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  #1  
Alt 20.09.2008, 22:33
IrisR. IrisR. ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Liebe Karin,
ich glaube das Peter so schnell gegangen ist hat uns alle unglaublich mitgenommen und betroffen gemacht. Ich habe seit gestern eine ganz schreckliche Stimmung und habe gerade geschrieben, das alle Gespenster mir die Luft zum Atmen nehmen.
Es war mir heute auch ganz schwer an meine Arbeit zu fahren und meinen Mann zu Hause zu lassen. Nicht bei ihm sein zu können war richtig schrecklich.
Geh mal morgen auf den Geburtstag deines Schwagers ein wenig Ablenkung ist sicherlich gut und besser als zu Hause neue Angstmonster zu suchen und dann wahrscheinlich sogar zu finden.
Ach und fange jetzt nicht an im Internet über Darmkrebs nachzulesen. Ich denke das würde deine Kapazitäten sprengen. Außerdem glaube ich, egal was du findest, dein Papa denkt zur Zeit sicher nicht an seine Krankengeschichte. Es ist zuviel für euch alle. Wenn ihr die ganze Zeit daran geglaubt habt - alles gut - dann ist auch - alles gut - !
Ich wünsche dir ein fröhliches Kaffeetrinken
Iris
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  #2  
Alt 21.09.2008, 09:18
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen, Iris!
Das mit den Gespenstern hast du gut gesagt - genau so kommt's mir auch vor ...
Was den (hoffentlich erledigten!) Darmkrebs meines Vaters betrifft, sind es einfach Ängste, die jetzt grad so hochkommen - ich darf gar nicht dran denken, wenn meine Eltern dann vielleicht beide krank sind, vor allem, weil meine Mutter doch so auf meinen Vater angewiesen ist ... Nachlesen werd ich darüber bestimmt nichts - erstens nützt es nicht viel, weiß ich z. B. über das damalige Tumorstadium nichts weiß - zweitens würde ich dann vermutlich durchdrehen ... Aber das mit dem dran glauben? Nein, das klappt irgendwie nicht mehr - nicht, nachdem bei meiner Mutter nach 12 Jahren Ruhe wieder so ein verd...... Tumor da ist .... Keiner von uns hatte mit sowas gerechnet ....

Nur die Gedanken - die sind halt da, und nach allem, was momentan bei uns im Dorf los ist, vielleicht gar nicht so unbegründet ... Es kann doch nicht normal sein, dass in einem etwas über 2000-Seelen-Dorf innerhalb von knapp vier Jahren soviele Frauen an Brustkrebs erkranken, davon allein in meinem direkten Bekanntenkreis fünf, drei davon waren noch nicht mal 40, die letzte jetzt ist in meinem Alter ... Und das sind jetzt nur die Fälle von BK, die mir bekannt sind ... Und da soll man noch ruhig schlafen können????? Es wurde mal was gemunkelt, dass es mit dem Aluminiumgehalt in unserem Trinkwasser zu tun haben könnte, einige Frauen haben dann "Filtersteine" u. ä. für ihr Wasser benutzt ....

Was mir momentan auch noch zu schaffen macht: ich habe ja diese Woche zufällig von der Palliativstation einer Würzburger Klinik gehört, vermute, dass auch Peter zuletzt auf einer solche war ... Also hab ich mich mal im Internet schlau gemacht und betroffen feststellen müssen, dass es in ganz Unterfranken lediglich drei solcher Stationen gibt (jeweils mit nur wenigen Betten, in Würzburg z. B. 9), in Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt - von uns jeweils mindestens eine Stunde mit dem Auto entfernt. Im benachbarten hessischen Umfeld sieht's noch schlechter aus ... Das ist doch ein Armutszeugnis, oder? Nicht mal die Uniklinik hat sowas - und der Bedarf ist doch ganz sicher da. Vor allem, weil viele Menschen heute nicht mehr die Möglichkeit haben, zu Hause sterben zu können, auch, weil da die Möglichkeiten der Schmerzbeseitigung und Beatmung zu sehr eingeschränkt sind ... Und wer kann es sich schon leisten, im nächstgelegenen KH dafür ein Einzelzimmer zu "mieten", damit man ungestört mit seinen Angehörigen sein kann ....

Ich werd mich jetzt mal fertig machen, ein paarmal ganz tief durchatmen und dann versuchen, dass wir (mein Mann leidet ja auch mit mir und zu einem gewissen Teil auch unter meiner Stimmung ...) ein paar nette Stunden auf dem Geburtstag haben. Unser Patenkind haben wir auch schon länger nicht gesehen, vielleicht hat sie wieder "Hausaufgaben" dabei Sie lernt OP-Schwester in Frankfurt und kam letzt mit der Frage heim: "Mama, darf ich an dir üben und dir einen Zugang legen?" Also, bei mir darf sie, wenn sie will .... Vielleicht wird's ja wirklich ein schöner Tag ...

Euch allen wünsche ich das Gleiche - dass der Tag so wird, wie ihr ihn euch erhofft ...
Liebe Grüße,
Karin
__________________
"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #3  
Alt 21.09.2008, 23:48
IrisR. IrisR. ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Liebe Karin,
ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag und du konntest ein wenig abschalten. Schau doch mal ob du nicht irgendwo die Nummer von so einem Hospitzverein findest. Da könntes du dir doch Infos holen wegen einer Palliativstation.
Viel Ahnung habe ich da nicht. Hier ist es so das in der Onkologischen Ambulanz ganz viele Flyer ausliegen auch mit solchen Telefonnummern.
Alles liebe
Iris
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  #4  
Alt 22.09.2008, 09:40
Benutzerbild von Summer 175
Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen, Iris!
Doch - es war wirklich ein netter Tag, es gab vieles zu lachen ... Bis halt nach dem Kaffee die meisten Gäste weg waren und meine Schwiegermutter nachfragte und anfing zu weinen ....

