mein vater

[oNeheArt*]

hallo zusammen...
mein papa konnte nicht von der maschine genommen werden, bzgl. der infektionsgefahr, auch für andere auf der normalstation dann.
der arzt sagte dass dies einfach nicht möglich wäre und ohne die maschine hätte er nur noch ein paar wenige stunden... lt. arzt war gestern noch ein kleiner hoffnungsschimmer da dass es werden würde solang liese man ihn oben.
und heute?
42 grad fieber, herzrhytmusstörungen und herzflimmern.
und WO kann mir irgendwer sagen WO da die hoffnung noch sein soll?!

[Schnucki]

Liebe oNeheArt,

Du hast Dir die Antwort doch schon gegeben:

weiß ich dass er das nicht wollen würde

Du kennst ihn doch besser, wie steht er zu seiner Krankheit? LK plus Hirnmetas sind ja nicht die prickelnde Aussicht. Jetzt auf Biegen und Brechen den Zusammenbruch verhindern und ihn dann weiterreichen auf die Palliativstation?

Ich habe die ganze Situation vor 1,5 Jahren hinter mir gehabt. Meine Mutter mit LK. Und ich hab bei meiner Entscheidung nur an SIE gedacht. Was würde SIE wollen. Es war schwer, denn sie hat wochenlang nur halluziniert, d.h. wirklich fragen konnte ich sie nicht. Also musste ich entscheiden, keine Therapie mehr. Und das war richtig. Das hätte sie von mir erwartet.

LG

[Kyria]

Hallo liebe oNeheArt,

das, was Du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor: Auch der Vater meiner Töchter, mein Exmann, der an kleinzelligem Lungenkrebs in weit fortgeschrittenem Stadium litt, kam nach einem akutem Problem (Lungenblutung) auf die Intensivstation. Er wurde ins künstliche Koma gelegt und beatmet. Anfangs hatten die Ärzte noch Hoffnung, daß man ihn aus dem Koma nochmal herausholen könnte, aber bald zeichnete sich ab,daß sein Gesamtzustand dazu zu schlecht war.

Wir haben dann, nach einigen Tagen, in Absprache mit den Ärzten, die Maschinen abstellen lassen und er konnte, im Beisein seiner Töchter, friedlich nach drüben gehen.

Ich weiß es ist schwer, sehr schwer, das alles, aber manchmal gibt es nur diesen einen Weg.

Seit ich Deinen letzten Titel "Es geht ihm sehr schlecht" gelesen habe, denke ich sehr oft an Dich. Ich wünsche Dir alle Kraft dieser Welt.

Manchmal scheint es fast paradox: Daß man in die Lage geraten kann, für einen Menschen nichts Besseres tun zu können, als ihn gehen zu lassen und ihn dabei zu unterstützen, diesen letzten Schritt über die Grenze zu wagen.

Manchmal ist es das Einzige,was man für den anderen tun kann. Die letzte, die schwerste und die größte Liebestat.

Ganz liebe Grüße
Kyria

[ThomasV]

Liebe oNeheArt,

von welcher Hoffnung sprichst Du?

Ich ringe sehr mit mir, wie ich es formulieren soll ohne Dir Schmerz zuzufügen und ohne Deutlichkeit zu verlieren, aber ich finde keinen goldenen Mittelweg.

Liebe oNeheArt, nach all Deinen Schilderungen glaube ich, dass Dein Papa im Sterben liegt. Verlier' keine Zeit, Dir Hoffnungen aufzubauen, die hinterher umso schlimmer zerstört werden.

Nutze die Zeit für den Abschied, halte, wenn es wieder möglich ist, seine Hände, streichele ihn, erzähl' ihm aus seinem, Deinem, Eurem Leben und lass ihn von Liebe begleitet die Seite wechseln.

Liebe oNeheArt, es bricht mir schier das Herz, Dir dies und so zu schreiben, aber ich kann nicht anders.

Traurige und mitfühlende Grüße

Thomas

[annika33]

Hallo,

mir tut es so leid, dass der Zustand Deines Papas so kritisch ist.

Ich weiß nicht, welche Worte in dieser Situation die richtigen sind, aber nichs zu sagen erscheint mir auch falsch.

Ich glaube, dass Thomas mit seinen Aussagen bedauerlicherweise richtig liegt, nichts desto trotz wünsche ich Euch natürlich eine Wendung - eine alsbaldige Verbesserung seines Zustandes.

