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#1
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AW: Biopsie angesagt?
Hallo Thommie
Zitat:
Das Risiko durch eine Stanzbiopsie bei vorhandenem Karzinom Metastasen hervor zu rufen ist geringer als durch eine Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB). Wenn man sich die beiden Techniken zum Vergleich hinstellt, ist das auch zu verstehen. Dazu bedarf es keines rhetorischen Tricks. Eine ausreichend aussagefähige FNAB muss an den Quadranten der Drüse, also an 4 Stellen vorgenommen werden und dort durch mehrfaches fächerförmiges Einstechen und Absaugen erfolgen. Bei dieser Methode besteht die Möglichkeit, ein Blutgefäß mehrfach an gleicher Stelle zu durchstechen und damit den natürlichen Schrumpfreflex, der den Verschluss des Blutgefäßes gewährleistet, zu verhindern. Es können also einzelne Zellen über ein so behandeltes Blutgefäß abfließen. Ob hierdurch schon Metastasen entstanden sind ist nicht bewiesen. Im Gegensatz zur FNAB, bei der keine Ortsbestimmung einer evtl. entnommenen Tumorzelle getroffen werden kann, wird bei der Stanzbiopsie gezielt aus den am häfigsten befallenen Randgebieten rechts und links je 5 Proben und je einer Probe aus den Samenblasen entnommen. Bei dieser Methode wird Gewebe entnommen welches man eindeutig zuordnen kann. Eine sog. 12er Biopsie ist Standard. Je größer die Prostata, je mehr Biopsate sind zu einer ausreichenden Diagnostik erforderlich. Für die Biopsate werden außerordentlich scharfe Einmalbestecke verwendet, die selbstverständlich auch Blutgefäße treffen können. Die Blutgefäße verfügen aber über einen Reflex, der die Einstichstelle sofort wieder verschließen lässt. Blutplättchen und Fibrin tun dann ihr Übriges dazu die Einstichstelle verschlossen zu halten. Selbstverständlich tritt bei der Stanzbiobsie Blut in das sekretorische Reservoir der Drüse über, welches auch deutlich, noch nach Tagen im Ejakulat und manchmal Anfangs auch im Urin nachgewiesen werden kann. Stanzbiopsien über den gereinigten Darm haben zwar trotzdem das Risiko, Darmbakterien in die Prostata einzuschleppen, das ist aber durch Antibiotikaprophylaxe zu verhindern. Wer dem gänzlich ausweichen will, kann aber auch eine sterile Biopsie über den Damm fordern, die allerdings wegen ihrer Schmerzhaftigkeit nicht ohne Kurzschlaf erfolgen sollte. Herzliche Grüße Heribert |
#2
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AW: Biopsie angesagt?
Hallo zusammen,
jetzt melde ich mich nach ein paar Tagen wieder. Ich hatte mich entschieden mir beim Hausarzt eine weitere Überweisung zur Vorstellung bei einem anderen Urologen geben zu lassen, um mir eine 2. Meinung einzuholen. Mein Urologen-Besuch am Freitag brachte dann folgendes Ergebnis: Ich hatte den Erstbesuch bei seinem Kollegen, der eine Biopsie empfahl und einen Tastbefund diagnostizierte in keinster Weise erwähnt, nur dass ich den PSA zusammen mit der Standarduntersuchung beim Hausarzt bereits durchgeführt hatte. Vorgehensweise: Abtasten der Prostata, Ultraschall von außen inkl. Niere und Blase, dannach Ultraschall der Prostata (Olive eingeführt - wie auch immer diese U-Schall-Methode heisst?). Ergebnis: homogenes Gewebe und zusammen mit dem PSA-Wert von 0,86 keinerlei weitere Maßnahmen empfohlen. Ich soll in 1 bis 1,5 Jahren wiederkommen. Tja was soll ich jetzt sagen, auf der einen Seite bin ja zufrieden, aber hat der erste Urologe etwas "entdeckt" was vielleicht nicht vorhanden ist oder nur während bei meiner Prostatitis vorhanden war? Oder hat der 2. etwas übersehen? Was könnt Ihr empfehlen? 3. Urologe im nächsten Quartal? Ich bin etwas verunsichert. P.S. Mich hat es außerdem überrascht, dass der zweite U-Schall (Olive) ohne Mehrkosten durchgeführt wurde, bin in gesetzl. KK. Andere haben hier schon bis zu 70 € verlangt. Schöne Grüße Thommie |
#3
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AW: Biopsie angesagt?
Hallo Thommie
Zitat:
Wenn Dir das zu unsicher ist, 'kann' ein PCA3-Test mehr Sicherheit bringen, wie ich Dir schon vorgeschlagen habe. Herzliche Grüße Heribert |
#4
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AW: Biopsie angesagt?
Hi Thommie
ich kenne zwar dein Alter nicht - aber mit solch einem PSA-Wert kann man in Beobachtung gut leben - alles andere kannste noch früh genug erleben - mach dich nicht irre und glaube immer dem Dok, der dir mit seiner Behandlungsmethode am besten liegt. Eine Biopsie sagt dir da dann auch nicht viel mehr - ich finde, entscheident ist der Anstieg des PSA-Wertes in Betracht auf die Lebenserwartung. Nach der Meinung meines Urologen ist ein PSA bis 4 noch vertretbar und kommt auch drauf an, welchen Sport man treibt, da der Wert danach schwanken kann. Habe selbst grad was geschrieben - danke - ich hatte bis jetzt das volle Program. Alle Gute - Bravo |
#5
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AW: Biopsie angesagt?
Hallo Thomie,
das mit dem PsA-Wert 4 stimmt so nicht ganz. Die Grenze von 4 ist out, weil man festgestellt hat, dass es bei jedem PSA-Wert Prostatakrebs geben kann. Heute betrachtet man den Verlauf. Einem PSA-Anstieg von 0,75 ng/ml im Jahr sollte man nachgehen, unabhängig von der absoluten Höhe des PSA. In dem vorliegenden Fall hat aber der Urologe etwas getastet. Und das ist immer ein Anlasss für eine Biopsie. Weil wenn der Urologe etwas tastet,ist es meist kein Anfangsbefund mehr sondern ein Spätbefund. Gruß Hansjörg |
#6
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AW: Biopsie angesagt?
Hallo
sicherlich hat EIN Urologe was ertastet, ein zweiter nicht. Damit steht es wohl 50:50. Ist wie beim Tüv, bei dem einen ist man nicht mehr verkehrssicher, beim anderen macht das Wägelchen locker noch 2 Jahre. Und wie im Leben - man merkt noch nicht mal, dass was kaputt geht. Wenn du ganz sicher sein willst, dann geh einfach zu einem dritten Arzt oder zu deinem zweiten in kürzeren Abständen, Der erste Urologe wird sicher nicht seine Diagnose ändern - bis dahin, genieße den Sommer. Aber was ich glaube, dass deine Werte noch in so einem "guten" Bereich sind, dass deine Behandlung nicht eine OP sein muss. Bis denn denn - Bravo |
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