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Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Hallo ihr Lieben,
meine Mutti hat metastierenden BK, sie hat 8 Chemos hinter sich und vor einer Woche wurde die Mastektomie (beidseitig) durchgeführt. Die Ärzte wollen nun weiter palliativ behandeln. Man hat ihr angeboten zusätzlich an einer Studie teilzunehmen in der 300 Frauen "behandelt" werden, die Hälfte davon mit Placebos. Nun raten viele zu diesen Studien, weil man die größtmögliche Aufmerksamkeit hat, aber mir wäre es lieber, ich wüsste das sie richtige Medikamente testen. Für mich klingt das so, als ob man nachweisen will wie hoch und ob der Körper Selbstheilungskräfte entwickeln kann und alles nur Einbildung ist. Hat jemand Erfahrungen mit Studien? Vielen Dank und einen schönen 2. Advent für euch alle. LG Ines
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wer schmetterlinge lachen hört, weiß wie wolken riechen. ------------------------------------------------------ MUTTI: Diagnose cT4dNM1 |
#2
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Liebe Nessie,
die Studie, die man deiner Mutter angeboten hat, ist eine sog. placebo-kontrollierte Studie. Als Placebo bezeichnet man ein Scheinmedikament, das sich zwar äußerlich nicht vom Studienmedikament unterscheidet, jedoch gar keinen Wirkstoff enthält. Oft dient ein Placebo als Behandlungsform in der Kontrollgruppe, wenn ein neues Medikament gegen eine Krankheit geprüft werden soll, zu der es bisher keine Standardtherapie gegeben hat. Man vergleicht die Resultate des Studienmedikamentes in der Studiengruppe mit den Ergebnissen ohne Behandlung in der Kontrollgruppe; allerdings erhalten dazu auch die Patienten der Kontrollgruppe ein "Medikament", eben ein Placebo. Die Studie wird als placebo-kontrolliert bezeichnet. Quelle: http://www.darmkrebs.de/de/behandlun.../fachbegriffe/Das bedeutet, dass zu 50% die Möglichkeit besteht, dass deine Mutter das Placebo, also ein Scheinmedikament erhält. Genauso hoch ist aber auch die Chance, dass sie das zu testende Medikament erhält, an welches sie außerhalb der Studie vermutlich gar nicht heran käme. So gesehen, ist es m.E. eine Frage der Sicht der Dinge. Wenn deine Mutter und am Besten auch ihr Umfeld die Studienteilnahme als Chance betrachtet, sind positive Effekte möglich. Wenn die Grundhaltung von vornherein skeptisch bis ablehnend ist, kann man vermutlich noch nicht einmal auf einen Placeboeffekt hoffen. Im letzteren Fall würde ich mir die Sinnhaftigkeit der Studienteilnahme gut überlegen. Vielleicht kannst du versuchen, die innere Haltung deiner Mutter dazu zu ergründen. Wenn sie von ihrer Chance überzeugt ist, dann macht die Studienteilnahme m.E. Sinn. Alles Gute für deine Mutter und natürlich auch für dich! LG von Anne FFM
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Zack: Lächeln! (aus "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran") Derjenige, der sagt, das geht nicht, sollte nicht denjenigen unterbrechen, der es gerade tut. Altes Chinesisches Sprichwort |
#3
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Liebe Nessie,
auch ich bin der Meinung, dass Studien durchaus gute Chacen auf eine "neue" Behandlung bieten. Auch die "Pacebo-Kontrolle" ist meist nötig, um die Wirkung der getesten Medikamente genau zu beobachten. Heutzutage sind Studien wirklich keine "Experimente" am Menschen mehr!! Es gibt immer eine so genannte Ethik-Kommission, die die Studie genauestens überwacht. Wird bei Deiner Mutter also z.B. festgestellt, dass der Krebs fortschreittet, werden die Ärzte nachsehen, in welchem Studienarm sie sich befindet. Sollte erkennbar sein, dass das Medikament tasächlich bei einigen Studienteilnehmenern eine Wirkung zeigt, Deine Mama aber im Placeboarm ist, wird sie natürlich auf das Medikament umgestellt (so genannter "cross-over").Daher denke ich, die Tatsache ob Placebo oder nicht ist nicht ganz so schwerwiegend. Allerdings muss man sich schon klar machen, dass es sich um "neue" Medikamente handelt und keiner so genau weiß, wie die Nebenwirkungene etc. sind. ABER: Aufhören kann man immer!! Und ohne Studien gäbe es auch keine Zuöassung für neue Medis. Sicher keine leichte Entscheidung... Rina |
