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Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo,
ich bin neu hier und möchte kurz meine Geschichte erzählen. Mein Papa hatte seit paar Monaten immer Bauchschmerzen und nie wurde es genauer untersucht. Bis er ins Krankenhaus fuhr, weil er es nicht mehr ausgehalten hat. Die damalige Diagnose Darmtumor. Das war vor 6 Wochen. Paar Tage und einige Untesuchungen später meinte man es sei doch kein Darmtumor sondern Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der erster Schock war überwunden und wir schöpften neue Hoffnung, das wir das auch noch in den Griff kriegen, muß kurz erzählen, das er vor 2 Jahren eine schwere Herz OP hatte, wobei die Ärzte zwei Wochen lang um sein Leben gekämpft haben. So nun meineten sie, er bekomme erst mal Chemotherapie, um es vielleicht zu stoppen und einzudämmen. Täglich kam der ambulante Pflegedienst um ihn über Nacht am Tropf zu hängen, damit er versorgt sei, mit allem was sein Körper braucht. Vor 4 Wochen hatte er die erste Chemo, aber seit dem ging es bergab, er wurde von Tag zu Tag schwächer. Als ich ihn letzten Donnerstag zur Chemo fuhr, hatte er einen Kreislaufzusammenbruch, das Herz ist sehr schwach und der Körper auch. Seit dem ist er im Krankenhaus. Am Dienstag haben wir noch gelacht und gescherzt und gesagt, wir schaffen das schon. Mittwoch ging es ihm nicht mehr so gut, und gestern meinten die Ärzte, es sei zu spät, er habe nur noch paar Tage zu leben, sie können nichts mehr für ihn tun, das Gehirn sei auch schon von Metasatasen befallen, deshalb hat er so schlecht gesehen in letzter Zeit. Ich war zuvor bei ihm, er ist nur noch ein Häufchen Elend und es ist so unendlich traurig ihn so zu sehen. Der Krankentransport holt ihn ab und fährt ihn nach Hause, das wünscht er sich so. Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll, mir fehlt nach den ganzen Wochen die Kraft. Warum kann ihm denn keiner mehr helfen? Können die Ärzte einfach so bestimmen, das es keine Hilfe mehr gibt? Ich bin so unendlich traurig aber aber auch gleichzeitig so wütend, hätte man seine Bauchschmerzen vor Monaten schon ernst genommen, würde es nicht so schlecht um ihn stehen und wir hätten vielleicht noch ein schöne Zeit gehabt. Ich möchte keinem Angst machen, aber bitte laßt euch nicht von Ärzten abwimmeln oder vertrösten, wenn euch was weh tut, bleibt standhaft und verharrt auf genauere Untersuchungen. Ich hatte letztes Jahr eine Krebsdiagnose, aber noch im Frühstadium und man konnte alles im guten entfernen. Vorsorge ist so wichtig!!!! Liebe Grüße Cerstin |
#2
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Liebe Cerstin,
ein trauriges Willkommen hier bei uns. Das mit deinem Vater tut mir sehr Leid vorallem weil es so unendlich schnell ging. Leider ist es so das wenn Hirn oder Lebermetas ,wie bei meiner Mama,sind dann ist es nicht mehr heilbar. Verbringe so viel Zeit wie möglich noch mit ihm und denke daran wie schwer es für ihn erst ist. Er muss gehen obwohl er noch gar nicht bereit dazu ist aber er hat ja keine andere Wahl. Sei ihm eine grosse Stütze und hilf ihm wo du kannst. Auch bei meiner Mama war es ein Ärzte Pfusch wofür sie ihr Leben lassen muss und das mit 54Jahren. Ginge es nach mir dann würde dieser Arzt zur Rechenschaft gezogen worden. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Kraft der Welt und lass den Kopf nicht hängen sondern sei stark Lg Tine |
#3
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo,
es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Aber mache dir keine Vorwürfe. BSDK wird meist erst zu spät erkannt. Auch wenn sie den Tumor vorher entdeckt hätten, wäre es wahrscheinlich zu spät gewesen. Mir sagten sie, das der Tumor meines Vaters wahrscheinlich schon 1 oder 2 Jahre vorher entstand. Also zu einer Zeit, als er noch völlig gesund erschien. Ich weiss, es ist eine echt harte Zeit für Angehörige, während der Erkrankung. Ich habe auch gelitten wie ein Hund (selbstverständlich steht das in keiner Realation zu dem Betroffenen). Als mein Vater gestorben war, war ich erleichtert, dass er nun nicht mehr leiden muss. Geniesse die Zeit mit deinem Papa, ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. LG Taddl
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In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn, ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'. Jedoch missen möcht ich nichts, alles bleibt unser gedanklicher Besitz. Mein (Stief) Papa: 27.10.1948 - 08.10.2008 BSDK-Diagnose im April 08 |
#4
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Ein trauriges Willkommen erstmal.
