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  #1  
Alt 06.02.2009, 11:35
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Standard AW: meine Ma..

Hallo,

das sehe ich wie Du: Weg is weg.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Chemo entfleuchten Krebszellen oder auch Mikrometastasen den Garaus gemacht hat. Ein G3 wächst schnell und ist somit auch empfindlicher gegen Chemo.

Klar könnte noch irgendwo irgendwas sein oder sich entwickeln, also wenn man denn unbedingt pessimistisch sein möchte, dann kann man das.

Genausogut kann es aber sein, dass die Krankheit Deiner Mutter geheilt oder zumindest dauerhaft gestoppt ist und sie sich jetzt ihre besten Jahre mit unnötigen Grübeleien verpfuscht.

Ich hatte auch einen G3 und sag mir immer: Heute sterb ich nicht, morgen sterb ich nicht und übermorgen sterb ich nicht. Jedenfalls nicht an Brustkrebs. Das ist doch prima Ob ich in 2 Jahren von einem Auto überfahren werde, einn Herzinfarkt bekomme oder Metastasen, das muss mich jetzt noch nicht interessieren. Sonst schau ich eines Tages dumm aus der Wäsche, weil 10 Jahre vorbei sind und es mir immernoch GUT geht.

Positiv Denken geht aber nicht auf Kommando.
Evtl. hilft eine Psychoonkologin oder eine Psychiaterin, die ein leichtes Antidepressivum verschreiben kann.

Deiner Mutter alles Gute!
Eleve
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  #2  
Alt 06.02.2009, 11:46
renate1964 renate1964 ist offline
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Standard AW: meine Ma..

Hallo Oliver,

ich finde es auch ganz toll, wie Du mit der Krankheit Deiner Mutter umgehst und wie sehr Du sie unterstützt. Aber wie auch schon andere hier haben anklingen lassen: Den Weg muß Deine Mutter alleine gehen, Du kannst sie nur begleiten.
Versuch Sie doch mal dazu zu bewegen hier reinzuschauen. Ich bin auch noch sehr neu hier und habe mich noch nicht viel aktiv hier beteiligt.
Aber selbst wenn man sich hier nur informiert und sieht wie sich die Betroffenen hier gegenseitig unterstützen und sich Mut machen, hat mir schon viel Kraft gegeben.
Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute!!!

LG Renate
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  #3  
Alt 06.02.2009, 12:05
Pitti46 Pitti46 ist offline
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Standard AW: meine Ma..

Hallo Oliver,

auch finde es toll. dass Du Dir so große Sorgen um Deine Mama machst.
Ich selbe habe zwei Töchter, 23 und 25, und schätze mich glücklich, dass sie mich immer unterstützen und auch immer ein offenes Ohr für mich haben. Was ich aber noch besser finde, dass sie mich so behandeln, wie sie es immer getan haben, manchmal rücken sie mir auch den Kopf wieder gerade. Bestimmt ist unsere Beziehung zu einander noch fester und inniger geworden und vielleicht auch manchmal nachdenklicher. Den Kampf gegen den Krebs, den kann in erster Linie nur Deine Mama selber gehen. Aber sie braucht dazu Begleiter, die Familie, Freunde und vielleicht auch unser Forum. Mir gab und gibt das Forum immer wieder Kraft. Es kommt schon vor, dass man wieder anfängt zu zweifeln, Angst vor der Zukunft hat, aber genau dann muss Hilfe greifbar sein. Hier findet man immer offene Ohren.

Ich wünsche Deiner Mama ganz viel Kraft!

LG Pitti

Geändert von Pitti46 (06.02.2009 um 12:52 Uhr)
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  #4  
Alt 06.02.2009, 12:21
Benutzerbild von Rehfrau
Rehfrau Rehfrau ist offline
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Standard AW: meine Ma..

