Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Positive Erfahrungen und Gedanken

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.10.2009, 08:14
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.375
Rotes Gesicht AW: Krebs als Chance

Hallo Helmut

ich kenne Kafkas Biografie nicht genau, aber sicher hat er seine Erkenntnisse aus seinem eigenen Erleben "irgendwie" entnommen.

Ähnlich wie Du und ich.


Wie viele Andere kann ich Krankheit, Schmerzen, Ängste aus mehreren Perspektiven sehen.

Einmal als Angehörige "Mitleidende" und einmal als Betroffene...

Und es gibt da n a t ü r l i c h Unterschiede....


Als mein Mann Karfreitag seinen schlimmen Motorradunfall hatte, war ich sehr viel stärker "daneben", als bei meiner BrustkrebsErkrankung.

Und wenn er einen seiner Erstickungsanfälle mit NotarztVersorgung hat, bin ich kurzfristig fast nicht "handlungsfähig"...
Das heißt, ich zittere wie Espenlaub, wenn ich die 112 wählen muss.....


Gleichwohl ist bei der eigenen Erkrankung die latent vorhandene Angst eine Andere....


Du hast also Recht: Ein Messgerät für seelischen Schmerz gibt es nicht - und das ist vielleicht gut so....



Dir und allen Betroffenen alles Gute

und liebe Grüße
__________________
Ilse
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 28.10.2009, 11:29
Annett59 Annett59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.11.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Krebs als Chance

Ihr Lieben,
ich lese hier seit kurzem mit.
Danke, Helmut für Deine so treffenden Worte, und das nicht nur in Deinem letzten Beitrag!
Auch Dir, Stefan, möchte ich danken, dass Du mit Deinen Beiträgen so authentisch und klar das rüberbringst, was Viele nie so formulieren könnten, aber dennoch ähnlich empfinden.

Wer von unserer Geschichte gelesen hat, der weiß, dass es mir jetzt schwerfallen MUSS, hier ein paar Zeilen zu schreiben.
Ich tu es dennoch:
Ich kann mich mit dem Thema dieses threads identifizieren, sofern ICH das für MEINE ganz spezielle Lebenssituation so erlebt habe.
Daran habe ich gerade sehr zu knabbern, das könnt Ihr euch vorstellen, obwohl ich als Christ das, was in meinem Leben passiert, VERSUCHE, in einem "Gesamtzusammenhang" zu sehen, der sicher auch OHNE, dass ich das "WARUM NUR???" bis zum Tod erkennen kann oder werde, einen "SINN" ergibt, zumindest in Bezug auf meine innere (seelische) Entwicklung.

Ich werde das jahrelange Leiden und 8-tägige Sterben (in meinen Armen) meines geliebten Kindes NIE VERSTEHEN KÖNNEN, geschweige denn als POSITIV erleben.
Es ist "einfach nur" unfair und brutal, und sein Tod hat mich in eine Lebenskrise gestürzt, wobei ich nicht weiß, ob ich sie je überwinde bzw. "bestehen" werde (oder gar etwas Positives für meine Restlebenszeit daraus erwachsen lasse...), letzteres wäre mein Wunsch.
Aber nicht wenige Menschen finden nie wieder die Kraft, ihrem restlichen Leben als Hinterbliebene noch irgendetwas "SINNvolles" abzugewinnen, wieviele vom Krebs hinterrücks überrumpelte und zum Aufgeben gezwungene Menschen haben weder Zeit noch Kraft, sich "mit den Chancen einer solchen Erkrankung" zu beschäftigen.

Wie gern hätte ich seit der Diagnosestellung mit meinem Sohn getauscht, ER wollte leben, die Welt verändern, war ein "wahrer lebensbejahender und menschenverändernder Ritter".
NEIN, ich MUSSTE brutal zusehen, wie seine Hoffnungen in all' den Jahren letztlich sukzessive zerstört wurden.

Was JETZT aus mir wird? Das kann ich absolut (noch?) nicht sagen. Aber ich weiß, dass mein Herz zum Großteil "verbrannt" ist und "zerbrochen" wurde in dieser Leidenshölle.

