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#1
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Liebe Kirsten,
wie gesagt, ich habe es lange nicht geschafft, hier zu posten, weil ich einfach zu all dem Leid und Schmerz nichts sagen konnte, niemandem Hoffnung machen und niemanden trösten konnte, zu tief war mein eigener Spiegel... Ich kann so gut nachvollziehen, was du schreibst, manchmal renne ich in Mamas Haus und denke dann,Mist, musst doch leise sein, wenn Wilhelm schläft...wenn ich bei diesem Wetter auf den Friedhof fahre, denke ich voll Zorn und Trauer, dass wir jetzt zusammen grillen sollten, anstatt das Grab zu gießen.... Ich weiß nicht, ich dachte auch, es verändert sich schneller, aber es wird nur schlimmer, je mehr ich es begreife. Ich wünsche dir dennoch einen guten Wochenstart, ganz liebe Grüße von mir! Martina
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An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser -Charlie Chaplin- |
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#2
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Liebe Martina,
es tut mir so leid, ich hatte immer gehofft, dass Du einen guten Weg gefunden hast. Aber irgendwie ist es doch zwar bei jedem anders, aber doch bei allen ähnlich (ergibt das jetzt einen Sinn )Anfangs, da ist der Schmerz des akuten Verlustes da. Irgndwann hab ich mich dann wie betäubt gefühlt. Dann geht ja auch der Alltag weiter. Alles wie in Watte gepackt. Aber irgendwann wird die Watte dünn. Je mehr wir begreifen, desto schlimmer wird es. Ich drücke die Erkenntnis immer wieder weg, laufe dem Bewußt-werden einfach davon. Mal sehen, wie lange das noch gut geht. Manchmal bin ich nicht mehr schnell genug.... Lass Dich mal tröstend in den Arm nehmen.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008 Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009 Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiter verwendet werden. Geändert von Kirsten67 (09.07.2009 um 14:49 Uhr) |
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#3
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Hallo zusammen,
Ich kenne zwar nur wenige Details, wollte aber nochmal von einer positiven Geschichte berichten. Als meine Mutter im Juni letzten Jahres einer Bekannten von Papas Diagnose erzählte, hatte der Lebensgefährte dieser Frau auch gerade diese Diagnose bekommen. Auch der Lebensgefährte konnte nicht operiert werden, bekam zumindest in der ersten Zeit auch die Chemo mit Gemzar. Ob er heute noch die gleiche Chemo bekommt, kann ich nicht sagen. Aber sie halten den Tumor zumindest immer noch in Schach. Nächsten Monat ziehen die beiden von Westfalen nach Baden-Würtemberg. Er kann Fahrrad fahren, Auto fahren und sein Leben, wenn auch mit Einschränkungen leben. Er hatte und hat bis heute keine Metastasen, dass ist der Unterschied zu meinem Papa. Der Tumor wurde eher als bei Papa entdeckt und konnte so noch nicht streuen. Jede Diagnose ist also anders und auch jeder Verlauf. Daher an alle, die selber oder deren Angehörige kämpfen: Es gibt immer einen Grund zu kämpfen und zu hoffen. Ich selber habe heute wieder einen Tag zum Wegwerfen. Frage mich wieder und wieder ob ich alles für meinen Papa getan habe. Immer habe ich versucht, meinem Papa Hoffnung zu machen und ihm positive Gedanken zu bringen. Als seine Bypass-Op gemacht wurde, habe ich das als Positiv hingestellt. Rein vom Kopf ist es das ja auch, aber für Papa wäre nur eine Entfernung des Tumors positiv gewesen. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit ihm darüber zu fluchen und zu weinen? Vielleicht hätte es das für ihn leichter gemacht? Es ist heute nicht mehr zu ändern und ich werde nie erfahren, wie es anders gewesen wäre. ![]() Euch allen ein erträgliches Wochenende von Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008 Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009 Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiter verwendet werden. |
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#4
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Liebe Kirsten,
