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  #1  
Alt 20.10.2008, 12:59
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo ihr Lieben und danke Heiderose für den neuen Thread,

tja, also bei mir hatte sich über Monater eine kräftige Aszites gebildet, mein Bauch war etwas dicker geworden, ich wog immer noch zu viel, obwohl ich meine Ernährung stark reduziert hatte, was ich nicht verstand und das Walken und die Gymnastik, die ich eigentlich täglich machte, fielen mir ziemlich schwer und fielen immer öfter aus. Ich konnte nicht mehr so viel essen, hatte schnell ein Völlegefühl und Aufstoßen, viel Sodbrennen über Monate und habe sehr viel gehustet, vor allem, wenn ich aus der Ruheposition in Bewegung kam.

Zusätzlich hatte ich monatelang Schmerzen in der rechten Leiste, lt. Orthopäden eine Adoktorenzerrung. Es ging einfach nicht weg.

Ich dachte an eine Magenschleimhautentzündung und bin zu meinem HA. Der machte Ultraschall: Flüssigkeit im Bauchraum, die da gar nicht hingehört. Überweisung zum Gyn. Ultraschall: Hm! Keine Auffälligkeiten zu sehen, kein Unterschied zum US vor 7 Monaten. Eben nur die Flüssigkeit!

Wieder zum HA: wieder US, Flüssigkeit hat zugenommen, Einweisung in die Klinik, Innere. US zeigte, daß auch Flüssigkeit zwischen den Lungenlappen der rechten Lunge. Keine Erklärung dafür! Nach ein paar Tagen und vielen Untersuchungen, Abpunktieren der Flüssigkeit (ca. 3 Liter im Bauch, ca. 1 Liter zwischen den Lungenlappen), wage Vermutungen der Internisten, Eierstöcke wären leicht vergrößert, Gynäkologen kontaktiert.

Hm! Wieso? Mein Gyn meinte doch, alles wäre normal wie vor 7 Monaten...

Eine Woche nach Aufnahme in der Klinik die Diagnose und die war einfach der Hammer. Sie wurde meinem Männe und mir an meinem Krankenbett mitgeteilt, die Mitpatientin war auch im Raum, der junge Oberarzt sagte uns, was los sei, daß das Bauchfell schon knotig verändert wäre. Das Wort Peritonealcarcinose fiel nicht und außerdem sagte mir der Arzt gleich, daß ich mit der großen OP (hat mir gleich gesagt, was alles raus müßte) und 6 mal Chemotherapie sehr, sehr gute Chancen hätte, wieder ganz gesund zu werden.

Dachte, ich bin im falschen Film. Dachte, der spricht nicht von mir, das muß ein Irrtum sein. Krebs? Tod? Nein! Doch nicht ich! Ich hatte doch bloß so 'ne blöde Flüssigkeit im Bauchraum...

Aber: ...mit der großen OP und der Chemotherapie haben Sie sehr, sehr gute Chancen, wieder ganz gesund zu werden...

Es war eine Prognose, der Arzt hat sich damit weit aus dem Fenster gelegt, ich weiß nicht, ob ihm klar war, wie krank ich wirklich war, er war ja noch jung, war kein Onkologe und das FIGO-Stadium war ja noch nicht bekannt.

Sein Satz klang mir in den Ohren und am nächsten Tag schon wußte ich, daß ich es schaffen werde, daß ich wieder gesund werde. Bald schon hatte ich meinen Männe mit meiner Überzeugung angesteckt.

OP war zunächst nicht möglich, aber der Professor der Gyn und sein Oberarzt meinten, nach der Bauchspiegelung wüßte man mehr. Allerdings wurde ich auch auf die große OP vorbereitet, denn sollte man bei der Bauchspiegelung sehen, daß alles gut operabel wäre, würde man gleich weitermachen.

Als ich nach der OP etwachte und auf die Uhr im OP sah, wußte ich, daß es keine große OP gegeben hatte. Aber eigentlich war das ganz okay!

Mir haben die Onkologen und Gyns gesagt, daß EK zwar gut ist im Austeilen, aber nur ganz schlecht einstecken kann. Sie haben mir gleich gesagt, daß EK unter der Chemo schmilzt wie Schnee in der Sonne.

Und so ist es auch gekommen. Nach 3 Chemos Komplettremission, OP nach der 4. Chemo, tumorfrei operiert, keine Lymphknoten befallen. Juhuuuuuuu! Geschafft! Die beiden letzten Chemos kein Problem, CT zum Abschluß, alles okay!

