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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
der einzige Mensch, der entscheidet was wann wie zu tun oder nicht zu tun ist, ist Deine Mutter. Ob es sich um aufgeben, kämpfen oder was auch immer handelt. So wie Du ihre Behandlung beschreibst, ist es kein Wunder, dass sie eine depressive Phase (vielleicht sogar eine "richtige" Depression) durchlebt. Vielleicht ist es auch eine Überlegung wert, mal nicht an ihr "herumzuzerrren" (bitte entschuldige den Ausdruck, mir fiel kein "sanfterer" ein), sondern sie einfach mal eine Zeit lang ihren Stimmungen und Gedanken zu überlassen. So schön und wichtig es ist, sich auszutauschen und Hilfe zu empfangen, so wichtig und notwendig ist es manchmal eben auch seine Ruhe zu haben. Und glaub' mir, so despektierlich sich das jetzt anhören mag: So schnell stirbt man nicht. Ich weiß aus eigener schmerzlicher Erfahrung, dass sich der Überlebenswille manchmal erst dann durchsetzt, wenn es wirklich, sagen wir mal, gefährlich wird. Vielleicht braucht Deine Mutter eine ähnliche Chance, um ihr Leben wieder wertzuschätzen. Liebe Grüße und alles Gute, Ullala |
#32
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
die anderen haben Dir ja schon einiges geschrieben. Eine schwieirige Situation. Du schriebst: Zitat:
Wie schon erwähnt brauchen Antidepressiva mehrere Wochen um überhaupt zu greifen. Meist stehen sogar ersteinmal die belastenden Nebenwirkungden des Medikaments im Vordergrund. Was für den Zustand Deiner Mutter natürlich momentan fatal wäre. Habt Ihr schon einmal mit einem Facharzt (Neuorolgen/Psychiater) über die Möglichkeit der Gabe eines angstlösenden Medikaments aus dem Bereich der Benzodiazepame gesprochen? Es könnte Deiner Mutter eventuell kurzfristig aus dem Loch heraushelfen. Es nimmt die Ängste sofort und der Mensch kann wieder Kraft schöpfen und wird wieder handlungsfähig. Dabei muß man allerdings bedenken, dass diese Medikamente bei längerdauernder Anwendung abhängig machen. Aber in manchen Fällen muß man Nutzen und Risiko abwägen. Das wäre meiner Meinung nach unbedingt mit einem Facharzt und natürlich mit deiner Mutter als Möglichkeit zu besprechen. LG I.J. Geändert von I.J. (19.08.2009 um 22:58 Uhr) |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Zitat:
ich finde diese Idee großartig. Allerdings würde ich jetzt eher dazu tendieren, dass die Angehörigen diese Hilfe in Anspruch nehmen. Lenis Mutter bekommt schon ein verschriebenes Medikament, das sicher mit ihren anderen Medikamenten harmoniert. Wir vergessen aber oft, dass Angehörige auch leiden und jede Hilfe brauchen. Warum nicht auch ein angstlösendes Medikament? Liebe Grüße |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Zitat:
Zitat:
Bis die verordneten Antidepressiva greifen (und ob sie überhaupt greifen? manchmal müssen ja etliche ADs ausprobiert werden bis ein passendes gefunden wird.) kann aber wertvolle Zeit verstreichen, die noch mehr von der nicht vorhandenen Kraft kostet. Meiner Meinung nach ist schnelle Hilfe angesagt um Kräfte zu schonen, Kräfte zu aktivieren und den Menschen so wieder handlungsfähig zu machen. Es geht hier schließlich, so wie ich das interpretiere, um Leben und Tod. Wie gesagt, ich würde das mit einem ganz schnell mit Facharzt besprechen. LG I.J. |
#35
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Hallo Leni,
ich habe die ganze Zeit nur mitgelesen und heute möchte ich doch mal was dazu sagen. Ich bin seit 2 Jahren krank (kein BK sondern Lymphknoten) - seit gut 1 Jahr unter permanentem Beschuss mit Chemo, Bestrahlung, Transplantation jetzt wieder Chemo. Ich bin keineswegs lebensmüde, aber ich bin therapiemüde...diese Therapien sind so anstrengend und wenn man dann das Gefühl hat, es bringt evtl. nichts, dann will ich schon auch an manchen Tagen hinschmeissen. Wie gesagt, eigentlich will ich das pralle Leben, aber wenn es bedeutet, immer weiter diese Torturen, dann will ich es (evtl.) nicht. Ich habe 3 Kinder (bin 51) und ich mache z.zt. diese ganzen Sachen nur für die Kinder. Ich selbst würde sagen 'der liebe Gott soll's richten'. Aber was ich ganz schlecht aushalten kann, das ist, wenn ich Durchhalteparolen hören muss. "Kopf hoch du packst das - wär doch gelacht usw." Ich möchte dass man meine Gefühle ernst nimmt, auch mal mit mir darüber spricht und sie zulässt. Das hilft mir schon, mich dann doch wieder aufzurappeln und den nä. Gang zum Onkologen zu machen... ich wäre sehr belastet, wenn ich meine negativen und mutlosen Tage alleine mit mir ausmachen müsste. An Tagen an denen ich hinschmeissen will hilft es mir, wenn einer sagt "ich versteh dich, es ist hart" - wenn ich dann höre "du musst dies und du musst das..." dann mach ich innerlich zu und fühle mich überhaupt nicht gesehen mit meinem Leid. Ich bin dankbar, dass ich eine sehr gute Freundin habe, die mich aushält! Und Kinder, die mich und meine Gefühle ernst nehmen. Alles Gute für Dich und Deiner Mutter |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Irgendwie hast Du es geschafft, das was ich sagen wollte, netter zu verpacken, liebes Äpfelchen.
