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#1
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@Blaues Meer: auch wenn Du das selbe mitgemacht hast. Für mich bist Du eine Außenstehende, so wie jeder andere hier auch.
Erst löscht Du alle Deine Beiträge in meinem Thread und dann wird sich wieder eingemischt. Sicherlich mag es richtig sein, dass psychisch labile und kranke Menschen medikamentös behandelt und vielleicht auch zeitweise vor sich selbst geschützt werden müssen. Aber mein Vater war weder labil noch psychisch krank. Er konnte lediglich nicht mehr diese unsagbaren Schmerzen, die einfach nicht in den Griff zu kriegen waren, ertragen. Er war so intelligent und realistisch,dass er wusste, dass es nicht mehr besser wird. Soll künftig jeder Krebspatient(und alle die an anderen schweren Krankheiten erkranken) bereits bei Beginn der Behandlung ohne irgendwelche Anzeichen psychologisch untersucht werden? Doch sehr realitätsfern!!! @all: nie hätte ich mit so einer Resonanz gerechnet. Vielen vielen Dank für Eure netten Worte. Es hilft mir sehr, eure Meinungen zu lesen |
#2
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liebe twinkle,
ich wünsche dir von ganzem herzen, daß dich diese "schlacht" hier in DEINEM thread nicht völlig verunsichert. im allgemeinen geht es hier rücksichtsvoll zu, immer mit dem augenmerkt auf beistand, unterstützung, trost (soweit möglich). ich wünsche dir den nötigen abstand zu bestimmten äußerungen, wenn sie dich belasten. im moment bist nur du wichtig, was du denkst und fühlst. ich wünsche dir einen erträglichen weg und daß du wieder ruhe findest. alles liebe, tina.
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Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand, die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt. Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009 |
#3
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Hier noch ein Nachtrag, bevor wieder alles missverstanden wird. Wenn ich davon spreche, dass jeder seine freie Entscheidung über sein Leben hat, meine ich damit natürlich nicht bestimmte Personengruppen, wie z. B. Kinder, Teenager, Menschen in Ausnahmesituationen, schwer Depressive, usw. Ich rede von ganz normalen Menschen, die sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben, aber sich eben dafür entschieden haben. Ich denke, dass man sogar viele Menschen vom Suizid abhalten könnte, wenn man sich wirklich mit ihnen und ihren Problemen beschäftigt und liebevoll mit ihnen nach einer Lösung sucht. Die Betonung liegt auf liebevoll, was ich mit Gittern an Fenstern oder Fixierungen am Bett nicht gegeben sehe. Und was den Pflegenotstand betrifft: genau, warum setzt man denn dort nicht an?
Mapa
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#4
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Liebe Twinkle,
zuerst möchte ich dir mein tiefstes Mitgefühl aussprechen. Ich denke, du kannst ruhig auch ein bisschen stolz auf deinen Vater sein. Er ist ein mutiger Mann, der genau das getan hat, was andere nur aus Angst nicht getan haben. Viele, die in ähnlicher Sitaution sind, hatten die gleichen Gedanken (davon gibt es hier in diesem Forum sicherlich ne ganze Menge). Der/die Eine entscheidet sich so, der/die Andere eben anders. Beide Entscheidungen müssen wir als Angehörige akzeptieren!! Wenn auch nicht unbedingt verstehen. Wir, als Angehörige sind in einer vollkommen anderen Situation. Auch wenn wir mitleiden, helfen wollen: WIR sind NICHT an Krebs erkrankt. WIR stehen NICHT vor dem Aus. Unsere Gedanken decken sich in den seltensten Fälle mit denen unserer an aussichtslosem Krebs erkrankten Angehörigen. WIR können uns NICHT vorstellen, was in ihren Köpfen vorgeht, was und vor allem wie sie denken. Geschweige denn auch noch darüber urteilen. In diesem Zusammenhang (die Psyche) von gesund zu reden und den Krebskranken als krank hinzustellen, ist absolut behämmert. Dein Vater war psychisch mindestens genau so gesund wie all die sogenannten Gesunden, die sich zuerst den Mund zerreissen und dann ihre Beiträge löschen. Die sind feige, NICHT DEIN VATER. Vielleicht ist es tröstlich für dich: dein Vater hat euch sicherlich vieles erspart. Tagelang, nächtelang einen Sterbenden zu begleiten. Immer wieder Mut machen müssen. Ja, sogar anlügen. Sich um ihn kümmern, ihm helfen. Zuerst noch wenig und dann selbst bei den selbstverständlichsten Dingen. Zuschauen, wie das Leid immer grösser wird, wie er euch langsam und sicher aus den Händen gleitet. Um am Ende dann trotzdem mit leeren Händen da zu stehen . . . . . . . . . . . . . genauso traurig, genauso verzweifelt, genauso allein . . . . . . . . . . . . Ich weiss, wovon ich rede. Traure um deinen Vater, weine um deinen Vater, so wie er war und immer noch ist. Genauso, wie jeder andere um einen geliebten Menschen trauert. Er hat es verdient. Ich drück dich in Gedanken Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#5
