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  #646  
Alt 07.07.2009, 12:22
jomo jomo ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

liebe Kirsten
Ich habe deinen Beitrag gelesen und er hat mich sehr berührt, und es spricht viel Liebe daraus hervor!
Bei uns ist es so, dass nicht ein Familienmitglied von Krebs betroffen ist, sondern ein langjähriger Freund (er ist 43 Jahre, 2 Kinder im Teenie-Alter). Er erkrankte vor 9 Jahren an Hodgkin Lymphom, galt fast 5 Jahre als geheilt, dann kamen die Rezidive, trotzdem hielt sich die Krankheit für eine längere Zeit ziemlich "still". Er kämpfte unglaublich, arbeitete bis vor ein paar Monaten noch voll im Beruf, plante Reisen, Weiterbildungen etc. Nun geht es ihm aber wirklich schlecht. Er hat viele Metastasen, fühlt sich sehr schwach, immer müde, mag fast nichts mehr machen. Es hat uns so weh getan, ihn so zu sehen, er, der immer so aufgestellt war und so gekämpft hat- ihr könnt euch das hier ja alles bestens vorstellen.
Nun ist es so, dass wir sehr unsicher sind, wie wir uns verhalten sollen. Unsere Beziehung zu ihm ist etwas kompliziert- früher lange keinen Kontakt, seit der Krankheit wieder etwas mehr. Und vor allem ist es so, dass eigentlich immer seine Frau ein Treffen oder so organisiert, von ihm aus kommt eher wenig, aber er schätzt es dann schon, uns zu sehen. Wir wohnen nicht am gleichen Ort, können die Familie also nicht allzu oft sehen. Uns geht das ganze sehr nah, da es das erste Mal ist, dass jemand vom Freundeskreis betroffen ist, also in unserem Alter etc und nun tatsächlich sterben muss. Ich habe ein gutes Buch über Sterbebegleitung gelesen, und fand eben die Abschnitte von diesem Beitrag hier darüber, was Angehörige tun können, sehr hilfreich.

Bei uns stellte und stellt sich immer wieder die Frage, was sollen wir tun und wie oft, bzw. ist es angebracht, öfters anzurufen etc, wo wir ja früher einen eher losen Kontakt hatten und wo ja die Kontaktaufnahme fast nie vom Kranken aus kam. Immer wieder hatten wir total ein schlechtes Gewissen, weil wir uns lange nicht gemeldet hatten, dann schickten wir wiedermal eine Karte, dann ein Mail, auf das sie aber meist nicht antworteten. Nun eben, vor 2 Wochen kam dann ein Mail von seiner Frau, ganz knapp, um zu fragen, ob wir uns treffen könnten letzen Sonntag. Wir gingen also hin, zuerst ins Schwimmbad nur mit der Frau und ihren Kindern. Das war sehr toll, auch weil wir da auch mal alleine mit der Frau reden konnten, die ja unglaublich unter der Situation leidet. Danach gingen wir zu ihnen nach Hause, und es war sehr schwer, unseren Freund so schwach anzutreffen. Wir wussten auch nicht recht, was reden (es waren ja auch immer die Kinder dabei und so).

Nun, wir glauben, sie wollen den Kontakt zu uns wirklich und schätzen es wirklich, wenn wir kommen. Die Frau des Freundes hat auch mal angetönt, wie sie sich z.T. isoliert fühlt. Sie selber ist sehr kontaktfreudig und hat viele Freundinnen; er war aber immer fast etwas "exzentrisch", ein wenig Einzelgänger, wenig Freunde, auch nicht so einfach im Umgang. Das machts für seine Frau so schwierig, dass er von sich aus praktisch keine engeren Freundschaften pflegt, das war auch vor der Krankheit schon so, nicht erst jetzt, wo er nicht mehr viel Kraft hat. Er schätzt aber die Gespräche mit uns, besonders mit meinem Mann schon, wenn wir dann da sind.