#4
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die Infos. Meine Mutsch war heute bei ihrer Frauenärztin und die hat ihr sehr dazu geraten. Ich habe sie auch dazu bestärkt das zu machen. Schließlich greift man nach jeden Strohhalm und hofft. Sind nun gespannt, wie alles verläuft. Liebe Grüße Ines
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#5
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Liebe Ines,
soweit ich weiß, werden bei diesen Studien Standardtherapien mit zusätzlichen neueren Medikamenten getestet. Das heißt: Auch wenn deine Mutter ein Placebomittel bekommt wird sie zumindest die Standardtherapie erhalten. Wenn zum Beispiel ein neues Mittel mit der Chemotherapie XY kombiniert wird, würde sie im Placebo-Arm eben "nur" die Chemotherapie bekommen und dies wäre auch die Behandlung im Normalfalle. So habe ich es bisher zumindest verstanden. Wie schaut ihre Studie denn aus. Welche Mittel sollen denn eingesetzt werden? Ich denke nämlich nicht, dass bei Frauen, die metastasierenden Brustkrebs haben gar keine Therapie gemacht wird. Vielleicht sind ja fachkundigere Frauen im Forum, die mit mehr Sicherheit antworten können Ich wünsche deiner Mutter alles alles Gute Geändert von Squirrel (07.12.2009 um 15:53 Uhr) |
#6
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Hallo Squirell,
wegen der Studie wollen die Ärzte im neuen Jahr beraten, da sie sich noch nicht sicher sind, ob sich das mit den Schmerzmitteln, die meine Mutti bekommt, verträgt. Ich hoffe auch sehr auf die Studie. Werde mich wenn es soweit ist genauer informieren. Sind jetzt erst mal auf die Knochen-Zynthie gespannt wegen der Metas in der Wirbelsäule, das die stille halten. Hat schon mal jemand von euch an einer Studie teilgenommen? Welche Erfahrungen habt ihr, was die Wirkung (Heilung?) betrifft? Vielen Dank für eure infos. Ich wünsche euch ein schönes Adventswochenende! Lg ines
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AW: Studie mit Placebos - bei metastierendem BK?
Zitat:
das lässt sich leider beim besten Willen nicht so pauschal beantworten. Ich selbst (Metas in Knochen, Lunge, Leber) habe an einer Studie teilgenommen (heisst "MADONNA") da gibt es zwei "Arme". Das heisst, alle Patientinnen erhielten das in dieser Situation recht übliche Docetaxel, zusätzlich bekam die eine Hälfte noch Sorafinib als Tabletten, die andere Hälfte bekam gleich aussehende Tabletten aber ohne Wirkstoff. In welchem der beiden "Arme" ich war, weiss ich nicht, erfährt man auch nicht immer oder erst viel später, wenn die Studie wie diese aufgesetzt ist. Es gibt aber auch Studien, bei denen Patientinnen wissen, in welchem der Arme sie sind, weil man die Medis unterschiedlich verabreicht oder man auf unterschiedliche Nebenwirkungen achten muss. So eine habe ich nach meiner Erstdiagnose gemacht. Über Studien und ob man teilnehmen sollte oder nicht (ich bin für Ja!) ist hier schon viel geschrieben und diskutiert worden, da müsste sich in anderen Threads einiges finden lassen. Und um die Wirkung bei sich selbst beurteilen zu können, müsste man sich ja erst mal klonen, damit man überhaupt den Vergleich hat, was sonst passiert wäre. Auch da gibt es also keine pauschale Antwort, sorry. Gruß Renate |
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