Alles ist so gekommen, wie es uns die Ärzte gesagt haben.

Daß ich FIGO IV hatte, habe ich erst aus dem Bericht der Bauchspiegelung erfahren, gesagt hat mir das keiner und durch Recherchieren im Internet habe ich erfahren, was das bedeutet....

Aber trotzdem: das, was der junge Oberarzt gesagt hatte, hatte sich fest in meinem Unterbewußtsein verankert. Alle schlechten und deprimierenden Berichte im Internet schob ich von mir, alles Statistiken hatten überhaupt nichts mit mir zu tun, da war ich soooo sicher!

Es hört sich vielleicht blöde an: ich hatte immer das Gefühl, daß die Krankheit ein Irrtum in meinem Körper gewesen ist, gar nicht für mich geplant gewesen ist und nun wurde alles wieder in Ordnung gebracht.

Das ist natürlich Unsinn, aber das hat mir geholfen und deswegen bin ich seit über 2 Jahren tumorfrei! Ich will leben!

Sorry, daß es so lang geworden ist, aber das mußte ich einfach alles nochmal loswerden, denn das tut gut.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
  #2  
Alt 20.10.2008, 14:23
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Standard AW: Mutmachereckchen für uns alle



Hallo liebe Mosi,

ja, Du bist wirklich eines der absoluten Paradebeispiele dafür, dass es auch komplett anders gehen kann gell?

Na ja, die Ärztinnen, die mir das im 1. Krankenhaus "verklickert" hatten, waren keine Gyn., sie waren noch relativ jung und eben leider auch unsensibel. Sie wussten eigentlich überhaupt nichts, außer, dass mein TM seinerzeit stark in Richtung EK gehen würde, nicht mehr und nicht weniger. Wie kann man da so eine dämliche Antwort geben?

Egal, wir wissen, was wir von "Prognosen" halten sollen, jeder Krankheitsverlauf ist eben individuell, kein Arzt der Welt steckt da genau hinter.

Sicherlich mag sich "Dein" junger Arzt etwas aus dem Fenster gelegt haben, aber er hatte doch auch recht damit, ist das nicht schön?

Prognosen und Statistiken, du meine Güte, was legen die denn da überhaupt zugrunde? Meistens sind die dort die Patientinnen jenseits der 60 und können auch an ganz anderen Krankheiten gestorben sein. Darüber hinaus, selbst wenn es, rein theoretisch nur eine Überlebenschance von 1 % geben würde, kann jede(r) auch in dieser Sparte stehen. Was bringt es bspw. wenn man zu 99 % "garantiert", dass man lange überleben wird, wenn man zu den 1 % gehört, die eben auf der anderen Seite stehen?
Es kommt auf den Körper an, darauf, wie dieser das weg steckt, auf die Tumorherde an sich und..und..und. Wie meine OB schon sagte: es gab Frauen, die hatten eine bessere Prognose, aber die haben seelisch abgebaut und es insofern nicht geschafft und Patientinnen, die hatten eine schlechtere, die hatten aber so viel Kampfgeist, dass sie es geschafft haben und nun? Ist also doch in jedem Fall auch eine Einstellungsssache. Klar fährt man mitunter auch seelisch Achterbahn, ganz normal, Frau ist ja schließlich kein Roboter gell? Aber Hauptsache ist doch, dass man immer wieder bergauf fährt und dort auch bleibt!!!

Ich denke auch, dass wir in der Medizin immer weiter vorwärts kommen, irgendwann wird Krebs heilbar sein für alle, hoffen wir also, das dieser Tag nicht mehr allzu weit weg liegt, so dass wirklich ALLE etwas davon haben werden, das liegt mir am allermeisten am Herzen!!!

liebe Grüße

Manu
__________________




Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!!
  #3  
Alt 20.10.2008, 14:40
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Cut-Yoah Cut-Yoah ist offline
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Standard AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo ihr alle....


beim lesen bekam ich eine super Gänsehaut, sehr schön geschrieben und vieles erinnert mich an die Lebensweise meiner Mama, sehr schön!

Aber mal eine Frage an Mosi-Bär (ich weiss nicht wo ich die Frage stellen soll das sie im richtigen Thread ist,d deshalb stelle ich sie hier, weil du diesen Punkt hier erwähnt hattest). Du schriebst das du Schmerzen in der rechten Leistengegend hattest über Monate, hatte dies mit dem Bauchwasser zu tun??

