80 Prozent der Leber befallen, was heißt das?

[Limette07]

Liebe Mineekiciler,

das kann ich gut nachempfinden. Habe meine Mutter 2002 an Darmkrebs verloren. Auch ich wünschte mir oft, ich könnte sie noch einmal berühren und umarmen. Mit ihr sprechen oder auch streiten ) Es tut manchmal noch schrecklich weh. Ich habe bei mir zuhause einen Zettel gefunden, den sie mir einmal in meiner Wohnung gelassen hat, als ich nicht da war. Darauf steht: Mutti war hier....
Diesen Zettel habe ich mir eingerahmt und ich kann jeden Tag drauf schauen und irgendwie fühle ich mich ihr dann sehr nahe. Nicht mehr als wäre sie ein schöner Traum aus lang vergangener Zeit, weil es irgendwie irreal ist, dass die Mutter nicht mehr da ist. Ich weiß nicht , wie ich das anders ausdrücken soll. Ein leiser Schmerz wird Dir immer bleiben aber man kann damit leben. es wird besser werden, glaub mir.

Liebe Grüße und ein schickt Dir
Limette

[tine28]

Hallo Mineekiciler,

Als aller erstes mein Herzliches Beileid, oh wie tut mir das in der Seele weh
Darf ich dich was fragen??
Als ich deine Geschichte las wurde mir ganz schlecht.
Seit einem Monat wirkt bei meiner Mutter die Chemo nicht mehr war auch nur palliativ und die Werte haben sich in dieser Kürze mehr als Verdoppelt.
Der Billirubin-Wert ist schon bei über 4,0 statt 1,1.
Sie ist seit 2 Wochen gelb und auch die Augen sind gelb also ha genau wie bei deiner Mutter.Chemo geht nicht mehr weil sie viel zu viele Herde hat und die Leber am Ende ihrer Kräfte ist,nicht mal mehr Medikamente könnte sie Verarbeiten.
Die Onkologin sagte uns etwas von 4-8 Wochen noch und das es jetzt sehr schnell gehen wird.Irgendwie glaub ich das noch gar nicht so.
Nun meine Frage:
Ab da wo deine Mutter gelb wurde wie lange war die Zeitspanne bis zu ihrem Tod?? Und war sie auch vom Billirubin sehr müde???

Ich schäme mich irgendwie sowas zu fragen aber ich habe so Angst vor diesem Tag und möchte gerne wissen wie lang der Körper das gelbe aushält.

Unsere Onkologin sagte uns das meine Mutti jetzt immer müder werden wird und das sie 1-2 Wochen vor ihrem Tod eine Innerliche Unruhe aufbauen wird wo man den Arzt rufen soll der ihr was zur Beruihgung gibt.
Wie war das denn bei euch und wie ist das mit dem Verwirrt sein??
Oder wie deine Mutter mit nicht mehr reden??

Woa, so viele Fragen und es tut mir Leid das ich sie dir Stelle aber du bist die einzige bei der es war wie bei uns im Moment.

Ich würde mich so über eine Antwort freuen.
Herzliche Grüsse Tine

[pici]

Hallo Tine,
ich weiß nicht, ob du meine PN erhalten hast, deshalb hier nochmal:


es ging sehr schnell, jeden Tag konnten wir sehen wie es bergab ging. Er hatte aufgehört zu kämpfen.
Einen Tag ging er noch zur Toilette, am nächsten hatte er keine Kraft mehr dazu. Er konnte sein Glas noch halten und trinken, einen Tag später haben wir ihm Trinken aus der Schnabeltasse reichen müssen. Es gab auch eine kurze Zeit, in der er verwirrt, fast schon "böse" war, aber die klaren Momente kamen zurück. Er hat alles mitbekommen, eigentlich gefangen in seinem Körper, nur das Gehirn und das Herz haben noch "normal" gearbeitet. Irgendwann konnte er kaum noch sprechen.

Knapp 30 Stunden vor seinem Tod ist er ins Leberkoma gefallen. Aber ich bin mir sicher, selbst da hat er uns noch "gehört".

Ich wünsche dir viel Kraft und wenn du Fragen hast, schreib mich ruhig an.

LG Sandy

PS: Mein Vater war manchmal extrem gelb, dann ging es aber wieder zurück. Meistens war er sehr gelb, wenn er sich bewegt hat, sprich: der Gang zur Toilette usw...

[jayk]

Hi alles so schlimm wenn ich das hier lese...
habe meine Mutter am 21.02 verloren durch lebermethastasen....
es ging so schnell samstags ins krankenhaus und sonntags eingeschlafen...
wir wussten ja das es mit der leber nicht besser würde aber warum hat es uns keiner gesagt das es so schnell geht immerhin hatte sie die anzeichen von müdigkeit, stuhlgang probleme,konnte nicht mehr sprechen oder ja oder nein und wasser in den Füßen..
ich kann es einfach nicht verstehen ich vermisse sie so.
hätten wir das gewusst das es so schnell geht wären wir samstag den ganzen tag und nacht bei ihr geblieben aber nein die ärtze schicken einen nachhause und sagen wir machen ihre mutter wieder fit...

[sanne1206]

jayk,

erstmal Herzlich Willkommen hier.
Meine Mama hatte genau die gleichen Symptome- Müdigkeit, Stuhlgangprobleme, nicht mehr sprechen können und Wasser in den Beinen- sie ist am 09.02.2010 eingeschlafen.
Der einzige Trost ist für mich das meine Mama jetzt ein Engel ist und keine Schmerzen mehr hat.

"Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.”
(Jean de La Fontaine )

LG
Sanne

[tine28]

Da kann ich mich gleich zu euch gesellen,

Genau gleicher Ablauf aber wirklich ha genau.
Den Kampf verloren am 25.02.2010 um 14.40 Uhr.

Mama war seit dem 24.2. um 22.00 Uhr ins Leberkoma gefallen aber hat auf Ansprache reagiert konnte nur die Augen nicht mehr auf machen und nicht mehr reden sondern nur noch stöhnen und Muskelnanspannen.

Es war der blanke Wahnsinn.

Eure traurige Tine

[lyra]

Ihr Lieben, ich wünsche Euch allen mein aufrichtiges Beileid.
Es ist nur ein schwacher Trost, aber: im Leberkoma müssen sie nicht mehr leiden, sie sind schon halb auf der anderen Ebene und heimgegangen.
Euch allen ganz viel Kraft für die jetzige Zeit.
Liebe Grüße
Lyra