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  #1  
Alt 19.10.2008, 16:32
polarpingu polarpingu ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 9
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo Conny,

mach dir keine Vorwürfe, dass deine Mutter ihre letzten Tage, Wochen, Monate im Pflegeheim verbringt! Hauptsache ist doch, dass Du so oft wie möglich bei ihr sein kannst. Manchmal geht es einfach nicht anders. Ich bin sehr froh, dass meine Schwiegermutter hier zu Hause sein kann, denn mein Schwiegervater ist noch sehr fit - ich mag aber gar nicht dran denken, wenn er anfangen sollte zu schwächeln, dann müssen wir uns hier auch noch etwas einfallen lassen. Aber ich habe das große Glück, dass ein große Familie vor Ort lebt und ich hoffentlich im Falle des Falles auf sie zurückgreifen kann. Dort im Pflegeheim sind den Betreuern ja auch die Hände gebunden, glaubst Du nicht, dass die sich so manches mal gerne viel mehr um Deine Mum kümmern möchten, wenn sie doch nur die Zeit dazu hätten. Meine Freundin arbeitet im Pflegeheim und kann es manchmal nur schwer mit Ihrem Gewissen vereinbaren, dass sie so wenig Zeit für die Patienten hat. Sie sagt, wenn wir die Angehörigen nicht hätten, dann wären die Patienten so manchesmal ganz schön aufgeschmissen.

Lieben Gruß
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  #2  
Alt 19.10.2008, 17:10
polarpingu polarpingu ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 9
Daumen hoch AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Die Vergangenheit können wir nicht mehr verändern.

Und die Zukunft liegt nicht ganz in unserer Hand.
Einzig die Gegenwart ist der Moment,
der uns zur Gestaltung unseres Lebens zur Verfügung steht.

Auch mit Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden,
kannst Du etwas Schönes bauen.

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  #3  
Alt 19.10.2008, 17:31
conny Ö. conny Ö. ist offline
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Registriert seit: 30.09.2008
Beiträge: 29
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Wie wahr,wie wahr!!!!
Das hast du schön geschrieben,da ist sehr viel dran!!!!Und diese Steine die einem im Weg liegen,können uns ganz schön stark machen!!
Doch,du hast recht,ich sage ja nicht das die Pfleger es sich dadurch schöner machen,die haben einen richtig harten Job,ich möchte nicht mit denen tauschen!!! Entäuscht bin ich eher von meinen Geschwistern,Schwester,Bruder Schwägerin,die meine Mum in dieser schlimmen Zeit so alleine lassen,und da ich fast nur alleine bei ihr bin und dadurch es auch leider für mich einfacher ist das meine Mama viel schläft,habe auch Ich dieses schlechte Gefühl dabei!!!
So,muß schnell zur Arbeit,freue mich aber wieder von euch zu lesen!
Liebe Grüße Conny
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  #4  
Alt 21.10.2008, 10:45
polarpingu polarpingu ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 9
Unglücklich AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Bittere Pille!


Tja – gestern war der bisher traurigste Tag in der Krankengeschichte meiner Schwiegermutter. Sie hatte im Krankenhaus einen Termin zum MRT und mein Mann und ich haben den Schwiegereltern angeboten sie zu begleiten. Es gab dann tatsächlich eine Möglichkeit, dass mein Mann und ich alleine mit den beiden behandelnden Ärzten sprechen konnten. Was wir dann hörten war niederschmetternd, auch wenn wir schon seit der Diagnose im Februar diesen Jahres, um die Ernsthaftigkeit eines Glioblastoms wussten. Das MRT hat ergeben, das der Tumor wieder gewachsen ist. Da sich meine 62 jährige Schwiegermutter schon jetzt in einem schlechten gesundheitlichen Zustand befindet, hat man uns mitgeteilt, dass es besser wäre, sie nicht mehr zu behandeln – weder OP, noch eine Chemo. Wir sollen uns bitte mit der Sozialstation in Verbindung setzen, um dort alles weitere für ein begleitendes Sterben in vertrauter Umgebung – hier bei uns zu Hause (unsere Häuser stehen genau nebeneinander) vorzubereiten. Puhh – das war eine bittere Pille!
Am Nachmittag haben wir dann das Gespräch zum Schwiegervater gesucht, denn er hatte bis gestern noch einen Funken Hoffnung. Auch die Tochter (700 km entfernt) mussten wir anrufen, mit den anderen 3 Söhnen haben wir uns dann gestern Abend getroffen. Es war alles so furchtbar, so viel Traurigkeit und Hilflosigkeit! Schön ist es jedoch, dass sich alle einig sind, dass wir es gemeinsam bewältigen wollen und ihr die Möglichkeit geben hier zu Hause im Kreise der Familie zu sterben. Hoffentlich kann ich mich auf die Familie auch wirklich verlassen, wenn es dann zu Ende geht. Laut Auskunft der Ärzte kann da noch einiges auf uns zukommen. Die Ärzte hatten uns geraten, meiner Schwiegermutter nichts von alledem zu sagen – ist natürlich schwer, aber wir werden es versuchen und sie immer wieder ermutigen um ihr nicht den Lebensmut zu nehmen. Ab heute wird sie also nur noch palliativ (also nicht mehr heilen, sondern Schmerzen lindern) behandelt.