Meine Mama, die ja zur Zeit noch auf Kur ist hat sein geringer Zeit auch ziehmliche Schmerzen in der Leistengegend, sie war auch beim Arzt der sie untersuchte und nicht weiter feststellen konnte, sie bekommt da jetzt irgendeine Behandlung, er meinte nu "Das wird wieder!", was es nun genau ist weiss ich nicht. Ich werde immer so schnell hellhörig sobald meine Mama äußert das sie Schmerzen hat, ich assoziiere alles immer gleich mit dem Krebs, das er wieder wütet oder so. Ich weiss das das völliger Quatsch ist, aber in letzter Zeit sind wieder so oft Kleinigkeiten die mich in Sorge versetzen.

Schönen Herbsttag euch noch....und macht weiter so!!!!!

Gruß Cut
__________________
"Das wichtigste in deinem Leben ist nicht das, was du materiell erreichst, sondern dein Weg und die Menschen, die dir auf diesem Weg begegnen."
  #4  
Alt 20.10.2008, 15:26
Sunny64 Sunny64 ist offline
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Standard AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo Ihr Kämpferinnen,

wenn ich das so lese bekomme ich auch eine Gänsehaut und auch wieder etwas Mut für meine Mama. Sie ist allerdings schon 64 und sicher nicht mehr soo fit wie ihr, war aber bisher auch eine Kämpferin. Allerdings ist sie durch den kürzlichen Tod meines Vaters schon sehr geschwächt und mitgenommen.

Ich finde es toll, dass es einige von euch so gut geschafft haben und ich freue mich sehr für euch. Bei meiner Mutter heißt es ja auch - keine Op mehr die überlebt sie nicht, da die Metastasen schon so viele sind im Bauchraum. Die Chemo bekommt sie um die Wasserproduktion zu rezuzieren - aber an sich hat sie auch keine Chance. Ich hoffe sie kämpft und versuche sie schon immer dahingehend aufzubauen und wenn ich eure tollen Berichte lese schöpfe ich etwas Mut.
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und keine neuen negativen Befunde mehr und hoffe ihr drückt mal die Däumchen für meine Mom.

LG Sunny
  #5  
Alt 20.10.2008, 16:48
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo Cut,

ja, zu 99% waren die Schmerzen eine Folge des Bauchwassers. Die Ärzte nehmen an, daß es in die Leiste drückte und da meine rechte Leiste eigentlich immer eine Schwachstelle war und ist, kann das gut sein.

Allerdings ist es durchaus möglich, daß da auch irgendwo eine Metastase gedrückt hat, feststellbar ist es nicht mehr, denn bei der Bauchspiegelung war es fast unmöglich, viel zu sehen, zum einen durch das viele Bauchwasser, was hin und her schwappte (der OA sagte, sie hätten mich mit dem Tisch kopfstellen müssen, um überhaupt irgendwas zu sehen) und zum anderen, weil ich sooooo viele Verwachsungen hatte und ein Durchkommen überhaupt nicht möglich war. Eigentlich wollten sie die Eierstöcke gleich bei der Bauchspiegelung entfernen, war aber unmöglich, weil alles miteinander verbacken war.

Jetzt mache dir wegen der Leistenschmerzen deiner Mama nicht zu große Sorgen. Ich habe seit Ende meiner Behandlung immer wieder Leistenschmerzen, die auch immer wieder vergangen sind. Mal hat's ein oder zwei Monate gedauert, mal nur ein paar Tage. Manchmal zieht sich der Schmerz bis in den Oberschenkel, manchmal ist er auf die Leiste begrenzt.

Aber in den letzten Monaten ist es besser geworden, die Abstände größer. Die Ärzte meinen, es könnte durch Verwachsungen verursacht werden. Aber, wie gesagt, meine Leiste ist schon immer eine kleine Schwachstelle gewesen.

Alles Gute weiterhin deiner Mama und gute Erholung.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
  #6  
Alt 20.10.2008, 16:50
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo Christine,

tolle Ärzte hattest und hast du! Sowas wünschen wir uns alle!

Ich finde es toll, daß du deine Ärztin von damals ausfindig machen konntest und ihr einen Blumenstrauß geschickt hast. Die wird sich wundern!