Therapiemüde - das war das Wort, was mir gestern gefehlt hat. Danke für Deinen Beitrag! LG, Ullala |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Dieses Leid ist nicht auszuhalten, die Tränen nicht zu halten, Hoffnungen zerplatzen wie Seifenblasen. Ihr habt ja recht, dass letzte was ich will ist, das sie leidet!!!! Lieber lass ich sie gehen, doch ist kein Ende in Sicht. Sie liegt im Nebenraum, ist eingeschlafen, ihr Körper zuckt, ihr Gesicht verzerrt.
Was soll ich nur tun??? Die Ärzte sagen, sie wird noch "lange" nicht sterben, .....wir müssen sie wieder "hinkriegen"! Sie hat seit nun fast drei Wochen nicht mehr gelächelt und wenn sie mich anschaut oder mich mit Hallo Kleines begrüßt, sehe ich ihre Verzweiflung!!! Auch sie weiß nicht, was sie tun soll/kann. Wie lange muss sie das noch ertragen??!!! WO IST GOTT??? Wenn er sie mir schon so früh nehmen will, so soll er sie verdammt nochmal nicht leiden lassen!!!!! |
#38
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
vielleicht solltest Du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Was Du jetzt durchmachen musst, ist fast mehr, als Du ertragen kannst und wenn Du so leidest, dann spürt Deine Mutter das doch auch. Es wird alles nicht leichter für sie dadurch. Deshalb hilft oft ein bisschen Chemie. Schäm Dich nicht dafür. Du bist gesund und hast Dein Leben noch vor Dir. Versuche, so schwer das ist, positiv zu sein, denn das wird Deiner Mutter sehr helfen, wenn sie weiß, dass Du auch ohne sie Dein Leben meistern kannst. Äpfelchen hat alles so wunderbar erklärt. Manchmal muss man loslassen. Manchmal verliert man etwas, das man immer behalten wollte. Das Leben geht aber weiter und Du wirst es meistern. Deine Mutter wird trotzdem immer in Deinem Herzen sein und Du wirst sie nie ganz verlieren. Wenn Deine Mutter mit Dir über ihr Leiden oder sogar den Tod sprechen möchte, dann sprich mit ihr. Leugne das alles nicht. Dann machst Du es ihr viel leichter. Ihrem Körper kannst Du nicht helfen aber ihrer Seele. Gib ihr den Trost, zu wissen, dass Du auch ohne sie klarkommst. Dafür hat sie Dich erzogen, damit Du Dein eigenes, erfülltes Leben leben kannst. Zeig ihr, dass ihre Mühen nicht umsonst waren. Lieber Gruß |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Zitat:
Ich will immer noch auf dem Abi-Ball meiner (noch nicht geborenen) Enkel tanzen, aber wenn ich das nicht schaffe, weiß ich wenigstens, dass wir eine gute Zeit miteinander hatten und das am Grab die richtige Musik gespielt wird. Liebe Grüße |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
durch Zufall bin ich auf diesen Thread gestossen und es tut mir in der Seele leid, was deine Mutter und du erleben müssen. Ich kann dem nur zustimmen: auch du solltest dir ärztliche Hilfe suchen. Möglichst schnell! Es hilft deiner Mutter in keinster Weise, wenn sie erleben muss was du leidest, wie du in Panik gerätst. Womöglich entwickelt sie auch noch Schuldgefühle deswegen, was ihre Leiden unnötig verstärken würde. Das soll dir jetzt kein schlechtes Gewissen sondern nur mit aller Klarheit deutlich machen, wie wichtig für sie dein Zustand ist. Wie willst du klar denken, wenn dein Kopf voller Angst und Verzweiflung steckt? Sie bemerkt das! Dazu eine Frage: Warum können zur Hilfe ausgebildete Menschen, seien es Ärzte, PflegerInnen oder sonstwer, gerade in solchen auch für sie stark belastenden Situationen schnell und professionell Hilfe leisten? Nicht, weil sie keine Gefühle haben, sondern weil sie in solchen Momenten diese ausschalten, um klare, eindeutige Anweisungen zu geben und die entsprechenden Handreichungen machen zu können, um dem leidenden Menschen zu helfen. Also, suche dir schnellstens für dich professionelle Hilfe. Allein damit wirst du deiner Mutter eine grosse Hilfe sein. So sieht sie, dass sie eine starke Tochter hat, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen kann und es wird ihr leichter fallen, dann irgendwann loszulassen. Nur der ist wirklich stark, der seine Schwächen erkennt und entsprechend handelt. Ich bin nicht unbedingt ein Freund der Chemie, in solchen Fällen jedoch ist sie ein Segen für uns. Zitat:
Warum es gerade deine Mutter, meine Frau, so viele Menschen hier im KK getroffen hat: keine Ahnung. Es gibt viele dieser "warum?"-Fragen. Auf die wenigsten gibt es eine plausibele Antwort. Wir müssen das so akzeptieren, um einen klaren Kopf zu behalten, denn den haben wir bitter nötig. Eins noch: es sind nicht nur die "Guten" die es trifft, sondern auch die "Bösen". Auch wenn das in den meisten Fällen anders gesehen wird. Der Mensch wird nicht alleine dadurch besser, dass er krank ist. Liebe Grüsse Helmut |
#41
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Ihr geht es schlechter
Sie hat 7 kg in nichtmal 2 Wochen verloren, eingefallen und schwach lässt sie die Prozeduren über sich ergehen. Gerade in diesem Augenblick erhält sie nebenan Kochsalzlösung über den Port, da sie sonst vertrocknen könnte. Aber immerhin geben sie ihr auch ein Schmerzmittel gegen die Halsverätzung, die sie der Chemo verdankt. Ich habe sie noch nie so hilflos gesehen. Heute, am 21.August, elf Monate nach der Diagnose sprach ihr Onkologe ein ehrliches Wort: Sie wird nicht mehr lange auf dieser Erde sein. Er teilte uns mit, dass ein paar Wochen nachdem die Hirnbestrahlung nun endlich vorbei sein wird, sich entscheidet, wie es weitergeht mit ihr. Ob sie es nochmal schafft für ein Jahr oder es schnell innerhalb Wochen zuende geht. Mama, ich bin da, bleibe, verstehe. Das versprech ich. Ich trage dein Herz Mama, ich trage es in meinem Herzen, auf ewig. |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
mir tut das alles furchtbar leid. Ich finde es aber gut, dass der Onkologe jetzt gesagt hat, wie es wirklich aussieht. Nichts ist schlimmer als zerbrockene Hoffnungen. Nun könnt Ihr klar sehen und Euch gemeinsam und in aller Ruhe mit Deiner Mutter auf das vorbereiten, was kommen wird. Es gibt gute starke Medikamente, die Deiner Mutter den Schmerz nehmen, damit sie nicht leiden muss. Leni, Deine letzten Worte sind sehr schön aber vergiss nicht: Noch lebt Deine Mutter. Noch kannst Du ihr alles sagen, was Du ihr sagen willst Ihr habt jetzt die Chance, in Frieden und Liebe von einander zu scheiden. Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Ruhe und Deiner Mutter einen leichten letzten Weg, wenn es soweit ist. |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Zitat:
Ich habe großes Mitgefühl mit Dir, aber, bitte sei mir nicht böse für meine Worte: Ich glaube, die Art, wie Du Dein Umgehen mit Deiner Mutter beschreibst, kann sehr belastend für sie sein. Das heißt nicht, dass Du Deine Verzweiflung unterdrücken sollst, sondern ihr Raum geben, ohne Dich hineinzusteigern. Damit tust Du Deiner Mutter keinen Gefallen, denn das belastet sie möglicherweise noch zusätzlich zu ihrem angegriffenen gesundheitlichen Zustand. Vielleicht ist es, wie schon vorgeschlagen wurde, eine Option, dass DU Dir professionelle Hilfe suchst, um mit Eurer schlimmen Situation umgehen zu lernen. Alles Gute für Dich und Euch, Ullala |
#44
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Liebe Leni,
bleibe so, wie du jetzt bist und schreibe hier alles, was dein Herz bewegt. Hier ist ein Ort, an dem du deine Verzweiflung und Sehnsüchte zum Ausdruck bringen kannst. Ich verfolge diesen Strang, ohne bisher etwas dazu geschrieben zu haben. Ich glaube aber, dich gut zu verstehen, deine Ängste nachvollziehen zu können. Ich wünsche dir viel Kraft in eurer jetzigen Situation. Alles Liebe Karin |
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AW: Einmal gesiegt und jetzt am Ende
Immer noch unverändert schlecht!!!!!!!!!!!!
Im Moment glaubt sie nichtmal mehr an Schmerzmittel Aber ihr hattet recht, ich brauche auch Hilfe. Hatte die ganze letzte Nacht Panikattacken bis in den Morgen. Ehrlich gesagt halte ich von Psychologen nicht so viel (habe da schon meine Erfahrungen gemacht). Aber an wen kann ich mich wenden? Was hilft schnell? |
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