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  #1  
Alt 27.08.2009, 21:56
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Elisabeth!
Hallo an alle Leser!
Die Nacht war okay. Bino hat seine Arbeit gut gemacht. Ich habe jetzt erstmal alle Taschen und Rucksäcke, die ich regelmäßig benutze, wieder mit eine Not-Sandimmun-Ration bestückt. Ich bin heute wegen meines Unwohlseins gestern heute aber nicht ins Krankenhaus aufs Laufband gegangen. Das wäre wohl zu viel gewesen. ich habe ja gelernt meine Grenzen besser zu sehen und einzuhalten. Ich habe jetzt noch eineinhalb Wochen bis zu meinem Schulpraktikum und bin noch gut mit Erledigungen und Terminen beschäftigt. Ich versuche auch so etwas wie eine ambulante Reha zu praktizieren. Ich klapper gerade alle Fachärzte ab, habe mir Massagen verschreiben lassen und mache Sport. Mein Bewusstsein für die Fürsorge für meinen Körper hat durch die Krankheit noch zugenommen, obwohl ich durch das Yoga schon vor über 10 Jahren ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein entwickelt habe. Meine Lebenseinstellung ist jetzt auch von einem "Ich muss" zu einem "Ich will!!!!" umgeschlagen, was eine tolle Erfahrung ist. Ein Satz aus dem Buch "Veronika beschließt zu sterben" von Paulo Coelho:"Das Bewußtsein des Todes läßt uns das Leben intensiver erleben."
Bei mir ist das wohl so. Nach jeder neuen Erkrankung wurde das mehr. So schnell bin ich nicht belehrbar. Besser spät als nie.
Schlaft gut!
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 04.09.2009, 20:29
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Was ist denn aber eine Erkältung? Liege mit Halsschmerzen im Bett. Heute wollte ich endlich mal wieder zu meinem Freitag-Sport. Naja, der nächste Freitag kommt bestimmt. Am Montag fängt mein Schulpraktikum an. Deswegen muss ich mich am Wochenende gesund pflegen. Oder Bino übernimmt das.
Diese Woche habe ich meine Sportstudie abgeschlossen. Der Sportmediziner Dr. Dimeo, der auch ein Buch über Krebs und Sport geschrieben hat, schreibt mir noch einen Bericht, den ich mir gewünscht habe. Normalerweise werden die Patienten wohl nicht über die Ergebnisse informiert. Mich interessiert es aber. Meine kognitiven Fähigkeiten sind laut Test überdurchschnittlich. So kann ich vielleicht im Studium meine körperlichen Einschränkungen durch Schnelligkeit ausgleichen. Schneller Lernen = mehr Zeit zum Schlafen. Durch einen anderen Thread hier, weiß ich jetzt den offiziellen Namen für meine Brech-Phobie. Emetophobie. Anfangs war es hart für mich mit einer Emetophobie die Chemos anzufangen, aber letztendlich habe ich dann mit dem Motto gelebt: "So lange ich nicht kotzen muss, kann ich alles verkraften." Da ich durch die Chemos nie kotzen musste, war es vielleicht nicht das schlechteste Motto. Von den kleinen Panikattacken bei Übelkeitsvermutungen mal abgesehen. Nachts konnte ich auch nicht parrallel zu den Chemos schlafen, weil ich auf meinen eventuell kotzenden Körper aufpassen wollte. Nach meiner Erstdiagnose hätte man mir nicht nur sagen sollen, dass es kein Todesurteil ist, sondern dass es auch nicht unbedingt ein Kotzurteil ist. Vorm Kotzen habe ich nämlich mehr Todesangst als vorm Sterben. Ich weiß, dass das nicht rational ist, deswegen spricht man ja von Phobie. Habe jetzt im Internet festgestellt, dass es viele Menschen mit einer Emetophobie gibt. Das überrascht mich.
Okay, werde mal meine Erkältung pflegen.
Liebe Grüße
Kerstin
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  #3  
Alt 08.09.2009, 18:35
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich habe gestern mit meiner Erkältung mein Schulpraktikum angefangen. Es macht mir viel Spaß, aber ich bin ganz schön k.o.. Nach der Schule gehe ich immer sofort ins Bett wie es sich für eine erkältete, stammzelltransplantierte Teilzeit-Studentin gehört.
Ich habe mir überlegt, dass ich meine noch vorhandenen psychischen/körperlichen Probleme wie meine Emetophobie (Brech-Phobie) und meine sexuellen Probleme (Vaginismus), auch noch angehen und überwinden will. Ich finde nach jahrelangen Depressionen und dreimal Krebs, sind das ja nur Problemchen. Kurz vor meiner Erstdiagnose des Lymphdrüsenkrebses war ich mal bei einer Sexualtherapeutin, aber da hatte ich Probleme mit der Kostenübernahme, weil meine Psychoanalyse zwar beinahe aber noch nicht zwei Jahre her war. Und dann kam der Krebs bzw. die Diagnose. Vielleicht gehe ich noch mal zur Sexualtherapeutin, die sich damit auskennt. Ich war heute bei der Frauenärztin wegen meinen Hormonen. Seit der letzten Transplantation nehme ich die Pille durchgängig, weil ich sonst in den Wechseljahren lande. Sie meinte aber, ich solle sie weiter nehmen, da es nur fehlende Östrogene ersetzt und ich sonst Osteoporose bekomme und altere. Oma Kerstin! Schadet wohl nicht.