bitte bitte quäle dich nicht mit solchen Fragen. Sonst wird dein Papa noch mehr Gewitter schicken um mit dir zu schimpfen. ;-) Du hast alles richtig gemacht und das weißt du. Du hast alles getan und gespürt was der richtige Weg ist. Einem hilft es mehr mit ihnen zu weinen ,anderen stark zu sein. Was richtig ist ergibt sich aus der Situation und ist nicht zu pauschalisieren. Dein Papa war so stolz auf dich und möchte dich nun sicher wieder lachen,leben und glücklicher sehen. Drück dich ganz ganz fest. LG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 ![]() IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE |
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#5
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Liebe Kirsten,
erstmal kommt ein dicker von mir. Hab mich gestern mit dir zusammen bzw. den Tag auch weggeworfen. Hast´s gemerkt? Musste mich dann erstmal wieder einsammeln und bin zur Tonne gekrochen. Dort geht es mir momentan am besten. Gucke nur mal kurz raus, um einige Beiträge, die mir heute am Herzen liegen, zu leisten, um dann gleich wieder zu verschwinden. Meine Liebe, dass dich die Fragen quälen, kann ich irgendwie total nachvollziehen, geht es mir doch auch so, auch wenn wir wissen, dass es nichts bringt. Wir versuchen einfach in Gedanken jeden Weg durchzuspielen, was wäre wie gekommen, wenn .... Das liegt offenbar daran, dass wir eben das Unfassbare einfach nicht begreifen können/wollen. Wir versuchen, das Unveränderbare ändern zu wollen, wenn auch nur in Gedanken. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob das Eigenquälerei oder der ganz normale Trauerwahnsinn ist. Ist auch egal, es ist vorhanden, und wir können offenbar selbst nichts dagegen tun, sondern es einfach zulassen. Mein Vater ist nun über 2 Jahre nicht mehr, bei Jörg sind es 14 Monate. Beides habe ich weder begriffen noch verarbeitet. Weil die Zukunft für MICH schwarz aussieht, die Gegenwart kaum zu spüren ist, versuche ich in der Vergangenheit mich aufzuhalten. Wenn auch viele sagen, dass das falsch wäre. Mir geht es da ähnlich wie dir, und das, obwohl viel mehr Zeit vergangen ist. Lass es einfach zu, im Inneren weißt du, dass du zum damaligen Zeitpunkt dein bestmöglichstes getan und dich aufgeopfert hast. Dir einen schönen Sonntag noch, wenn auch in deiner Tonne.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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#6
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Liebe kirsten,
du hast deinem papa hoffnung gegeben. wie kann das falsch sein? ich verhalte mich bei meiner mama ebenso. jedes einigermaßen positive kleinigkeit wird bei mir als gute sache verkauft. sie weiß selbst sehr genau wie es um sie steht aber wenn ich ihr das positive aufzeige, solange es noch geht, sehe ich doch das es ihr ein wenig "glück" schenkt. ich hoffe dir geht es heute ein wenig besser! dein papa will sicher nicht das du so grübelst! lg heike
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Meine Mum hat BSDK, Diagnose September 08, inoperabel da in Arterie eingewachsen ![]() Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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#7
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liebe kirsten,
du bist so ein guter mensch. alles was ich bei dir gelesen habe, was du für deinen papa gemacht hast und wie du deine mama unterstützt, ist bewundernswert. ich glaube dir auch, dass du dich fragst, ob du alles richtig gemacht hast. aber kann man etwas falsch machen, wenn man immer für seine lieben da war? ich glaube nicht. du warst immer für deinen papa da und das ist wichtig.... so richtig kann ich nicht mitreden, wir sind noch am anfang von dieser ganzen schlimmen sache ![]() aber ich habe dich vom ersten kontakt an als "beispiel" genommen, du kannst anderen so viel mut zusprechen, also .....dann kannst du das bei dir auch!!!!! wenn du weinen willst, weine. das tut auch gut. aber bitte, versuche wieder zu dir selbst zu finden. so gut wie du mir, kann ich dir leider nicht mut zusprechen. aber glaube mir, ich denke immer an euch lieben, die mir beistehen. besonders an dich ![]() wünsche dir ganz viel kraft und drücke deine mama ganz doll. wenn es dir wieder besser geht würde ich dir gern eine frage stellen (was gefühle betrifft). möchte ich aber lieber über pn machen. aber nur, wenn es dich nicht stört oder belastet. viele liebe grüße simone |
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