Liebe Grüße
Mosi-Bär
  #7  
Alt 20.10.2008, 16:58
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Hallo liebe Christine,

na ja, nun muss ich aber erst einmal eine Lanze für einige Mediziner brechen, denn im Gegensatz zu dem "normalen" KH war man in der UK komplett anders, von der 1. Minute an, aber davon einmal abgesehen, auch im 1. KH waren die Gyn. anders, hier machte man keine Prognosen und schon einmal gar keine so dummen. Denn 1.und das kann ich gar nicht oft genug betonen, wissen wir wohl alle, was wir grundsätzlich gesehen davon zu halten haben und 2. nur allein aufgrund des TM eine derartig unüberlegte zu stellen, ist wirklich selten dämlich. Fazit: auch wenn es sicherlich nicht selten aufgrund der Nähe schöner sein mag, "einfache" KH aufzusuchen, so ist man dennoch m.E. nach in einer UK weitaus besser aufgehoben, denn hier hat man die Erfahrungen, hier geht man aber nicht nur routinemäßig an das Ganze heran sondern auch ruhig und besonnen. Sicher war es nicht immer einfach zu verstehen, denke ich doch auch heute noch, wenn man mir noch 1 oder 2 Zyklen seinerzeit drangehängt hätte, dann wären sicherlich meine Restchen schon da verschwunden, aber man hatte es eben nicht gemacht, weil man 1. nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen wollte und 2. weil jede Chemo eben auch das Immunsystem belastet. Nun haben sie sich ja zurückgebildet, sogar ganz ohne Chemo und ich hoffe sehr, dass dieser Trend anhält!!!

Sicher waren meine diesbezüglichen Erfahrungen in dem "normalen" KH nicht unbedingt gut, einerseits beim mitteilen der Erstdiagnose und andererseits, weil man offenbar erst spät erkannte, dass ich mich gar nicht erholte von der 1. OP, einiges wäre mir sicherlich dann vielleicht erspart geblieben. Aber man hatte mich ja Gottseidank noch rechtzeitig in die UK überwiesen, das war vielleicht auch mein Glück, denn nur auf diese Weise blieb ich dort ja gleich in Behandlung.

Alles in allem kann ich sagen, hat mein Körper auch schon sehr viel allein geschafft, ich war damals dazu gar nicht in der Lage, war einfach nur müde und apathisch aufgrund meiner Sepsis seinerzeit, er hat es aber geschafft und genau das wollte mir seinerzeit auch ein sehr netter Doc. vermitteln.

Ich habe auch einiges gelernt aus dieser Zeit, betrachte mein Leben heute anders als vorher, lebe bewusster, schaue einigen Dingen ganz einfach auch gelassener entgegen, weil es viel wichtigere Dinge gibt, als sich ständig mit irgendwelchen Problemen zu belasten. Klar mache auch ich mir Gedanken, aber sie werden ruhiger, mein Humor bekommt schnell wieder die Oberhand. Klar zittere ich dem nächsten CT Termin entgegen Mitte November, aber ich hoffe das allerbeste, dass ich bis zum Ende der Studie in dieser bleiben kann und diese auch weiterhin sehr viel bringt, das ich zumindest eine längere Verschnaufpause bekomme. Fakt ist und das hat man mir auch mehrfach gesagt, wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange bei mir und auch das tröstet ungemein. Aber viel besser wäre es natürlich, alles würde komplett durch die Tabletten weggehen und niemals mehr wieder kommen, dass das mein allergrößter Wunsch ist, ist sicherlich jedem klar gell?

Vielleicht war das Ganze ja auch "nur" ein kleiner Stupps, weil ich vorher nämlich viel zu viel um die Ohren hatte, wollte stets und ständig für alle da sein, rund um die Uhr möglichst, habe so gut wie nie an mich gedacht, das war ein Fehler. Heute arbeite ich daran, es geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber es geht. Gehen müssen wir alle einmal, das ist sicher, aber wer möchte schon gerne so alt werden wie ein Johannes Heesters? Fakt ist, einmal ist alles vorbei, nur wann, das weiß niemand und das ist auch gut so. Ich hoffe jedenfalls, dass es noch sehr lange dauert bei mir und selbstverständlich auch bei allen anderen hier!!!

liebe und hoffende Grüße

Manu
__________________




Der Krebs kam leider ungefragt einfach so in mein Leben, nun kann er gefälligst ebenso wieder verschwinden und zwar auf NIMMERWIEDERSEHEN !!!
  #8  
Alt 21.10.2008, 01:09
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Mutmachereckchen für uns alle

Das ist ein schöner Beitrag - ich will auch gern mal was von der Seele schreiben.
Ich war wegen Myomen beim Gyn und eine Gebärmutterentzündung kam noch dazu, hatte ich doch wahnsinnige Menstruationsschmerzen.
Leider war die Gyn schockierter als ich (lag ja auf dem Stuhl und harrte der Dinge) So sah ich nicht gleich , dass sie voller Blut war...
Nun ja, sie rief eine andere FA dazu, dann musste ich in meinem Hemdchen, blutend durchs Wartezimmer voller schwangerer Frauen zur Sono gehen.
Der ganze Boden war voller Blut.