Wir möchten uns einfach nicht aufdrängen und sie aber auch nicht im Stich lassen, vor allem jetzt nicht, wo's so schlimm ist. Und wie du, Kirsten, geschrieben hast, wir fühlen uns so hilflos, wir können ja auch nichts anderes machen, als uns Zeit nehmen für die Familie und ein wenig reden etc.
Mein Mann findet es auch sehr schwierig, wenn er mit seinem Freund redet: er hat bisher kaum offen über den Tod etc gesprochen, mein Mann hat das Gefühl, nicht an ihn "ran" zukommen, bzw nicht zu wissen, wie's dem Freund wirklich geht, da der meistens z.B. über frühere Zeiten reden will etc. Das ist zwar auch gut und brauchts ja auch.

Kirsten, kannst du da etwas darüber sagen, wie ihr's bei eurem Vater erlebt, wie sich die Freunde verhielten und wie ihrs euch gewünscht hättet?

Sorry, es ist viel zu lang geworden, aber es tat mir gut, das alles mal loszuwerden!

Vielen Dank fürs Lesen...!

Liebe Grüsse
jomo
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  #647  
Alt 07.07.2009, 17:47
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Hallo Jomo,

wir haben das Glück gehabt, dass sich kaum Freunde meiner Eltern abgewendet haben.
Mein Vater war immer sehr engagiert und hatte viele Kontakte aufgebaut und gepflegt, zusammen mit meiner Mama.
So hatte meine Mama viele Hilfsangebote und es gab immer Menschen, die sich um Papa kümmern wollten.

Damit zur anderen Sicht: Mein Papa wollte nur noch ganz wenige Menschen sehen.
Anfangs ist er noch zu größeren Treffen mitgegangen. Später, als klar war, dass es keine Heilung gibt, war er nur noch im engen Kreis dabei.
Besuch wollte er nur von einer handvoll Personen bekommen. Wirklich nicht mehr.
Im Krankenhaus wollte er gar keinen Besuch!
Und zum Schluß, in den letzten Wochen wollte er nur noch seinen engsten Nachbarn sehen.

Zitat:
er hat bisher kaum offen über den Tod etc gesprochen, mein Mann hat das Gefühl, nicht an ihn "ran" zukommen, bzw nicht zu wissen, wie's dem Freund wirklich geht, da der meistens z.B. über frühere Zeiten reden will etc. Das ist zwar auch gut und brauchts ja auch.
Papa hat nie offen über den Tod gesprochen. Aber das Reden über frühere Zeiten war auch für ihn sehr wichtig. Es bedeutete für ihn, sein Leben Revue passieren zu lassen. Sich zu erinnern an die guten Zeiten. Ich empfand mich bei solchen Gesprächen immer sehr "nah" bei ihm.
Nicht jeder kann und will über den Tod reden. Wir haben das bei Papa immer respektiert. Er wusste, wenn er will, kann er jederzeit mit uns darüber reden.

So war es bei uns, bei Eurem Freund kann es aber ganz anders sein.
Ich würde seine Frau fragen. Ganz konkret, ob und wie ihr helfen könnt. Vielleicht will sie ja auch einfach mal mit Dir spazieren gehen und Dein Mann klönt mit dem Freund über "alte" Zeiten?

Ich finds toll, dass Ihr Euch kümmert und wünsche Euch dafür alles Liebe.
Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #648  
Alt 07.07.2009, 22:23
jomo jomo ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

liebe Kirsten
Vielen Dank für deine rasche Antwort! Es ist hilfreich, zu lesen, wie es bei deinem Vater so war. Ich finde es schön, dass er immer schon viele Kontakte hatte und diese Freunde dann auch für ihn da waren. Und ja, je schlechter es jemandem geht, desto weniger mag er wohl viele Leute um sich ertragen.

