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  #1  
Alt 14.12.2009, 12:00
Nicole_H Nicole_H ist offline
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Beiträge: 177
Standard AW: Mundbodenkrebs: Erfahrungen mit Radiochemotherapie?

Hallo Kati,

ich habe vor inzwischen fast drei Jahren einen Nasentumor gehabt, der mit 6 1/2 Wochen Bestrahlung (Gesamtdosis 68,9) kombiniert mit Chemotherapie (Cisplatin 20 mg/m3 KOF, 1. und 5. Woche) behandelt wurde.

Die Behandlung war zwar schon ganz schön anstrengend, insbesondere in der 1. Chemowoche habe ich gedacht, dass schaffe ich nie - aber letztlich ging die Behandlung relativ problemlos über die Bühne. Hauptsächlich hatte ich Probleme mit der Haut durch die Bestrahlung. Bei der ersten Chemo habe ich sehr mit Übelkeit gekämpft (ich hatte aber zeitgleich auch meine Regel - die zweite Chemo war gar nicht mehr so schlimm). Letztendlich hat sich die Behandlung gelohnt! Der Nasentumor wurde erfolgreich bekämpft.

Ich kann Euch zur Behandlung mit einer Kombination von Chemo und Bestrahlung daher durchaus raten. Mein Arzt hatte damals aktuelle Veröffentlichungen zu Forschungsprojekten herausgesucht. Danach wurde für meinen Tumor (Plattenepithelkarzinom) eine deutlich bessere Prognose zur Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Radiochemotherapie mit Cisplatin nachgewiesen. Die Erstbehandlung ist einfach so entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Ich würde mich immer wieder für diese Kombination von Chemo und Strahlentherapie entscheiden.

Ich habe erst zur zweiten Chemo einen Port bekommen. Die erste Chemo wurde erst über die Venen gegeben (das ging ganze 2 Tage gut - dann waren beide Arme nicht mehr zu gebrauchen), dann wurde die Chemo über einen Zugang am Hals gegeben. In der 5. Woche bekam ich die Chemo über einen Port - völlig problemlos. Ich würde auf jeden Fall aufgrund dieser Erfahrung darauf bestehen, dass für die Chemo ein Port gelegt wird. Ich trage meinen heute noch - auch wenn ich diesen Fremdkörper erst nicht haben wollte, ich habe keine Probleme damit gehabt und für die Chemo war der Port eine wesentliche Erleichterung.

Für mich war die Phase der Entscheidung über die Wahl der Behandlung eigentlich fast schlimmer als die Behandlung selbst. Zur Begleitung der Behandlung habe ich mir damals aus dem Internet Entspannungs-CDs runter geladen. Ich kann das sehr empfehlen:

http://www.krebstherapie-media.de/da...s-ist-das.html


Ich wünsche Euch ganz viel Kraft.

Nicole
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  #2  
Alt 19.12.2009, 10:41
Lonly Lonly ist offline
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Registriert seit: 02.03.2008
Beiträge: 73
Standard AW: Mundbodenkrebs: Erfahrungen mit Radiochemotherapie?

Hallo Kathi,
Hallo Nicole,

Entschuldigt bitte, wenn ich etwas unregelmässig schreibe, aber ab und zu schaffe ich es von dieser Krankheit los zu kommen, und mehrere Tage keinen Gedanken an das gewesene und vielleicht noch kommende zu verschwenden.
Und in dieser Zeit gehe ich dann auch nicht viel Online.

Zu deiner Frage: Es ist im Okt. 2007 gewesen, und natürlich habe ich auch Schmerzmittel genommen, aber immer erst, wenn ich es nicht mehr aushielt,
da ich eigentlich ein Gegner von Medis bin.
Was Heike gesagt hat kann ich nur bejahen, auch ich würde es immer wieder tun, denn die Schmerzen gehen wieder weg, aber die Gefahr, dass der Tumor wieder kommt ist ohne diese Behandlung doch gross.
Nach Fern- Metastasen wird eigentlich sofort gefahndet,
denn bei dieser Krebsart ist die Verbreitung über das Lymphsystem am häufigsten.
Bei mir wurde bereits vor der OP eine Rachen- und Magenspiegelung gemacht,
und der obere Teil der Lunge ist bei jedem CT auch mit drauf.
Deine Ma hat Glück gehabt, dass der Tumor noch rechtzeitig gefunden wurde, bevor er mehr Schaden anrichten konnte.
Ich schicke euch ein riesen Kraftpaket,in der Hoffnung, das deine Ma die Behandlung gut hinter sich bringt, und diesem Untier der Garaus gemacht wird.

