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  #1  
Alt 09.02.2009, 10:33
Benutzerbild von Christa
Christa Christa ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

bevor ich auf verschiedene antworten von euch in einem eigenen beitrag später und in ruhe eingehe, muss ich gleich was loswerden.

ich hätte mir gewünscht, dass mein beitrag nicht eine solche diskussion hervorruft.

ich sehe das so: jeder mensch, egal wie belastet, wie sorgenvoll, wie erkrankt und in welchem stadium, wie vom leben gezeichnet, hat das recht, seine gedanken und gefühle in der für ihn passenden form mit den für ihn passenden worten zu äußern. und genau das tat ich!

ich arbeite seit jahren beruflich und ehrenamtlich im gesundheitswesen und maße es mir jetzt an, zu sagen, sehr wohl viel leid und schmerz sowie den tod gesehen und hautnah miterlebt zu haben und ein sehr offenes herz zu haben. trotzdem habe ich mir erlaubt, gestern abend mir selbst wichtig zu sein und meine ängste zuzulassen sowie sie hier niederzuschreiben.

denn ich bin überzeugt davon, dass dies jedem menschen zusteht.

und jetzt bitte ich euch, diese doch aufwühlende unterhaltung über "wer ist kränker" - "wer hat mehr recht auf jammern/sorgen" sein zu lassen . wir können uns alle sooooviel kraft und mut geben, wir sollten uns nicht auch noch an der negativen seite des verletzens üben. oder?
__________________
Leben ist das, was passiert, wenn ich eigentlich was anderes vorhatte...
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  #2  
Alt 09.02.2009, 11:10
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Hallo,

also ich finde, dadurch dass Tanja in ihrem Beitrag "nur" in Anführungszeichen gesetzt hat, macht doch deutlich, wie sie es gemeint hat....


Das Wissen, dass man Krebs bekommen kann ist etwas anderes, als Krebs zu haben / besiegt zu haben und aber zu wissen, dass da jederzeit noch etwas nachkommen kann.
Oder wie es Klara, wunderbar geschrieben hat - die Illusion der Unsterblichkeit wurde uns genommen, bzw. vielleicht auch unsere Sterblichkeit einfach nur ganz nahe vor Augen geführt.

Dass versuche ich immer mal wieder meinem Lebensgefährten beizubringen, der diese "immer mal wieder aufkommende Angst" nicht verstehen kann, da er der Meinung ist, dass es ja soviele andere Gefahren gibt, wie Autounfall usw die ähnlich wahrscheinlich sind....
Tja, verstehen kann dies wohl nur jemand, der "mit im Boot sitzt" und ich denke, Christa, so ist es mit deinem Schatz letztendlich auch.

Für mich kann ich sagen, dass ich gerne das Leben ohne diese Angst wieder zurück haben möchte, den Rest aber eigentlich nicht .

Im Nachhinein finde ich nicht, dass ich besonders glücklich gelebt habe. Oberflächlich zwar schon, aber tief innen drinnen irgendwie nicht so wirklich.
Die Diagnose war - nach einer ausgiebigen Phase tiefster Wut - für mich auf Gelegenheit, zu überlegen, ob ich mein Leben so führe, wie ich es eigentlich haben möchte und ich habe den Mut / die Kraft gehabt, einige Weichen umzustellen.
Und ich würde sagen, ich bin viel mehr "bei mir" als vor einem Jahr.
Und ich würde sagen, ich habe noch nie so viele Freudentränen vergossen, wie im letzten Jahr.

Und wenn ich diese Angst dafür in Kauf nehmen muss - dann tue ich das gerne. Vielleicht auch deswegen, weil sie mir hilft, bei dem neuen Weg mir selbst treu zu bleiben.

Allerdings räume ich ein, dass ich nicht weiß, ob mir diese Haltung gelingen würde, wenn mein Gesundheitszustand ein anderer wäre.

Liebe Grüße
Nicole
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  #3  
Alt 09.02.2009, 11:38
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friebe friebe ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Zitat:
Zitat von Christa Beitrag anzeigen
ich hätte mir gewünscht, dass mein beitrag nicht eine solche diskussion hervorruft.
Ganz ehrlich, ich finde die Diskussion nicht schlimm. Wo, wenn nicht hier, dürfen wir so reden, wie es uns in den Sinn kommt. Das Thema ist irgendwie nicht geeignet, so ganz ohne Emotionen darüber zu reden. Wenn wir alle um einen Tisch sitzen würden, würden wir doch auch unsere unterschiedlichen Meinungen oder Sichtweisen darlegen. Wichtig ist doch nur, dass es nicht in Zank und Streit ausartet und dass wir dann auch noch so auseinandergehen.

