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AW: Ich will mein Leben zurück
Ich finde das Beispiel mit der jammeringen und doch recht gesunden Freundin gut.
Ich meine auch, daß es wichtig ist, die verbleibende Zeit weniger mit Selbstmitleid, als mit aktivem Leben zu verbringen. Die Lebensfreude hat man, weil man sie lebt und nicht, weil man gesund ist. Die ist doch unabhängig davon. Auch wenn wir oft die Verantwortung für unsere Gefühle jemandem oder etwas anderem(und sei es die eigene Erkrankung) unterschieben wollen. Niemand als wir selbst sind verantwortlich für die eigenen Gefühle. Schieben wir nicht nur der Krankheit den schwarzen Peter für unser seelisches Unwohlsein zu. Dann sind wir so machtlos und ausgeliefert. Ich bin auch oft traurig oder wütend. Aber nicht der Krebs macht das bei mir. es ist meine Reaktion auf die Situation, die auch anders aussehen könnte. Meint mit LG und guten Wünschen an alle, Anne |
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AW: Ich will mein Leben zurück
liebe anne
Zitat:
lg mahanuala
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once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes turned skyward for there you have been and there you want to return leonardo da vinci |
#63
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AW: Ich will mein Leben zurück
*freu* Manahula,
ich habe lange gebraucht um das zu verstehen(ehemalige Jammerin bin ) |
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AW: Ich will mein Leben zurück
Hallo mahanuala und alle anderen Mitkämpferinnen,
mein altes Leben zurück? Ja,aber nur mein ganz altes und das geht nicht. Vor 15 Jahren hatten wir 1 Kind, das 2. sollte zur Welt kommen. Leider starb unsere Tochter nach kurzer Zeit (sie war schwer krank, war in der Schwangerschaft nicht feststellbar, habe nie geraucht oder getrunken). Damals dachte ich, die Welt steht still, ich werde damit nie klarkommen. Aber es ging doch irgendwie weiter, wir bekamen noch eine Tochter, meine Welt war wieder rund. Ich lernte damals, das anzunehmen und auszuhalten. Ich kann schlimme Dinge, die passieren sollen nicht verhindern. Dann kam mein Krebs dazu. Wieder war ich bodenlos. Aber diesmal bin ich besser klargekommen, da ich das Gefühl hatte, aktiv (Chemo, Bestrahlung,usw.) etwas zu tuen. Beide Ereignisse haben mich gelehrt, daß ich meinem Schicksal nicht entrinnen kann. Insgesamt versuche ich mich nur noch über die wichtigen Dinge aufzuregen (2 pubertierende Kids, da sind Aufregungen vorprogramiert). Habe in den Therapien mit Joggen angefangen, ich habe jetzt also pro Woche Zeit, die nur mir gehört. Mit Lieblingsmusik auf den Ohren ist das einfach klasse. Ich geniesse die kleinen Sachen, Schmetterlinge im Sommer, Blumen...lasse aber auch Dinge, die mir nicht so wichtig sind. Das die Unbeschwertheit abhanden gekommen ist sehe ich als Preis meines Schicksals, hauptsache ich lebe und sehe meine Kinder aufwachsen (hoffentlich noch lange..). Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt |
#65
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AW: Ich will mein Leben zurück
liebe lilli liebe rosmarin liebe frauen
vielleicht ist die unbeschwertheit eine illusion ? vielleicht vermitteln uns die werbung und die medien illusionen, die man/frau früher nicht hatte...weil man einfach mehr und früher, bereits als kind, mit der endlichkeit konfrontiert war. es tut mir leid, lilli, daß du deine erste tochter verloren hast...ein kind zu verlieren ist der schlimmste meiner alpträume...und ich bewundere dich, daß du dennoch kämpfst und nicht aufgegeben hast oder jetzt aufgibst und ich kann dir sagen, auch wenn ich es mir mittendrin nicht vorstellen konnte, die pubertät geht vorrüber ...selbst ich hab es dreimal überlebt @rosmarin ich übe immer noch, je nach tagesform geht es gut oder schlecht....aber die tendenz ist steigend richtung gut. euch allen einen schönen abend mahanuala