In diesem Sinne wünsche ich dir,deiner Ma und
natürlich auch Nicole Schmerzfreie und schöne Weihnachten
mit euren Familien, und einen guten Start im neuen Jahr.

Gruss Reiner
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  #3  
Alt 21.12.2009, 15:06
Rucola Rucola ist offline
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Registriert seit: 05.12.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Mundbodenkrebs: Erfahrungen mit Radiochemotherapie?

Hallo Nicole, hallo Reiner,

vielmals danke ich Euch beiden für Eure Antworten. Sie haben mir Mut gemacht, dass diese Tortur vielleicht doch bald ein Ende finden möge und man sie irgendwie bewältigen kann.

Die erste Woche Chemo ist überstanden, und wie Du, Nicole, litt meine Ma unter großer Übelkeit und überdies an Dauerkopfschmerzen. Leider wurde während dieser Zeit auf dem CT ein weiterer Tumor an einer anderen Stelle festgestellt und sofort eine Biopsie gemacht. Den Befund erhalten wir in den nächsten Tagen. Ganz schön zermürbend.

Zusätzlich machen sich bei ihr nun die ersten Nebenwirkungen der Bestrahlung bemerkbar, da die Haut im und um den Mundraum langsam "verbrennt". Essen geht sowieso nicht und sogar mit dem Zähneputzen hat sie ziemliche Probleme, da alles brennt wie Feuer.

Die kommenden Wochen werden sicherlich nicht einfach werden, aber Eure Geschichten lassen mich doch hoffen.

Wünsche Euch frohe Feiertage und eine besinnliche Zeit!

Viele Grüße
Kathi
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  #4  
Alt 21.12.2009, 16:57
Nicole_H Nicole_H ist offline
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Beiträge: 177
Standard AW: Mundbodenkrebs: Erfahrungen mit Radiochemotherapie?

Hallo Kathi,

es tut mir leid, dass noch ein Tumor entdeckt wurde. Umso wichtiger ist bestimmt die Chemo. Wo ist der Tumor denn?

Gegen die Probleme im Mund sollte Deine Mutter so viel wie möglich mit starkem Salbeitee spülen und gurgeln (1/2 stündlich). Vielleicht gibt es ja auch eine spezielle Zahnpasta - fragt docht mal nach.

Ist Deine Mutter stationär oder ambulant? Wenn das Essen Probleme macht, kann man ja vielleicht eine Nährlösung geben. Ich war stationär und habe über Nacht eine Nährstofflösung über den Tropf bekommen. Das hat mir sehr geholfen - aber das geht natürlich nur stationär (es sei denn eine Pflegekraft kommt abends nach Hause - geht ja vielleicht auch).

liebe Grüsse
Nicole
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  #5  
Alt 16.01.2010, 00:02
Rucola Rucola ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Mundbodenkrebs: Erfahrungen mit Radiochemotherapie?

Hallo Nicole,

frohes neues Jahr (darf man das noch sagen?)!

Entschuldige bitte meine späte Antwort, aber ich habe die letzten Wochen versucht, mich nicht zu sehr mit dem Thema zu beschäftigen, da es mich innerlich zerrissen hätte.

Deine Tipps mit Salbeitee und der speziellen Zahnpasta haben wir gerne befolgt. Leider kann sie inzwischen gar nichts mehr oral zu sich nehmen geschweige denn gurgeln.

Der "neue" Tumor befindet sich in der Brust. Natürlich bösartig. Aber die Chemo bewirkt wenigstens, dass er nicht weiter wachsen kann. Die OP folgt, sobald die aktuelle Therapie abgeschlossen ist. Nach der OP heißt es wieder: Bestrahlung. Ca. 32 Stück. Und eventuell wieder Chemo. Leider hat sie nun auch noch ihre Haare verloren, auf die sie immer sehr stolz war. Aber sie hält sich wacker.

Mich irritiert nur, wie die Ärzte sicherstellen wollen, dass nicht noch andere Körperstellen von Krebs befallen sind. Ein Ganzkörper-CT wurde nie gemacht.

Wünsche Euch allen ein wundervolles Wochenende.

Liebe Grüße
Kathi
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