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#1
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo, ihr alle, liebe Amba,
darf ich mich dir im Grossen und Ganzen anschliessen? Und bei mir ist es so, dass ich jetzt nach 3 Jahren das Thema natürlich nicht abgeschlossen habe, wozu auch. Nur....ich lebe nicht in Angst mit dem Krebs, bzw. vor dem Krebs. Ich habe meinen Brustkrebs angenommen, mich mit ihm auseinandergesetzt, die Therapien mitgemacht, mein Leben überdacht und wieder an mein Leben angeknüpft, mit nur ganz wenig Änderung, aber mit der, wie Amba so gut sagt, "lauter tickenden Uhr." Mit dem Thema Sterben und Tod kann ich mich gut auseinander setzen, wobei ich,da ohne Metastasen - das kann aber ja Morgen schon anders sein - meinem Mann mit dem Thema nicht kommen darf. Hier irgendwo habe ich einen guten Satz gelesen: Die Angst lass ich immer erst 5 Minuten vorher zu". (Danke!) Es hat geklappt! Heute früh hatte ich eine Magen- und eine Darmspiegelung, zur Abklärung vor einer kleinen Bauchdeckenbruch-OP, (nix besonderes). Letzter Tage fing ein Männchen hinten im Kopf an rumzuwispern: Zufallsbefund, gibts ja immer wieder----Darmmetastasen---könnte ja sein..., ich hab ihm sein Türchen zugeschlagen und Ruhe war! Immer wenn er meinte er kann mich verrückt machen - Tür zu! Heute früh, die 5 Minuten davor, ich hätt ihn rausgelassen, aber es ging so schnell, keine Wartezeit....alles in Ordnung! Natürlich weiss ich nicht ob das das nächste Mal wieder so funktioniert, ich wünsch es mir. Natürlich hab ich gut reden, so ohne Metastasen, ohne"krebsige" Beschwerden. Aber ich geniesse mein Leben bis es soweit ist, und zwar geniessen mit so vielen Dingen, allein wenn ich hier sitze und beobachte die Vögel im Garten (gestern war ein Stieglitz da), was brauch ich grad mehr? Und wenn es doch wieder einschlägt, ich werde es annehmen, tun was ich tun kann , zuerst auch verzwifelt sein, aber eben m i t dem Krebs leben, nicht mit Angst vor ihm. Sorry, ich hab jetzt kreuz und quer geschrieben, es gehen halt manchmal so viele Gedanken im Kopf herum. Geniesst den Tag heute so gut es irgendwie geht, ich wünsch es euch von ganzem Herzen. Lieber Gruss Rosita |
#2
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Danke, Rosita. Ich fühle mich verstanden. Alles Liebe, Amba
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#3
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo ihr Lieben,
habe jetzt schon 2 Jahre ohne Rezidiv/Metastasen geschafft (Glück gehabt). Dachte bei Diagnosestellung, ich erlebe meinen 43. Geb. nicht. Nervenkrimis gab es immer mal wieder, Zyste an der Narbe, nochmal Stanze, MRT.......aber alles Ok. Jetzt hat Tamoxi in der Gebärmutter Schleimhaut aufgebaut, die demnächst ausgeschabt wird. Wird ja wohl alles ok. sein. Irgendwie schaffe ich es, die Ruhe zu bewahren. Joggen hilft mir, Lieblingsmusik ebenfalls. Nervenkaspar kann ich dann kriegen, wenn.....Gelassenheit habe ich gelernt, freue mich an ganz banalen Dingen. Bin glücklich und dankbar , für das was ich erleben durfte (z.B. Schulabschluß meines Sohnes 2007, schon 2 Geburtstage, Berufsstart meines Sohnes, demnächst Konfi meiner Tochter, mutmaßlich fit, mit eigenen Haaren und ohne Therapien, wenn mein Schicksal es zuläßt, Familienurlaub an der holl. Nordseeküste im Sommer). Ich glaube, selbst nach 20 Jaren bleibt untergründig die Unsicherheit bestehen. Man muß für sich einen Weg finden zurechtzukommen.Wünsche alles Gute Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt |
#4
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Zitat:
mein BK wurde kurz vor meinem 40. Geb. entdeckt...inzwischen bin ich auch froh, dass ich bald 42 werde...es soweit geschafft habe... und auch genau wie Du 2 Jahre ohne Rezidiv / Metastasen geschafft habe - also 3 x Nachsorge o.B. hoffe, dass es so bleibt... Ich wünsche mir auch die Stärke von mischmisch.. Liebe Grüße Kirsten |
#5
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
ja,
auch nach 4 jahren ist meine angst noch da. von wegen: plane ich jetzt meinen sommerurlaub? ich hab im juni, wie auch du, christa, noch eine "kleine" nachsorge! aber ich glaub, ich plane einfach - ist doch auch irgendwie verrückt, immer dieses "und wenn doch was passiert..." im genick zu haben. ich zitiere mal amba: Zitat:
intensiv leben, das kann auch stress sein, mir gings schon manchmal so, dass ich alles alles alles !!! gleichzeitig machen/sehen/erleben wollte, um nur ja nix zu verpassen - das ist ja auch kontraproduktiv, auch wenn es die angst im zaum hält. naja, ich wünsch uns allen erstens gesundheit, zweitens lebensfreude, drittens möglichst wenig kummer und angst. alles liebe suzie mischmisch: glückwunsch zum guten befund. das mit den 5 minuten ist super. versuche ich auch immer. nur das mit den (längerfristigen) planungen - wie etwa sommerurlaub. da bin ich immer sehr unsicher. und ich bin ja auch absolut auf der butterseite: keine metastasen, schon vier jahre! ich bin so froh! Geändert von suze2 (15.01.2009 um 23:40 Uhr) |
#6
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo suzie, hallo an alle,
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt Diese Erfahrung haben wir alle wohl schon zur Genüge gamacht, unabhängig von unseren Erkrankungen. Ich habe mir zum Grundsatz gemacht, meinen Krebs aus meiner Lebensplanung auszublenden. Wenn ich einen Urlaub planen will, dann tu ich das. Wenn meine Tochter mit mir über die Konfirmation meines Enkels nächstes Jahr reden will, dann biete ich meine Hilfe an. Wenn ich davon träumen will, was ich mit meinem Freund noch alles erleben will, dann träume ich. Wenn dann doch alles anders kommt, kann ich mich immer noch auf die neue Situation einstellen. Ich habe meinen Krebs als ein Teil von mir angenommen. Aber ich lasse es nicht zu, dass er über mein Leben und meine Träume bestimmt!!!!!!!!!!! Es gibt genug Probleme im normalen Alltag, depressive Stimmungen, Ängste vor der nächsten Konrolluntersuchung. Es wäre gut, wenn wir es schaffen, uns unsere Träume und Pläne nicht nehmen zu lassen. Liebe Grüße, Cora |
#7
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo ihr alle,
mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her. Ihr sprecht mir alle aus der Seele, ich fühle mich auch täglich einmal von einem Damoklesschwert bedroht, dass über mir schwebt, aber für den Rest des Tages blende ich es aus und bin froh Ablenkung in Form von Familie, Katzen, Haus, Garten und Teilzeitbeschäftigung zu haben. Schön zu lesen, dass man nicht alleine ist mit seinen Sorgen, denn auch bei mir ist es so, dass ich meinem Mann damit nicht kommen darf. Er plant weit im Voraus und ich überlege, ob ich nicht erst die nächste Mammografie abwarten soll und dann erst den Urlaub buche....So ergänzen wir uns halt. Was kann schon passieren? Auch Gesunde können täglich erkranken, das Leben lässt sich nicht planen. Sorge dich nicht, lebe! So sollten wir es sehen und das auch zu können wünsche ich uns allen. Hannah Pt 1c, N0, M0, R0, G1. Ablatio, Bestrahlung, 6 x FEC und nun Tamoxifen |
#8
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
[QUOTE=Hannah1963;659198]Hallo ihr alle,
mir fällt auf, dass hier viele Frauen um die 40 sind. Das finde ich prima, denn ich war bei Diagnosestellung auch erst 43 und dies ist nächsten Monat 2 Jahre her. Hallo Ihr Lieben, ja schon komisch, dass wir so Viele im ähnlichen Alter sind... Es fällt auch den Ärzten auf, dass es momentan so viele noch recht junge Frauen trifft, in einem Alter, wo Krankheit eigentlich noch kein Thema sein sollte. Die Ursache wäre interessant, aber, die ist nicht bekannt. Die Vorsorgen müssten anders laufen, Sonografie der Brust ab 30, das müsste Kassenleistung sein. Wäre ich mir meiner Brustkrebsgefahr bewusst gewesen, hätte ich schon selbst hin und wieder ´ne Sono machen lassen, vielleicht wäre dann mein Krebs nicht erst als T3 entdeckt worden? Aber Krebs war für mich nie ein Thema, wir hatten vor mir keinerlei Krebsfälle in der Familie. Meine Freundinnen jedenfalls leisten sich jetzt regelmäßig ´ne Sono der Brust. Meine Urlaube plane ich trotzdem, auch vor den Nachsorgen. Meine Nachsorgen liegen so ungünstig, will ich in der Ferienzeit z.B. fliegen, dann kann ich nicht erst Ende Mai buchen....ich bin immer Anf. Nov. / Anf. Mai "fällig". Wenn ich dann gesagt bekomme, alles okay, dann fällt mir ein Stein vom Herzen und ich gehe danach sofort in die Buchhandlung nebenan und kaufe mir ein Buch, also belohne mich....und dann ist auch ´ne ganze Zeit alles leichter, weniger Angst...bis die nächste Nachsorge naht... Liebe Grüße Kirsten |
#9
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo zusammen!
