|
#1
|
|||
|
|||
AW: Zuhause verstorben
Hallo Geske,
ich finde es gut, dass du hierfür wieder Platz geschaffen hast und hoffe und wünsche mir das diesen Traed bestehen bleibt. Man sieht auch an den Anzahl der Einträge wie wichtig dies für uns alle ist. -Dem Sterben und den Tod Raum zu geben- Den Platz an den man sich offen und ehrlich austauschen darf und kann. Dies ist ein sehr schmerzhaftes und emotionales Thema, wenn nicht das schmerzhafteste und emotionalste Thema überhaupt. Wir wollten auch das Mama zu hause stirbt. Nur leider bekamen wir das mit dem Schmerzen nicht so recht in den Griff. Es ging alles so schnell. Zuhause bekamen wir auch leider noch keine palliative Versorgung. 6Monate später lief diese erst abulant an. Dennoch war geplant Mama nach Hause zu nehmen und dies über die allg. Pflegedienste abzuwickeln, Notfalls den Notarzt bzw. Hausarzt für ärtzliche Betreuung. Damit die Schmerzen im Griff waren. Ich fühlte mich zuhause sehr oft von den Artzen in Stich gelassen und war schockiert über diese Zustände... Es gab aber eine sehr liebe Ärtzin, die uns oft Mut machte und weitere Möglichkeiten zeigte nur war leider die Zeit zu kurz bzw. der Krebs zu weit vorangeschritten. Unser "Engel in der Nacht" der in 5 Minuten die Schmerzen nahm. Im Krankaus war die Versorung und der Zustand aufgrund der Einsparungen unerträglich. Es wurde erst alles besser als Mutter auf die Palliativstation kam. Sie wurde hier erstmals richtig auf diese Schmerzen eingstellt. Die ersten 3-4 Tage schlief sie viel. Dann wurde sie wieder vitaler, aber OHNE SCHMERZEN. Auch war die Versorgung und Betreuung besser. Die Versorgung und Betreuung hätten wir zuhause auch bieten können, aber das medizinische hätte wir ohne Untertützung (palliativ) nicht hinbekommen. Mama war ein halbes Jahr zu früh dran bzw. 1Jahr. Der Entlassungstermin nach Hause von der Palliativstation stand auch schon fest. Papiere waren schon geschrieben. Sie wurde auch entlassen, aber nicht in ihr irdisches Reich sondern in ihr himmlisches Zuhause. Sie hatte sich ihren Todestag selbstgewählt. Ich hielt sowas immer für einen "Krampf" "dummes Geschwätz". Aber es war so. Ich wollte es selbst nicht wahr haben, obwohl ich es wußte. Sie hat sich ihr Datum selbst gewählt. Sie nahm den Tag, andem er unseren Leon (weißer Schäferhund) erschossen hat siehe "Brennen im Bauch was nun". sorry, dass ich vielleicht den Rahmen diese Tread damit gesprängt habe. Ich glaube nicht mehr an Märchen wie Schwarzwaldklinik, der böse Wolf usw... An alle hier viel, Kraft Zuversicht Hoffnung Vertrauen und Liebe und Menschen, die sie verstehen und bei ihnen sind! Gruß Alex |
#2
|
|||
|
|||
AW: Zuhause verstorben
Hallo an alle
Dieser Thread soll niemanden ein schlechtes Gewissen verursachen, er ist für alle da. Als wir, mein Mann und ich, vor Jahren über das Sterben gesprochen haben, hatten wir keinen blassen Schimmer davon, was auf uns zukommen könnte. Ich habe mir vorgestellt, dass man in diesem Thread einfach über den Verlauf der Krankheit und des Sterbens schreiben kann – ohne Wertungen, einfach ein Erfahrungsaustausch. @ Elke Mein Mann hatte auch Knochenmetastasen und konnte über Monate nur auf dem Rücken liegen, um die Schmerzen erträglich zu halten. Medikamente hat er so weit es ging vermieden, da hat er sich lieber nicht bewegt. Die größten Probleme hatten wir zum Schluss mit Dekubitusstellen, weil deren Behandlung immer schwieriger wurde. @ Alex du hast den Thread mit deinem Text nicht gesprengt, so schnell geht das nicht :-). Ich möchte denjenigen, die gerade erst, in diesem Jahr, ihre Angehörigen verloren haben, mein herzliches Beileid aussprechen. Beste Grüße Geske |
