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  #1  
Alt 07.09.2009, 19:19
Benutzerbild von ticoba
ticoba ticoba ist offline
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Registriert seit: 05.04.2009
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Beiträge: 771
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
ich bin in Gedanken bei dir und hoffe,
du hast liebe Menschen um dich herum,
die dich in dieser schweren Zeit etwas trösten können.
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  #2  
Alt 07.09.2009, 20:37
Iko Iko ist offline
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Beiträge: 786
Standard AW: Mundbodenkrebs

Danke für die vielen lieben Gedanken, Worte und Grüße
Nun bin ich wieder in "diesem - meinem?" Haus angekommen. Schrecklich. Ich habe so viele blaue Flecken an meinen Händen und Armen, ständig wollten meine Füße mich nicht mehr tragen.
Nein, ich habe mich nicht von Micha verabschiedet. An seiner letzten Stelle habe ich ihm einen schmerzfreien Weg gewünscht und ihm gesagt, das ich mich am kommenden Dienstag allein von ihm verabschieden werde.
Nein, ich konnte es wieder nicht aber er weiß das er nun auf dem Weg ist und ich in gehen lassen werde.
Ich falle immer wieder in ein Loch ohne Boden, denke ob ich alles schon erledigt habe und ob meine Familie mit allem klar kommt, wenn ich nicht mehr bin. JA, solche Gedanken habe ich ständig. Nein, ich reagiere sofort und telefoniere mit lieben Freunden, der Familie oder so wie heute, hole ich die Nachbarin zum reden rüber. Ich will nicht sterben, ich will nicht aufgeben aber manchmal sind die schlimmen Gedanken so stark das ich Angst bekomme. Gott sei Dank (das ist wieder "Gott" den ich noch immer verfluche) schaffe ich es immer mit jemandem sofort zu reden. Dann bekomme ich wieder Luft und es geht weiter. Alles tut weh, alles ist anders, alles ist still. Ich bin trotz der vielen Menschen einsam, allein, furchtbar weit entfernt vom Leben.
Die Beisetzung kann ich noch nicht wieder in meinen Gedanken wiederholen. Alle sagten, sie wäre wunderschön und passend gewesen. In 2 Wochen lasse ich mir das was der Pastor gesagt hat, nochmal von ihm in seiner Stimme vorlesen und dann weiß ich vielleicht, was die anderen so toll erzählt haben.
Ab jetzt zählt jeder einzelne Tag, jeder Gott verdammte Tag, den ich bewältigen muss. Er fehlt mir sosehr wie nie zuvor.
Trotz der Verfluchung bete ich jeden Tag zu Gott und bitte ihn auf Micha zu schauen und mir ein bisschen Halt zu geben. Jeden Gott verdammten Tag
__________________
Gruß Iko

nichts und niemand ändert etwas an dem was geschehen ist - nichts und niemand holt dich zurück - nichts und niemand nimmt dich aus meinem Herzen
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  #3  
Alt 08.09.2009, 08:13
Benutzerbild von gabi lehmann
gabi lehmann gabi lehmann ist offline
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Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
ich weiß nicht was ich Dir schreiben soll.Deine Verzweiflung und Traurigkeit ist so groß das alle Worte von mir an Dich, mir zu klein und unwichtig erscheinen.
Ich denke viel an Dich und wünsche Dir , das bald wieder hellere Tage für Dich kommen.
__________________
Liebe Grüße Gabi

„Was man tief in seinem Herzen besitzt kann man nicht durch den Tod verlieren.“
25.04.2011
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  #4  
Alt 08.09.2009, 09:16
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Beiträge: 1.433
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,
ich kann mir vorstellen, wie es Dir nun ergeht.
Die Beisetzung war nun.
Eigentlich..."der schwerste Tag des Abschieds"...wie es heißt...
Natürlich wünschst Du ihm alles Gute auf seinem Weg.
Natürlich möchtest Du, dass er weiß, dass er gehen darf.
Natürlich hält Dein Herz ihn - trotzdem - mit Krallen fest!
Du fühlst Dich ohne ihn völlig am Ende Deines Weges...
Das ist normal!!!
Nun bist Du allein...kein Mensch in Deiner Nähe kann Dir Micha ersetzen, ihn zurückbringen...
Das ist Verlust. Das ist Trauer.