Die Frage: Sehe ich durch die Krebserkrankung für MICH die Chance, IRGENDETWAS zum Positiven zu verändern (im zerstörten Leben des Betroffenen, der Angehörigen) oder DANACH (auf dem "Trümmerfeld" der Hinterbliebenen) kann nur jeder für sich GANZ persönlich innerlich bewegen und beantworten.
Jede Verallgemeinerung und jeder Rückschluss auf das Leben des Anderen ist nicht nur anmaßend und überheblich, sondern schlichtweg (auch und vor allem im christlichen Sinn) LIEB-LOS.

Ich hoffe für MICH, dass ich auf meinem "Acker" irgendwann noch ein winziges Samenkorn finde, das seine Chance sieht, in MEINEM zerstörten "Lebensgarten" aufzugehen und zu einer positiven Veränderung in meiner letzten Lebenszeit (und damit hoffentlich auch für meine Mitmenschen SINN-gebend) beizutragen.
Nachdenkliche Grüße
Annett
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 28.10.2009, 12:01
Heikeaml Heikeaml ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.09.2006
Beiträge: 510
Standard AW: Krebs als Chance

Die Aussage Krebs als Chance zusehn
empfinde Ich für mich persönlich alls Betroffener als HOHN
ich finde Ihn grausam heimtückisch und durch den Krebs bin ich kein besserer Mensch geworden in gegenteil Ich würde mich als schwierigen Menschen bezeichnenund das war Ich vor der erkrankung Nicht!!!!!!ausserdem finde ich es grausam von chance zusprechen den gegenüber die ihren Angehörigen verloren haben Ich denke da an die vielen kinder die nie eine chance hatten das leben kennen zulernen weil dieser krebs ihnen KEINEChance dazu gegeben hat
lG Heike
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.10.2009, 12:27
A.J. A.J. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.09.2008
Ort: Ruhrgebiet
Beiträge: 36
Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Anett,

seit ich in diesem Forum unterwegs bin, "stolper" ich immer wieder über den Thread Deines tapferen Ritters und seiner Burg. Er ist schwer zu lesen, beansprucht Kraft und berührt sehr. Aber die Berührungen sind für mich gesprochen nicht unangenehm oder abstoßend, sie sind einfach nur voller Wärme und Hoffnung.

Ich bin betroffener Sohnemann einer sehr liebenden Mutter und eines überaus liebenden Vaters. Hätte ich eine so prächtige Burg wie Dein geliebtes Kind, wären meine Eltern Burggraben, Wehrmauer und Burgfried in einem. Ich bin erwachsen, lebe ein eigenständiges Leben, bleibe aber immer in Reichweite der schützenden Burg. Jeden Tag kämpfe ich mit mir, wie weit ich meine Eltern mitnehmen kann. Wieviel Kampf ich ihnen aufbürden kann, weil ich die schöne Burg nicht beschädigt wissen will. Sie strahlt soviel Sicherheit aus, wie ein Fels in der Brandung weiß ich immer, wo ich Halt finde und dieser Halt ist die Basis meines Lebens. Schwäche ich die Burg, schwäche ich meine Eltern und letztlich auch mich.

Threads wie Deiner sind für mich eine Hilfe, eine Chance. Ich kann mir die Seite anschauen, in die ich mich nie hineinfühlen könnte. Einen klitzekleinen Einblick gewinnen und versuchen mich daran zu orientieren. Denn dies haben wir alle gemeinsam: Angehörige, Betroffene und Hinterbliebene. Wir sind orientierungslos, blind, in dieser sonst so stark strukturierten und reglementierten Welt.

Es gibt keinerlei Sinn in dem Tod Deines Ritters und auch nicht in meiner Erkrankung. Es gibt nichts daran zu verstehen, denn irgendwie "ist es einfach so". Auch wird kein Thread und keine Trauer jemals einem Verlust wie den Deines Ritters irgendeine Sinnhaftigkeit verleihen. Aber Du hilfst mir mit Deiner offenen Trauer, auch wenn es beschämend wirkt sich an Deinem Leid zu orientieren. Chancen können wir uns alle nur gegenseitig geben und dankbar dafür sein. Deine verlassene Burg liegt im Norden, das Schlachtfeld Deines Ritters davor. Die vielen anderen Burgen, Schlösser und Häuser säumen den Weg, Schlachtfelder gibt es so viele. Aber eben auch Licht. Denn Ritter hinterlassen Spuren und die die diese Spuren pflegen zeigen wo sie sind. Nicht jeder hat die gleichen Chancen, jeder verleiht seinen Belangen das meiste Gewicht, aber Dein Licht hilft mir täglich, meine Belange besser zu bewerten.

