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AW: Ein Jahr...
Hallo Birgit,
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Ich weiss, es wird dich nicht trösten. Aber im nachhinein, wenn die akute Trauer nachläßt, sagen viele Hinterbliebene: besser gut versorgt im Hospiz oder im Krankenhaus, als völlig überfordert und mit den Nerven am Ende Zuhause. Hier ist das (trotz Pflegedienst) auch nur gegangen, weil wirklich fast immer Freunde da waren, die bei Bedarf Urlaub und das nächste Flugzeug genommen haben. Allein hätte ich das niemals geschafft Zitat:
Also hat meine Frau eine 100-jährige Buche bekommen, wo irgendwann auch ihre Schwester, ihr Schwager und vielleicht ich liegen werden (ihre Mutter nicht, die mag nicht verbrannt werden). Mir ist das völlig egal. Ich bekam die Urne meiner Frau zugestellt, habe sie natürlich rein aus Neugier geöffnet und ein bischen in der Asche rumgerührt (und mich dagegen entschieden, einen Teelöffel Asche als "Andenken" zu behalten). Und bekam bestätigt, was ich schon eine halbe Stunde nach dem Tod meiner Frau wusste: das ist sie nicht mehr. Das sind sterbliche Überreste, allenfalls von symbolischem Wert, mit denen halt irgendwas gemacht werden muss. Meine Frau wurde hier ihrem Wunsch gemäß 3 Tage aufgebahrt. Ich dachte vorher, dass auch ich diese Zeit zum Abschied nehmen brauche. War aber gar nicht so. Kurz nach ihrem Tod war sie für mich "weg". Deswegen ist mir auch egal, wo sie bestattet ist. Für mich ist sie immer "hier" - da, wo wir zusammen gelebt haben. Und falls es mal jemanden interessiert, wenn ich gestorben bin, wird es auch keine Rolle spielen, wo ich unter die Erde komme. Entweder habe ich einen Platz im Herzen einiger Menschen oder nicht. Und wo ich dran denke: Achtung, jetzt kommt Stefans schwarzer Humor Als ich meine Frau wieder verschlossen, verpackt, adressiert und frankiert hatte, um sie Richtung Friedwald zu schicken, konnte ich es mir bei der DHL-Filiale im örtlichen Edeka-Markt nicht verkneifen, der Frau am Schalter zu sagen: "Aber bitte pfleglich behandeln. Das ist meine Frau!" Die guckte mich kurz an, registrierte, dass ich keinen Witz gemacht hatte, schluckte und brachte mühsam raus: "Wirklich?" Sach ich: "Wirklich!" So vorsichtig wurde da noch kein Paket behandelt Zitat:
Viele Grüße, Stefan |
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