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#1
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Ich habe meine Geschichte jetzt schon 4 mal geschrieben. Aber es ist immer wieder weg.
Mein Liebster bekam im November 2007 die Diagnose Magenkrebs am Mageneingang. Chemo und Op folgten 2008. Im Magenkrebsforum habe ich viele nützliche Hinweise erhalten. Was mich aber am meisten umtreibt. Ich war nicht da, als er starb. Er war so tapfer. Ich mußte mich zu der Zeit in drei Krankenhäusern gewegen. Meine Eltern, die seit 37 Jahren bei uns leben waren und sind noch sehr krank. Ich werde sie wohl in diesem Jahr auch verlieren und fühle mich, ich weiß es nicht, ich habe nur einen großen Scherbenhaufen meines Lebens vor mir. Ich wäre so gerne bei ihm gewesen.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#2
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AW: Ich kann es nicht begreifen
hallo conny,
da bin ich ja froh, dass nicht nur du probleme mit dem schreiben hast..bei mir war es anfangs auch wie verhext, was sicher nicht an der benutzung lag, sondern an meiner verfassung. versuch es einfach immer wieder, irgendwann wird es klappen. zu schreiben, zu erzählen kann sehr wichtig sein, ich konnte und kann es leider nicht. ich mache fast alles mit mir aus, in meinen augen ist das der falsche weg. ich kann nachempfinden wie es sich anfühlt nicht dabei gewesen zu sein, wenn der mensch, den man liebt stirbt. ich war bei meiner mama auch nicht dabei und ich habe es bislang immer noch nicht überwunden. ich mache mir große vorwürfe und nichts kann mich davon abhalten- noch nicht. irgendwann werde ich es sicher akzeptieren können. dir schicke ich einstweilen ein paar sonnenstrahlen und eine liebe umarmung, mollie |
#3
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Mollie,
ich finde es Klasse, dass du mir geantwortes hast. Es ist so unheimlich schwer, wenn man das Liebste was man hat verliert. Ich kann im Moment auch überhaupt nicht damit umgehen. Es ist zwar schonn 10 Monate her, aber ich werde damit nicht fertig. Ich lebe im Moment mit meinen Eltern, Kindern. Ich habe auch Enkelkinder. Schlimm finde ich, das mein Sohn so gar nicht mit dem Tod seines Vaters umgehen kann. Meine Tochter und mein Neffe haben mir sehr viel beigestanden. Aber man ist eigentlich allein. Ich versuche damit klar zu kommen. Ich schaffe das im Moment überhaupt nicht. Die Liebe meines Lebens fehlt mir. Man füh sich nur einfach hallbiert. Die Hälfte fehlt einfach. Iich weiss nicht wie ich es sonst sagen soll. Liebe Mollie, auch ich schicke dir ein paar sonnenstrahlen und ein bißchen Licht. Laß dich einfach mal umarmen. Ich weiß wie schwer das ist.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken Geändert von Conny2712 (03.01.2010 um 22:25 Uhr) |
#4
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Conny,
fühl dich gedrückt von mir. Ich weiß tröstende Worte gibt es nicht. Aber denke dran unsere liebsten sind immer bei uns in der nähe.Sie passen auf uns auf. Ich habe 2009 meine allerliebste Mama verloren. Und einen sehr sehr lieben Freund der wie ein Papa für mich ist. Kann dich so gut verstehen. Liebe Grüße Artemis |
#5
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Artemis,
vielen Dank für deine lieben Worte. Auch die Mama zu verlieren ist unheimlich schwer. Auch ich habe meine Eltern noch und sehe ihnen im Moment beim Sterben zu. Sie sind beide schon 82 Jahre alt. Aber man muß nicht alles auf einmal haben. Die beiden sind herzkrank, haben keinen Krebs. Ich verliere im Moment alles in meinem Leben. Ich weiß im Moment nicht wo ich wieder anfangen kann.Die ganze Familie hat 37 Jahre zusammen gelebt, jetzt bricht alles auseinander. ich muß zusehen. Ich habe noch meine Kinder und auch Enkel. Aber ich weiß nicht weiterl Ich finde dieses Forum wirklich toll. Man kann sich irgendwo austauschen, auch wenn es einem sehr schlecht geht
