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  #1  
Alt 20.11.2008, 13:42
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Registriert seit: 27.09.2007
Ort: irgendwo in Niedersachsen
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Standard AW: selber schuld?

Selber schuld? Ich weiß nicht! Genauso könnte ich sagen, der Krebs ist die Schuld meiner Eltern, weil ich so eine Kindheit und Jugend hatte, in der alles normal schien, weil ich es ja nicht anders kannte und bei mir erst Ende des Studiums alles aufbrach, was nicht in Ordnung gewesen war und ich war lange noch nicht fertig damit als der Krebs kam!

Ich sah und sehe es vielmehr so: Der Krebs war meine Chance, mein Leben endlich in Ruhe zu ordnen, andere Verhaltens-Muster zu trainieren und auszuprobieren. Alles andere, was vorher war, hat an Schicksalsschlägen anscheinend noch nicht ausgereicht gehabt, um bei mir wirklich Veränderung zu bewirken.
Ich glaube, ich habe diese Chance genutzt. Sicher gibt es immer wieder Momente, wo ich in alte Muster zurückfalle. Gerade jetzt, wo so einschneidende Lebensveränderungen bei mir anstehen. Aber die Krebserkrankung hat mich viel gelehrt. Und dafür bin ich sogar dankbar. Ich weiß nicht, ob ich es anders geschafft hätte.

Aber ich bin die erste die sagt: Das ist sicher bei jeder Frau anders und jede geht ihren eigenen Weg. Meiner war eben so.

Liebe Grüße von Susanne
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  #2  
Alt 20.11.2008, 14:01
Benutzerbild von josie&josie
josie&josie josie&josie ist offline
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Ort: wien
Beiträge: 728
Standard AW: selber schuld?

bei uns ist es definitiv so dass mein mann "selber schuld" ist.

er hat über 10 jahre androgene, testosteron, also steroide gespritzt.
jetzt hat er irgendeine seltsame form von leberkrebs die in der BSD begonnen hat.
auch die ärzte sagen dass dieser krebs auf den stoff zurückzuführen ist.
ich muss ehrlich sagen in diesem fall beruhigt es mich als angehörige. ich weiß wenigstens warum er das hat und dass er selbst schuld ist.
der schmerz und die wut gehen dadurch natürlich nicht weg, aber zumindest ist eine antwort da.

im normalfall ( so extrem lebt ja nicht jeder ) glaube ich absolut nicht dass man davon sprechen kann dass jmd selbst schuld ist.

liebe grüße
__________________
Ich habe dich sicher in meiner Seele -
ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

alle im forum von mir verfassten beiträge dürfen ohne meine zustimmung nicht weiterverwendet werden.
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  #3  
Alt 20.11.2008, 14:04
NTH NTH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
Beiträge: 296
Standard AW: selber schuld?

...ich empfinde das ähnlich wie Susanne.

Frühere Hinweise, dass mein Körper und auch meine Seele das "so" nicht mehr mitmachen, waren nicht deutlich genug, um tatsächlich neu zu sortieren ...

Seitdem ich mich behandlungstechnisch in guten Händen fühle und mich neu sortiert habe, lebe ich sehr viel glücklicher als vorher.

Mich bringt so schnell nichts mehr ins Wanken und auch die Schatten meiner Vergangenheit haben keine Macht mehr über mich.

Liebe I.J.,
du hast für dich erkannt, das du etwas "falsch" gemacht hast.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
-das Erkennen des Fehlers dazu zu nutzen, es künftig besser zu machen
-oder dich in der Erkenntnis des Fehlers quasi zu "ertränken" und somit eben nix besser zu machen.

Die Wahl obliegt dir selber.

Viel Glück
Nicole
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  #4  
Alt 20.11.2008, 17:48
Benutzerbild von Lilli 40
Lilli 40 Lilli 40 ist offline
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Registriert seit: 27.05.2007
Ort: Nähe Köln
Beiträge: 261
Standard AW: selber schuld?

