Hallo Andrea,
Zitat:
Zitat von AndreaS
für mich hat es nichts mit Verdrängung zu tun, sondern damit, die Würde meines Mannes nicht zu verletzen, indem ich hier haarklein über sein Sterben erzähle.
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Wenn du darüber nicht sprechen möchtest: Kein Problem, muss ja niemand.
Was ich mich bei solchen statements nur immer wieder (bisher vergeblich) frage: inwiefern verletzt es die Würde eines Verstorbenen, wenn über seinen - mitunter vielleicht etwas "unschönen" - Sterbeprozess geprochen wird? Auch dein Mann hat als Kind geschrien, gekotzt, sich eingekotet, gestunken usw. Empfindest du / empfand er diesen Teil seines Lebens jemals als "würdelos" ???
Nee, sicherlich nicht. Aber wieso ist es plötzlich "würdelos", wenn sowas beim Sterben passiert und darüber gesprochen wird? Verstehe ich nicht. Darf das Sterben nicht etwas genau so Physisches sein wie das Leben?
Wenn man die Rückmeldungen in diesem thread liest, scheint es wohl doch einigen Menschen zu "nutzen". Das bleibt jedem selbst überlassen.
Zitat:
Es hätte höchstens meine / unsere Unbefangenheit genommen, die Normalität, mit der wir meinem Mann bis zur letzten Sekunde begegnen konnten.
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Was bei dir Unbefangenheit war, ist für andere ein schwerer Schock, auf den sie sich bessere Vorbereitung gewünscht hätten...
Zitat:
Es hätte ihm das Sterben erschwert.
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Über diesen Satz denke bitte noch mal ganz in Ruhe lange nach. Und wenn du ihn dann immer noch so stehen lassen kannst, sage ich was dazu.
Viele Grüße,
Stefan