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#66
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AW: Ich will mein Leben zurück
Hallo ihr Lieben
sehr nachdenklich verfolge ich die Diskussion hier. Eigentlich habe ich mir erst durch das Lesen der Beiträge auch die Frage gestellt, wie ist das bei mir, will ich denn mein Leben zurück. Das alles ist mein Leben, es gibt kein vorher und nachher. Die BK Erkrankung war eine Zäsur, aber so wie andere Dinge in meinem Leben auch. Ich hatte mit 16 Jahren z.B. einen Autounfall mit entstellenden Gesichtsverletzungen. Auch die Geburten meiner Kinder waren so Einschnitte, nach denen mein Leben nicht mehr so war wie vorher. Ob positiv oder negativ - es ist mein persönliches Leben, unverwechselbar meines. Einiges kann ich nicht mehr ändern, aber ich kann auch innerhalb begrenzter Möglichkeiten das Beste daraus machen. Viele Dinge, die mich stören oder unglücklich machen, kann ich aber ändern, ich bin schließlich allein für mein Leben verantwortlich. Manchmal hilft es mir auch, den Blickwinkel etwas zu verändern und über den eigenen Tellerrand hinauszugucken, dann relativiert sich doch so einiges an Leid. Deshalb ist es auch völlig unnütz, darüber zu spekulieren, wer mehr Recht hat, unglücklich zu sein, und ob es größeres oder kleineres Unglück gibt. Bei jedem Menschen ist die Belastungsgrenze ganz unterschiedlich, womit der eine sich herumquält, das ist für den anderen überhaupt kein Problem. Auch der Grad unserer Angst hat nichts mit den objektiv messbaren Ursachen zu tun, da jeder Mensch eine ganz andere Wahrnehmung und Verarbeitung hat. Also gestehe ich jedem das Recht zu, zu jammern, sich unglücklich zu fühlen, oder einfach Dampf abzulassen ... dafür ist die Gemeinschaft im Forum auch da! Wem es zuviel ist - es gibt da so einen Knopf am Pezeh ... Liebe Grüße Birgit |
#67
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AW: Ich will mein Leben zurück
Hallo Ihr Lieben,
ich hatte mich ja hier auch schon mit eingereiht und kund getan, dass ich mein altes Leben zurück haben will. Nun verfolge ich sehr gespannt, nachdenklich und auch überrascht die Beiträge. Es gibt so viele Sichtweisen, Einstellungen und Lebensweisheiten. Und für mich ist ganz klar: IHR HABT ALLE RECHT. Ich merke aktuell an mir selbst, wie sich die Dinge verändern. Als ich geschrieben habe, dass ich mein altes Leben zurück will, war alles noch ganz, ganz frisch. Die Eröffnung, dass mir meine linke Brust genommen wird. Und es nicht nur eine kleine BET war. Alles ist auf mich eingestürzt. Meine Ängste meine Sorgen und der Kummer um meine Familie, die soooo unendlich traurig war/ist. Jetzt, einige Zeit später, fangen sich die Dinge an etwa zu relativieren. Ich kann wieder etwas klar denken und schaue auch schon wieder nach vorne. Trotzdem bin ich mir sicher, ich werde noch Einbrüche erleiden und wieder denken, ich will mein altes Leben zurück. Für mich steht fest, dass es immer gerade darauf ankommt, ob ich vorwärts oder rückwärts fühle (mein Kopf könnte mir immer schön alles erklären). Ich gestehe dies mir auch zu, weil ich weiß, dass es hilft mal ungklücklich im Emotionskeller zu sitzen um hinter wieder die Sonne heller und wärmer scheinen zu sehen und zu fühlen. Ich finde es aber super toll, dass wir alle hier die Möglichkeit haben uns auszutauschen. Mir hilft es ungemein viel. Wenn ich in einer Sackgasse stecke, schaue hier ins Forum. Und... plötzlich gibt es einen Ausgang, den ich vorher nicht sah. Ich danke Euch allen dafür. Für uns alle Kraft, Optimismus und eine große Portion Humor. Vegi |
#68
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AW: Ich will mein Leben zurück
Zitat:
... und genau das macht mir angst, dass wir EHER unser leben verlieren könnten, als so manch anderer.... christa
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Leben ist das, was passiert, wenn ich eigentlich was anderes vorhatte... |