Sollte es aber keine Optionen auf Besserung geben, so wünsche ich Euch ein friedvolles Abschiednehmen, und Deinem Papa, dass er keinesfalls leiden muss.

Es tut mir ganz aufrichtig leid, weil ihr Euch in dieser schlimmen Situation befindet.

Mitfühlende Grüße

Annika

[oNeheArt*]

ich danke euch allen hier noch mal... für alle worte.
nun muss ich mich hier wohl verabschieden.
mein papa ist heute um 18:20 gestorben und wir sind genau 3 minuten zu spät gekommen.
bis um 17:00 uhr waren wir bei ihm und die sch.. ärzte sagten wir können gehen weil wir darauf nicht warten können weil es noch tage dauern könnte.
und dann... als wir zuhause waren kam der anruf.. wir sind so schnell gefahren wie wir konnten - es ging nicht.
nun... jetzt ist es zu spät. er bekam noch eine totensalbung und wir haben nochmal für ihn gebetet... es war alles in allem friedlich und schön. und er musste keine schmerzen haben, wofür ich unendlich dankbar bin. bis zuletzt hat er 43 grad fieber gehabt. wer weiß vllt. hatte er noch gewartet bis wir alle weg waren...

also dann.. danke nochmal für alles.

[Bini1967]

Hallo oNeheArt,

zunächst erst mal mein Beileid.
Sicher ist es ärgerlich und ich ich kann verstehen, dass Du wütend auf die Ärzte bist. Aber viele Sterbende wählen bewusst den Moment zum Loslassen, wenn sie alleine sind. Du wirst es nie erfahren, Sicher, das ist jetzt kein Trost für Dich, doch nun muss er nicht mehr leiden und wacht vom Regenbogenland aus über Euch.
Aufrichtige Anteilnahme,

Sabine

[Kyria]

Liebe oNeheArt,

auch ich möchte Dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen.

Ähnlich wie Bini schreibt, glaube auch ich, daß sich Sterbende bewußt aussuchen, ob sie von ihren Angehörigen begleitet werden wollen oder nicht. Bei Deinem Papa hatten nicht mal die Ärzte damit gerechnet, daß er so schnell gehen würde. Von daher spricht meiner Meinung nach viel dafür, daß er sich dafür entschieden hatte, im Augenblick des Sterbens alleine zu sein.

Auch wenn Du nun direkt in seiner Sterbeminute nicht dabei sein konntest, gibt es doch noch andere Gelegenheiten, um Abschied zu nehmen. So wie die Totensalbung, von der Du geschrieben hast.

Ich wünsche Dir ganz viel Trost und Halt in der nächsten Zeit.

Laß`Dich umarmen.

Liebe Grüße
Kyria

[ThomasV]

Liebe oNeheArt,

der Tod Deines Papas tut mir sehr leid. Ich nehme aufrichtig Anteil an Deiner, an Eurer Trauer.

Du wirst jetzt viel Mut, Kraft und Unterstützung benötigen. Einen Teil der Unterstützung kannst Du sicherlich in diesem Forum bekommen, ich habe diese Erfahrung jedenfalls gemacht.

Ich hoffe, dass Du im Hinterbliebenenforum mit uns in Kontakt bleibst.

Sehr mitfühlende Grüße

Thomas

[Angela07]

Liebe oNeheArt,

auch von mir meine aufrichtige Teilnahme. Viel Kraft für die kommende Zeit.
Denk daran, er muss nun nicht mehr leiden!!! Das ist das wichtigste.

Mitfühlende Grüße Angela07

[annika33]

Hallo oNeheArt,

mein aufrichtig empfundenes Beileid. Worte werden Dich jetzt nicht trösten - ich hoffe, die Zeit vermag es, den Verlust ein wenig erträglicher zu machen.

Traurige Grüße

Annika

[oNeheArt*]

danke euch allen nochmal für die lieben worte.
es war sicherlich alles richtig so wie es passiert ist, mein papa war immer eigensinnig und er wollte scheinbar allein sterben...
ich bin froh dass ich vorher nochmal bei ihm sein konnte und dass er keine schmerzen haben musste als er starb. manche worte die geschrieben wurden klingen vll. etwas falsch aber... es ist einfach schwer und es kam überraschend da ja erst am mittwoch alles anfing, und seither konnte man nichts tun als warten und warten.
nun gut... wie gesagt - danke nochmal.