Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Eierstockkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.03.2009, 09:15
Benutzerbild von Gina09
Gina09 Gina09 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.02.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 43
Standard AW: Leider ich auch

Liebe Ina,

das mit dem Fuß ist blöd, aber Gott sei Dank darf ich in zwei Wochen wieder gehen. Ja, ich habe hier auch erst still mitgelesen. Bei diesem fiesen Krebs ist es sicher auch ein Geschenk, in einem frühen Stadium diagnostiziert zu werden, aber es gibt Gott sei Dank Heilungschancen in allen Stadien.

Man darf den Statistiken nich zu viel Aufmerksamkeit schenken, da man ein Individuum ist. Viele der Statistiken sind veraltet, viele Menschen sterben aufgrund Ihres Alters an ganz anderen Dingen und die Medizin entwickelt sich ständig weiter, so dass es allgemein viel bessere Heilungschancen gibt.

Ich bin Christine R. sehr dankbar, dass Sie hier allen so viel Mut, Zuversicht und guten Rat gibt. Sie ist doch ein Beispiel dafür, dass man es unabhängig vom Stadium schaffen kann! Für mich war die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit ein Schock. Klar, jeder weiß, das er irgendwann einmal gehen muss, aber dies vor Augen gehalten zu bekommen, ist eine andere Dimension.

Ich lag nach meiner 5-stündigen OP 3 Tage auf der Intensivstation, da meine OP deswegen so kompliziert war, weil sich die Zyste um den Harnleiter gewickelt hatte, und dieser nur durch ein sehr filigranes Vorgehen gerettet werden konnte. Danach bin ich noch ganz haarscharf an einem Darmverschluss vorbeigeschrappt. Aber schon auf der Intensiv habe ich eine ganz starke Lebensenergie gespürt. Allerdings habe ich dort über 30Stunden den Uhrzeiger mit meinen Augen begleitet , da ich so gut wie kein Auge zutun konnte. Neben mir lag ein Typ (leider sehr prollig), der dermaßen geschnarcht hat, dass ich schon darüber nachgedacht hatte, womit ich nach ihm schmeißen konnte... diese Wut, die in dieser misslichen Lage dennoch empfinden konnte, habe ich dann als erstes Zeichen der Besserung gedeutet . Als es dann um 4 Uhr morgens noch nach Hot Dogs roch, die sich das Pflegeteam im angrenzenden Aufenthaltsraum war machte, war ich so bedient, dass ich nur noch auf mein "normales" Zimmer wollte. Jetzt möchte ich mein Leben genießen und irgendwann später mit meinem Mann meinen 95. feiern (...in über 50 jahren ), er wäre dann allerdings 106....

Diesen Lebenswillen hatte ich, bevor ich irgendwelche Details über mein Stadium und Histologie etc. hatte.... Das ich ein relativ frühes Stadium hatte, habe ich durch Zufall herausbekommen, direkt gesagt hatte es mir keiner (oder ich habe es nach diesem Schock überhaupt nicht wahrgenommen). Ich bin überzeugt davon, dass es in Jedem Stadium eine Chance gibt, und schließe alle starken, tapferen und tollen Frauen in diesem Forum in meine Gebete ein!

Dir wünsche ich viel Spaß beim Reiten und weiterhin gute Besserung!
__________________
Unverbesserlicher Optimist, Diagnose EK 04/08, Chemo 05/08 - 09/08 - möchte allen Betroffenen Liebe und gute Gedanken senden.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.03.2009, 23:05
Benutzerbild von Finesse
Finesse Finesse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: Niedersachsen, Vorharz
Beiträge: 363
Standard AW: Leider ich auch