Ja, und das Reden über früher ist wohl für unseren Freund auch sehr wichtig, so wie du schreibst, um das Leben Revue passieren zu lassen. Und was interessant ist: dass dein Vater mit euch nicht offen über den Tod geredet hat. Wie war es denn, hat er z.B. nur mit deiner Mutter darüber geredet, z.B. so über praktische Sachen wie's nachher weitergehen soll? Bei meinem Grossvater, der vor 17 Jahren an Krebs starb, war es so, dass er mit uns Grosskindern auch nie offen darüber sprach, aber z.B. mit meiner Mutter schon, auch über das Begräbnis etc.
Bei unserem Freund ist es ja eigentlich sehr begreiflich, dass er nicht gerade offen über den Tod redet- wir haben ja nicht den allerengsten Kontakt gehabt bisher.

Und ja, ich glaube auch, das beste ist, mit seiner Frau darüber zu reden, was sie brauchen, und zwar so, dass sie es uns ehrlich sagt.

Wie geht es dir eigentlich nun so, so ein paar Monate nach dem Tod des Vaters? Der Schmerz wird ja nicht kleiner, sondern wohl eher noch grösser...

Ich wünsche dir viel Kraft und vielen Dank nochmals

jomo
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  #649  
Alt 09.07.2009, 10:12
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Martina,

es tut mir so leid, ich hatte immer gehofft, dass Du einen guten Weg gefunden hast.

Aber irgendwie ist es doch zwar bei jedem anders, aber doch bei allen ähnlich (ergibt das jetzt einen Sinn )

Anfangs, da ist der Schmerz des akuten Verlustes da. Irgndwann hab ich mich dann wie betäubt gefühlt.
Dann geht ja auch der Alltag weiter. Alles wie in Watte gepackt. Aber irgendwann wird die Watte dünn.

Je mehr wir begreifen, desto schlimmer wird es. Ich drücke die Erkenntnis immer wieder weg, laufe dem Bewußt-werden einfach davon.
Mal sehen, wie lange das noch gut geht. Manchmal bin ich nicht mehr schnell genug....

Lass Dich mal tröstend in den Arm nehmen.
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Geändert von Kirsten67 (09.07.2009 um 13:49 Uhr)
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  #650  
Alt 09.07.2009, 13:10
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

hallo Jomo,

diesmal nur eine kurze Antwort:

Nicht jeder Mensch mag überhaupt über den Tod sprechen und über das, was danach ist.
Wir als Angehörige können m.E. nur Angebote machen, aber es besteht immer die Mögichkeit, dass sie nicht genutzt werden.
Und ich glaube nicht dass das was mit Vertrauen oder nicht Vertrauen zu tun hat, sondern eine ganz persönliche Entscheidung ist.
Das zu akzeptieren ist nicht einfach, vielleicht manchmal auch schwer zu verstehen. Aber respektieren sollten wir das doch.

Den Verlust in den Alltag zu integrieren ist schwer. Die Trauer verändert sich, aber sie ist immer präsent.

Kirsten.
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Geändert von Kirsten67 (09.07.2009 um 13:46 Uhr)
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  #651  
Alt 15.07.2009, 22:15
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Liebe Kirsten,

vielen Dank für deinen tollen Beitrag.
Du hast dir viel Mühe gegeben.
Dies wird sicher vielen hier helfen.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #652  
Alt 17.07.2009, 11:22
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

liebe kirsten,

habe mich heute das 1.mal getraut in ein krebs forum zu schauen, und hatte das "glück" gleich deinen bericht zu lesen. du hast das geschrieben, was ich mich nicht getraut habe zu denken (was vielleicht noch alles auf uns zu kommt, was wir bedenken müssen). dein bericht hat mir die kraft gegeben weiter zu denken. wenn man mit krebs konfrontiert wird, ist man völlig hilflos, verängstig und gelähmt. man weiß eigendlich gar nichts mehr, weil alles so unendlich furchtbar und unwirklich ist.

meine mutter ist an bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. wir haben es vor 4 wochen erfahren. eine op ist nicht möglich, die chemo läuft.
man hat vor allem was kommt angst. dein bericht hat mich aufgefangen.
hoffentlich finde ich in diesem forum noch viele berichte die so warm und hilfreich sind wie deiner.

