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#1
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Hallo Stefan,
wenn es keine materiellen Existenzsorgen beinhaltet, weiterleben: an's Meer fahren. Wenn ich mich trauen würde, allein "in der Fremde" zu übernachten (Angst vor dem Trauertier), hätte ich das auch gemacht. Ich versuche Stellen mit dem größten Trauerpotential zu meiden. Neun Monate sind doch keine lange Zeit, gegen 20 gemeinsame Jahre. Der Tod ist ja eine gegebene Größe, die dann kommt, wann sie will. Würde deine Frau wollen, dass du so leidest, nein, sie würde dich bestärken dein Leben weiterzuleben. Das Leben beinhaltet bei manchen eben auch einsame Strecken, auf einer solchen befinde ich mich gerade auch - und ich habe auch nicht die Absicht, mich da ablenken zu lassen, denn ich glaube, nur dadurch, dass man die Misere in der man sich befindet annimmt, wird man zu einem späteren Zeitpunkt wieder frei für ein normales Leben. Du bist doch jemand, der klare Worte schätzt. Heute musst du einen besonders schweren Tag überstehen, ich wünsche dir , dass du dafür viel Kraft aufbringen kannst. Liebe Grüße Geske ![]() Geändert von Geske (13.09.2009 um 10:17 Uhr) |
#2
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Lieber Stefan,
ach mein Lieber, Deine Worte haben mich tief berührt. Hab ich nicht auch ständig so gedacht? Weißt Du noch, Du hast in meinen Thread geschrieben, ganz zu Anfang. Ich war ebenfalls über 20 Jahre mit Alfred zusammen, 19 Jahre waren wir verheiratet. Er war - ist - bleibt- das Allerwichtigste in meinem Leben. Wie mache ich weiter? Nun ja, erstmal hab ich meine -fast- erwachsenen Söhne. Nicht, dass die mir das Händchen halten, aber sie sind halt "da" und wollen im weitesten Sinne versorgt werden. Großartig Gesellschaft hab ich von denen nicht, aber das ist in dem Alter ja auch normal. Ich hab mir von Anfang an vorgenommen, nicht zu klammern. Einen Hund hab ich auch, ebenso drei Katzen. Seine Tiere hat Alfred sehr geliebt, besonders den Hund, den haben wir halt auch schon fast 8 Jahre. Wenn Alfred hören würde, dass ich mal grad so durchhalten will, bis der Hund "endlich" stirbt... oh weh, er wäre ganz schön sauer. Überhaupt ist es das, was mich am Leben erhält, was mich davon abhält, gegen den nächsten Baum zu fahren. Ich will Alfred irgendwann wiedersehen, wieder bei ihm sein. Falls ich nach einem Selbstmord überhaupt dort lande, wo er ist, da würde er mich unglaublich schimpfen. Nein, das geht nicht. Ich hab mich einer Trauergruppe angeschlossen. Mir tuts gut. Ich durchlebe alle Gefühlsschwankungen, die dazu gehören. Zuletzt war ich voller Wut, ich dachte eigentlich nicht, dass sowas bei mir auch passieren würde. Du kannst ja gerne nochmal drüben bei mir lesen, wenn Du magst. Ach Stefan, zunächst ist ja da auch die Arbeit, die einen 8 Stunden am Tag beschäftigt. Dann sitze ich viel im Internet, tauche ab von der realen Welt in ein Phantasieleben. Damit lerne ich Schritt für Schritt, so komisch es klingt, wieder den Weg zurück ins "richtige" Leben. Es gibt übrigens keine Patentrezepte, aber das weißt Du sicher. Du wirst den Weg finden, der für Dich richtig ist. WENN DU ES WILLST. Und nur das ist richtig. Wenn Du soweit bist, den Weg nach vorne zu versuchen (denn das hätte Deine Frau doch gewollt, oder), dann wirst Du den Weg auch finden. Übrigens ist das eigentlich ein Satz, den ich, wenn ich mies drauf war, gehasst habe.... "das hätte Dein Mann nicht gewollt". Dann hab ich mir oft bockig gesagt "woher wollen die das wissen, sie kannten Alfred nicht so wie ich". Aber wenn ich ehrlich zu mir selber bin (und das bist Du dann wieder, wenn Du bereit bist, Deinen eigenen Weg zu suchen), ja wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich, dass Alfred nicht wollte, dass ich hier aufgebe. Dazu hat er selbst zu gerne gelebt. Ich sollte hier glücklich und zufrieden meinen Weg gehen, das würde er von mir wollen. Du kennst Deine Frau am besten, Du weißt am besten, wie Euer gemeinsames Leben war. Was also würde sie Dir sagen, wenn sie es könnte? Und, noch wichtiger, wenn sie an Deiner Stelle wäre, wenn es also genau umgekehrt wäre..... was wolltest Du dann, was Deine FRau macht? Sorry, nu hab ich Dich aber vollgelabert, wollte ich so gar nicht. Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen für die nächste Zeit, denn mehr ist erstmal nicht möglich. Alles LIebe Erle |
