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Alt 14.06.2009, 12:13
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illian illian ist offline
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Standard AW: Psyche spielt verrückt und ich auch bald

Hallo Sonnelacht

erstmal toll dass du so tapfer durchhältst. Ich persönlich bin keine Angehörige, aber ich versuchs trotzdem.

Für deine Mutter ist das jetzt alles auch sehr schwer vorallem wenn sie sagt dass sie nicht mehr leben wolle. Ihr habt ja auch das ganze Behandlungsprozedere mitgemacht. Und so etwas hinterlässt Spuren. Beim einen mehr beim anderen weniger.
Deine Mutter ist ja nicht mit Absicht zu dir böse, nimm es ihr bitte nicht persönlich. Sie muss jetzt einfach wieder die schönen Seiten des Lebens sehen und leben lernen!

Aus solchen Tiefs kommt man oft nur schwer wieder raus. Was sagen denn die behandelnden Onkologen?? Oft gibt es dort ja auch gleich noch Psychoonkologen. Können sie euch nicht beraten oder wenigstens bei den Terminen einen "seelischen Beistand" geben?
Könnte sich dein Dad nicht vielleicht mal eine Woche oder so freinehmen damit du etwas entlasst bist?? Oder gibt es in der Nähe noch andere Verwandte Schwestern etc. die dich unterstützen können? Für eine Person allein ist das häufig zu viel.

Meiner Meinung nach ist der Hausarzt in dem Punkt der Falsche. Ich würde euch wirklich professionelle Hilfe raten, vorallem auch für dich, denn für dich ist es auch alles sehr schwer mit der Pflege und dem Drumherum.
Du kannst ja auch mal allein zu einem Psychologen gehen und dir einfach mal Rat holen, wie du damit umgehen kannst usw.

Wünsch dir alles Liebe
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Aus dem unendlichen Chaos erhob sich eine Stimme, sagte zu mir "Lächle und sei fröhlich es könnte schlimmer sein". Ich lächelte und war fröhlich und es kam noch schlimmer. Ich lächelte immernoch und war glücklich und auf einmal lächelte die Welt zurück. That´s mean live
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  #2  
Alt 14.06.2009, 13:49
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Psyche spielt verrückt und ich auch bald

Hallo sonnelacht,

ich will Dir mal das ganze aus meiner Situation als Krebskranker schildern und wie das bei mir gerade schiefläuft....

Ich bin im April kurz nach Ostern ins Krankenhaus gegangen um mir ein Melanom entfernen zu lassen. 2 Wochen kam ich wieder raus, wobei mein Rücken offen war, die 5 folgenden Wochen, also den gesamten Mai, sollte er bei 2-tägigem Verbandswechsel hoch granulieren. Da die bestellte Tagespflege etwas doof war und meine Frau Altenpflegerin ist hat sie also selbst die Verbandswechsel übernommen.

Warum erzähl ich Dir das ? Weil sie das zwar tapfer durchgeführt hat, dann aber am Ende völlig zusammengebrochen ist. Es fing damit an, daß sie sich nachts neben statt ins Bett gelegt hat, dabei ist sie hart auf den Fussboden geknallt und hat sich eine Schulterprellung geholt. Das war 2 Tage bevor ich ur Transplantation rein sollte. Den Vormittag haben wir dann in der Notaufnahme zugebracht, weil die Schmerzen recht übel waren.

Danach brachte Sie mich 2 Tage später ins Krankenhaus um dann selbst nochmals in die Notaufnahme zu fahren, die Schmerzen waren wohl doch viel zu heftig, was sie ir natürlich verschiegen hatte. Meine Vorräte an Novalgin, die ich nicht mehr brauchte, sind derweil geschrumpft, zusätzlich hat sie Tramal bekommen, was dann auch nicht mehr half. Ausserdem war der Kopf jetzt blockiert, sie konnte den Hals nicht mehr drehen.

1 Woche drauf kam ich raus, sie saß beim Orthopäden, der auch nicht mehr weiterwusste. Woher auch, die blöde K.. hat ja nix gesagt, was bei uns läuft.
Kaum saß ich zuhause, kam sie tagsdrauf damit raus, daß sie Blut im Stuhl hat und zur Darmspiegelung soll. Dem Enterolooge hat sie natürlich auch nix gesagt, ihrem Internisten ebenfalls nicht.

Gestern ist sie dann spontan der Länge nach hingeknallt - seitdem ist immerhin der Kopf wieder beweglich...

Wie kann man nur alles so in sich hinein fressen ? Der Körper holt sich irgendwann, was er braucht, und es ist manchmal unglaublich, wie er reagiert - hier offensichtlich mit Darmentzündung.

Also sorge dafür, daß Du auch entspannen kannst. Nicht jede mögliche Hilfeleistung ist notwendig, Deine Mutter soll ruhig mobilisiert werden.
Sie muss ja lernen, allein klarzukommen, um Dich zu schonen.

Ich behaupte mal, daß dass Krebs für die angehörigen oft schwerer zu verabreiten ist als für den Betroffenen selbst. Insofern solltest Du überlegen, ob nicht Du Dich von den Psychoonkologen beraten lässt und dann Deine Mutter hinzuziehst. Jedenfalls überlege ich im Moment, ob das nicht für meine Frau das richtige wäre.

Wir beide sind übriges 2-3 Jahre älter als Deine Mutter.

Gruß,

Michael
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  #3  
Alt 14.06.2009, 16:33
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micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Psyche spielt verrückt und ich auch bald

Hallo ricola,

naja, morgen gehe ich ganz normal arbeiten, mal schauen, was sie da so macht, ob es wieder Unfälle gibt oder ob sie sich weiter erholen kann.
(Ich verlange ja nicht wirklich viel während ich krankgeschrieben bin, aber ihr Arbeitgeber nevt Sie halt zusätzlich noch, wir haben gerade im Biergarten darüber gesprochen)
Z.B. geht sie morgen zum Physiotherapeuten, wo wir uns doch schon lange einig sind, daß Sie was für Ihre Wirbelsäuse tun muss.

Entweder es wirkt und tut ihr gut, oder der Therapeut streicht die Segel, weil sie was akutes hat, was erst behandelt werden muss.

Gruß,
Michael
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  #4  
Alt 15.06.2009, 13:53
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Standard AW: Psyche spielt verrückt und ich auch bald

Hallo,

langsam tritt Entspannung ein: meine Frau brauchte kaum noch medis, ist ganz begeistert von der Physio , und ich entspanne mich hier bei der Arbeit

Gruß,
Michael
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