ich werde deine tipps berücksichtigen und beherzigen. vielen dank.

ich wünsche dir und allen betroffenen von herzen alles gute, viel kraft und viel liebe.

lg
simone
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  #653  
Alt 19.07.2009, 20:13
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Nur einmal hoch geschubst....
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  #654  
Alt 23.07.2009, 15:46
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

Liebe Kirsten,

ich habe Deinen Beitrag gelesen und möchte auf diesem Weg Danke sagen.
Du hast warm und herzlich beschrieben wie es Dir ergangen ist.
Ich kann Deinem Bericht sehr viel entnehmen was auch für mich als Begleiterin meines Vaters wichtig ist.
Liebe und Würde bis zum Schluß...

Herzlichst Mariesol
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  #655  
Alt 23.07.2009, 22:45
heizi heizi ist offline
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Standard AW: Erfahrungen einer Angehörigen

liebe kirsten!
ich denke an dich und hoffe es geht dir einigermaßen! will einfach mal schreiben damit du weißt das wir auch an dich denken wenn wir grad mal keine hilfe brauchen!

heike
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Meine Mum hat BSDK, Diagnose September 08, inoperabel da in Arterie eingewachsen
Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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  #656  
Alt 25.07.2009, 17:33
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo zusammen,

Ich kenne zwar nur wenige Details, wollte aber nochmal von einer positiven Geschichte berichten.

Als meine Mutter im Juni letzten Jahres einer Bekannten von Papas Diagnose erzählte, hatte der Lebensgefährte dieser Frau auch gerade diese Diagnose bekommen.

Auch der Lebensgefährte konnte nicht operiert werden, bekam zumindest in der ersten Zeit auch die Chemo mit Gemzar.
Ob er heute noch die gleiche Chemo bekommt, kann ich nicht sagen.
Aber sie halten den Tumor zumindest immer noch in Schach.

Nächsten Monat ziehen die beiden von Westfalen nach Baden-Würtemberg.
Er kann Fahrrad fahren, Auto fahren und sein Leben, wenn auch mit Einschränkungen leben.

Er hatte und hat bis heute keine Metastasen, dass ist der Unterschied zu meinem Papa. Der Tumor wurde eher als bei Papa entdeckt und konnte so noch nicht streuen.

Jede Diagnose ist also anders und auch jeder Verlauf.
Daher an alle, die selber oder deren Angehörige kämpfen: Es gibt immer einen Grund zu kämpfen und zu hoffen.


Ich selber habe heute wieder einen Tag zum Wegwerfen.
Frage mich wieder und wieder ob ich alles für meinen Papa getan habe.

Immer habe ich versucht, meinem Papa Hoffnung zu machen und ihm positive Gedanken zu bringen.

Als seine Bypass-Op gemacht wurde, habe ich das als Positiv hingestellt.
Rein vom Kopf ist es das ja auch, aber für Papa wäre nur eine Entfernung des Tumors positiv gewesen.
Vielleicht wäre es besser gewesen, mit ihm darüber zu fluchen und zu weinen?
Vielleicht hätte es das für ihn leichter gemacht?
Es ist heute nicht mehr zu ändern und ich werde nie erfahren, wie es anders gewesen wäre.

Euch allen ein erträgliches Wochenende
von Kirsten.
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  #657  
Alt 26.07.2009, 09:10
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heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

bitte bitte quäle dich nicht mit solchen Fragen. Sonst wird dein Papa noch mehr Gewitter schicken um mit dir zu schimpfen. ;-)

Du hast alles richtig gemacht und das weißt du. Du hast alles getan und gespürt was der richtige Weg ist.
Einem hilft es mehr mit ihnen zu weinen ,anderen stark zu sein.
Was richtig ist ergibt sich aus der Situation und ist nicht zu pauschalisieren.

Dein Papa war so stolz auf dich und möchte dich nun sicher wieder lachen,leben und glücklicher sehen.