Man teilte mir mit, dass da was wäre, was nicht hingehört - alles sei befallen : Gebärmutter, Eierstöcke und Zervix, man nehme an, es sei Krebs. Aber sie würden gleich noch eine Biopsie machen....

Wie ich nach Hause gekommen bin - ich weiss es nicht mehr. Stand völlig neben mir.
Mein jüngerer Sohn fiel mit weinend um den Hals, als ich es ihm sagte. Der andere sass in Prag und studierte Medizin.
Mein Mann meinte - na ,na, so schlimm wird es doch nicht sein ...er war völlig hilflos.. konnte nicht damit umgehen.
Mein Vater kam dann im April und blieb bis Juli.

Zwei Wochen später kam ich in ein onkologisches Krankenhaus - dort wurde mir auf der Tumorkonferenz erklärt, dass ich einen Tumor in der Zervix und GM hätte - unoperabel, Figo 3b - und dass ich zwei Monate auf die Therapie (Chemo und Bestrahlung) warten müsse, da keine Betten in der Tagesklinik frei wären.
Diagnose am 1.März 2007 - Therapiebeginn am 1.Mai 2007.
Entsetzt schaute ich in die Runde der Onkologen - und stellte mich auf die Hinterbeine... ich will jetzt eine Therapie !! ... wenn ich noch solange warten muss, kann ich gleich mein Begräbnis bestellen.
Die Antwort - tut uns leid, aber es gibt noch schlimmere Fälle als Ihren - alle müssen warten - wir haben nicht genug Kapazitäten...
(Nebenbei bemerkt - ich werde nicht in Deutschland behandelt)

Wieder zu Hause - bekam ich Schmerzen da unten , es tat ziemlich weh und ich holte mir selbst irgendwelche Schmerzpillen aus der Apoheke - hab wohl zuviel davon genommen, denn ich bekam Ausschlag.
Mein Hausarzt hatte Erbarmen mit mir und verschrieb mir ein starkes Schlafmittel mit Psychopharmaka gekoppelt.
So konnte ich wenigstens ein wenig schlafen, trotz der Panikanfälle.

Die Therapie ist dann bis Juli über die Bühne gegangen - bis jetzt soll alles i.O. sein - Tumor weg und seit Oktober 2007 gehe ich wieder arbeiten.

So kann man sagen - ich lebe noch, trotz der Ärzte
Ich hatte allerdings eine wunderbare Radiologin, ihr verdanke ich, dass Darm und Blase nicht verbrannt sind - und sie ist auch die Einzige, mit der ich über meine Ängste sprechen konnte.
Ich will nicht undankbar sein, geheilt haben sich mich, lebe nun schon 20 Monate damit und es geht mir gut.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (21.10.2008 um 15:07 Uhr)
  #9  
Alt 21.10.2008, 11:42
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Mutmachereckchen für uns alle

Hallo Nikita,

deine Geschichte ist ja echt der Hammer! So lange auf die Therapie zu warten, obwohl es eine so heftige Diagnose gibt.... unglaublich! Gibt es sowas in Deutschland auch?

Ich hätte das nicht ausgehalten.

Aber es sieht ja so aus, als wäre es gutgegangen! Das freut mich echt für dich und ich drücke dir ganz fest die Daumen, daß alles so bleibt und nie wieder was zurückkommt.

Wollte übrigens nochwas loswerden: Letzte Woche kam es bei uns im Lokalradio und dann stand's auch in der Rheinischen Post. Die Klinik, in der ich 2006 operiert wurde und auch Chemo bekam, hat ein Prädikat bekommen. Jetzt habe ich leider den Zeitungsausschnitt bei meinen Eltern liegen lassen...

Auf jeden Fall geht es um die Gynäkologische Abteilung und vor allem um Unterleibs-/Eierstockkrebs, da sind sie jetzt eine Krebszentrum geworden und das finde ich gut. Natürlich wurde der "neue" Professor (ist seit 2007 glaube ich da, ich habe ihn noch nicht kennengelernt) in den höchsten Tönen gelobt.

Es ist ein gutes Gefühl, daß ich in einer solchen Klinik in Behandlung bin! Gehe ja immer noch zur Nachuntersuchung mit CT dorthin und fühle mich dort supergut aufgehoben. Das macht echt Mut!

Ich wünsche allen einen schönen Tag.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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