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  #1  
Alt 21.09.2008, 18:50
Benutzerbild von ThomasV
ThomasV ThomasV ist offline
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Registriert seit: 10.09.2008
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Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Hallo zusammen,

Maria ist tatsächlich am 12.09. aus der Klinik entlassen worden. Die Nebenwirkungen haben am selben Tag begonnen (Übelkeit, Appetitlosigkeit) und Maria konnte einige Tage nur Zwieback pur und dann Zwieback mit Margarine zu sich nehmen. Erst am Sonntag, 21.09., hat sie dann ein paar Nudeln gegessen. Bis zum 24.09. hatte sie seit dem Entlassungstag 7 (sieben!) Kilo abgenommen, seither isst sie wieder vernünftig, nimmt aber leider nicht so schnell zu, wie sie abgenommen hat.

Hinzu kommen Stimmungsschwankungen und depressive Phasen, in deren Folge es auch schon heftige Wortgefechte gab. Es fällt mir noch schwer, damit umzugehen, denn ich weiß nicht, wieviel ich aufgrund ihres Krankheitszustandes durchgehen lassen muss/kann und ab wann auch für sie eine Grenze zu ziehen ist.

Ein Punkt ist das Rauchen. Nachdem sie sich zu Anfang auf ein oder zwei Zigaretten pro Tag beschränken konnte, fällt sie langsam aber sicher in ihre alten Verhaltensmuster zurück, anstatt zu versuchen, langsam von dem Zeug loszukommen. Ich bin fest entschlossen, ihr keine neuen Zigaretten zu kaufen, wenn ihre Vorräte verbraucht sind (das dürfte so Mitte der kommenden Woche sein). Bei den Diskussionen ums Rauchen hat sie sich jedes Mal dermaßen aufgeregt, dass sie am ganzen Körper zitterte, so dass ich dachte, dass dieser negative Stress jetzt wahrscheinlich schädlicher war, als eine Zigarette.

Ich grüble aber, ob ich ihr einfach die Zigaretten verweigern darf (sie ist zurzeit noch nicht mobil, d. h. nur ich könnte ihr Nachschub besorgen). Sie ist schließlich nicht entmündigt.

Wie ist Eure Meinung? Darf/muss ich ihr diese Entscheidung aus der Hand nehmen?