Hallo Oliver,
ich bin`s noch mal.
Was mir besonders gut getan hat und auch noch tut:
Mit anderen SELBST BETROFFENEN zu reden. Sei es, daß es sich um Leute handelt, die ihre Krankheit schon lange hinter sich haben. DIESE Menschen könen einen wirklich verstehen und auch die Gedanken die einem kommen, nachvollziehen. Ich habe selbst gemerkt, wie man mit einigen Bemerkungen anecken kann. Ich gehe in keine Selbsthilfegruppe. Ich möchte auch nicht im Kalender stehen haben, wann ich mit anderen über meine Probleme sprechen muss. Ich greife einfach nach dem Hörer oder besuche genau diese Menschen, wenn ich es brauche. Und glaube mir, wer selbst betroffen ist, hilft gerne. Ich denke dieses Forum ist dafür Beispiel genug.
Ganz viele Grüße,
ich drücke deine Mama
P.S. Bin selbst Mama von zwei Kindern, die allerdings noch einiges jünger sind als du. Finde toll, wie du die Sache in die Hand nimmst. Aber vergiss nicht dich selbst.
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  #5  
Alt 06.02.2009, 17:57
Chico_Loco Chico_Loco ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: meine Ma..

Danke für die lieben Antworten!

@Rehfrau:
ich wünsche dir auch ganz viel Kraft, das durch zu stehen! Sehe die Chemo nicht als deinen Feind, sondern als deine Waffe gegen den Krebs!
Ich glaube kaum, dass meine Ma sich mit Betroffenen unterhalten wird, denn bei uns im Bekannten und Freundeskreis weiß kaum einer Bescheid. Meine Ma will mit dem Thema auch nicht offen umgehen..

@mahanuala:
Danke schön für die Tipps! Leider lehnt sie seit anfang an Selbsthilfegruppen partout ab, auch wenn ich ihr anbiete, mitzugehen. Außerdem meint sie, sie brauche kein Psychiater und mit den Seelsorgern im Krankenhaus redet sie lieber übers Wetter als über ihre Probleme, Sorgen, Ängste usw. Meine Ma ist manchmal schon recht stur.

@bergmädel:
Ja, man sollte meinen, das solche postitiven Impulse Kraft vermitteln. Die Gespräche mit den Ärzten verlaufen größtenteils positiv, aber sie fragt immer nach Risiken. Zwei Tage später hat sie alle positiven Dinge komplett ausgeblendet und kann sich nur noch an die negativen Dinge erinnern.

@Elik:
Ich weiß ja, dass ich mit meiner Ma nachsichtig sein sollte. Nur manchmal -so wie die letzten Tage- raubt sie mir die ganze Kraft und ich schaffe es kaum mich zusammen zureissen und sie weiterhin zu motivieren.
Meine Ma meint, sie könne mit ihrer Angst nicht umgehen. Ich kann das verstehen, aber insgeheim hoffe ich, dass sie es irgendwann (lieber heute, als morgen) schaffen wird, angstfrei zu leben.

@Löwin69:
Danke für den Zuspruch bezüglich des Gradings. Ich habe es ihr gleich weitergeleitet Ich weiß zu gut, wie sich deine Tochter gefühlt hat. Denn auch wir haben Ängste, insbesondere Verlustängste. Es ist schon ein Schlag ins Gesicht, wenn man erfährt, was Sache ist. Ich konnte es einfach nicht verstehen und stand unter Schock...
Es ist unwahrscheinlich, wie sehr die Ängste an die Psyche gehen. Ich war davor immer sehr selbstbewusst, nichts war zu peinlich für mich. Mein Selbstbewusstsein nahm in der Zeit stark ab und die Komplexe wurden mehr. Doch Gott sei Dank geht es immer wieder bergauf!

@Eleve:
Ich mag deine Einstellung sehr! Ich finde es wunderbar, wie positiv du über die Sache denkst. Ich denke, es ist sehr wichtig, positiv zu denken, um dauerhaft gesund zu bleiben. Ich habe mich in der Zeit etwas mit dem "Schicksal" beschäftigt und stolperte dabei über ein Buch, indem beschrieben wird, inwiefern die Einstellung mit dem Schicksal zusammenhängt. Quasi: Wer schlechtes denkt, dem wiederfährt schlechtes!
Weiter so!