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Hallo
Bisher habe ich nur still mit gelesen,aber das hier macht mich sehr traurig.Ich finde man sollte sich eine andere Plattform suchen als diese hier um über so etwas zu diskutieren oder viel mehr zu streiten.Es geht hier zu weit und eindeutig unter die Gürtellinie.Hier hat jemand seinen geliebten Vater verloren und das auf tragische Art und Weise.Ein wenig mehr Rücksicht und Feinspitzengefühl ist hier wohl angebracht.Dann streitet per Pn aber macht es nicht hier.Es geht hier nicht nur um Suizid sondern in erster Linie auch um die Trauer und der Verzweifelung von Twinkle. LG Steffi und Dich Twinkle nehme ich in den Arm. |
#6
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Liebe Twinkle,
erst hatte ich eigentlich vor hier nicht zu schreiben. Aber ich finde die Tat von Deinem Papa verständlich und nachvollziehbar. Er hat sich entschieden nicht zu leiden und vielleicht hat er auch entschieden durch seinen Tod andere besonders Dich nicht mit leiden zu lassen. Ich finde hier keinerlei Anstiftung zum Suizid. Und nebenbei bemerkt bin ich die Mama eines Kindes das schon zweimal von dieser Sch... Krankheit betroffen war. Oft habe ich gedacht was mute ich meinem Kind da zu und will es das überhaupt ? Sie war beim erstnmal erst ein halbes Jahr alt (Blasentumor mit 1,5 Jahren Chemo OP´s etc) und beim zweitenmal drei Jahre alt (Augentumor das Auge musste entfernt werden, aber keine Chemo) Ich habe soviel Leid und Elend gesehen bei den KIndern das ich mich oft gefragt habe was ich als Betroffener wohl tuen würde. Bei meinem Kind habe ich mich entschieden mit Ihr zu kämpfen, da die Chancen gut standen. (mittlerweile ist sie eine gesunde fünf Jahre alte junge Dame und hoffentlich bleibt sie das auch) Ich werde mir keine Wertung über die Gefühlslage eines Betroffenen anmassen, kann aber verstehen wenn jemand diesen Weg geht. Dir wünsche ICh, das Du lernst mit der Trauer umzugehen. Sei stolz auf Deinen Papa und denke an Eure schönen Zeiten. Fühl Dich gedrückt (Das ist wirlich so gemeint) und lass Dich nicht unterkriegen. Liebe Grüsse Susanne |
#7
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Hallo Twinkle,
diesen thread habe ich erst jetzt gelesen, daher so spät... > Hatte er so eine Angst vor dem natürlichen Tod, > dass man sich aus dem Fenster stürzt? Ich weiss nicht, ob man Krebs als einen "natürlichen Tod" bezeichnen kann. Zumindest ist das Sterben mitunter lang und qualvoll. Meine Frau ist Anfang 2009 an BK gestorben. Und in der Rückschau würde ich das nicht "gestorben" nennen, sondern langsam und elendig krepiert. Trotz aller Palliativmedizin und immer höheren Morphium-Dosen. Es war nicht schön, es war nicht friedlich, und "natürlich" war es auch nicht. Es war schlimm, richtig schlimm :-( Zum Glück konnten meine Frau und ich immer über alles sprechen. Auch über Suizid bzw. aktive Sterbehilfe. Ich habe ihr versprochen, dass ich sie töten werde, falls sie das verlangt und es selbst nicht mehr tun kann. Die nötigen Hilfsmittel dazu lagen schon lange bereit. Zum Glück war das nicht notwendig; sie ist von sich aus gegangen. Egal, jedenfalls: aus der Erfahrung des langen und qualvollen Sterbens meiner Frau habe ich für mich beschlossen, dass ich nicht so enden werde. Ich werde im Notfall rechtzeitig den Zeitpunkt bestimmen, an dem ich gehe - und mich dann vom Acker machen. Das ist das letzte und wichtigste Selbstbestimmungsrecht des Menschen. Nicht nur über sein Leben, sondern auch über seinen Tod zu entscheiden. Was Christen und Moralphilosophen dazu sagen, ist mir völlig schnurz. Mit denen kann ich darüber im Jenseits diskutieren, falls es eins gibt. Insofern ist mir das Handeln deines Vaters sehr nachvollziehbar. Und ich finde es sehr mutig. Denn über Suizid zu reden, ist eines. Ihn zu begehen, ist zigtausendmal schwieriger. Da muss der Leidensdruck schon extrem hoch sein. Für dich gibt es keinen Grund zur Scham. Dein Vater hat sich entschieden, und du hättest daran so oder so nichts ändern können. Wut und Enttäuschung sind verständlich, aber: deinem Vater ging es mit seiner Krankheit sicher nicht besser als dir als Überlebende. Er ist seinen Weg gegangen, wie wir alle unseren Weg gehen müssen. Viele Grüße, Stefan |
#8
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Guten Morgen Stefan,
du hast Mut, das muss man dir lassen. Ich selbst habe noch nie so richtig darüber nachgedacht. Da muss ich mal draufrum denken. Nachvollziehen kann ich es, genau wie bei dem Vater von Twinkle. Twinkle, schaust du noch hier rein? Liebe Grüsse Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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