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  #1  
Alt 10.09.2009, 01:26
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2009
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Beiträge: 202
Standard AW: Keine "Hilfe" bei Metastasen??? WARUM?

hallo Karla,

die Frage nach dem warum.... eine blöde aber zutreffende Antwort: Ärzte sind nun mal nicht der liebe Gott. Und in solchen Fällen stößt jede Therapie an ihre Grenzen. Wunder vollbringen können sie nicht.

Siehst... die Metastasen sind auch Krebsgeschwülste - Ableger des Primärtumors. Und wenn diese Metastasen ungünstig liegen, kannst da mit dem Messer nicht mehr dran. Eine einzelne Metastase in der Leber könnte man bei günstiger Lage noch chirurgisch angehen, mehrere verteilte aber nicht mehr.
Und wenn schon der Primärtumor nicht mehr eindeutig zugeordnet werden kann - also geht er vom Pankreas aus oder vom Gallengang - dann ist das ein Befund von einem weit fortgeschrittenen Krebs - und dann ist eine radikale Op u.U. auch gar nicht mehr möglich.

Und letztlich wäre dann auch eine Chemo nur noch ein Versuch, die verbleibende Zeit etwas zu verlängern. Ob das wünschenswert ist, muß jeder für sich selber entscheiden. Wenn die Ärzte aber gar nichts mehr tun wollen, dann ist die Aussage eigentlich deutlich....

Klar... sie könnten dir in aller epischen Breite erklären, warum nichts mehr geht. Sollten sie eigentlich auch tun.
Es ist die Natur dieser Art von Krebs, daß er meist erst sehr spät - zu spät - erkannt wird, weil er erst sehr spät Symptome macht. Rechtzeitig erkannte Pankreas- oder Gallengangskarzinome sind meist Zufallsbefunde bei anderen Untersuchungen. Die kann man dann aber auch erfolgreich behandeln.

Warum es dann so schnell geht? Die Leber ist ein zentrales und damit lebenswichtiges Organ. Wenn die Leber durch Metastasen außer Gefecht gesetzt wird nach und nach (die Metastasen durchsetzen das gesunde Lebergewebe), dann kann sie ihre Funktion nicht mehr ausüben - und dann kommt man ins Leberkoma, das tötlich endet innerhalb kürzester Zeit.

Du wolltest eine ehrliche Antwort.....

Ich wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit. Fühl dich ganz lieb gedrückt
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #2  
Alt 10.09.2009, 13:48
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 842
Standard AW: Keine "Hilfe" bei Metastasen??? WARUM?

Hallo Karla,

im Grunde ists schon gesagt: eine OP hat nur dann Sinn, wenn man den Tumor vollständig entfernen kann.
Die OP ist ein schwerer Eingriff, oft dauert es einige Zeit, bis danach eine Chemo angegangen werden kann.
Und bei so aggressiven Tumoren ist die Ausbreitung bei vorhandenen Metas einfach schon zu weit.

Mein Papa ist in kein Leberkoma verfallen und war auch nicht verwirrt.
Obwohl bei ihm das Vorherschende am Ende auch die eingeschränkte Leberfunktion war.
Der Tumor in der BSD war sicher aber auch nicht die direkte Todesursache gewesen.
Zum Schluss waren Herz und Kreislauf wohl durch die hohen Morphiumgaben einfach zu sehr angegriffen.

Was Dich/Euch tatsächlich erwartet, kann keiner vorher sagen. Wir können Dir nur schreiben, wie es bei unseren Lieben war.
Wie der Verlauf bei Euch sein wird, kann ganz anders aussehen.

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #3  
Alt 10.09.2009, 14:27
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2009
Ort: Burghausen Bayern
Beiträge: 499
Standard AW: Keine "Hilfe" bei Metastasen??? WARUM?

Liebe Karla,

mache dich durch uns jetzt nicht verrückt.
Wir schreiben blos Erfahrungen,Erlebtes oder vom Arzt gehörte Sachen.
Wie es bei deinem Vater wird kann man nicht sagen,vielleicht hat er gar nichts von dem allem an Ende und wird einfach nur friedlich aber als normaler Mensch einschlafen.
Schau so viele hier schreiben das Angehörige nach der Diagnose nur paar Monate ja sogar noch Wochen bis zum Tod hatten und ich hate Panik das es bei meiner Mama auch so wird.
Seit Mai wissen wir Sicher das es viele Metas sind aber die ersten sah man schon im November 08.
Sie waren 7 Monate unbehandelt und jetzt 3Monate mit Behandlung das sind schon 10 Monate und noch (Gott sei dank) geht es ihr den Umständen entsprechend gut.
Im Mai 08 wurde sie Operiert nach Whippel oder wie das heist und da war 1 Lymphknoten schon Metastasiert also heist das wiederum es sind schon 15 Monate vergangen.
Darum sage ich gebe die Hoffnung nicht auf und denke nicht gleich das allerschlimmste.
Wir schreiben nur was in der Regel bei Lebermetas auf einen zukommt,was aber nicht heist das es so kommt.

Sei ganz lieb gegrüsst
Tine
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  #4  
Alt 10.09.2009, 19:19
Kampfzwerg74 Kampfzwerg74 ist offline
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Registriert seit: 18.12.2008
Beiträge: 41
Standard AW: Keine "Hilfe" bei Metastasen??? WARUM?

Liebe Karla, die meisten haben es schon geschrieben: Die Verläufe sind sehr, sehr unterschiedlich.

Bei uns in der Familie ist auch jemand an BSDK gestorben mit Metas in Leber, Darm,Lunge und Niere. Keine OP, nur sehr kurz Chemo, dann abgebrochen.
Wurde immer dünner, immer schwächer, schließlich hatte das Herz keine Kraft mehr zu schlagen. Es war ein "friedliches" Sterben.

Wie auch immer, es ist immer schlimm, jemanden an diese Krankheit zu verlieren. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen alles nur Gute, haltet zusammen, gemeinsam geht vieles besser.
Liebe Grüße, Kampfzwerg
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