Mein Mann ist 19 Monate nach der Diagnose an BSDK gestorben, am 28.03.09. Heute vor 2 Jahren hat er die Diagnose bekommen. Ich kann sehr gut verstehen, wie es Dir geht, die Ärzte haben erstmal auch monatelang gesucht, aber diese Krebsart ist so tückisch.... Ich kann Dir auch nur raten, genießt die Zeit, die Euch bleibt, so schwer das auch ist. Ich bin in Gedanken bei Dir Elke |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Auch ein trauriges Hallo von mir, liebe Cerstin.
Mein Papa hatte auch längere Zeit immer mal wieder Bauchschmerzen, viel unternommen wurde nicht - erst als er am ganzen Körper gelb wurde, wurde er ins KH eingewiesen...Ich war auch total wütend auf seinen Hausarzt. Was soll ich sagen? Wir hatten 16 Tage von Diagnose bis er eingeschlafen ist. Man ist einfach hilflos wenn man einen geliebten Menschen leiden sehen muss. Ihm ging es von Tag zu Tag schlechter...Und am Ende waren auch wir froh, dass er nicht hat länger leiden müssen. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft diese schwere Zeit durchzustehen. Du kannst nicht viel mehr tun als da zu sein. Anja
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BSDK bei meinem Paps am 29.10.08 festgestellt, am 14.11.08 Ich hab Dich lieb Paps! |
#6
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo,
vielen Dank für eure lieben Antworten! Es ist sehr schwer zu akzeptieren, wie rasant es zu Ende geht. Gestern hatte er noch paar mal nach mir gefragt, heute kann er kaum noch reden und ist ständig abwesend. Er ist seit mittag zuhause und ich schaffe es nicht ins Zimmer zu gehen. Ich stehe an der Türschwelle und sehe ihn an, denke an all die schönen Zeiten und muß weinen, nur noch weinen, den ganzen Tag. Ich möchte nicht das er mich so sieht. Es tut so fürchterlich weh! Liebe Grüße Cerstin |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Liebe Cerstin,
es tut mir so leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Ich kann mich gut in dich hineinversetzen, mein Vater starb am 1. August. Was mir heute sehr hilft, ist, dass ich die letzten Tage an seinem Bett saß, seine Hand gehalten habe, auch als er nicht mehr sprechen konnte. Ich hatte früher immer schreckliche Angst, wenn ich an eine solche Situation dachte und als es dann eintraf, war es sehr leicht. Liebe Cerstin, bitte überwinde dich in deiner so verständlichen Verzweiflung und betrete das Zimmer. Dein Vater hat gestern nach dir gefragt. Er wartet auf dich. Es ist nicht schlimm, wenn du weinst, er weiß sicher wie es um ihn steht, aber sei einfach da. Damit hilfst du ihm und ganz sicher auch dir. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese sehr schwere Zeit. Liebe Grüße Viki |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
liebe cerstin,
ich möchte dir auch mut zusprechen! vor dem zimmer weinen ist "passiv", setze dich zu ihm, halte seine hand und streichel ihn. das ist aktiv. und du wirst dich besser fühlen. weinen wirst du dort zwar auch, aber einfach auch intensiv abschied nehmen und ihm noch sooooo viel vermitteln dadurch! nutze die letzte zeit, es gibt kein zurück. und es gibt immer noch sooo viel zu sagen und fühlen. liebe gruesse, vintage
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo Cerstin,
auch von mir hallo hier. Bitte tu dir selber einen Gefallen und gehe bitte in das Zimmer deines Vaters, du wirst es nie bereuen du wirst stolz sein das du noch etwas Zeit mit ihm verbringen konntest. Bitte verbringe soviel Zeit wie möglich mit Ihm, denn das ist was dir keiner mehr nehmen kann. Versuche auch nicht in seiner gegenwart zu weinen, denn dann sieht er das du starkt bist und er sich keine Sorgen um dich machen muß. Versuch ihm die letzte Zeit so angenehm wie möglich zumachen, er wird daran freude haben und du auch später. Also sei Tapfer und versuche die dir hiergegeben Ratschäge zu befolgen Bianca |
#10
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo liebe Cerstin,