#3
|
||||
|
||||
AW: Zuhause verstorben
Hallo Geske,
auch ich möchte an dieser Stelle das Sterben meiner Frau beschreiben, wie ich es empfand. Vielleicht nimmt es ja dem oder der Einen oder Anderen die Angst, einen Menschen beim Sterben zu begleiten. Dazu zitiere ich lediglich aus früheren Beiträgen. Zitat:
Zitat:
Leider ist es nicht jedem vergönnt, zu Hause sterben zu dürfen und auch zu können. Eine solche intensive ärztliche Versorgung wäre dort nicht möglich gewesen, das Ganze fand auf der Intensivstation statt. Jedenfalls hatten wir das grosse Glück auf solch mitfühlende Menschen in der Klinik zu treffen. Mein tiefstes Mitgefühl an alle, die hier schreiben. Liebe Grüsse Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#4
|
||||
|
||||
AW: Zuhause verstorben
Hallo zusammen,
genau wie Helmut haben wir es auch erlebt, ja, erleben dürfen. Es war ein ruhiger liebevoller Abschied. Ich bin dankbar, dass ich es so erleben durfte. Zuhause hätten auch wir das nicht bewerkstelligen können mit den Schmerzmitteln. Auch wir hatten ein Superteam im Krankenhaus. Sehr, sehr liebevoll und bis zum Schluss in der Nacht war alle 15 Min. die Ärztin da (zufällig hatte unsere zuständige Ärztin Dienst). Auch danach hat man sich so rührend um mich gekümmert, in jeder Form. Ich bin sehr dankbar dafür. Liebe Grüße Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008 Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013 Leuchtende Tage. Nicht weinen, dass sie vorüber. Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius) |
#5
|
|||
|
|||
AW: Zuhause verstorben
Hallo,
Zitat:
Was wir gemerkt haben, dass Schmerzfreiheit - soweit irgend möglich - wirklich das A und O ist. Schon in der Klinik. Meine Frau hatte bis Anfang Oktober kaum Schmerzen, da reichten ein paar Novalgin am Tag. Dann kamen Morphium-Tabletten dazu. Erst gering dosiert, zum Schluss das 30-fache der Anfangsdosis. Die Zeiten, in denen die Schmerzen nicht im Griff waren, weil (noch in der Klinik) von Tabletten auf Pflaster und dann Infusion umgestellt werden musste, waren für meine Frau fürchterlich. Sie konnte sich kaum noch bewegen, nur auf der rechten Seite liegen (im Rücken drückten die Nebennieren-Metastasen), jede Erschütterung tat ihr weh, und sie wollte einfach nur noch sterben, weil es nicht mehr zum aushalten war :-( Meine Frau hatte großes Glück, dass in der Kllinik fähige und erfahrene Schmerztherapeuten waren. Sie hat dann per Port als Basis Novalgin in der Höchstdosis bekommen, dazu Morphium per tragbarer Schmerzmittelpumpe (so groß wie ein Taschenbuch). Novalgin als Basis, damit weniger Morphin gebraucht wird, dessen Nebenwirkungen bei höheren Dosen "überhand nehmen". Halt Dauer-Rauschzustand. Bei meiner Frau waren es nur 100 mg/d "Basis-Flow" kontinierlich, von ihr per Boli bis auf auf 500 mg/d zu erhöhen. Und bei Bedarf per "Arzt-Boli" (konnten wir selbst machen) praktisch unbegrenzt. Völlig schmerzfrei war meine Frau nicht. Aber es war für sie gut erträglich, und sie konnte bei Bedarf (akute Schmerzen) halt