@renate1964:
Mir fällt es manchmal schwer, sie in Ruhe zu lassen, obwohl ich genau weiß, dass ich sie machen lassen sollte. Aus den psychischen Löchern kann ich sie eh nicht wieder rausziehen...
Von der Idee, sich hier anzumelden hält sie leider nicht viel. Selbsthilfegruppen lehnt sie auch ab.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!

@Pitti46:
Ich sehe das mit der Unterstützung genau so wie du. Doch bei uns im Bekannten und Freundeskreis wissen nur die wenigsten Bescheid, was ich ehrlich gesagt bescheuert finde. Wir hätten von anfang an offen damit umgehen sollen, doch meine Ma wollte nicht, dass ihr Schicksal "durch das Dorf geht". Ich glaube ihre größte Sorge ist momentan, was die Leute sagen werden, wenn sie die Perücke ablegt...-ich kann das nicht verstehen!
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  #6  
Alt 06.02.2009, 18:39
Elik Elik ist offline
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Beiträge: 239
Standard AW: meine Ma..

Hallo Oliver,

deine Gefühle kann ich sehr gut nachempfinden: das Kurzzeitgedächnis meiner Mutter fällt an manchen Tagen total aus. Ich weiß, dass sie dafür nichts kann und es überhaupt nichts bringt ärgerlich oder ungeduldig zu werden. Trotzdem wird mein Tonfall, wenn ich eine Antwort zum vierten oder fünften Mal wiederhole immer ungeduldiger und vorwurfsvoller. Aber man wächst an seinen Aufgaben!

Tja wie hilft man jemandem, der sich nicht helfen lassen will?! Der Weg mit seiner Angst alleine fertig zu werden ist sicher der steinigste. Hier ins Forum zu schauen, vielleicht indem Du ihr zunächst einzelne Beiträge ausdruckst, erscheint mir am aussichtsreichsten.
Vielleicht nimmst Du auch zuerst einmal alleine Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe auf. (Sie helfen ja nicht nur Betroffenen sondern auch Angehörigen.) Wenn Du dort jemanden kennenlernst, von dem Du meinst, dass er deiner Mutter sympathisch ist, könnte diese Person ja zunächst allein einen Kontakt mit deiner Mutter aufbauen.

Zum Schluß noch ein Spruch von Amba , den ich sehr hilfreich finde: „Mit der Diagnose Krebs tickt die Lebensuhr nicht schneller, sondern nur lauter.“

Liebe Grüße

Elik
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  #7  
Alt 07.02.2009, 23:31
KarinaW KarinaW ist offline
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Beiträge: 238
Standard AW: meine Ma..

Zitat:
Zitat von Chico_Loco Beitrag anzeigen

Wir hätten von anfang an offen damit umgehen sollen, doch meine Ma wollte nicht, dass ihr Schicksal "durch das Dorf geht". Ich glaube ihre größte Sorge ist momentan, was die Leute sagen werden, wenn sie die Perücke ablegt...-ich kann das nicht verstehen!


Oliver, das brauchst du auch nicht verstehen. das solltest du einfach akzeptieren.
Uebrigens war ich genauso wie deine Mutter. kein Mensch hat gewusst, dass ich durch die chemo gehe. Und warum nicht? Weil ich mein Leben weiterleben wollte und nicht immer das Gefuehl haben wollte, ich tue anderen leid. Ich wollte nicht die krebskranke Mutter meiner Tochter sein, sondern die Mutter meiner Tochter. Der Krebs hat sich in mein Leben geschlichen, er hat sich ein ganzes Stueck meines Lebens genommen, aber mehr, als er sich eh schon genommen hat, habe ich ihm nicht zugestanden. Kein Stueck mehr.

es ist bestimmt schwer zu verstehen, aber so verschieden sind eben die Menschen. Der eine traegt seine Glatze stolz durch die Gegend, der andere kann das nicht.

Alles Liebe fuer dich und vor allem fuer deine Mutter
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