So taper ich also blind und orientierungslos umher und stoße mich an einem verloren gegangenem Schwert, hier und da an einem verbrauchten Schild, sehe irgendwo eine Burg und hoffe nur, irgend etwas richtig zu machen. Denn eines möchte ich niemals, die Burg meiner Eltern beschämen oder beschädigen. Manch eine Trauerleistung gibt mir die Hoffnung, dass ich nicht allzuviel kaputt machen kann, wieder andere zeigen eine heruntergebrannte Ruine, in der nie wieder etwas beherbergen wird. Was sich Dein Ritter gewünscht hat weißt Du bestimmt, ich auch, denn ich treffe jeden Tag die selbe Wahl. Da bin ich mir ausnahmsweise mal sicher, denn ich hatte und habe die Chance mehr zu sehen.

Um mehr geht es eigentlich nicht, wer die Chance hat, ist letztlich egal, auch ihre Wertigkeit. Wichtig ist, dass überhaupt welche da sind. Hättest Du die Chance gehabt Deinem Ritter die Last zu nehmen, seine Schlachten zu schlagen, hättest Du sie ergriffen. Ich habe die Chance die Schlacht für meine Burg zu schlagen, auch wenn ich sie mir nie gewünscht habe. Aber denke ich an die Burg aus der ich komme bin ich ein wenig stolz darauf. Meine Schwester und auch mein Bruder werden immer auf ihren Schutz vertrauen können, denn sie wird da sein. Sie können ihre Sicherheit nutzen. Das ich den Krieg wohl gewinne ist purer Zufall. Würde es anders ausgehen wäre ich nur froh, wenn ich auch solch ritteliche Spuren hinterlassen habe und meine Burg sie anständig pflegen, so wie Deine. Mit Stolz und Liebe, damit andere die Stärke und Sicherheit nutzen können, die mich so erfüllt hat und mir erlaubt, aufrecht durch die Schlacht zu ziehen. Die Fahne meiner Burg ganz oben.

Dein Ritter hat sehr schön beleuchtetet Spuren!
__________________
Viele Grüße
Stefan
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.10.2009, 13:12
Annett59 Annett59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.11.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Krebs als Chance

Lieber Stefan,

Deine Zeilen berühren mich zutiefst!
Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine Worte, die mein "Rittermutter-Herz" im "Sturm erobern", ungeachtet des tiefen Burggrabens, der starken kalten Burgmauern und jeglicher Schlösser meiner "schutzbietenden Kemenate", geschweige denn irgendwelcher Hemmungen gegenüber der "fremden Burgfamilie und deren Gefolge".

Nachdem ich erfreut von Deinen häufigen "Ausflügen" in unsere Verwaiste Behausung (oder besser heimliche Besuche im inzwischen wieder wohnlichen "Kaminzimmer") lese, bin ich froh, dass wir uns nun endlich "persönlich getroffen" haben.
Ich denke, es wird noch viele Berührungspunkte geben.

Leider sind Simon's "feste Burgmauern" in den langen und schweren Jahren der Krankheit brüchig geworden, denn ich bin allein in diesem Gemäuer übriggeblieben (unsere Ehe scheiterte), was mir zusätzlich großen Kummer bereitet, vor allem, weil unser tapferes Kind dies noch miterleben musste.

