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#1
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AW: Abschied
Vielen Dank für Eure Worte.
Ich bin müde, wir waren den ganzen Tag am "organisieren", unglaublich was man alles entscheiden muss. Mein Freund ist mir eine grosse Stütze und steht mir bei. Im Moment geht es mir gut, ich glaube die grosse Leere kommt dann erst später. Ich glaube ich habe unbewusst bereits in den letzten Wochen begonnen Abschied zu nehmen. Aber ich merke das erst jetzt. Das Spital hat uns gefragt ob wir einer Autopsie zustimmen würden. Das haben wir. Wer weiss, vielleicht können die Resultate und Erkenntnisse jemandem anderen helfen? Ich muss dazu auch sagen dass wir keine besonders religiöse Familie sind. Deshalb wird meine Mutter auch eingeäschert. Am Mittwoch ist die Beerdigung, meine Eltern haben mir schon vor langer Zeit gesagt dass sie ins Gemeinschaftsgrab wollen. Sie möchten nicht dass ich dann jahrelang ihr Grab pflegen muss Für mich bleiben die Verstorbenen sowieso im Herzen und in der Erinnerung. Ich gehe eigentlich nie an die Gräber. Nur einmal im Jahr ans Grab vom Vater meines Freundes. Und das mache ich aus Respekt vor meiner Schwiegermutter. Sie ist sehr religlös und sie kann ja nichts für meine Eintellung... Für die Todesanzeige haben wir einen schönen Spruch ausgewählt den ich Euch nicht vorenthalten möchte, es steckt so viel Wahrheit drin: "Wenn es schwer ist, dann musst Du tapfer sein. Weinet nicht über mein Sterben, sondern lernt leben" Liebe Grüsse Susanne |
#2
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AW: Abschied
Hallo
Es kommt mir vor als ob es schon lange her ist dass meine Mutter gestorben ist, dabei war es doch erst gestern.... Heute um 10 Uhr kam der Pfarrer und wir haben die Trauerfeier besprochen. Danach habe ich für mich und meinen Vater gekocht und bin am Nachmittag für ihn einkaufen gegangen. Ich kann ihn verstehen wenn er im Moment nicht selber ins Dorf will. Später wird er das sicher wieder selber machen. Meine Eltern wohnen in einem Wohnblock der vor allem von verwitweten Frauen bewohnt ist. Das Verhältnis ist unter allen sehr gut und sie kümmern sich um einander. Ich weiss dass mein Vater nicht alleine gelassen wird. Nun steht im Hauseingang ein kleiner Tisch mit der Todesanzeige drauf, eine schwarze Schleife dran und daneben brennt eine Kerze. Ich finde es wunderschön Nach dem Einkaufen bin ich dann wieder zu mir nach Hause gefahren. Ich will meinen Vater nicht alleine lassen aber ich kann ja auch nicht 24 Stunden bei ihm sein. Ich brauche auch Zeit für mein eigenes Leben (und schon denke ich wieder an Egoismus...). Habe gerade mit einer Kollegin gemailt, sie hat ihren Vater vor 20 Jahren verloren. Sie redet mir gut zu und ich weiss dass sie es auch so meint wenn sie sagt dass ich alles richtig mache. Am Sonntag fahre ich mit meinem Freund zu meinem Vater und koche für uns. Am Mittwoch ist dann die Beerdigung. Danach werden sich die Besuche wohl "einpendeln", wir finden sicher einen Rythmus der für alle stimmt... Liebe Grüsse Susanne |
#3
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AW: Abschied
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#4
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AW: Abschied
Ich bin seit heute wieder im Büro und hatte das ganze Wochenende Angst davor. Aber nun bin ich hier und ich spüre dass es mir gut tut zu weinen. Das konnte ich während den letzten 3 Tagen nur selten. Ich kam mir irgendwie so "kalt" vor, habe im Internet nachgeschaut "wie" man denn trauert und habe mich so gar nicht wieder erkannt....