Drück dich ganz ganz fest.

LG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



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  #658  
Alt 26.07.2009, 10:43
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

erstmal kommt ein dicker von mir.

Hab mich gestern mit dir zusammen bzw. den Tag auch weggeworfen. Hast´s gemerkt? Musste mich dann erstmal wieder einsammeln und bin zur Tonne gekrochen. Dort geht es mir momentan am besten. Gucke nur mal kurz raus, um einige Beiträge, die mir heute am Herzen liegen, zu leisten, um dann gleich wieder zu verschwinden.

Meine Liebe, dass dich die Fragen quälen, kann ich irgendwie total nachvollziehen, geht es mir doch auch so, auch wenn wir wissen, dass es nichts bringt. Wir versuchen einfach in Gedanken jeden Weg durchzuspielen, was wäre wie gekommen, wenn ....
Das liegt offenbar daran, dass wir eben das Unfassbare einfach nicht begreifen können/wollen.
Wir versuchen, das Unveränderbare ändern zu wollen, wenn auch nur in Gedanken. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob das Eigenquälerei oder der ganz normale Trauerwahnsinn ist. Ist auch egal, es ist vorhanden, und wir können offenbar selbst nichts dagegen tun, sondern es einfach zulassen.

Mein Vater ist nun über 2 Jahre nicht mehr, bei Jörg sind es 14 Monate.
Beides habe ich weder begriffen noch verarbeitet.
Weil die Zukunft für MICH schwarz aussieht, die Gegenwart kaum zu spüren ist, versuche ich in der Vergangenheit mich aufzuhalten. Wenn auch viele sagen, dass das falsch wäre.

Mir geht es da ähnlich wie dir, und das, obwohl viel mehr Zeit vergangen ist.

Lass es einfach zu, im Inneren weißt du, dass du zum damaligen Zeitpunkt dein bestmöglichstes getan und dich aufgeopfert hast.

Dir einen schönen Sonntag noch, wenn auch in deiner Tonne.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #659  
Alt 26.07.2009, 10:45
heizi heizi ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe kirsten,
du hast deinem papa hoffnung gegeben. wie kann das falsch sein? ich verhalte mich bei meiner mama ebenso. jedes einigermaßen positive kleinigkeit wird bei mir als gute sache verkauft. sie weiß selbst sehr genau wie es um sie steht aber wenn ich ihr das positive aufzeige, solange es noch geht, sehe ich doch das es ihr ein wenig "glück" schenkt.
ich hoffe dir geht es heute ein wenig besser! dein papa will sicher nicht das du so grübelst!
lg
heike
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Den Kampf verloren am 7.3.2011.
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  #660  
Alt 26.07.2009, 16:54
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

liebe kirsten,

du bist so ein guter mensch. alles was ich bei dir gelesen habe, was du für deinen papa gemacht hast und wie du deine mama unterstützt, ist bewundernswert.
ich glaube dir auch, dass du dich fragst, ob du alles richtig gemacht hast. aber kann man etwas falsch machen, wenn man immer für seine lieben da war?
ich glaube nicht. du warst immer für deinen papa da und das ist wichtig....

so richtig kann ich nicht mitreden, wir sind noch am anfang von dieser ganzen schlimmen sache
aber ich habe dich vom ersten kontakt an als "beispiel" genommen, du kannst anderen so viel mut zusprechen, also .....dann kannst du das bei dir auch!!!!!

wenn du weinen willst, weine. das tut auch gut. aber bitte, versuche wieder zu dir selbst zu finden. so gut wie du mir, kann ich dir leider nicht mut zusprechen. aber glaube mir, ich denke immer an euch lieben, die mir beistehen. besonders an dich

wünsche dir ganz viel kraft und drücke deine mama ganz doll.

wenn es dir wieder besser geht würde ich dir gern eine frage stellen (was gefühle betrifft). möchte ich aber lieber über pn machen. aber nur, wenn es dich nicht stört oder belastet.

viele liebe grüße
simone
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