährung achten. Er sagte wenn es nach 2-3 Wochen nicht besser wird würde er erst eine Stuhlprobe machen, dann eine Darmspiegelung.

Ich wollte nur mal Deine (Eure) Meinung dazu höre ist das vernüftig was er da vorschlägt? Oder sollte ich eher zu einer Darmspieglung "drängen"?

Freu mich auf Antworten

Liebe Grüße

Sammy
  #7  
Alt 06.10.2008, 19:29
Cornholio Cornholio ist offline
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Standard AW: Symptome ... habe ich Darmkrebs ???

Nicht lange fackeln. Als erstes würde ich den Abdominalbereich(Bauch/Unterbauch/unterer Torso) via Ultraschall untersuchen lassen. Dabei würde ich von mir selbst aus, ohne das ein Arzt das vorher sagt, nüchtern bleiben. Die Bilder werden einfach besser, es sei der Arzt verordnet Dir extra irgend etwas.

Dann, wenn das nix gebracht hat und Du weiterhin Probleme hast, ab zum Internisten/Gastroenterologe und spiegeln lassen. Nicht hinhalten lassen, hingehen, gewartet haste schon ein paar Wochen !!! Viele Ärzte schieben den Patienten gern, viele Dinge erledigen sich dadurch quasi von selbst, der Unterbauchdruck ist ja nur noch dann und wann zu merken, alles nix wildes, man wird desensibilisiert. Klar, viele Dinge sind hausgemacht und wirklich harmlos, aber mit ganz bestimmten Dingen würde ich nicht lange fackeln und Verdauungsprobleme bzw. Probleme in dem Bereich gehören definitiv dazu.

Es gibt Menschen, die lassen die Coloskopie(Darmspiegelung) ohne irgendwelche Sedierungen(Gabe von Beruhigungsmittel bis hin zur erwähnten "macht nix Spritze und gar Narkotika) über sich ergehen und haben keine Probleme damit. Ich persönlich rate generell zur "macht nix Spritze". Die Schmerzen, die da auftreten können, sind zwar nicht so schlimm wie Zahnschmerzen, aber dafür kannst Du die nicht kompensieren, frag mich, wenn Dir dieses nicht klar ist.
Ablauf: Hinein in den Behandlungsraum-Klamotten nach Anforderung ablegen-Spritze wird gesetzt, Du wirst vorher aber mehrfach eingehend gefragt ob ja oder nein und welcher Weg besser ist etc., Du legst Dich auf die Liege, der Doc gibt über die Spritze etwas von dem "macht nix" in die Blutbahn- Dir wird in 2 sekunden etwas lustig im Kopf und dann wachst Du auch schon wieder auf und alles ist vorbei. Du bist vieleicht etwas schläfrig und man bringt Dich in einen Nebenraum wo Du noch etwas schlafen kannst, nutze das.

Wichtig, organisiere Dein "nach Hause kommen", denn Du darfst an dem Tage innerhalb von 24 Stunden nach der Spritze kein Auto mehr selbst fahren, beispielsweise.
Aber das wird Dir Dein Doc sicher auch nochmal genau erläutern.

So, und ich muss nun wieder aufs Klo, Abführmittel wegbringen. Das ist übrigens das mit Abstand schlimmste an einer Darmspiegelung, die Einnahme des Abführmittels.
Ich nehme Moviprep, das sind "nur" 2 Liter und schmecken wie Zitronenlimo auf Basis von entsalztem Meerwasser(wer das kennt), also so wie Laternenpfahl unten etwa(reine Vermutung).
Das Zeug nimmt man am besten gekühlt und eingerührt in die Zitronen Iso Limonade von Penny.

Ist meine 2,5te Darmspiegelung in 4 Wochen(0,5 war nur eine Sigmoidoskopie, eine "halbe" oder auch kleine Darmspiegelung). Morgen sollen mir 10-15 Polypen(von meinen 38) entfernt werden, darüber hinaus kommt eine Gastroskopie(Magenspiegelung, noch harmloser) mit Zwölffingerdarmtour dazu. Alles unter "macht nix" versteht sich.

Du magst erkennen, alles kein Thema, hast Du es erst einmal gemacht, lachste womöglich darüber.


Geändert von Cornholio (06.10.2008 um 19:46 Uhr)
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