Ich fand es für mich auch mal wieder ganz gut, dass ich darauf hingewiesen wurde, dass ich bei aller Sch... doch noch ganz zufrieden sein kann. Es hätte einfach mal viel schlimmer kommen können. Ich könnte zwar gut und gerne drauf verzichten, aber ja, es hätte schlimmer kommen können.

Liebe Grüße - Klara
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  #4  
Alt 09.02.2009, 12:12
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Christa Christa ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück



hallo ihr lieben!

@ karen43
„….. ich bin jetzt gesund und damit basta!“
ja, das geht mir auch so, diese erfahrungen mache ich im moment ununterbroche. ich kann ja jetzt wieder arbeiten gehen, ich habe kaum mehr schmerzen, ich rede nicht mehr darüber (na hüten werd ich mich!), also bin ich ja jetzt wieder gesund. oder? offenbar sollte ich diese meinung teilen. ätsch, ich tu’s aber ned!

„…also spiele ich zu hause die fast immer fröhliche, starke und optimistische frau…. und wenn ich heulen muss, …dann mache ich das, wenn es keiner sieht!“
ja, ja, ja…. mein LG kommt fröhlich, gut gelaunt nach hause. ich versuche natürlich, auch ein bisschen mehr fröhlichkeit an den tag zu legen, aber kaum wende ich ihm den rücken zu, fällt mir meine kinnlade schon wieder runter und ich tät am liebsten heulen. oft denke ich mir – und ich weiß, dass das ungerecht ist, kann’s aber nicht verhindern – wie kann der so fröhlich sein, wenn’s mir so besch…geht? mich überkommt neid auf seine fröhlichkeit und die tränen schießen am wc, auf das ich mich gerettet habe, schon wieder raus. ich möchte ihm aber auch seine fröhlichkeit lassen, er hat sie sich sooo verdient! ach, das ist so zweischneidig und so schwer zu beschreiben. ich sitz zwischen 2 stühlen, zumindest fühl ich mich so.

@ edyta74
danke, dass du mir das beispiel der seit 18 jahren rezidivfreien frau gebracht hast, das sind mal super-gute neuigkeiten! das macht mut und schafft positive gedanken!

ab und zu schaffe ich es, mir ganz laut zu sagen: „nein, ich gehöre nicht zu den rezidivpatienten, also reden wir gar nicht erstmals drüber!“ aber irgendwann lässt das nach und mich plagen wieder die ängste.

@ karen43
„…da kamen und kommen von so vielen seiten aufmunterungen und gute wünsche….. auch von menschen, mit denen ich vorher gar nicht viel zu tun hatte…“
ja, das stimmt, wobei die betonung auf KAMEN lag. denn wie bereits oben geschrieben: jetzt bin ich ja offensichtlich gesund und habe mich auch so zu verhalten. oder?!?! *knurr*

@ suze2
„….ich hab keinen tag auf die angst vergessen, aber auch nicht darauf, wie wertvoll das leben ist und wie wertvoll ich bin.“
ich würde das leben gerne mit anderen augen sehen. oft wünsche ich mir, dass die blumen eine intensivere farbe haben, dass gerüche stärker riechen, dass gefühle fühlbarer sind….aber es tut sich nichts. oft liest man doch, dass dies passiert. aber warum nicht mir? warum läuft alles so weiter, als wäre nie was gewesen? wo doch soviel passiert ist, sich mein leben geändert hat? warum kann ich nicth das leben so genießen, wie ich es eigentlich tun sollte und auch gerne wollte?

@ andile2412 + @ parallele
„Weißt Du, von meiner Familie hat mich bestimmt seit nem viertel Jahr keiner mehr gefragt, wie es mir geht! Es nervt mich total an, dass ich für die wohl wieder die Alte bin! Für die ist der Krebs schon vergessen... aber für mich nicht - noch lange nicht! Z.B. gestern war ich bei meiner Mutter und meine Nichte (31 Jahre alt) war auch dort! Ich bekomm wieder eine Hitzewelle und was ist der Kommentar??? "Na, sooo warm ist's doch noch gar nicht"!!!“
ich hatte anfangs das gefühl, noch ne „sensation“ zu sein… das tat auch gut, denn ich gestehe, ich benötigte die aufmerksamkeit und wärme sowie das mitgefühl, das hier zu mir rüberdrangen. aber jetzt? jetzt bräuchte ich das auch noch. und wo ist es? genau wie du, andrea, schreibst: es ist weg. für alle anderen sind die op’s mehr oder weniger gut abgelaufen, die kleinen problemchen werd ich ja wohl auch noch lösen, also alles wieder beim alten.
und das mit der hitzewallung: hilfe! sogar der meinige vergisst, dass ich AHT nehme und sagt aber haargenau die gleichen worte, wenn ich auf einmal aufspringe, die jacke vom leib reisse, das fenster aufreisse und mich raushänge. „aber schatzi, ist doch gar ned sooo warm herinnen, was hast denn nur?“ BITTE WAS? das gibt’s doch ned, der kann doch innerhalb von nur 8 wochen nicht vergessen haben, dass ich die AHT nehmen, oder??? *heul*

