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  #1  
Alt 26.08.2009, 10:51
Benutzerbild von nala352
nala352 nala352 ist offline
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Hallo Patty
Ich muss Stina zustimmen. Ich bin BRCA1 positiv bin aber noch nicht erkrankt!
Trotzdem als ich meinen jetztigen Mann kennenlernte vor 5 Jahren war mein Leben voll im Umbruch weil der Gentest gerade am laufen war.Ich habe ihm auch alles relativ früh erzählt weil ich mir dachte besser gleich Trennung als später wenn man Gefühlsmässig schon zuviel Investiert hat.Dazu kam dass meine Mutter wieder erkrankt war und viel Zeit von mir beanspruchte.Wir waren gerade 2 Monate zusammen als ich die Nachricht bekam ich sei positiv getestet worden aber er blieb tapfer bei mir obwohl ich da gleich eierstöcke mit gebärmutter entfernt bekam da war die kinderfrage gleich schon mal weg (der arme) Wir sind seit gestern 3 Jahre verheiratet und ich habe letzte woche Montag die prophylaktische Mastektomie gemacht und ich muss sagen er unterstützt mich so tapfer.Ganz nebenbei hatte ich schon 3 Kinder aus erster Ehe als ich ihn kennenlernt Desewegen es gibt noch gute Männer man muss sie nur finden und das kann man am besten wenn man relativ früh "ehrlich" ist und man nicht zu viel Gefühl investiert hat.Sonst leidet man nur unnötig noch mehr.
Ausserdem hatte meine Mutter trotz beidseitiger Mastektomie ne langjährige Beziehung die ganz sicher nicht dadurch gescheitert ist!
Also Kopf hoch und ich wünsche dir viel Erfolg
Natascha
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  #2  
Alt 26.08.2009, 10:58
BillyGirl BillyGirl ist offline
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Standard AW: Neue Partnerschaft

Hallo, Ihr lieben!

Danke schon mal für Eure Meinungen...!

Das war eigentlich auch mein Gedanke...gleich zu Beginn "reinen Tisch" machen, damit die Gefühle, die investiert werden, nicht am Thema "Krebs" scheitern!
Zu warten, bis sich eine Beziehung entwickelt hat und erst dann dem Partner eine Mitteilung machen, die nicht so einfach zu verarbeiten ist, ist bestimmt der falsche Weg.

@Stina und Natascha
Wie haben Eure Prachtexemplare denn reagiert...mussten Sie das erst mal verarbeiten oder haben sie Eure Geschichte ohne zögern "geschluckt"?


Liebe Grüße

Patty
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  #3  
Alt 26.08.2009, 11:41
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

möchte auch meine Erfahrungen mitteilen. Nach über 20 Jahren Ehe und einer Krebserkrankung vor 5 Jahren hat mein Mann gedacht er müsste sich was jüngeres suchen. Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten. Naja jedenfalls hat mich das ganze ziemlich mitgenommen und ich musste da erst mal drüber weg kommen. Das hat schon ziemlich lange gedauert.
Dann irgendwann war ich bereit für jemanden Neues und habe versucht über die gute, alte Kontaktanzeige jemanden zu finden Da habe ich dann einen Mann getroffen, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe ihm gleich von Anfang an gesagt dass ich Krebs hatte und der jederzeit wiederkommen kann. Er hat auch super reagiert und ist nicht abgehauen. Es war richtig schön, eine neue Liebe, ein neues Leben und dann kam sie, die 2. Diagnose Brustkrebs. Wir kannten uns grad ein halbes Jahr. Habe dann zu ihm gesagt wenn er es nicht mit mir zusammen durchstehen kann, dann soll er lieber gleich als später gehen. Aber er blieb und es geht uns gut, wir stehen das zusammen durch.

LG Sonnenstrahl
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  #4  
Alt 26.08.2009, 18:49
NTH NTH ist offline
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Hi,

sehr spannendes Thema - es hat mich die ganze Zeit über auch beschäftigt, aber ich habe mich nicht getraut, es anzusprechen.

Bei mir kam die Trennung, als ich nach der zweiten OP (bei mir wurde erst nach der ersten OP fest gestellt, dass man DCIS einen invasiven Anteil hatte und ich mußte direkt wieder "einrücken") wieder nach Hause kam. Vielmehr war es so, dass ich schon sehen mußte, wie ich nach Hause komme, da ich nicht mehr abgeholt wurde. Ich mußte dann auch direkt unser Haus verlassen.

Von daher kann ich deine Situation sehr gut nachvollziehen.

Nachdem die Verletzungen geheilt waren, bin ich dann auch öfter mit Männern weg gegangen. Ich habe lange überlegt, WANN der richtige Zeitpunkt ist. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es nicht fair ist, eine solche Erkrankung zu verschweigen und erst offen zu legen, wenn beim anderen bereits Gefühle im Spiel sind. Deshalb habe ich immer so schnell wie möglich bei einer passenden Gelegenheit mit einer ordentlichen Portion Humor verpackt offeriert, dass ich krank war und auch noch in der Chemo bin.

Keiner der "Bewerber" hat sich abgewandt. Im Gegenteil, viele fragen dann auch nach.
Im Moment habe ich jemanden kennen gelernt, den ich definitv sehr mag und auch weiter kennen lernen möchte. Der Vorteil ist, dass er herrlich direkt ist.
Ich bin leider nicht weiter gekommen, als zu sagen, dass ich eben eine Narbe auf der brust habe, da hat er schon gesagt: "so groß wie die hier kann sie gar nicht sein", sein Hemd hochgerissen, und mir eine Riesennarbe quer über den ganzen Unterbauch gezeigt, die von einer Not OP stammt.
Leider musste ich so lachen, dass es sich nicht anbot, das Thema weiter zu vertiefen.
Ich arbeite aber dran, eine Möglichkeit zu finden, um den Rest auch noch zu sagen...dass eben im Moment noch der Expander liegt, und auch die Brustwarze fehlt.
Ich hoffe inständig, dass ich das bald hinbekomme, denn ich möchte das gerne hinter mich bringen.