Liebe Gina,
ja, der Optimismus hilft.
Mein Sohn hatte kurz vor meiner OP ein großen Liebeskummer und lag mit seinen 22 Jahren und 1,90m in meinem Arm und weinte. Als er dann auch noch sagte: "Wenn dir jetzt noch was passiert, habe ich gar keinen mehr." riß mir so richtig mein innerer Geduldsfaden und ich habe zu ihm gesagt:
"Paß auf. Wenn ich irgend etwas dagegen tun kann, dass mich dieser scheiß Krebs bekommt, dann bin ich demnächst wieder gesund. Ich schaffe das."
Und ich hoffe, das war und ist die Wahrheit. Wenn ich an die Zukunft denke, sehe ich mich gesund und ich glaube fest daran.
Aber du hast recht, Christine und all die anderen hier helfen. Ich habe noch nicht einmal umsonst gesucht hier im Forum.
Gerade heute habe ich meinen Rehaantrag eingesteckt Und zwar für eine Reha mit Hund.
Aufgrund der Tips hier habe ich im Vorfeld gleich mit der Rentenversicherung gesprochen, die beiden in Frage kommenden Kliniken angerufen und gute Tips bekommen.
So hat meine Onkologin gleich in den Antrag den Hinweis Reha mit Hund eingetragen. Dem Antrag bei liegt ein Brief an die Rentenversicherung, dass ich um eine Einzelentscheidung bitte (beide Kliniken werden nicht per Vertrag beschickt) und ein entsprechendes Gutachten von meiner Onko-Psychologin habe ich angeboten. Ich hoffe, dass das klappt und ich gemeinsam mit meinen Hunden und meinem Mann als Zusatzbelegung dann im Juni die Reha machen kann. So kann ich mich dann auch erholen und auf ein Leben nach der akuten Krankheit vorbereiten.
Ich habe einen Artikel gelesen über eine Brustkrebspatientin, die sagte, ihr Glas sei während der Krankheit immer halb voll gewesen und auch heute (4 Jahre nach der Erkrankung) sei es immer noch halb voll. Nur sei etwas anderes im Glas, als sie gedacht habe
Ich denke, dass das Leben ein wenig anders sein wird, als das was vorher war. Ich bin aber jetzt langsam gespannt, was in meinem Glas ist und denke voll Freude an die Zeit.
Uups, jetzt habe ich doch ein wenig viel geschrieben, aber ich denke, hier werde ich verstanden. Die anderen schauen manchmal etwas verwirrt, wenn ich so etwas sage.
Ich wünsche allen eine gute Nacht und viel Kraft für das, was kommen mag.

Ina
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.03.2009, 22:54
Benutzerbild von Finesse
Finesse Finesse ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: Niedersachsen, Vorharz
Beiträge: 363
Standard AW: Leider ich auch

Hallo Christine,
der ist ja knuffig. Grüß ihn bitte schön von mir.
Mein Bacardi (blonder Labradormix) liegt gerade neben mir auf dem Sofa und Ayla, unsere Aussie Hündin liegt in ihrem Lieblingskissen. Sie hat die gleichen Farben wie dein Ingo. Leider muss ich erst noch Bilder bearbeiten, bevor ich sie reinstellen kann. Gehe aber da heute abend noch ran.
Ohne die Beiden geht garnicht. Als ich aus dem Krankenhaus kam, hatte immer einer der beiden Dienst bei Frauchen und war bei mir. Einer durfte sich ausruhen oder Briefträger verbellen. Die Diensthabende blieb auch bei mir, wenn jemand kam und der andere zur Tür rannte.
Als jetzt letzte Woche mein Mann operiert wurde, wurde auch dort der Dienstplan eingehalten.
Also entweder eine Reha mit den Hunden und natürlich mit meinem Mann, oder ich verzichte.
Bin im Übrigen heute abend eine Viertelstunde geritten. Jetzt bin ich zwar kaputt, aber sehr glücklich. Das kann nicht schaden, nur helfen. Und als ich hinterher vor dem Stall stand, fiel eine Sternschnuppe vom Himmel. Wer auch immer dort oben das sagen hat, ist also auch einverstanden damit.
Der Arm tut nur noch ganz wenig weh, der Voltarenverband hat geholfen. Ich kann ihn auch schon fast ohne Schmerzen ganz strecken. Und die Leukos sind von 4000 auf 5200 gestiegen. Also alles im grünen Bereich und das Wochenende mit viel Sonne kann kommen.
Ich wünsche allen anderen auch ein wunderschönes Frühlingswochenende mit viel Kraft und Erholung. Und vielleicht eine Sternschnuppe und den alten Glauben, dass Wünsche in Erfüllung gehen.

Ina
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55