#69
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AW: Ich will mein Leben zurück
ja .. ich will mein leben auch zurück .. so wie es war , denn es
war klasse so wie es war . ich will auf meine kinder schauen und nicht mit jedem gedanken überlegen , ob ich sie nächstes jahr noch sehen werde . ich will die nächste belegung meiner zuchtstuten planen , ohne zu überlegen , sehe ich dieses fohlen noch auf die welt kommen . ich will einfach sagen können ... heute habe ich rücken oder kopfschmerzen .. ohne die angst zu haben " sind das jetzt metas " ich will mal ne woche keinen arztkittel sehen , um wieder und wieder daran erinnert zu werden und aus diese mühle nicht aus - brechen zu können . ich will meine langen haare zurück und meinen busen und mich optisch frau fühlen ich will das meine kinder in mein gesicht blicken können , ohne ewig angst um ihre mama haben zu müssen ich will nicht mehr in das sorgenvolle gesicht meiner eltern blicken , insbesondere das meiner mama , die angst haben das ihre tochter vor ihnen geht . die ich will liste könnte ich ohne ende weiterführen ... aber was ich will ...... ja da scheißt der hund drauf , das ist dem leben egal . |
#70
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AW: Ich will mein Leben zurück
Zitat:
eine diagnose wie krebs macht bewußt, daß man eher sterben könnten als manch/e andere/r...aber es könnte auch sein daß der /die nicht v.krebs betroffene eher stirbt. es ist doch grundsätzlich so, daß ich IMMER vor einer von euch sterben könnte....nur i.d. regel ist es mir nicht so bewußt. wenn ich mich aber, ob mit oder ohne diagnose, auf diese tatsache festhake...werde ich meines lebens ob mit oder ohne potentiell tödlicher diagnose gar nicht mehr froh....dann bin ich womöglich 50 jahre bis ich etwa 94 bin unfroh...das ist doch auch...be...scheiden? lg mahanuala
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AW: Ich will mein Leben zurück
@edyta wie süß von dir .. das find ich jetzt aber mal echt
total nett .... ich drück dich auch mal so richtig @mahanuala " es ist doch grundsätzlich so, daß ich IMMER vor einer von euch sterben könnte....nur i.d. regel ist es mir nicht so bewußt. wenn ich mich aber, ob mit oder ohne diagnose, auf diese tatsache festhake...werde ich meines lebens ob mit oder ohne potentiell tödlicher diagnose gar nicht mehr froh....dann bin ich womöglich 50 jahre bis ich etwa 94 bin unfroh...das ist doch auch...be...scheiden? klar recht haste .... aber das bescheidene ist ... das man nicht so einfach umschalten kann !!! man kann die negativ gedanken ja nicht einfach ausknipsen .. vieleicht sollte man sich mal einer hypnose unterziehen ... dann gehts vieleicht . aber ehrlich .... der gedanken an den taliban ist bei mir morgens der erste und abends der letzte .. und das was in mir vorgeht , wenn ich nachts wach werde und alles still um mich her ist .... davon rede ich schon erst gar nicht ! |
#72
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AW: Ich will mein Leben zurück
Hallo Feliz und Mitkämpferinnen,
Ich will gefällt mir." Ich will ich will" könnte auch von mir sein. es gibt Sachen, die ich erleben will, nicht nur möchte. 18 Geb. meines Sohnes z.B. habe ich erleben dürfen ,oder Konfi meiner Tochter im Frühjahr. Bis jetzt stehen die Chancen gut, daß ich das fit erlebe.