„Keiner fragt mehr, keiner hat ne Ahnung, wie es mir unter der AHT geht, die wissen nicht mal, dass ich sowas mache. Für die schluck ich halt Tabl., wohl damit der Krebs nicht mehr kommt!“
GENAU! keiner fragt mehr, alle gucken nur doof und erstaunt, warum ich so krebsrot im gesicht werde und versuche, mir alles mögliche auszuziehen…..

„Auch die Erfahrung mit Freunden, Familie, Bekannten kommt mir soo bekannt vor. Niemand fragt mehr, wie es mir geht. Nicht, wenn ich die Jacke von mir werfe und zum Fenster stürze, Luft, Luft. Nicht, wenn ich humple und - nach den vorherigen Handgelenkschmerzen - nun vom wehen Knie erzähle, mich nicht bücken, nicht in die Hocke gehen kann. Oder wenn ich die dritte Migräne in einer Woche habe. Und wenn ich von mir aus erzähle und anfüge, dass die AHT so vieles auslöst - dann ist nicht viel Interesse da. Oder vielleicht ist es auch Angst auf ihrer Seite, dass sie nichts davon wissen wollen. Und vom Sterben? Von Rückfällen? - Du doch nicht! - Davon wollen alle gar nichts wissen.“
vööööööllig richtig! einfach nix wissen wollen davon. einerseits werde ich dazu aufgemuntert, über meine ängste zu reden. wenn ich dann jedoch ganz konkret von genau diesen von dir geschilderten sachen rede, ebenfalls fast die gleichen worte verwende, dann werde ich abgewürgt, gestoppt. nie wieder darf ich davon reden, oh mein gott. und niemand fragt mehr. und das tut sehr weh! oder ist die angst der anderen zu groß, mich verlieren zu können? möchte man sich ein leben ohne mich vielleicht nicht vorstellen? gibt es vielleicht doch menschen, denen ich soo wichtig bin, dass es ihnen weh tut, daran zu denken oder darüber zu reden? aber – verdammt nochmal – ICH möchte darüber reden, ich muss es sogar, es wäre wichtig für mich…! *tob*

„Diese permanente Angst ist doch eigentlich schon Strafe genug... oder??“
ich sehe meine erkrankung nicht als strafe, nicht als prüfung, habe eigentlich nie darüber nachgedacht. ich habe mir auch nie die frage „warum ich?“ gestellt. ich habe es, nach schweren 1,5 wochen, einfach akzeptiert. wenn ich heute so darüber nachdenke, dann wundert mich das direkt. ich habe es einfach hingenommen. natürlich hab ich die stadien frust, aggression, wut, nicht-akzeptanz, trauer, etc. durchgemacht, aber dann hab ich den kampf aufgenommen und bin quasi in den ring gestiegen. und eigentlich steh ich dort noch immer drin, würde aber gerne aus dem ring steigen und mal ruhe haben.

@ parallele
„…nur nach rausschreien war mir nie, mehr nach endlosem klagelied“
auch das kenne ich. ab und zu würde ich mich gerne hinsetzen und mir so richtig leid tun wollen. nur mich beklagen, mein schicksal, einfach alles. gott sei dank sind diese zeiten kurz und selten.

„Ich vergesse den Krebs und die Angst vor Rezidiv, Metastasen, qualvollem Ende. Bis es mich plötzlich einholt. Harmlos von einem Ereignis im nächsten Jahr redend, hängt sich das "wenn ich dann noch lebe" an.“
jaaaaaaaaaaaa! mein lg redet vom urlaub nächstes jahr oder ähnliches, oder egal, wer worüber in der zukunft redet – die gedanken „aber vielleicht ohne mich“ sind immer dabei. oder zumindest sehr häufig! die einzige, der gegenüber ich diese gedanken geäußert habe bis jetzt, ist meine beste freundin. die nahm diese gedanken als völlig selbstverständlich und nachvollziehbar auf und dafür bin ich mehr dankbar, als für so manch andere gute tat von ihr. dem meinigen brauch ich damit ned mal ansatzweise zu kommen.

