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  #1  
Alt 13.03.2009, 19:12
SESAM SESAM ist offline
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Standard AW: Gallengangskarzinom

Hallo,

meine Mutter hatte vor ihrer OP vor 2,5 Jahren auch mehrere Stents, aber die wurden ihr gewechselt und sie bekam auch eine Spritze, damit sie schläft, aber das war keine OP in dem Sinne, sondern eine Gallenspiegelung. Bei ihr haben sie aber nicht gehalten und sind immer verrutscht. Sie bekam auch eine Punktion, damit die Flüssigkeit ablaufen kann, die sich gesammelt hatte. Das wurde ihr noch vor der OP im September 2006 gemacht. Aber die Vorgehensweise ist scheinbar bei jedem verschieden.

Meine Mutter und ich haben auch beide ein wenig vorgesorgt mit dem Testament und der Vorsorgevollmacht, sind aber nicht so ins Detail gegangen. Ich schiebe das immer ganz weit weg.


Viele Grüße und schönes Wochenende.

Ich habe ab sofort (Lern-)Urlaub - juhu

SESAM
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  #2  
Alt 16.03.2009, 22:13
nichtsoleicht nichtsoleicht ist offline
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Standard AW: Gallengangskarzinom

Hallo SESAM,

entschuldige wieder einmal. Derzeit kommt jedoch so viel auf mich zu, das ich wirklich teilweise nicht mehr weiß, wie ich das Alles schaffen soll. Meine Frau unterstützt mich Gott sei Dank sehr stark, aber ich leider habe ich trotzdem viel zu wenig Zeit für meine Bande. Beide Geschäfte zu führen ist wirklich sehr schwer, da ich in SR auch nur 1 x die Woche bin und sich somit viel aufstaut bis ich wieder da bin.

Heute war ich wieder bei meinen Vater. Leider steht es um ihn in der Gesamtheit immer schlechter. Er magert immer mehr ab. Das Essen kommt nach 1 - 2 Std. danach wieder hoch. Ebenfalls Getränke. Er bekommt jetzt schon jeden Morgen seine Infusionen gelegt, das er doch noch ein bisschen Flüssigkeit zu sich nimmt. Toilette geht gar nicht. Was auch?? Meine Mutter kümmert sich Bestens um ihn, jedoch habe ich Angst das sie sich etwas vormacht. Irgendwie weiß sie es, will es aber nicht wahr haben.

Er ist leider für Alles zu schwach. Lesen usw. geht nur teilweise und dann nicht lange. Ich denke das er derzeit vielleicht noch 48 kg hat und das bei 171 cm. Man sieht wirklich nur noch Haut und Knochen. Am Freitag hatten sie ihm Atosil gespritzt. Da dachten wir alle an das Schlimmste. Er konnte sich nicht bewegen, nicht sprechen. Sogar Handzeichen vielen ihm schwer. Er war auf dieses Medikament furchtbar nervös. Zittern usw. Zudem (als die Wirkung langsam nach fast 12 Stunden abnahm) hat er plötzlich versucht sich aufzusetzen. "Komm jetzt, müssen wir los zum Einkaufen!", sagte er plötzlich. Das Zeug war Wahnsinn. Zudem hat ihm die Hausärztin nur die Hälfte der eigentlichen Medikation gegeben. Danach sagte sie selbst, "..gut das wir nicht die komplette Dosis gespritzt haben, sonst ...".

Wegen der Stent´s. Unser Arzt im Klinikum ist einer der Besten in diesem Bereich. Er hat eine neue Methode entwickelt. Diese wird bereits des öffteren verwendet. Den Namen kann ich Dir ja gerne mal Mailen, falls ich das noch nicht hätte. Wünsche Dir alles Gute für´s Lernen. Viel Erfolg. Was machst Du denn da eigentlich?? Alles Gute...

nichtsoleicht
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  #3  
Alt 17.03.2009, 03:08
nichtsoleicht nichtsoleicht ist offline
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Standard AW: Gallengangskarzinom

Hallo sesam,

Leider für heute die 2. Nachricht. Heute am 17.03.2009 um 1:41 Uhr ist mein Vater in unser aller Beisein Friesloch eingeschlafen. Ich melde mich gestimmt bei dir, brauche aber eine kurze Auszeit.

Grüße nichtsoleicht
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  #4  
Alt 18.03.2009, 15:22
SESAM SESAM ist offline
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Standard AW: Gallengangskarzinom

Hallo,

mein herzliches Beileid. Ich dachte, dass es schon noch Hoffnung gibt und es bei deinem Vater wieder aufwärts geht. Ich bin sehr erschrocken, als ich deine Zeilen las und weiß nicht recht, was ich sagen soll.

