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Alt 10.12.2008, 10:59
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Registriert seit: 21.10.2008
Beiträge: 232
Standard AW: Neu hier und verzweifelte Tochter

Liebe Goodvibes,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlaß alles andere als schön ist.

Eine Chemo vor der OP zu starten, ist nicht so ungewöhnlich. Oft ist zwar die Reihenfolge erst OP und dann Chemo, aber es gibt auch immer wieder Gründe, zunächst mit der Chemo zu starten (z.B. weil der Tumor zu groß ist, Gefahr einer Organverletzung währen der OP zu groß wäre usw.). Es gibt auch hier enige Frauen, bei denen so verfahren wurde. Bei Deiner Mom möchte man offensichtlich eine Darmentfernung vermeiden. Allerdings ist bei EK der Darm sehr oft betroffen, bei sehr vielen Frauen wird während der OP Darm mitentfernt. Aber das heißt noch lange nicht, daß dann ein Anus praeter (künstlicher Darmausgang) erforderlich ist.
Auch ich bin eine verzweifelte/traurige Tochter. Meine Mom wurde am 10.11. operiert inkl. Darmentfernung. Seit gestern läuft die Chemo. Auch sie ist noch jung (53J.) und war sonst fit. Das ist für den Kampf gegen diese Erkrankung schon ein ganz großes Plus!
Ich wollte am Anfang auch unbedingt die Prognose wissen, um besser auf die Zukunft vorbereitet zu sein. Klar könnte ich statistische Zahlen nennen (wie Du sie auch im Internet finden kannst), aber wir haben uns hier geeinigt, daß alle Individuen sind, die Zahlen eben Zahlen sein lassen. (Statistikanekdote: Ein Bettler und ein Millionär haben statistisch betrachtet jeder eine halbe Million! ) Es gibt hier Frauen, denen man bei Diagnosestellung noch 2-3 Monate zugesprochen hat und die sich auch nach einem Jahr noch über ihr erfülltes Leben freuen! Christine lebt nun schon seit 13 Jahren mit ihrer Erkrankung! Deine Mutter hat genauso eine Chance!
Das genaue Stadium kann in der Tat erst in der OP festgelegt werden. Die intraoperative Chemo wird nur in wenigen spezialisierten Zentren angeboten, Deine Mom wird offentsichlich so einem behandelt. Das ist insbesondere für die OP ungemein wichtig, das gehört aus meiner Sicht in "Könner"-Hände (ist eben keine "banale" Blinddarm-OP!). Während der OP wird ein Zytostatikum (Chemo, "Krebskiller") direkt in die Bauchhöhle gebracht (wie eine Spülung), um direkt vor Ort den Krebs anzugreifen. (Bei der konventionellen Chemo passiert das ja über das Blutsystem, d.h. der ganze Körper bekommt eine Ladung ab). Man verspricht sich davon ein höheres lokales Ansprechen bei weniger Nebenwirkungen. Allerdings ist das Verfahren noch nicht als Standardtherapie etabliert, aber aus meiner Sicht ein begrüßenswerter Ansatz. Mehr kann ich Dir dazu leider auch nicht sagen.
Tapferes Töchterlein, sei stark für Deine Mom!
Solidarische Grüße von einer anderen Tochter, Sun.
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"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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