Ansonsten geht es mir gut, ich glaube das Vermissen kommt erst später. Ich bin froh wenn die Beerdigung vorbei ist, habe irgendwie Angst davor. Und ich bin dankbar dass es dieses Forum gibt und ich dabei sein darf. Hätte nie gedacht dass einem "Fremde" so nahestehen können Liebe Grüsse Susanne |
#5
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AW: Abschied
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Hinfallen ist keine Schande! Liegenbleiben schon!!! |
#6
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AW: Abschied
Liebe Susanne,
nur zu gut verstehe ich deine Gefühle.Auch meine mama mußte schon gehen. Wundere dich nicht über dein Trauerverhalten und suche nicht nachdem anderer. Jeder ist anders und verarbeitet es auf seine Weise. Meine mama hatte auch Feuerbestattung und ich bin wie du kein Grabgänger,mittlerweile wohne ich auch in einer anderen Stadt. Wenn ich auf dem Friedhof bin(es ist ein Gemeinschaftsgrab),kommt mir alles so fremd vor und ich weiß nicht recht was ich dort mit der Wiese soll. Zu Hause stehen Bilder von ihr und ich denke ziemlich jeden Tag an sie,auch heute noch. "Rede"mit ihr und frag sie um Rat. Auch konnte ich erst nicht weinen,als wir aus dem KH gegange sind und die letzten Sachen mitbekommen haben,da ja,es war schrecklich,doch dann nicht mehr bis zur Beerdigung. Am Abend der Beerdigung konnte ich dann auch weinen und brauchte nicht mehr stark sein. Ich wünsche dir viel Kraft dafür. TG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE |
#7
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AW: Abschied
Guten Morgen zusammen
Gestern Mittwoch war nun die Beerdigung meiner Mutter und am Dienstag um 15.30 Uhr hatte ich das Gefühl dass ich es keine Sekunde länger mehr im Büro aushalte und bin zu meinem Vater gefahren. Der gestrige Morgen war schrecklich, das Warten auf 12.30 Uhr, dem Zeitpunkt als wir von meinem Wohnort aus zu meinem Vater fuhren. Die 1. Begegnung mit meiner Schwiegermutter und meinen Schwägerinnen Dann am Wohnort meiner Eltern die Schwestern meiner Mutter Und all die übrigen Familienmitglieder Meine Mutter wurde im Gemeinschaftsgrab beerdigt, das haben meine Eltern schon lange so bestimmt. Sie wollten mich nie mit der Grabpflege "belasten". Ich muss dazu auch sagen dass ich persönlich keinen grossen Bezug zu Gräbern habe, für mich bleiben die Verstorbenen im Herzen und in der Erinnerung Nach der Trauerfeier und dem Abschied gingen wir in ein Restaurant zu einem kleinen Imbiss. Das Zusammensein mit meiner Familie war so schön, wenn nur der Anlass ein anderer gewesen wäre. So habe ich Cousinen und Cousins getroffen die ich vor 25 Jahren zum letzten Mal gesehen habe. Ich glaube das Beisammensein hat auch meinem Vater gut getan. Und es hat auch mir gezeigt dass mein Vater nicht alleine ist. Dass es Menschen gibt die sich um ihn kümmern, nicht nur jetzt sondern ganz bestimmt auch in Zukunft. Als ich am Abend wieder zu Hause war hatte ich ein Gefühl von Zufriedenheit. Und ich habe mir vorgenommen den Kontakt zu meiner Familie "aktiver" beizubehalten als bisher. Da hatte ich öfters das Gefühl dass wir nicht so viel Gemeinsamkeiten haben. Ich war da wohl auch manchmal ein wenig egoistisch. Aber auch ich muss mich bemühen, nicht nur die anderen Ich möchte mich auch nicht aus diesem Forum verabschieden, zu nahe gehen mir die Schicksale hier und ich werde auf jeden Fall hierbleiben. Liebe Grüsse Susanne |
#8
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AW: Abschied
Hallo Susanne,
auch mein Beileid.... Ich habe meinen Papa letztes Jahr im Januar an Lungenkrebs verloren...... Ich will dir nur sagen, das du alles vollkommen richtig machst...ich hatte mir auch immer selber die Frage gestellt...ob ich zu Egoistisch bin, aber es ist so und muss auch so sein, denn sonst würde man kaputt gehen.... ich finde man funktioniert sowieso nur noch in solch einer Situation.... Ich wünsche dir alles alles gute... LG Susan 69. |
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