Ich bin mal gespannt, was hier noch so an Berichten kommt!

Viele Grüße
Nicole
__________________
Träume, was du träumen möchtest.
Gehe, wohin du gehen möchtest.
Sei, wer du sein möchtest,
denn du hast nur ein Leben und eine Chance,
die Dinge zu tun,
die du tun möchtest. (Unbekannt)

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  #5  
Alt 26.08.2009, 19:54
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Liebe Nicole,

dein Exemplar von Exmann ist ja einer von der ganz schlimmen Sorte, dich nicht vom KH abzuholen und dich direkt ausziehen zu lassen aus dem gemeinsamen Haus, das ist schon krass. Aber vielleicht solltest Du auch froh sein, den los zu sein.
Bin auch der Meinung man sollte so schnell wie möglich mit der Wahrheit über die eigene Krankheit rausrücken, etwas verbergen bringt nix. Entweder der potenzielle "Kandidat" kann damit umgehen, auch wenns vielleicht erst mal ein Schock ist, oder nicht.
Diese Krankheit kann ja jeden treffen und ich denke es kommt nicht auf unversehrte Äußerlichkeit an, sondern auf den Kern eines Menschen. Ein guter Freund hat mir mal gesagt

Nicht das Paket ist wichtig sondern der Inhalt.

Liebe Grüße Sonnenstrahl
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  #6  
Alt 27.08.2009, 00:22
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DelphinHH DelphinHH ist offline
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Hallo Patty,

interessantes Thema, das sicher viele hier beschäftigt.
Ich habe lange überlegt, wie ich damit umgehe und hatte auch ein bisschen Angst vor genau dieser Situation. Für mich habe ich entschieden, es vorab klar zustellen.

Ich kann keine Offenheit erwarten, wenn ich sie nicht selbst gebe.
Ich hatte mir viele Katastrophensituationen vorgestellt.
Vollkommen unnötig, wie sich rausstellte.

Klar, ist das ein Augenaufreißer. War es für mich damals auch.
Es ist nur zu verständlich, dass der Mensch gegenüber erst mal tief durchatmet und ein paar Dinge vor dem geistigen Auge abspult. Ginge uns im umgekehrten Fall doch auch nicht anders, oder?

Ich meine nicht die Bewertung von optischen Veränderungen. Auch der Gedanke, dass es vielleicht noch nicht vorbei ist. Und auch die Vorstellung, welche Zeiten hinter diesem Menschen liegen. Jeder kann sich vorstellen, dass das prägt und verändert.

Ich für meinen Teil bin in vielen Dingen rigoroser geworden. Und mein Gegenüber ahnt das, sobald er den Hintergrund weiß.

Zurück zum Thema:
Ich habe trotz alledem diesbezüglich noch keine negativen Erfahrungen gemacht.
Äußerlich habe ich 3 weitere Narben. Innerlich habe ich mich offensichtlich nicht zum Negativen verändert.
Ich kann mich besser leiden, als zuvor. In vielen Dingen gebe ich mir mehr Mühe. Mit mir selbst und auch mit anderen.

Liebe Grüße
Alexandra
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Rückwärts leben geht nicht.
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  #7  
Alt 27.08.2009, 08:37
NTH NTH ist offline
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Liebe Alexandra,

du hast dies sehr treffsicher ausgedrückt.

Ich denke auch nicht, dass der ausschlaggebende Punkt Narben oder eine noch nicht ganz wieder hergesteltte Brust sind.

Vielmehr geht es darum, dass nicht nur wir, sondern auch das Gegenüber mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert werden.
Es geht darum, ob ein Partner damit leben kann, dass ein Risiko da ist, dass die Erkrankung wieder aufflammen könnte.
Das ist eine andere Ausgangssituation als das Wissen, dass jeder X. Mensch in seinem Leben eine Krebserkrankung hat.

Der link ist übrigens super...

Ansonsten kann ich nur sagen, dass sich - trotz der Trennung für mich alle Lebensbereich Schritt für Schritt zum Positiven gewendet haben. Damit meine ich meine Persönlichkeit, meinen beruflichen Erfolg, meine finanzielle Situation, mein persönliches Umfeld.
Und das, obwohl ich in dem Moment des "Rauswurfs" dachte, es sei alles vorbei. Zu Hause verloren, Partner verloren, berufliches Loch (habe mich im letzten Jahr vorher ausschließlich um die Immobilie und die Fa. meines Ex-Partners gekümmert und nicht um meinen Job), der BU-Antrag vor der Nase, ein Krankengeld, dass hinten und vorne nicht reichte...

Ich denke, dass diese Erkrankung uns alle sehr erstarken lässt, wenn wir die Aufgabe annehmen.
Die Frage ist eher, ob DAS ein Partner aushalten kann.
Letztendlich leben wir ja in einer Welt, der gegelten Top-Manager, die alle "carpe diem" als Motto anführen und "jeden Tag so leben, als sei´s ihr Letzter", dabei ahnen sie - im Gegensatz zu uns, noch nicht mal, wie es sich anfühlt, wenn man an seiner eigenen Endlichkeit mal schnuppern "darf".
Das sind zum Beispiel Sachen, die ich persönlich gar nicht mehr abkann.
Oberflächlichkeit und Mittelmäßigkeit sind nicht mehr mein Ding.

So, das war jetzt eigentlich ein bisschen am Thema vorbei, aber irgendwie auch nicht.

Liebe Grüße
Nicole
__________________
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