Ich schreibe sehr wenig hier(dafür lese ich viel im Forum) aber bei diesem Thema möchte ich mich auch melden.Es sind so viele Dinge die ich genauso empfinde wie die meisten hier.Speziel mein Mann der sagt immer,wenn du im Forum bist,bist du nachher ganz anders es tut dir nicht gut,ich sehe das anders sicher hat man einen Schock wenn man wieder etwas negatives liest,aber man fühlt sich hier verstanden.Ich könnte zum Beispiel nie über meinen Tod mit jemanden von der Familie reden möchte es aber gerne.Sicher ist momentan vom Krebs her kein grund,aber wie sagen viele es kann mich ja auch ein Auto zusammen fahren.Oder wenn man mit einer Nichtbetroffenen spricht und dann oft hört du musst positiv denken ich kann es nicht mehr hören.Ich denke nicht negativ den sonst hätte ich mir schon das Leben genommen. Aber ich möchte schon sagen das man auch etwas positives daraus ziehen kann,die Kleinigkeiten mit den Kindern,Mann,Arbeit.....sind so unwichtig. Ich bemühe mich für mich jeden Tag schön zu machen.Ich hoffe ich hab nicht zu viel wirrwarr geschrieben und ihr versteht ein bischen was ich meinte. gute Nacht und gruss an alle EVA |
#10
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Guten Abend :-) !
Jetzt schreibe ich auch,... Mir geht es aehnlich wie den meisten hier. War gerade 35 Jahre und hochschwanger, als ich das "Ding" gefunden habe,..., und die kleine Maus war doch wirklich 9 Monate alt bevor es rauskam als gutartiges "Ding". Naja, nach nun mittlerweile 3 OPs, FE100C und Taxoterrre sowie Bestrahlung habe ich am 9. Januar mein 1 jæhriges Behandlungsende feiern kønnen. Nur, wie soll es anders sein, in 9 Tagen ist næchstes CT, als Hochrisikopatientin (toll.....) steht auf dem Schein als Fragestellung: Metastasen???, und da habe ich schon wieder Angst im Voraus und ich muss leider gestehen, dass die Angst nicht weniger sondern jedes Mal grøsser wird. Sie Phasen mit Angst werden immer længer und zwischen CT und Besprechung (leider eine Woche,hier geht es nicht anders, bin ja nicht in D) kann ich fast gar nicht schlafen und bin einfach ungeniessbar fuer meine Umwelt und das finde ich auch schrecklich! Aber, das kennt Ihr wohl auch? Ich hoffe so auf die 43 Monate, da wuensche ich mir ein PET-CT und hoffe, dass dann der Spuk ein Ende hat bzw. es leichter wird. Meine persønliche Statistik sagt, die ersten 43 Monate sind die gefæhrlichsten fuer meinen Typ. Nun schreibe ich auch vøllig wirr,... :-), aber egal, es musste mal raus. Liebe Gruesse und eine gute Nacht Euch allen! Wurmi |
#11
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
jawollllllll! das gefällt mir, das werd ich mir jetzt immer vorsagen! DANKE!
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Leben ist das, was passiert, wenn ich eigentlich was anderes vorhatte... |
#12
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo Christa,
das mit den 5 Minuten ist ursprünglich nicht von mir, irgendjemand in diesem Forum hat es irgendwo geschrieben. (Dir immer noch D a n k e !) Es kam aber gleich so gut an mich herangeflogen, dass ich es mir "einverleibt" habe (kann man das so sagen?) Ich wünsch dir, dass du das Männchen ( in meinem Kopf sind einige davon) in Schach halten kannst, aber die 5 Minuten soll es eben haben. Lieber Gruss Rosita |
#13
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AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hi zusammen !
@Feliz: Wieder mal hast Du das ausgesprochen, was ich in der "Birne" hab. Nee, ernsthaft ! Kann dem nur zustimmen was Du gesagt hast, weil es mir genauso geht. Bei einem Blick in meinen Garten und dem Freuen auf das kommende Frühjahr, nistet sich auch bei mir sofort der Gedanke ein "Wie oft werde ich noch meinen Garten im Mai aufblühen sehen ?". Seh ich mein geliebtes Hundu an, kommt sofort die Frage: "Wer wird länger leben ? Der Hund oder ich ?" usw usw usw. Manchmal kommt mir mein Leben wie die "Reise nach Jerusalem" vor, die wir als Kinder immer gespielt haben. Sprich, wann ich diejenige sein werde, die keinen "Stuhl" mehr ab bekommt. Klar, auch wenn die Krankheit mir zumindest in beruflicher Hinsicht das Selbstvertrauen eingebracht hat, in die Selbständigkeit zu gehen, anstatt immer u. ewig im Angestelltenverhältnis zu sein, so fand ich mein gesamtes Leben vorder Krankheit wirklich klasse. Wie singt ich + ich: So soll es sein, so kann es bleiben.... Aber es hilft ja alles nix. Es ist wie es ist und ich muß es einfach so aktzeptieren. LG Chris |
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