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#6
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Zitat:
Liebste Mollie, ich kann dich so gut verstehen. Das Verabschhieden ist so unheimlich wichtig. Es fehlt einem einfach. Man fühlt sich soo schlecht. Aber man kann nichts ändern. Man muß versuchen damit zu leben. Die Menschen, die dabei waren fühlen sich besser. Mein Liebster starb allein, obwohl ich es gefühlt habe.. Diesen Morgen stand ich um5:00 Uhr auf. Warum haben die vom Krankenhaus nicht angerufen. Ich habe gefühlt das er starb. Es ist einfach so. Wenn man sehr lange zusammen war, man fühlt es einfach. Ich habe gefühlt wie du gestorben bist. Wäre so gerne bei dir gewesen. Aber es sollte nicht sein. Lg Conny
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken Geändert von Conny2712 (03.01.2010 um 22:30 Uhr) |
#7
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Molli,
ich kann dich gut verstehen. Auch ich konnte mich nicht von meinem Mann verabschieden als er starb. Das ist jetzt 9 Jahre her. Er bstarb den plötzlichen Herztot und ich war 600 Kilometer von ihm entfernt.Er hatte vorher eine schwere Herz OP. Es hat lange gedauert bis ich mit der Situation umgehen konnte und mir sagen konnte er wollte es so und es war der Tot den er sich im Fall der Fälle gewünscht hat. So nun lass dich einfach ganz doll drücken LG Erika
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Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit. (Rainer Maria Rilke) |
#8
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Erika, Liebe Conny,
ja, es ist unendlich schwer. Ich habe es auch "gewusst". Wir wollten monzags zu meiner mama fahren, dann aber hat es an dem montag nicht mehr geklappt. dienstags morgens also. normalerweise fahren wir dann gleich los, ohne frühstück....diesmal noch gefrühstückt...meine tochter bei papa angerufen, wie es denn der oma ginge..."schlechter" meinte er, da war mir alles klar. auf der autobahn alles gegeben, gerast wie nie zuvor und ich will es auch nie mehr machen...als wir ankamen stand mein bruder an der tür, ein blick nur, wir waren zu spät. die reaktionen der kinder so unterschoedlich wie sie selbst...zwischen schreien, weinen und wie versteinert da stehen gab es alles. meine vater blass, mein bruder still, mama friedlich in ihrem bett..wie schlafend aber doch auch gezeichnet von dem schweren kampf der letzen wochen. ich war nur kurz bei ihr, hab sie noch mal gestreichelt, dann musste ich mich um die kids kümmern, um papa. hundert wege, genausoviele telefonate.... menschen, die anriefen, kommen wollten...ich hielt sie uns so gut es ging fern. wir wollren niemanden sehen, in diesen stunden nicht. abends wirde mama dann abgeholt. die kids waren nicht dabei, nur mein papa, mein bruder und ich....es war einfach schrecklich, ich hatte mich nicht ordentlich verabschoeden können. ich hab meine ganze hoffnung auf den freutag gelegt, da sollte der sarg noch mal offen in einer kleinen kapelle beim bestattungsinstitut stehen - zum abschied nehmen für uns und mamas beste freunde..... dazu kam es nicht mehr. der sarg stand zwar da, doch wir konnten ihn nicht mehr öffnen lassen. die wassereinlagerungen bei mama hatten dem leichnam zu sehr zugesetzt, so dass der bestatter uns abriet mama noch mal zu sehen. es war sicher besser so...aber für mich war es sehr schlimm... noch heute die fragen und vorwürfe....warum nicht montags, warum noch gefrühstückt, warum nicht schneller gefahren, warum nicht daheim von ihr verabschiedet, warum, warum, warum...... hm...jetzt muss ich erst mal schlucken und ne weile allein sein. liebe grüße, mollie |