Ich hab auch ein paar Tage nicht mehr meine Mails gelesen, weil ich wegen Mama sehr eingespannt war. Wir haben heute früh auch das Ergebnis bekommen vom CT - leider auch nicht gut (Metas im Bauchraum und jetzt auch eine im Rücken). Sie bekommt grad eine neue Chemo IGF (Irinotecan, Gemcitabine und 5 FU) und ich hole sie jetzt gleich dann ab. Ich bin mit den Nerven auch am Ende. Aber ich will dir nicht vorjammern, du hast eine schwere Zeit des Verarbeitens vor dir.

Gern kannst du mir - wenn du magst - auch eine private Mail senden.

Ich wünsche dir alles Gute.

Gruß
SESAM
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  #5  
Alt 18.03.2009, 17:57
Benutzerbild von Uwe-Klaus
Uwe-Klaus Uwe-Klaus ist offline
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Standard AW: Gallengangskarzinom

Von mir tief empfundenes Beileid. Einerseits ist es gut, daß sich Dein Vater nicht mehr plagen muß, andererseits ist es ein schmerzlicher Verlust. Behalte Ihn in guter Erinnerung und denke auch an die früheren, schönen Zeiten, welche Du mit Ihm verbringen konntest. Ich bin sicher, in Deinem Herzen wird immer ein Platz für Deinen Vater sein.
__________________
Uwe, Klaus
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  #6  
Alt 18.03.2009, 18:20
AntoniaC AntoniaC ist offline
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Registriert seit: 13.09.2008
Beiträge: 24
Standard AW: Gallengangskarzinom

Lieber Nichtsoleicht,

herzliches Beileid auch von mir zum Tode deines Vaters.

Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst, denn auch ich habe meinen Papa vor drei
Wochen an diese schreckliche Krankheit verloren.
Lass dir Zeit zum Trauern, auch wenn du beruflich und privat sehr eingespannt
bist. Denke an die schönen Sachen, die du mit deinem Vater erlebt hast und sei
dir versichert: Er wird in dir weiterleben.
Viel Kraft für die kommende schwere Zeit für dich und deine Familie
sendet dir
Antonia
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  #7  
Alt 22.03.2009, 23:30
nichtsoleicht nichtsoleicht ist offline
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Beiträge: 33
Blinzeln AW: Gallengangskarzinom

Hallo SESAM, hallo Uwe-Klaus, hallo Antonia,

vielen Dank für Euer Mitgefühl. Es ist wirklich schwer seinen Vater zu verlieren, aber er hat uns durch unsere Mutter einiges sagen lassen, das uns jetzt sehr hilft.

Zum einen ist sein letzter Wunsch erfüllt worden; Meine Mutter, mein Bruder, meine Tante, ein befreundetes Ehepaar aus Düsseldorf und ich begleiteten ihn in seine neue Heimat. Er hat sich kurz vor seinem Tod mit meiner Mutter unterhalten und noch einiges abgeklärt. So standen wir nicht vor dem Nichts und mussten nicht groß überlegen wie er sich seinen Abschied vorstellt. (Beerdigung usw.) Zudem sagt sie uns immer wieder, das es zudem der Wunsch meines Vaters war, dass das Leben weiter geht. Das manche strengen Ritualien nicht eingehalten werden müssen wenn wir uns nicht in der Lage dazu fühlen. Seine lebensfrohe Art hilft uns auch jetzt noch über einiges hinweg. Wir haben einen Text von der besten Freundin meiner Mutter bekommen. Alles was da drin steht, könnte mein Vater wirklich selbst gesagt haben.

Der Tod ist nichts,
ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen,
ich bin ich - ihr seid ihr,
das was ich für euch war, bin ich immer noch,
gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt,
spricht mit mir, wie ihr es immer getan habt,
gebraucht nie eine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig,
lacht weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben,
betet, lacht, denkt an mich, betet für mich,
damit mein Name im Haus ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgendeine besondere Bedeutung,
ohne die Spur des Schattens,
das Leben bedeutet das, was es immer war,
der Faden ist nicht durchschnitten,
warum soll ich nicht in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, auf der anderen Seite des Weges.

- Charles Pekux –


Ich weiß dass der Mittwoch (der Tag seiner Beerdigung) noch einmal ein sehr schwerer Tag für uns sein wird, aber die Gedanken an ihn bringen wieder Freude in mein Herz.
Ich möchte mich bei Allen, aber vorallem bei SESAM ganz ganz herzlich bedanken. Du hast mir in den letzten Wochen immer ein Stück Hoffnung gegeben und mich aufgebaut. Ich hoffe, das ich Dir das wieder zurückgeben kann. Ich wünsche Euch für Euch selbst und natürlich für Euere Angehörigen alles Gute. Kopf hoch und durch. Und denkt einfach daran: ... ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen!

Bis bald mal wieder
nichtsoleicht
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