Umso kraftvoller möchte ich DIR jetzt sagen: Deine Eltern, Deine gesamte Familie kann sehr dankbar für diesen ihren Sohn und Bruder sein, denn er versucht so mutig, dieser alles verändernden Lebenskatastrophe das abzutrotzen, was überhaupt daran aushaltbar, geschweige denn, leb-bar ist - DENNOCH.
Mein Ritter und DU; Ihr "kommt aus einem (Burg)-Stall", und ich bin mir sicher:
Simon stählt Dir die Seiten, überlässt Dir SEIN liebstes Schwert und sein zur Reha mit Mühe selbstgebasteltes großes oranges Schild, mit einem Drachen verziert und, ja, ich glaube fest daran: Er bittet Gott um Kraft für Dich, DEINE Situation ebenso ritterlich mutig bewältigen zu können wie er.

Fühl' Dich jetzt ganz liebevoll von einer schmerzvoll-verwaisten und einsamen "Burgmutter" umarmt, die Dich gern ein wenig begleiten würde; zumindest in "Reichweite meiner Burggefilde".

eine von Deinen Zeilen sehr ergriffene Annett.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.10.2009, 14:57
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.748
Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Die Aussage Krebs als Chance zusehn
empfinde Ich für mich persönlich alls Betroffener als HOHN
ich finde Ihn grausam heimtückisch und durch den Krebs bin ich kein besserer Mensch geworden in gegenteil Ich würde mich als schwierigen Menschen bezeichnenund das war Ich vor der erkrankung Nicht!!!!!!
Liebe Heike,
ich finde mich so um einiges in deinen Zeilen wieder, doch habe ich im Laufe dieses sehr interessanten Threads gelernt, dass man das Wort "Chance" nicht auf Kranke im Endstadium und auch nicht auf Hinterbliebene anwenden sollte. Jutta hat das einige Seiten weiter vorn sehr schön definiert.

Es geht um die, welche die Therapie soweit erfolgreich abgeschlossen haben und nun wieder neuen Lebensmut schöpfen (müssen).
Chance sollte man demnach als Neuanfang sehen , als Glücksumstand.

Mir fällt es auch schwer, jeden Tag versuche ich aufs Neue Lebensmut zu schöpfen, wieder so nett und unbeschwert zu sein, wie ich es früher war.
Die Leichtigkeit des Seins ist irgendwie , irgendwo verloren gegangen. Leicht ist das nicht, aber jeden Tag an dem ich vom Krebs verschont bleibe, ist ein Geschenk.
Gleich nach dem Schreiben hier, mache ich mich auf die Socken: ein Vorstellungsgespräch für einen Nebenjob, so schütte ich mich mit Arbeit zu, ernte Anerkennung und komme, so meine Hoffnung, wieder in geordnete Bahnen. Arbeit als Heilmittel.... Und ich geniesse es, in Sommerklamotten hinzufahren, die Sonne scheint, es ist warm, ein freundlicher Tag. Das bedeutet für mich Chance, denn früher sind mir solche Sachen gar nicht aufgefallen....
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 28.10.2009, 22:42
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Standard AW: Krebs als Chance

Hallo Heike,

ganz sicherlich bist du seit deiner Diagnose irgendwie anders. Bist du dadurch nun ein schlechterer Mensch? Ich kann behaupten, dass das nicht stimmt. Für wen bist du schwieriger? Für dein Umfeld? Weil du nicht mehr so Gesellschaftskonform bist? Unbequem? Manchmal störig? Deine eigene Meinung nicht nur hast, sondern sie auch noch kundtust? Weil du nachdenkst und nicht nur wiederkaust?

Was ist daran schlecht? Ich seh da nix Schlechtes. Im Gegenteil.

Bevor da ein Missverständniss aufkommt: ich möchte niemanden diesen sch.... Krebs schönreden.


Hallo Nikita,

wieso nicht auf ehemalige Angehörige? Auch mein Leben wurde durch den Krebs vollkommen zerstört, ausradiert, weggewischt. Frag Annett, ob sie das ähnlich sieht. Ein Teil von mir ist an Krebs verstorben. Mühsam versuch ich es zu restaurieren. Dieses Teil wird nie wieder das sein, was es vorher war. Dieses Teil ist und wird ein zusammengeflicktes Etwas sein für den Rest meines irdischen Lebens. Ich atme noch, das ist der Unterschied. Dass ich noch atme, sollte man nicht überbewerten.