Hallo I.J.,
schuld bin ich natürlich nicht, eine Krebspersöhnlichkeit gibt es auch nicht. Krebs durch Kummer oder seelische Belastungen?? Ich habe selbst vor 15 Jahren mein 2. Kind kurz nach der Geburt verloren, war natürlich eine riesige Belastung. Glaubte damit gut zurecht gekommen zu sein. Nach einiger Zeit wieder ein "normales Leben" mit Kindern, Job, usw. Auf mich richtig geachtet habe ich allerdings nicht wirklich. Heute sage ich auch ganz klar nein, wenn mir Dinge zu viel werden, mache regelmäßig Sport (also Zeit nur für mich). Geht jetzt natürlich auch , weil die Kinder schon größer sind. Rückblickend sehe ich mein bisheriges Leben nicht unbedingt als leicht an. Freundinnen von mir bekamen mal eben die Kinder, der Job lief immer gut, Hauskauf usw. alles immer Friede, Freude , Eierkuchen. Ich hatte ständig irgendwelche Probleme zu bewältigen. Kinder: 1. Kind Asthma, 2. Kind schwere Behinderungen, verstorben, 3. Kind gesund, aber Legastheniker, was auch immer wieder zu mehr Einsatz von zu Hause führte. So zieht sich dieser Hürdenlauf durch alle Bereiche meines Lebens. Also finde ich an der Aussage von Aloe schon ein Fünkchen Wahrheit. Ist jetzt etwas lang geworden, aber ging mir jetzt so durch den Kopf.
Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt
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  #5  
Alt 20.11.2008, 17:56
Benutzerbild von Renate23
Renate23 Renate23 ist offline
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Ort: Ba-Wü
Beiträge: 210
Standard AW: selber schuld?

Also ich habe mich nie gefragt, warum ich Krebs bekommen habe. Man findet sowieso keine Anwort darauf. Habe meine ganze Kraft dafür aufgewendet, die Krankheit zu besiegen. Es ist mir gelungen.
Liebe Grüße Renate
__________________
Ab einem gewissen Alter erzählt unser Gesicht unser Leben!
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  #6  
Alt 20.11.2008, 18:14
I.J. I.J. ist offline
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Registriert seit: 19.11.2008
Beiträge: 422
Standard AW: selber schuld?

Hallo Renate, aber vielleicht ist für manche Menschen die Frage nach dem Warum ja auch eine Art des Kampfes und der Bewältigung.

LG
I.J.
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  #7  
Alt 20.11.2008, 19:01
Benutzerbild von friebe
friebe friebe ist offline
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Standard AW: selber schuld?

Zitat:
vielleicht ist für manche Menschen die Frage nach dem Warum ja auch eine Art des Kampfes und der Bewältigung.
Hallo I.J.,

ein klitzekleines bißchen möchte ich Dir recht geben. Allerdings nur wenn es darum geht, jetzt etwas besser zu machen, nicht als Schuldzuweisung.

Ich sehe das so: für ganz viele Dinge muss oder kann man eine Schulung machen: Auto fahren, kochen, schwimmen usw. Nur das Leben selbst, das so unheimlich komplex ist, soll man auf Anhieb ganz allein perfekt hinkriegen. Ich finde, dieser Anspruch ist sehr hoch, vielleicht zu hoch. Es geht doch nicht darum, im ersten Anlauf alles richtig zu machen. Wichtig ist doch nur, dass man dazulernt und nicht immer wieder mit dem Kopf gegen die gleiche Mauer rennt. Ich denke auch das es gar nicht so viele Menschen gibt, die alles perfekt hinbekommen haben. Es scheint nur so, weil die wenigsten das zugeben würden (wer macht das schon!) und nach außen den Schein waren.

Ich glaube auch nicht an DEN Auslöser. Bei mir gab es auch verschiedene Dinge, die ich jetzt für mich geändert habe. Es spielt schon eine Rolle. Ich glaube aber eher, dass ich ohne diese Dinge den Krebs auch bekommen hätte, dann vielleicht nur später.

Liebe Grüße - Klara
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  #8  
Alt 20.11.2008, 19:25
Benutzerbild von Pee
Pee Pee ist offline
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Registriert seit: 11.10.2008
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 154
Standard AW: selber schuld?

Liebe I.J.!

Ich kann Dich total gut verstehen! Diese Frage: habe ich etwas dazu beigetragen, weil ich seelisch nicht so richtig gut auf mich aufpassen konnte?

So wie Du schreibst, kennst Du glaube ich auch dieses blöde Gefühl, daß man zwar erkennt, daß einem bestimmte Verhaltensmuster bzw. bestimmte Menschen einfach nicht gut tun und trotzdem kann man diese Dinge nicht von heute auf morgen ändern.

Aber ich habe nun nach einem Gespräch mit einem sehr netten Arzt beschlossen, daß ich ihm glaube - ich stimme hier auch ganz mit Klara überein....

Daß wir den Krebs bekommen haben, dürfen wir uns nicht vorwerfen, daran haben wir nichts verursacht. Aber nun gilt es, gut auf sich selber aufzupassen und sich selbst ein guter, liebevoller Freund zu sein, denn für die Zukunft brauchen wir unsere Kraft - dazu gehört eben auch die seelische Kraft - um dieser Mistkrankheit ein gesundes System entgegenzuhalten.

Von daher können wir diese Krankheit nun wirklich nur als Chance sehen, daß wir zukünftig wirklich gut auf uns aufpassen werden - ich weiß es ist nicht leicht, aber alle gemeinsam werden wir das schaffen!

Wie war denn Dein Termin heute?

Ich drücke Dich ganz fest
Pe
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