Zum Thema Hospiz wälze ich seit vorgestern das Internet, aber leider ist das Angebot dazu mehr als dürftig - in Würzburg (unsere "erste" Adresse, auch damit man notfalls schnell dort ist) gibt es nur eine Palliativ-Station und ein weiteres stationäres Hospiz in einem Altenpflegeheim ... Sonst werden überwiegend ambulante Dienste angeboten, dazu Trauerbegleitung .... Das wäre ja bei uns wohl nicht das Problem: wir könnten durch mehrere Pflegedienste (Caritas sowie ein privater, bei dem auch der Sohn unserer Nachbarn arbeitet und der dem Mann meiner HÄ gehört) die ambulante Pflege gewährleisten, für die Trauer- und Sterbebegleitung hätten wir ja meinen Chef ... Aber grad bei Atemnot stelle ich es mir zuhause unglaublich schwierig vor - Schmerzmittelpumpen und Infusionen sind da sicher das kleinere Problem.

Ich kann doch aber nicht über den Kopf meiner Eltern hinweg jetzt schon Kontakt mit der Palliativstation in Würzburg aufnehmen, oder? Nicht, dass dann da jemand bei ihnen nachfragt. Andererseits - wenn ich mal unverbindlich dort anrufe? Nur, damit ich weiß, was notfalls zu tun ist?

Onkologische Ambulanz liest sich gut - aber ich hab in der ganzen Uni Würzburg noch nichts davon gefunden. Meine Mutter wurde / wird ja auch nicht von Onkologen behandelt, sondern erst von Internisten / Pneumologen, dann von Thorax-Chirurgen, jetzt von Strahlen-Docs ... Vielleicht ist das auch das Hauptproblem - dass es in der Uni keine eigentliche Abteilung für Krebspatienten gibt. Vielleicht gäbe es dann auch diese Koordinationsprobleme nicht. Der Bruder einer guten Freundin leidet seit acht Jahren an einem Hirntumor. Er ist selbst Arzt und hat wohl nur durch seine guten Beziehungen und Erfahrungen für sich immer die bestmögliche Behandlung erreichen können - und auch er kann (nach Meinung meiner Freundin) diese Koordinations- und Kommunikationsprobleme bestätigen.

Und dass die Uni sich nicht mal eine Palliativstation leistet ...

Mal schauen - bei meiner Mutter wird heute Vormittag ja angezeichnet, hoffentlich erfahren sie auch, ob sich die Blutwerte gebessert haben (Eisen und Ery hoch, Entzündungswert runter) - am Mittwoch wurde ja meiner Mutter kommentarlos Blut abgenommen ... Ich hab sie jetzt geimpft, grundsätzlich immer zu fragen, welchen Sinn welche Maßnahme hat ...

Ich wünsche euch eine gute Woche,
alles Liebe, Karin


Meine Eltern sind grad von Würzburg gekommen, bei meiner Mutter wurde der Bestrahlungsbereich angezeichnet - so, wie sie es beschreibt, muss es ein riesiges Feld (bzw. wohl eher mehrere) sein, also wohl nicht nur der Tumor allein, so, wie es mein Vater verstanden hatte ... Vielleicht zeigt sie mir's die Tage mal ...
Leider wurde ihnen nicht gesagt, was sich in Sachen Laborwerte getan haben - die Blutabnahme erfolgte ja in der ZOM (Thorax), das CT zum Anzeichnen wurde in der Frauenklinik gemacht, dort wird auch bestrahlt. Hoffentlich sind die Doc's mit dem Diktieren und die Schreibmädels mit dem Tippen flott, damit der HA den Laborbefund schnell bekommt .... Ich weiß ja aus meiner beruflichen Erfahrungen, wie das mit Arztbriefen so laufen kann ... Ich werde meine Eltern mal "briefen", dass der HA spätestens Donnerstag mal in Würzburg anruft, wenn er noch nichts hat ... Nicht, dass es dann nächsten Dienstag plötzlich heißt, Bestrahlung geht nicht wegen den Blutwerten ....
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Geändert von Summer 175 (22.09.2008 um 14:48 Uhr) Grund: Noch nichts Neues ....
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  #5  
Alt 22.09.2008, 20:23
IrisR. IrisR. ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Hallo Karin,
ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Uni-Würzburg soetwas nicht gibt. Das müsste es sogar geben unterteilt in die verschiedenen Krankheitsbilder. Rufe doch einfach mal in der Zentrale an der Uniklinik und frage ob sie dich nicht einmal verbinden können oder dir die Durchwahlnummer geben könnten.
Dann gibt es doch auch einen Sozialdienst, den kann man auch fragen wegen solcher Sachen. Den hat eine Uniklinik doch auch.
Über den Kopf hinweg entscheiden, das kannst du natürlich niemals aber Infos für den Fall der Fälle, die kannst du auf jeden Fall besorgen. Wenn es wirklich so wäre, ist doch jeder dann erst einmal überfordert. Du machst schon echt alles super gut und richtig.
Lass dich von niemandem beirren, du willst deiner Mutter ja nichts aufdrücken nur Infos sammeln. Das ist schon in Ordnung.
So, nun wünsche ich dir alles liebe
Iris
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