„und du verhältst dich bitte auch (pflegeleicht und unkompliziert) wie eine voll belastbare, eine gesunde, eine gutgelaunte, eine fröhliche und starke Person.“
eine befreundete ärztin sagte neulich völlig ehrlich und offen zu mir „sag, kannst du dich denn nicht einfach wie eine normale, onkologische allerweltspatientin benehmen?“
auf meine nachfrage, ob eine normale, onkologische allerweltspatientin eine mündige oder nicht-mündige patientin sei, bekam ich die ehrliche antwort, dass es eine nicht-mündige, ruhige, pflegeleichte, unkomplizierte, belastbare, gut gelaunte, fröhliche, starke person wäre. na, parallele, kommen dir die worte bekannt vor???
mag schon sein, dass andere menschen das so sehen, aber wir betroffenen sehen es nicht so. ich bin nun mal nicht mehr belastbar, nicht gut gelaunt, nicht immer fröhlich und möchte auch gar nicht mehr stark sein. nur wie macht man das der welt klar, dass man sich als 38-jährige von heute auf morgen zu einem anderen menschen verändert hat?

„manchmal wünsche ich mir, ich würde mich einfach nur wie gesund und normallebig fühlen und so leben, so leben, als ob nichts wäre - und auf der anderen Seite empfinde ich, alles hat sich geändert, und i c h möchte hundert Dinge verändern (die sich nicht ändern lassen) und anders leben und möchte Zuwendung und Stütze erfahren und meine Schwächesituation und fehlende Kraft anerkannt wissen.“
haargenau treffend formuliert!
a.) ich möchte als wieder gesunder, geheilter mensch akzeptiert werden und so behandelt werden und ein ausgewogenes maß an normalität zurück
b.) ich gestehe, dass, wenn dann punkt a.) berücksichtigt wird, ich enttäuscht, gekränkt, verletzt bin, mich zurückgesetzt fühle und nach zuwendung, aufmerksamkeit und unterstützung sowie verständnis giere und dies benötige.
ich weiß, das klingt schwer schizophren und vielleicht ist es das auch, aber offenbar kann man es mir im moment nicht recht machen. und am meisten kämpfe ich selbst mit dieser zwiespältigkeit…..

„Zweimal habe ich jetzt hier den Eintrag in Öffentliche Tagebücher gelesen, gedacht, ah, hier steht er. Also wird es weitergehen. Weitere Einträge. Ein Verlauf. Und das hat mich irgendwie zufrieden gemacht und zuversichtlich!“
hm, ja, ich denke, das waren auch so meine gefühle dabei, dass ich den beitrag 2x gepostet habe. einerseits wollte ich antworten, eure gedanken dazu, andererseits möchte ich dies in kurzer tagebuchform auch veröffentlichen. denn mein privates tagebuch in schriftform führe ich natürlich weiter.

„Also weiter dran arbeiten. Sag ich mir. Hinfallen. Aua-aua schreien. Weinen. Aufstehen. Weiterstrampeln.“
und jetzt sitze ich hier und kämpfe mit den tränen, aber was würden die patienten vorm fenster sagen, wenn die dame im weißen kittel auf einmal zu heulen beginnt. also zusammenreissen. genau wie du schreibst. hinfallen tu ich gerade, aua-schreien werd ich nach dem beenden dieses beitragen, aufstehen werd ich in 5 min…. und es geht immer weiter!

@ friebe
„Manchmal denke ich, ich habe nicht einfach Angst, in einem überschaubaren Zeitraum an Krebs zu sterben, sondern ich habe einfach überhaupt Angst, dass ich sterben werde und das möglicherweise in einem überschaubaren Zeitraum.“
tja, genau die überschaubarkeit ist es. danke für diese worte, sie drücken genau die gefühle aus und die gedanken, die ich hierzu habe. auf einmal wird die eigene sterblichkeit greifbar, ahnbar, überschaubar, der zeitraum vielleicht realistischer, als gedacht. der begriff „zeit“ relativiert sich auf einmal. zumindest fühle ich es so….