Also packen wir’s an – es gibt viel zu tun.
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  #5  
Alt 21.10.2008, 12:16
conny Ö. conny Ö. ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo polarpingu"
Ich habe gerade eine Gänsehaut bekommen,das hatten wir vor genau vier monaten auch,es nimmt einen die Luft,der Hals schnürt zu und man denkt,das ist doch nur ein böser Traum!Es ist schön das die Schwiegerelter gleich neben an wohnen,du kannst da sein und kannst aber auch bei Bedarf ein bisschen Abstand nehmen!Aber versuche jeden klaren Moment mit ihr zu genießen,es können viele harte Momente kommen.
Es ist schön das sie zu hause bleiben kann,ich habe meine Mutter in ein Pflegeheim gesteckt,ja,sie wollte es nicht,sie wollte bis zuletzt da wieder raus,es war nie ihr zu hause,sie hat es dort gut,auch die Pflege und das Personal alles gut,sie mochte auch einige dort sehr gerne,aber es war und ist nie ihr trautes Heim,das ist wohl doppelt so hart für sie,und ich habe ganz lange mit meinem schlechtem Gewissen gekämpft,sie hat aufgegeben und ich auch!
Ich Wünsche euch ganz ganz viel Kraft!!!!!!!!!
Liebe Grüße
Conny
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  #6  
Alt 26.10.2008, 13:49
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2008
Ort: Bayern
Beiträge: 36
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Ich war am Freitag bei bei meinem Papa im Hospiz.Sein Zustand wird immer schlechter.
Wenn ich dann immer komme meistens gehe ich zusammen mit seiner Lebensgefährtin zu ihm.So wie auch an diesem Tag.Er guckt mich dann immer an mit ganz komischen Blick so als wenn er sagen will wer bist du denn was willst du denn hier.Als es das Mittagessen dann gab durften wir sogar mitessen mein Papa wollte aber nichts Essen so wie er es die letzte Zeit immer macht und wenn das Essen dann am Tisch steht schlingt er es rein so als wenn er ein kleines Kind wäre das nicht richtig essen kann.Er macht Sachen die er früher nie so gemacht hat.Ich wiß er kann für das was er macht nichts dassind die Hirnmetastasen aber trotzdem erschrickt es einen wie er sich manchmal benimmt.Dann brachte ich ihm eine Breze mit mein Papa liebt Brezen wenn sie frisch sind.Er aß sie dann total schnell und die andere Hälfte schmiss er weg weil sie angeblich hart war.das sagte er ganz bissig.Manchmal spricht er Stückchenweise.nachdem Essen sassen wir so beieinander seine Lebensgefährtin ging dann mal kurz raus.Ich guckte ihn dann an einfach so und er wurde total wütend und ich sagt ihm er braucht nicht zu reden wenn er nicht will.ich sagte dann nur zu ihm ich bin doch einfach bei dir um bei dir zu sein und wenn du willst kannst du ja reden.Er schaute dann ganz zornig bewegte seine Hände ganz hektisch.So als wenn er will nicht reden und ich soll ihn nicht ständig angucken.
Ich mußte dann raus und weinte im Gang erstmal eine Weile.Es tut einfach so weh.Ich weiß das er das nicht mehr ist und das was er sagt oder wenn er zornig ist das er es nicht so meint aber es tut weh.Er will auch keine Berühungen mehr so wie früher mal ein Bussi oder die Hand nehmen.Ich mache es zwar trotzdem aber ich spüre und sehe an seinem Gesicht das er das nicht will.
Als ich wieder rein kam guckte er mich immer wieder von der seite an.Ich habe mich dann so zusammen gerissen und war wieder ganz normal.Aber er guckte mich immer wieder an.Meint ihr er hat gemerkt das er mir weh tat?
Einen Tag vorher war seine Lebensgefährtin dort und da sprach er mehr und lachte auch mal kurz und plötzlich sprang er auf und sagte zur Pflegerin im Hospiz
das ihn alle auslachen und die sollen gehen.
Und dann schlief er wie so oft im Moment im Sitzen ein.Und dann wurde er wach.Sprang wieder auf und sagte mein Kopf mein Kopf er zerspringt bald.
Ich finde das alles so schlimm.Und ich kann ihm nicht helfen.
Warum muss er soviel Leiden?

Traurige Grüße Marion.
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  #7  
Alt 26.10.2008, 14:16
himatho himatho ist offline
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Registriert seit: 27.04.2007
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 7
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo Marion,

wenn ich darf drücke ich dich mal ganz vorsichtig.((Marion))

Es ist einfach unfähr Menschen so leiden zu lassen und man ihnen nicht helfen kann. Es tut einfach nur noch weh.

Dein Papa ist nicht böse mit dir, hab ihn einfach lieb wenn er es zuläßt.

Ganz liebe Grüße

Hilde Marie
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