Alles Liebe

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 29.10.2009, 00:41
Benutzerbild von corkono
corkono corkono ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2007
Beiträge: 264
Standard AW: Krebs als Chance

Zitat:
Zitat von nikita1 Beitrag anzeigen
Es geht um die, welche die Therapie soweit erfolgreich abgeschlossen haben und nun wieder neuen Lebensmut schöpfen (müssen).
Chance sollte man demnach als Neuanfang sehen , als Glücksumstand.
Das habe ich (46) seit 3 Jahren beherzigt. Ich war oft verzweifelt und voller Ängste. Ich habe mich oft gefragt, ob ich nicht auch etwas "Positives" aus diesem ganzen Mist für mich mitnehmen kann. Ja, zwei Sachen konnte ich entdecken. Ich habe vor meiner BK-Erkrankung eine glückliche Ehe geführt und durch die Erkrankung habe ich gemerkt, dass wir noch näher zusammengerückt sind (hätte trotzdem gerne auf die Krankheit verzichtet). Nr. 2: ich habe durch die Erkrankung hier in diesem Forum so tolle und nette Leute kennengelernt. Das war es auch schon.

Zitat:
Zitat von nikita1 Beitrag anzeigen
Mir fällt es auch schwer, jeden Tag versuche ich aufs Neue Lebensmut zu schöpfen, wieder so nett und unbeschwert zu sein, wie ich es früher war.
Die Leichtigkeit des Seins ist irgendwie , irgendwo verloren gegangen.
Wie recht Du hast!!!!!!!!! Seit ein paar Wochen habe ich mir oft vorgenommen, endlich mal wieder so richtig durchzustarten und wollte versuchen irgendwie mein "altes Leben" wieder aufzunehmen. Mitte November sollte meine "große Nachsorge" sein - wenn alles in Ordnung ist, dann tief durchatmen und nach 3 Jahren endlich mal versuchen die großen Ängste abzubauen. DAS hatte ich mir vorgenommen. Die Chance ergreifen, nach dann hoffentlich 3 Jahren "krebsfrei", wieder ein bißchen Normalität in unseren Alltag einziehen zu lassen. Das haben wir uns verdient. Besonders mein Mann, der mich die 3 Jahre immer wieder aufgefangen hat, mich getröstet hat und immer meine große Stütze war.

Ja, denkste Puppe. Am 15. Oktober ...kam leider alles ganz anders.

Grüße

Corinna
__________________


Geändert von corkono (12.02.2010 um 19:12 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 29.10.2009, 01:35
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.748
Standard AW: Krebs als Chance

´

Lieber HelmutL

Du machst mir Angst.....
Wir alle sind sterblich und wenn ich mal nicht mehr da bin, will ich doch sehr hoffen, dass meine Söhne und weitere Familie nicht ihr weiteres Leben im Schmerz erstarren ,sondern es trotz Verlust,Trauer und Schmerz weiterführen.... ein erfülltes Leben, dass ist mein grösster Wunsch, mit mir oder ohne mich.
Das ist der schlimmste Gedanke für mich: nicht etwa, dass ich mal nicht mehr da bin, denn davon merke ich ja nichts , aber sich vorzustellen, dass der Krebs meinen Kindern , meinem Mann oder meinen Eltern die Chance auf ein weiteres erfülltes, zufriedenes Leben rauben könnte, dass ist sehr schmerzvoll.
Das Leben ist so kostbar, was denkst du, warum sich alle Krebskranken und nicht nur sie, so sehr ans Leben klammern ? Trotz Schmerz und Widrigkeiten, gibt immer auch schönes...
Ja, du hast recht, eine Chance auf einen Neubeginn, auf ein gutes Leben haben nicht nur Kranke, sondern auch die, die zurückbleiben.


Liebe corkono
Grab dich wieder aus dem Loch, Optimismus, Optimismus.... was soll man sonst auf so viel Unglück reagieren .
Du hast die drei schwersten Jahre überstanden und auch dein Mann wird die Therapie durchstehen. Ein bisschen platt, aber es kommt von Herzen und aus eigener Erfahrung: alles wird gut.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (29.10.2009 um 02:18 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:02 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55