@ rosmarin
„Gut ist ein Blick auf, die, die es schwerer haben und damit zurecht kommen. Da kann man was lernen. Ein neidischer Blick auf die mit dem kleineren Päckchen(und die eigene unbelastete Vergangenheit) hilft nicht wirklich weiter“
wenn einer meiner freunde, oder andere menschen, nöte hatten, die ich oft in ihrer intensität nicht ganz verstehen konnte oder wo ich dachte, ihnen mit meiner sicht der dinge helfen zu können, sagte ich oft: „setz dich einmal einen ganzen tag auf eine unfallstation oder einen schockraum in einem krankenhaus. und dann überdenke deine situation, deine nöte, sorgen und probleme nochmals. glaube mir, sie werden sich relativieren und dir nicht mehr so schlimm vorkommen. sei froh, dass du gesund bist, ein dach über dem kopf hast, geld verdienst, nahrung hast….. dann reden wir weiter.“
wisst ihr, was ich meine? der blick in die realität, genau das meine ich damit. genau, wie es schon hier zitiert wurde…..

langer rede, kurzer sinn…

ich möchte euch danken, dass ihr mir durch eure worte und das mitteilen eurer gefühle und gedanken wirklich helft! ich fühl mich ned mehr so alleine damit! ich kann mir denken, hey, christa, den damen im forum geht’s genauso, also kopf hoch, du bist nicht alleine. und das tut soooooooo gut! zu wissen, dass es irgendwo frauen gibt, die vielleicht in der gleichen minute ähnliche gedanken und gefühle haben….

ich drück euch mal alle ganz, ganz fest und hoffe, dass dieser thread noch lange nicht „erledigt“ ist. ich denke, wir haben uns hier noch viel zu sagen und auf genau das freue ich mich!

eure christa

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Leben ist das, was passiert, wenn ich eigentlich was anderes vorhatte...
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  #5  
Alt 09.02.2009, 12:13
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mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

.....kann mich Dir nur anschließen Klara.
Aber mit einer Ausnahme: Ich glaube, dass es vollkommen wurscht ist, ob jemand bereits an Metas oder "nur" BK erkrankt ist. Allein die Diagnose reicht schon aus, um einen die Füße wegzureißen.
Als meine Mutter damals erkrankte (sie starb letztlich an Metas), konnte ich íhre Ängste nicht ansatzweise nachvollziehen. Jetzt, nachdem ich selbst erkrankt bin, kann ich es.

Was mich eigentlich am meisten aufregt, sind die Sätze "Du mußt positiv denken", "Du mußt nur kämpfen, dann wirst Du auch wieder gesund", oder auch dieses "Ich kenne Jemanden, dessen Bekannter und dessen Frau, die hatte auch BK; aber die hat sich nicht unterkriegen lassen und hat soooooooo positiv gedacht, so dass sie heute wieder gesund ist".

Also mir gehts so, dass ich Tage habe, da kann ich einfach nicht positiv denken und dann gehts mir so wie Christa, dass ich was drum geben würde, mein altes Leben zurückzubekommen. Das sind dann auch die Tage, an denen ich zu meinen sowieso schon vorhandenen Ängsten, noch ein schlechtes Gewissen kriege, weil ich eben nicht immer positiv denken kann. Vor allem wenn ich dann noch zu hören kriege "Ich kenne XY, und deren Cousine hatte auch BK und das ist schoooon 10 Jahre zurück und die lebt immer noch". Oder "Heutzutage ist ja die Medizin so weit, dass 95 % aller Krebskranken die Krankheit überlebt".

Aber noch besser war's, als mir mal jemand gesagt "Der BK ist bestimmt dadurch ausgelöst worden, weil Du mit Deinem Leben nicht im Reinen warst".

Mein "altes" Leben war super damals und auch mein "neues"Leben ist nicht unbedingt schlecht. Aber mir geht es jedenfalls so, dass diese ständige Angst mir einen Teil meiner Lebensqualität raubt.

LG Chris
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  #6  
Alt 09.02.2009, 12:23
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Ort: Sprockhövel
Beiträge: 496
Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Hmmm,

eigentlich wurde alles schon gesagt. Bleibt mir nur noch für mich zu sagen: Nein, ich will mein altes Leben nicht zurück. Trotz dem Damoklesschwert über meinem Kopf, der Nebenwirkungen und der elenden Pfunde - mein jetztiges Leben ist definitv schöner, reicher und lebenswerter als das vor der Diagnose. Eben weil mir bewußt wurde, wie endlich es doch tatsächhlich ist.

Und ja, ich bin froh, "nur" Brustkrebs, bisher ohne Metas, zu haben - anstatt BSDK, EK oder einen sonstigen, noch gemeineren Krebs. Es geht immer noch schlimmer, wie wahr.
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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