(Wenn die Nachsorgen Ok. sind mit meinen eigenen Haaren und hoffentlich ohne Katastrophen...). Die Erkrankung ist bei mir nicht mehr so present (morgens, abends,nachts), vielleicht liegt es am Leben, daß um mich tobt?? Job, Haus, Kinder.....Manchmal habe ich kaum Zeit nachzudenken, dann denke ich abends: wieder ein Tag gelebt, je nachdem ein guter Tag. Wo ich mit kämpfe ist, daß meine Kinder immer so besorgt sind. Letzte Woche hatte ich eine Gyn-OP ambulant. Leider waren mein Sohn und meine Tochter krank zu Hause. Also haben sie mitbekommen, daß ich nicht arbeite (kommt sonst nur vor, wenn der Kopf unter dem Arm ist). Wieder Fragen, wieder die Angst in den Augen (siehe Feliz). Meinen alten Eltern habe ich davon nichts gesagt (meine Eltern sind 82 und 75 J. alt)um sie zu schützen. Die histologische Untersuchung war ohne Befund, wieder aufatmen, wenn die Eltern es gewußt hätten, wären sie aufgemischt gewesen. Manchmal denke ich auch wie mahanuala, Ängste jeden Tag, und dann werde ich 90 und hatte jeden Tag Angst... Wäre auch blöd. Oder wie Vegi: ich lese Beiträge und kann mich dadurch aufbauen. Ich persönlich nehme mir von jedem ein wenig mit, gerade so wie ich es je nach Situation brauche . Dieser "Fred" gefällt mit, hier kann man vieles schreiben, was einen bewegt. Drücke euch alle Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt |
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AW: Ich will mein Leben zurück
Ich glaube schon, daß man lernen kann, die Gedanken auch zur Ruhe zu bringen, später dann Gedankendisziplin. Allerdings geht das so schnell nicht immer, aber möglich ist es. Die Gedanken(wellche auchimmer) sollten nicht unsere Herrscher, sondern unsere Diener sein...
Ich höre jeden Tag die Meditationen von http://www.krebstherapie-media.de/da...m/was-ist-das/ und die sind mir da sehr sehr hilfreich. Habe damit schon vor der OP angefangen. Ich habe zwar früher schon meditiert, aber angesichts dessen daß der Krebs doch stark erschüttert habe ich schon solche Untertützung genossen. Vielleicht lernen wir besonders schnell, wenn wir nicht wissen, wieviel Zeit uns noch bleibt. LG, Anne |
#74
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AW: Ich will mein Leben zurück
hallo feliz
du hast in der tat recht : man kann nicht so einfach umschalten oder ausschalten. wenn ich jetzt zu dir sage: denke nicht an einen blauen elefanten.... mußt du plötzlich dran denken, obwohl du vor zwei minuten garantiert nicht dran gedacht hast ich schließe mich rosmarin an, man kann lernen seine gedanken zu trainieren. eine möglichkeit ist, bewußt an etws anderes zu denken, natürlich am besten an etwas schönes... daß man andauernd in solchen schleifen denkt liegt am gehirn und zwar an der chemie dort...es werden dann in einem bereich namens amygdala substanzen ausgeschüttet fü diese ängstlichen und grübelnden gedanken quasi wie brennstoff sind...man kann sowas heute in einem mrt sogar sehen. wenn man bestimmte dinge lernt (wie muskelentspannung , atmung, bestimmte formen wahrzunehmen etc) kann man diese kreisläufe unterbrechen. die gedanken kommen dann zur ruhe weil quasi der ´brennstoff* fehlt... es gibt sogar gezielte trainings für sowas: http://www.tekonline.info/ die trainings wurden von einem forscherteam an der uni bern entwickelt...und wissenschaftlich beforscht.... eine gute meditationsbegleitung bringt natürlich ähnliche ergebnisse man hat in der neueren gehirnforschung auch meditierende untersucht, in deren mrts und bei deren eegs wurde deutlich, daß sie genau dieselben berei bereiche u.a.in der amygdala *beruhigen*... lg mahanuala
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#75
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AW: Ich will mein Leben zurück
liebe patzi
...das ist ja auch ein sehr geschützter raum, das therapiezimmer und überhaupt der stützende rahmen einer therapie....denn dort kann man sich auch gut mit der eigenen endlichkeit beschäftigen....auf die die diagnose ja massiv hinweist. nur ununterbrochen die gedanken ausmalen, hervorholen etc ist kontraproduktiv...und löst im gehirn bestgimmte teufelskreise aus. gut ist z.b. zwischen therapiestunden die *heißen* themen in eine schöne kiste zu packen...und zu versprechen sie in der nächsten therapiestunde wieder herauszuholen und im geschützten rahmen wieder weiter zu betrachten. das funktioniert oft sehr gut. nur grübeln bringt kein *durcharbeiten* oder bearbeiten. lg mahnuala
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