immer sofort etwas „zugeben“. Zum Glück brauchte sie nicht soviel Schmerzmittel, dass sie völlig neben der Spur lief, halluziniert hat usw. Die „Gratwanderung“ zwischen möglichst schmerzfrei und möglichst klar im Kopf hat bei ihr geklappt, so dass sie bis zum Schluss nicht völlig umnebelt, sondern aufnahmefähig war (hören und verstehen). Das haben wir auch dem super Schmerztherapeuten in der Klinik zu verdanken, bei dem ich mich im nachhinein nochmal für seine gute Arbeit bedankt habe. Traurig, dass sowas bei vielen Menschen (wie Alex Mutter) immer noch nicht so gut klappt, wie es eigentlich sein könnte :-( Viele Grüße, Stefan |
#6
|
||||
|
||||
AW: Zuhause verstorben
Hallo zusammen
etwas gibt mir beim Lesen der Beiträge zu denken. Anscheinend braucht man auch als Sterbende/r grosses Glück, um an die richtigen Ärzte und Pflegekräfte zu geraten. Warum ist das so? Was kann man dagegen tun bzw. sich davor schützen? Gerade in der Palliativmedizin scheint mir da so einiges im Argen zu liegen. Liebe Grüsse Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#7
|
|||
|
|||
AW: Zuhause verstorben
Ich bin unendlich traurig, dass meine Mama nicht in Frieden sterben durfte.
Es macht mich so wütend und immens traurig, dass ich es nicht geschafft habe. Aber wie hätte ich es auch schaffen können?? Hätte einen Vater an meiner Seite haben müssen, der für seineFrau alles getan hätte. So hatte ich es nicht nur mit der Erkrankung meiner Mutter zu tun, sondern ständige Machtkämpfe mit meinem Vater. Ich vermisse meine Mutter so sehr und möche einfach nur das sie weiß, dass ich sie sehr sehr liebe. Mama du fehlst mir sehr......Dein Verlust und mein schlechtes Gewissen sind meine Begleiter. |
#8
|
|||
|
|||
AW: Zuhause verstorben
Hallo,
Potere du musst kein schlechtes Gewissen gegénüber deiner Mutter haben. Ich bin der festen Übezeugung dass deine Mutter weiß wie sehr du sie lieb hast und dass du nicht anders handeln konntest. Mein Lebensgefährte(64) ist im Beisein seiner jüngsten Tochter und mir, am 17.02.08, wie ich denke, friedlich im Krankenhaus verstorben.Er hat nie geeäußert wo er sterben wollte. Ein halbes Jahr vor seinem Tod bekam er die Diagnose Lungenkrebs. Diese Diagnos hat weder ihn noch mich sehr verwundert. Als ich ihn vor sechs Jahren kennen gelernt habe war er schon starker Raucher. Er sagte mir dann auch dass er seit seinem 15. Lebensjahr rauchen würde. Mein Lebensgefährte war ein Mensch der alles mit sich selber ausgemacht hat. Wie schlimm es wirklich um in stand hat er nie gesagt, aber ich hatte es irgendwie geeahnt. Da er unter anderem auch noch an Morbus Bechterew litt hat er Tumorschmerzen und Auch Schmerzen von der Chemo in unserem Beisein immer gut auf die Bechterewkrankheit schieben können. Er wollte auch als sein Zustand immer schlechter wurde keinen Pflegedienst um sich haben. Er wollte ja auch nicht dass ich mich intensiv um seine Pflege kümmere. Ich wusste immer nicht wenn ich Mittags von der Arbeit nach Hause kam ob mein Lebensgefährte überhaupt noch lebt. Auch wenn ich morgens aufgestanden bin wusste ich dies nicht. Da wir einen sehr unterschiedlichen Schlafrytmus hatten, hatten wir von Anfang an getrennte Schlafzimmer. Bevor ich dann zur Arbeit ging habe ich immer schnell in sein Zimmer geschaut ob er noch atmet. Um überhaupt gut Luft zu bekommen hatte er schon länger ein