Ich hoffe mir gelingt es trotz Praktikums meine Erkältung los zu werden.
Liebe Grüße
Kerstin

P.S. Auf meinem aktuellen Foto seht ihr Bino. Da saß er im Urlaub 2006 (zwischen den Chemos) auf dem Wäscheständer, um zu trocknen. Er hatte da etwas meinen Nachtschweiß abbekommen. Ja, der Bino musste schon einiges ertragen.
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  #4  
Alt 11.09.2009, 22:51
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Standard AW: Krebs und Studium

Ich sitze hier mal wieder mit Bauchkrämpfen. Ich hoffe, dass wird bald besser. Seitdem ich meine allgemeine Sandimmundosis verringert habe, habe ich alle paar Tage Magen-Darm-Beschwerden. Ich nehme jetzt schon wieder etwas mehr, damit ich in der Schule keine Probleme kriege und die Schüler nichts von meinen Beschwerden mitbekommen. Ich habe festgestellt, dass ich konditionell Probleme habe in den 4. Stock zu laufen. Als Sportler kommt es mir krass vor. Ich werde mich jetzt mal Binos Heilkräften überlassen. Morgen habe ich ein Seminar in der Uni und ich hoffe, dass es mir da wieder besser geht.
Gute Nacht!
Kerstin
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  #5  
Alt 15.09.2009, 17:57
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe, es geht euch euren Rahmenbedingungen entsprechend gut.
Mein Schulpraktikum macht mir weiterhin Spaß, aber es ist auch sehr anstrengend. Irgendwie trinke ich im Moment auch zu wenig, weil ich einfach wenig Zeit habe. Im Moment habe ich tierische Kopfschmerzen und irgendwie glaubte ich heute wieder Schmerzen im Brustkorb zu haben. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Kardiologen. Es ist für mich im Moment normal nachmittags zwei bis drei Stunden zu schlafen. Ich versuche meinem Körper das zu geben, was er braucht. Am Wochenende habe ich gerade gelernt, dass die Schlafzeit auch zur Lernzeit gehört. So gesehen bin ich fast ununterbrochen am Lernen bei meinen erhöhten Schlafzeiten.
Meine Haut schuppt sich weiterhin sehr stark.
Liebe Grüße
Kerstin
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  #6  
Alt 15.09.2009, 18:01
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Standard AW: Krebs und Studium

huhu kerstin,
ich wünsche dir gute besserung. und pass auf dich auf (gerade wegen magen darm beschwerden)
alles liebe und das deine zellen ja brav arbeiten
lg kirsten
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Du weißt nicht mehr wie Blumen duften,
kennst nur die Arbeit und das Schuften-
...so geh´n sie hin die schönsten Jahre,
am Ende liegst Du auf der Bahre
und hinter Dir da grinst der Tod:
Kaputtgerackert - Vollidiot!
Ringelnatz
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  #7  
Alt 16.09.2009, 20:34
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Hallo Kirsten!
Ich war heute nicht in der Schule. Gestern wollte ich noch zum Jugendtreffen in meiner Gemeinde. Auf dem Weg dorthin ging ich bei meinen Eltern vorbei, bei denen ich dann letztendlich auch schlief. Meine Kopfschmerzen nahmen da wieder zu und ich bekam mal wieder Durchfall. Weil es mir dann zu anstrengend war fünf Minuten mit dem Rad nach Hause zu fahren, habe ich in meinem alten Zimmer geschlafen. Heute habe ich bis 12 Uhr gebraucht, um aufzustehen und zu mir nach Hause zu gehen. Auch morgens hatte ich immer wieder Bauchschmerzen. Dann habe ich noch mal bis vier Uhr nachmittags geschlafen. Das kommt wohl davon, wenn man als Patientin mit Fatique-Syndrom versucht eine Normalität aufrechtzuerhalten und seine eigenen körperlichen Grenzen nicht akzeptiert. Ich habe dann heute versucht meine Leistungsunfähigkeit für heute anzuerkennen. Glücklicherweise ist meine Mentorin über meinen körperlichen Zustand informiert und kennt mich als meine langjährige Sporttrainerin auch mit Mundschutz mit Glatze.
Gute Nacht!
Kerstin
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