es tut mir sehr leid, dass du gerade das durchmachen musst wie so viele hier. Auch weiß ich nicht, wie die gegenwärtige Situation bei euch zur Stunde aussieht, aber gut klingt es nicht. Engegen einiger anderer Ansichten finde ich es überhaupt nicht schlimm, wenn du im Beisein deines Papas weinst. Es ist total natürlich und verständlich, immerhin verlierst du gerade eine liebe Person. Außerdem, was bringt es dir oder deinem Papa, wenn du Stärke vorgaugelst, die du momentan nicht hast? Sorgen macht man sich immer über die Hinterbliebenen, egal, ob sie weinen oder nicht. Ich denke, er wird seine Tochter so gut kennen, um zu wissenm, was in dir vorgeht. Ich habe bei meinem Papa kaum geweint, dafür aber er, der einst so stark war. Mein Mann und ich haben oft zusammengesessen und einfach nur geweint. Ich habe es schon öfters gelesen, dass man vor Sterbenden nicht weinen soll, werde eaber nie begreifen, warum. Sämtliche Argumente konnten mich dabei nicht überzeugen. Vielleicht kannst du einfach auf dein Bauchgefühl hören und das machen, was DU aushältst. Ich bin mir sicher, dass du dich überwinden wirst, in das Zimmer zu gehen, ob mit oder ohne Tränen. Da alle Menschen unterschiedlich sind in ihren Emotionen, kann es auch kein allgemeingültiges Rezept geben. Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft und Mut, die schwere Zeit zu überstehen.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Hallo,
Mein Papa hat es geschafft und ist jetzt an einem besonders schönen Ort, wo er auf uns herunterschaut und aufpaßt. Es war ganz sonderbar, da mein Bruder von Niederbayern nach Berlin kommen wollte, es ging ihm gegen Abend zu immer schlechter, die Organe versagten langsam, wie es die Ärzte meinten, mein Bruder kam kurz vor 20 uhr, meine Mama und die Pflegeschwester kamen in den Garten und meinten, es sei zu spät, wir sind alle rein und da hat er noch mal die Kraft aufgebracht und ein paar letzte Atemzüge gemacht. Er hat gewartet bis seine ganze Familie zusammen war. Kurz nach 20 Uhr ist er für immer eingeschlafen. Ich hab es auch geschafft und die Kraft aufgebracht mich zu verabschieden, aber das Bild werde ich wohl nie mehr vergessen. Ich habe ihn gestreichel und geküsst zusammen mit meiner Mama im Arm. Ich finde es unendlich schade, das ich euch erst so spät gefunden habe, ich hätte sogerne einige Tips und Erfahrungen mit dem einen oder anderen getauscht, aber ich bleibe euch erhalten, da ich noch einiges zu erzählen habe. Es ist alles so fürchterlich schnell gegangen! Jetzt müssen wir nach vorne schauen und eine neuen Lebensabschnitt beginnen, er wird sehr hart werden. Liebe Grüße Cerstin Papa wir lieben dich und werden dich immer in unseren Herzen tragen!!! |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Liebe Cerstin,
stille Grüsse von mir. Es tut mir sehr, leid dass ihr nicht mehr viel Zeit miteinander verbringen konntet. Doch so musste er keine unnötiges Leid ertragen. Auch ich konnte mich von meinem Vater verabschieden, als er tot war. Diese Zeit war sehr wertvoll für mich und hatte nicht den Schrecken, den ich mir vorher vorgestellt hatte. Im Gegenteil. LG Taddl
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In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn, ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'. Jedoch missen möcht ich nichts, alles bleibt unser gedanklicher Besitz. Mein (Stief) Papa: 27.10.1948 - 08.10.2008 BSDK-Diagnose im April 08 |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Liebe Cerstin,
ein stiller Gruß auch von mir. Viki |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Ach meine Liebe,
das ging mir aber jetzt auch ein bisschen schnell. Du hast dich erst angemeldet und nun sowas. Ich wünsche euch alles Glück der Welt und viel viel Kraft. Mein herzliches Beileid und fühle dich fest gedrückt Tine |
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AW: Der Kampf, aber keiner kann helfen
Liebe Cerstin,
mein aufrichtiges Beileid! Es ging nun wirklich sehr schnell. Aber vielleicht ist es ein kleiner Trost, dass Dein Papa jetzt nicht mehr leiden muss, keine Schmerzen mehr hat und nun an einem wunderschönen Ort ist... Drück Dich ganz doll . Anja
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BSDK bei meinem Paps am 29.10.08 festgestellt, am 14.11.08 Ich hab Dich lieb Paps! |
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