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Alt 28.05.2009, 15:28
timm timm ist offline
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Registriert seit: 28.05.2009
Beiträge: 1
Standard AW: mein Papa starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs

Liebe "Morlienchen" dir mein Beileid.

Hallo liebe Leserinnen und Leser,
mein Stiefvater ist vor einer Woche an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ein langer, harter Kampf gegen den Tod - wie bei fast allen, die Bauchspeicheldrüsenkrebs haben. Mein Stiefvater (55) bekam kurz vor Patrick Swayze (leidet auch an BSDK) die Diagnose. Die Bilder von Patrick S. erinnern mich immer noch an ihn. Die Patientenverfügung haben sie quasi am gleichen Tag unterschrieben. Mein Stiefvater ist tot, er starb in den Armen meiner Mutter - Patrick Swayze lebt - noch. Ich möchte allen sagen, die hoffen - hofft weiter, aber rechnet immer auch mit dem Tod. Wir haben irgendwann die Augen nicht mehr verschlossen und dem Worst-Case-Sezenario ins Auge gesehen. Es ist grausam und es tut weh, weil man sich selbst nicht wieder erkennt und Gefühle zulassen muss, die man vorher nicht kannte. Ich zumindest nicht. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist meistens ein Todesurteil - das sollte jeder wissen. Alle medizinischen Versuche verzögern lediglich den Verlauf, verhindern aber kaum das Ende. Es schmerzt sehr einen Menschen zu verlieren, den man sehr liebt. Vor allem bewundere ich meine Mutter, die von jetzt an jeden Abend alleine ins Bett geht und alleine - ohne ihren geliebten Mann wieder aufwacht. Wie geht das?
Der Tod ist ein Arschloch, das wir nicht sehen wollen und von dem wir auch nichts hören wollen. Wir sollten aber öfter mal die Hosen runter lassen - damit wir wissen was auf uns zu kommt. Der Tod ist ein Tabu in der Gesellschaft, bis er uns Angehörige erreicht. Warum bereitet uns niemand im Leben daruf vor? Warum reden unsere Eltern nicht mit uns darüber? Warum sprechen Kranke zwar über ihre Ängste aber kaum über den Tod? Weil wir Angst haben vor der Gefühlswelt, die über uns hereinbricht. Trauern kann man scheinbar oder Gott sei dank nicht lernen, sondern nur erleben. Und doch wird es beim nächsten Verlust genauso schmerzen wie jetzt gerade.
In Gedanken an alle Menschen, die bereits jemanden verloren haben, den sie sehr geliebt haben.

T. Busche
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