Herzliche Grüße

Thomas
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  #2  
Alt 21.09.2008, 19:27
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Lieber Thomas,
sicherlich ist das Rauchen nicht gut. Teilweise wurde auch nachgewiesen, dass manche Chemos nicht so gut wirken, wenn weitergeraucht wird. Allerdings, meine persönliche Meinung, ist Deine Frau ein eigenständiger Mensch, der auch seine eigenen Entscheidungen trifft. Darum solltest Du ihr nur gut zureden, dass es eben besser wäre, nicht zu rauchen. Allerdings ist Rauchen auch eine Sucht und es fällt ihr sicher schwer. Vielleicht wäre eine gewisse Hilfestellung unter ärztlicher Aufsicht von Nöten. Sicher gibt es auch hilfreiche Medikamente, die den Entzug leichter machen, usw. Ich halte es aber nicht für richtig, dass Du evtl. für Deine Frau entscheidest ohne ihr Mitspracherecht.
Dieses ist aber meine ganz persönliche Meinung. Vielleicht sehen es manche anders.
Liebe Grüße und alles Liebe für Deine Frau
Mapa
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  #3  
Alt 21.09.2008, 19:40
mouse mouse ist offline
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Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Lieber Thomas,
warum willst Du ihr die Zigaretten wegnehmen? Damit sie gesund wird? Wird sie nicht. Damit sie vielleicht einen oder zwei Monate länger lebt? Lebt unter alles anderen als schönen Umständen?
Kannst Du Dir vorstellen, welchen Stress es bedeutet diese Krankheit zu haben? Der Druck ist kaum zu ertragen. In dieser Situation eine Sucht aufzugeben, ist extrem schwer und viele schaffen es nicht. Es ist eine Qual für viele dann nicht rauchen zu können und sie muss wohl nicht unbedingt zusätzlich gequält werden oder jetzt ihren Charakter stärken.
Eine Sucht befriedigt ja auch. Rauchen wirkt so, dass es entspannt, wenn man es braucht, dass es anregt, wenn man es braucht. Gerade deswegen macht Nikotin ja so abhängig.
Ich weiß, dass eine Chemo nicht so gut wirken soll, wenn man Nikotin zuführt. Dazu gibt es eine einzige Studie aus Florida, die aber von allen zitiert wird.
Als meine Mutter schwer krank im Krankenhaus lag, habe ich ihr eine Zigarette verweigert, weil ich Schiss vor den Schwestern hatte. Man hätte den Rauch natürlich gerochen. Diese Feigheit verzeihe ich mir bis heute nicht.
Thomas, tu alles was in Deiner Macht steht, damit sie eine gute Zeit hat. Das ist gut für Dich und gut für sie. Und wenn Zigaretten dazu gehören, dann gib sie ihr.
Ich selber rauche schon lange nicht mehr und ich kann Zigarettenrauch auch nur sehr schwer ertragen. Das ist im Prinzip unwichtig, Du sollst nur wissen, dass Dir keine verbissene Raucherin schreibt.
Liebe Grüße
Christel
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  #4  
Alt 21.09.2008, 19:51
jutta50 jutta50 ist offline
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Beiträge: 1.437
Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Lieber Thomas,
ich möchte mich hier mal als absolute Rauchgegnerin outen.
Aber trotzdem finde ich dass du ihr die Zigaretten nicht 'verweigern' solltest. Dieser Schritt müsste von ihr selbst kommen. Und derzeit unter dieser psychischen Belastung ist das sicherlich noch schwerer als unter normalen Umständen.
Erkundige dich doch mal genau was es für Möglichkeiten es gibt einen Entzug medikamentös zu begleiten. Vielleicht ist sie dann bereit einen versuch zu wagen.

LG
Jutta
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  #5  
Alt 21.09.2008, 23:39
IrisR. IrisR. ist offline
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Beiträge: 1.476
Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Lieber Thomas,
auch ich bin der Meinung es ist die Entscheidung deiner Frau ob sie weiterrauchen möchte oder nicht. Du kannst ihr deine Bedenken, Ängste, Zweifel ja alle sagen. Entscheiden muss, denke ich, aber sie. Versuche mit ihr doch den Kompromiss einer reduzierung zu finden, an den sie sich aber dann auch hält. Auch wir, mein Mann und ich, rauchen nicht mehr. Wir haben uns direkt nach der Diagnosestellung dazu entschlossen. Aber es war unsere Entscheidung.
Ich wünsche dir alles Gute und schicke dir tausend liebe Grüße,
Iris
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  #6  
Alt 22.09.2008, 08:56
Benutzerbild von jojo08
jojo08 jojo08 ist offline
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Beiträge: 531
Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Hallo Thomas,
auch ich habe ein kleinzeller Stadium IV und habe ca. 20 Jahre geraucht.
Seit dem Tag der Diagnosesstellung habe ich keine Zigarette geraucht. es viel Es viel mir nicht sehr schwer aufzuhören. Dafür habe ich sehr viel gegessen und habe somit auch 14 kg zugenommen. Ich bin auch der Meinung, dass du deiner Frau die Zigaretten nicht verweigern kannst. Vielleicht schafft sie das Rauchen einzuschränkten. Frage den Arzt, vielleicht kann er Nikotinpflaster o.ä. verschreiben.
Viele liebe Grüsse
Gabi
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  #7  
Alt 22.09.2008, 19:11
Benutzerbild von ThomasV
ThomasV ThomasV ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Blitz aus heiterem Himmel

Liebe Ratgeberinnen,

vielen Dank für Eure Meinungen.

heute habe ich mich sehr über Maria gefreut. Sie hat von sich aus und ohne dass wir vorher darüber diskutiert haben, gesagt, dass die letzte Packung aus Ihrem Vorrat nun die letzte ist. Zitat: "Es werden keine neuen Zigaretten mehr gekauft!".

Gruß

Thomas
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