#9
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Liebe Molli,
es gibt Dinge, wenn man so lange zusammen war, die man nicht erklären kann. Man fühlt es einfach. Dieses blöde Krankenhaus hätte ja auch anrufen können, es war nur 20 km entfernt. Eigentlich hatten sie es auch versprochen. Hinterher versuchen alle sich zu entschuldigen. Wir haben meinem Mann eine schöne Beerdigung ausgerichtet. Wir haben ihm im Sarg gesehen. Ich habe ihm rote und weiße Rosen mitgegeben. Das waren unserer Blumen. Die hat er mir auch in jedem Jahr am Hochzeitstag geschenkt. Bei dieser Krankheit, ich habe auch viel über Bauchfellkrebs im Forum gelesen, ist das mit den Wassereinlagerung so. Das ist im Gott sei Dank erspart geblieben und wir konnten ihn noch sehen. Er war zwar bis auf die Knochen abgemagert, aber er sah ein bißchen aus wie er selbst. Der Bestatter hat es auch sehr schön gemacht. Am Tag der Beerdigung hat er Kerzen im Kreise zu Herzen gestellt. Auch der freie Redner, mein Mann war nicht gläubig, hat sehr schön gesprochen. Er kam zu uns, ich habe ihm aus unserem Leben erzählt. Ich war erst 16 und er 20 als wir geheiratet haben. Liebe auf den ersten Blick. Es hält zwar nicht immer. Bei uns hat es geklappt. Natürlich hatten wir auch Höhen und Tiefen. Wie jedes Ehepaar. Jemand der sagt, er sei permanent nur glücklich gewesen, lügt. Ich würde jederzeit eine freie Beerdigung einer kirchlichen vorziehen. Die Arbeitskollegen und Nachbarn haben gesagt, so eine schöne und traurige Beerdigung hätten sie noch nie erlebt. Sie waren alle unheimlich beeindruckt. Das war ich ihm einfach schuldig. Aber wie gesagt, fehlt er mir sehr und ich kann es noch immer nicht begreifen. Du solltest versuchen, dir dein Leid von der Seele zu reden. Ich glaube dies ist ein guter Ort. Hier wirst du verstanden. Egal, ob Mann, Papa, Mama oder Kind, was ich dann noch am schlimmsten finde. Jeder hat seine eigene traurige Geschichte. Fühl dich umarmt. Man kann Trauer nicht in Worte fassen. Liebe Grüße Conny
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
#10
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Hallo an alle!
AUch ich konnte bei meiner Schwester nicht dabeisein und mache mir große Vorwürfe, denn wir hatten immer einen guten Draht zueinander auch telepathisch und ich hätte es wissen müssen, wie schlecht es wirklich um sie stand, doch es ging alles so schnell, dass ich es nicht wahrhaben wollte, in meinen Nachtdienst ging und erst am nächsten Tag zu ihr wollte. Mein Hirn wollte nicht glauben, was mein Herz befürchtete. Damit muss ich jetzt leben. Ich weiß noch nicht, wie ich wirklich damit umgehen soll. Also ich kann euch gut verstehen. LG Monika |
#11
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AW: Ich kann es nicht begreifen
Bin heute tief trauig. Ist mal wieder ein schwarzes Loch. Kann den Tod nicht verwinden.Alles was man hier liest, ist so traurig. Wir hätten noch soviele Jahre haben können. Es sollte aber nicht sein. 10 Monate sind nun vergangen, dass er nicht mehr bei mir ist. Nachts höre ich ihn manchmal rufen. Ist das nicht blöd. Kuschele mich in unserem Ehebett unter unseren beiden Denken zusammen. Möchte morgens nicht aufstehen. Einfach nur bei ihm sein. Ich weiß, das Leben geht irgendwie weiter, aber es steht im Moment auch still.
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Francis *11.09.49 + 16.03.2009 Nichts wird mehr sein wie es war. Wir suchen dich oft und hatten gehofft, die Tür geht auf. Du kommst herein und alles wird wie früher sein. Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, so würde dich schon lang nicht mehr die kalte Erde decken |
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