Sauerstoffgerät. Sein Leben spielte sich dann zwischen Krankenhausauffenthalten und zu Hause ab. Ich habe natürlich gemerkt dass er immer dünner wurde. Aber auch dass versuchte er mir zu verheimlichen.Ich denke auch er wusste als er das letzte Mal ins Krankenhaus ging dass er nicht mehr wiederkommen würde. Ich habe ihn wie bei jedem Krankenhausauffenthalt jeden Tag besucht. An seinem Todestag war ich dann zur Mittagszeit bei ihm im Krankenhaus. Trotz Sauerstoffzufuhr stand er immer wieder auf um am offenen Fenster Luft zu schnappen. Er erzählte mir dann noch das es gewogen worden wäre und er immer noch 67 Kilo wiegen würde und der Pfleger ihn geduscht hätte. Bevor ich ging sagte mir dann auch noch was ich ihm am nächsten Tag mitbringen sollte. Unmittelbar nach dem Krankenhausbesuch fuhr ich noch was einkaufen und dann nach Hause. Ich saß kaum da ging das Telefon und der KH-Arzt informierte mich darüber dass mein Lebensgefährte im Sterben läge. Ich habe dann unverzüglich seine jüngste Tochter in Soltau angerufen und sie darüber informiert. Mir war der Schock und Schreck nach dem Anruf des Krankenhausarztes so in die Glieder gefahren dass ich nicht die Kraft hatte sofort wieder ins Krankenhaus zu meinem sterbenden Lebensgefährten zu fahren. Ich hatte zuvor auch noch nie einen Sterbenden begleitet. Als seine Tochter dann kam sind wir zusammen in die Klinik gefahren. Man hatte meinen Lebensgefährten nicht in irgendein Sterbezimmer abgeschoben sondern er lag immer noch in dem Zweibettzimmer und man hatte den anderen Patienten in ein anders Zimmer verlegt. Als wir in sein Zimmer kamen schlief er. Über eine Infusionspumpe bekam er Morphium und andere Medikamente zugeführt. Wir haben uns dann rechts und links an sein Bett gesetzt und jeder eine Hand von ihm genommen. Wir haben dann auch mit ihm gesprochen. Auch wenn er nicht antworten konnte denke ich hatt er uns doch gehört. Die Nachtschwester die zwischendurch reinkam um seine leeren infusionen zu wechseln sagte uns dass wir uns melden sollten wenn wir irgendwas essen trinken oder sonst einen Wunsch hätten. Nach Möglichkeit würde sie ihn uns erfüllen. uch wenn wir Kerzen aufstellen wollten. Sie hat dann auch noch ein Bett ins Zimmer geschoben wenn sich eine von uns mal etwas ausruhen möchte. Sie hatte auch immer Zeit für ein kurzes Gespräch wenn sie die Infusionen gewechselt hat. Ich habe dann mit der jüngsten Tochter meines Lebensgefährten noch 7 Stunden an seinem Bett gesessen bis er endgültig eingeschlafen war. Auch danach hatten wir noch alle Zeit der Welt um endgültig von ihm Abschied zu nehmen. Was ich mit meinem Bericht unter anderem sagen möchte ist dass es manchmal auch im KH möglich ist um von einem Sterbenden würdevoll Abschied zu nehmen. Für mich war es auch insoweit eine Hilfe dass im Notfall immer eine Schwester greifbar war zumal ich ja noch nie einen Sterbenden begleitet habe. Nachzutragen wäre noch dass sich dann bei einer Obduktion meines Lebensgefährten herrausgestellt hat das sein Lungenkrebs durch eine Asbestose hervorgerufen wurde. Die Obduktion hat die Berufsgenossenschaft in Auftrag gegeben nachdem sie schon zu Lebzeiten meines Lebensgefährten auf Antrag der Krankenkasse eingeschaltet worden ist. Erika Geändert von Bremensie (02.02.2009 um 21:49 Uhr) Grund: Nachtrag |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|