#3
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Lieber Stefan,
ans Meer zu fahren und den Kopf frei zu kriegen und alles mal rauszulassen ist der absolut richtige Weg. Für deinen weiteren Weg wünsche ich dir alles erdenklich Gute. Ganz viele Grüße, Tanja
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Geliebte Mama, du wirst immer in unseren Herzen sein und niemals werden wir dich vergessen! Milica *07.08.1953 - † 26.09.2007 Leider hat "ER" wieder gewonnen und ein Opfer gefordert, dennoch kein Grund Ihm nicht den Kampf anzusagen! |
#4
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Hallo,
danke für eure Antworten. Ja, im Notfall halt doch Tag für Tag, und nicht weiter denken. Gibt ja auch immer Schönes. So beschissen der heutige Tag auch ist (noch dazu verregnet), ist doch etwas sehr Schönes passiert: Wir haben ja Hühner (inkl. Hahn), und wenn die Mädels Nachwuchs möchten, legen sie ihre Eier normalerweise nicht mehr in den Stall, wo sie von Stefan täglich geklaut werden, sondern verziehen sich zum Gelege bebrüten nach irgendwohin auf unseren fast 5.000 m² (oder sonstwohin über den Zaun Richtung Golfplatz oder Naturschutzgebiet... keine Ahnung, fliegen können sie ja). Und kommen nach 4-5 Wochen wieder. Schon öfter passiert, eine Henne ist auch nicht zurück gekommen (das Leben draussen ist gefährlich...), die anderen bisher ohne Nachwuchs. Jedenfalls kam gerade heute eine Rhodeländer-Henne nach über einem Monat zurück, und zwar mit sieben (!) Küken im Schlepptau. 7 winzige, fast schwarze Federbällchen, noch ganz holperig auf den kleinen Beinen unterwegs ![]() Insofern: ist ja nicht immer alles nur beschissen, Gott sei Dank. Viele Grüße, Stefan |
#5
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Hallo Stefan,
dann mal herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs. Das macht doch Spass, dass zu erleben - auch wenn dann mal wehmütige Gedanken aufkommen. Umsorg sie schön, die kleinen Federbällchen. Viel Erfolg bei der Aufzucht. Ireen
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http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008 Christel *17.05.1950 - +12.04.2011 |
#6
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Lieber Stefan,
Lebe weiter von Tag zu Tag und grabe dich nicht ein. Wahrscheinlich hätte deine Frau sich gewünscht, dass du weiter lebst, und nicht nur existierst. Und denke immer daran, sie lebt weiter in deinem Herzen, und du kannst sie nie wirklich verlieren, solange du sie in deinem Herzen hast, und die Erinnerungen an sie im Kopf. Eines Tages wirst du sie wiedersehen, aber sie wartet sicher auf Berichte, was du die Jahre so erLEBT hast. Sich an der See den Kopf frei puste zu lassen ist ein guter Plan. Vielleicht findest du in deiner Nähe ja eine Selbsthilfegruppe, mit Leuten, die dir helfen Stück für Stück dein Leben wieder neu zu entdecken. Heute hast du schon wieder die erste schöne Entdeckung gemacht, deine Glucke kam wieder mit 7 kleinen Küken, und zeigte dir, dass es auch schöne Seiten gibt. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit, die wohl hart ist - aber auch immer wieder schöne Seiten hat.
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Oma geb. 16.10.1939 - verstorben 12.09.2009 Opa geb. 15.08.1933 - verstorben 07.11.2004 |
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