Ich kann Dich nicht trösten...weil alle Worte...vielleicht ein bißchen...für einen Moment.. "lieb-gemeint" oder "vernünftig" klingen.
Das was Dich weiter leben läßt, wird Schritt für Schritt aus Dir kommen, weil es "Deins" ist.
Ein harter Weg mit Tiefen, Leiden, Ungewissheit, aber auch zuversichtlichen Momenten liegt vor Dir.
Rede.. mit Deinen Freunden, Deiner Familie...vielleicht auch wieder mit dem Pastor...wenn Du es für Dich richtig empfindest, suche Dir eine Trauergruppe.
Schreibe über Deine Trauer, Deinen Schmerz...Deinen Weg...Hier lesen Dich Menschen, die Dich unterstützen wollen und können.

Für mich war es so, dass jeder Tag ein Schritt nach vorn...oder zwei Schritte zurück war. Der Schmerz konnte mich umreissen oder eher bohrend erträglich sein...
Die Trauer hat sich verändert....ICH habe mich verändert.

Was kann ich Dir mit auf den Weg geben?
Aushalten...Geduld mit Dir haben...Den Schmerz zu lassen...
Kopf nach oben zu den Sternen... und liebevoll hinauf Winken...das tut gut in Momenten der abgrundtiefen Einsamkeit!


Eine liebe Umarmung ..............Meine Gedanken begleiten Dich!

Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #5  
Alt 08.09.2009, 11:11
Geske Geske ist offline
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Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 87
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,

ich lese hier in verschiedenen Threads schon länger mit, auch in Deinem. Es schwierig als Unbekannte gerade dann zu schreiben, wenn es Dir besonders schlecht geht, ich versuche es dennoch.

Zunächst mochte ich Dir mein tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.

Vor genau einem Jahr war ich auch in der Situation, meinen Mann für immer verabschieden zu müssen, wir sind in 37 Jahren in allen Lebensbereichen zusammengewachsen.
Zum Jahrestag am 23.8. fragte mich jemand, was ich nun mit der "Leerstelle" machen würde. Ich mache nichts damit, das aufgerissene Loch wird nicht gefüllt, es gehört fortan zu mir. Das mag geschrieben vielleicht bedrohlich oder traurig klingen, ist es aber nicht. Mein Alltagsleben läuft wie vorher, es hat sich nicht viel geändert, ich habe nichts geändert. Trauer ist auch ein Teil menschlichen Lebens, der Tod ein Eckpfeiler in unserer Kultur.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft und alles erdenklich Gute.
Liebe Grüße
Geske
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  #6  
Alt 08.09.2009, 13:44
Mariesol Mariesol ist offline
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Registriert seit: 18.05.2009
Beiträge: 1.280
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko,

Du durchlebst gerade eine sehr schwere Zeit. Sie ist voll Kummer, voll Verlust und noch immer ist diese große Liebe in Deinem Herzen.
Ich selbst, habe die Erfahrung gemacht, dass mir eine profesionelle Gesprächspartnerin sehr gut getan hat. Sie war in der Lage aufzufangen, was im Gespräch frei wurde.Sie blieb...um es bildhaft auszudrücken....immer am rand meines Loches stehen um mir die Hand reichen zu können um mich da raus zu holen. Es hätte nichts genutzt, wenn sie mit reingestiegen wäre! Ich habe viel geweint ...sososo...viel. Ich dachte jede Woche, ich gehe nicht mehr hin...ich habe keine Tränen mehr. Ich ging immer wieder...sie war meine Rettung. Durch sie habe ich auch eine andere Sichtweise eingenommen und durch sie habe ich meinen Weg wieder gefunden.Das war meine Entscheidung und mein Weg ob dies für Dich auch gilt kannst Du entscheiden.
Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Du eine Entscheidung zu Deinen Gunsten triffst und auch wieder nach vorne schauen kannst. Du bist eine wunderbare und sehr starke Frau...Du hast noch so viele Resourcen. Möglicherweise können viele andere davon profitieren. Fühle Dich umarmt Mariesol
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  #7  
Alt 08.09.2009, 19:39
Benutzerbild von evelin
evelin evelin ist offline
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Registriert seit: 10.01.2007
Beiträge: 444
Standard AW: Mundbodenkrebs

Liebe Iko

Hab mal wieder nicht die passenden worte.
Bin sehr traurig das du so leidest und hoffe das sich immer liebe Menschen um dich kümmern wenn dir danach ist.

Traurige grüße
evi
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