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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Hallo!
Ich bin 32 Jahre alt, und meine Mutter kam am 23.1 ins Spital... nach langem hin und her.. und keine ordentliche Gewebeprobe (also sie haben darin nichts sehen können) hat sie letzten Freitag ihre erste Chemo bekokmmen. Der Arzt meinte am Freitag zu uns (papa und mir) es ist "hopp oder drop" ob sie die nacht überlebt da sie so einen schlechten allgemeinzustand hat. Der Krebs ist einzellig, und ich bin sehrgespannt ob die Chemo anspricht. Ich bin total fertig und aus dem häuschen, ich habe keine Ahnung was noch kommen wird und habe shcoin viel im Internet nachgelesen. Ich denke es gibt nicht viel Hoffnung wenn ich ehrlich sein darf, obwohl ich mich geniere das zu sagen. Es ist für mich alles so unbegreiflich. Deswegen verstehe ich dich auch so gut und mußte dir nun sofort schreiben! Ich wünsche Deinen Vater alles alles Liebe und drücke ganz fest die Daumen!!! Lg, Angelika |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Anna,
es fällt mir schwer Dir aufmunternede und ermutigende Worte zu senden. So wie Du die Situation schilderst, fühlt es sich für mich sehr traurig an. Natürlich würde ich Dir gerne aus ganzem Herzen wünschen, dass sich Dein Vater nochmal erholt und ihr noch eine gute Zeit miteinander habt. Als es meinem Vater im November sehr schlecht ging, sagte mir eine Ärztin..." Egal wie viele Höhen und Tiefen es noch geben wird...genießen Sie ihre gemeinsame Zeit, es wird nicht mehr all zu viel geben!" Das hat mich damals sehr schockiert...und ich musste das Gesagt erst verdauen.Aber ich habe ihre Botschaft sehr ernst genommen. Wir haben die Zeit genutzt. Viel geredet und wir haben uns immer wieder umarmt und wir haben vieles geklärt. ich habe schon recht früh alles mögliche organisiert und geregelt. Es hat mir geholfen.Jedem Menschen hilft etwas anderes...mir hat immer die Offenheit und die klare Botschaft der Ärzte geholfen. Es hätte den Tod meines Vaters nicht verhindert und hätte die Krankheit nicht weniger schlimm gemacht, wenn ich als Angehörige nicht gewusst hätte wie es um ihn steht. Die Zeit nutzen...das stand im Vordergrund...nicht wieviel oder wie wenig Zeit. Ich wünsche Euch noch viele gute Tage. Ich sende Dir warme Grüße Mariesol |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Mariesol!
Vielen Dank für deine lieben Worte. Ja es ist alles sehr schwer, ich bin zwar froh das der Arzt Klartext mit mir gesprochen hat aber ich bin sehr traurig. Ich kann das Gefühl, daß mein Vater letztendlich ganz alleine ist mit der Krankheit nicht ertragen. Ja natürlich sind wir da aber was ist wenn er da liegt ( z.Zt. immer noch im Krankenhaus) und aus dem Fenster schaut, dann ist er ganz alleine. Das Problem ist das mein Vater nicht viel über seine Gefühle spricht, er versucht immer noch stark zu sein, er will uns nicht belasten, er läßt sich nicht helfen...Ich kann das schwer beschrieben, er ist auch nicht der Typ der immerzu in den Arm genommen werden möchte, ich mache das natürlich zur Begüßung und zum Abschied, er möchte nicht das man seine Hand hält usw....Ich respektiere das aber es macht die Sache nicht leichter. Die Krankenschwester fragte mich ob wir mit ihm gesprochen haben wo er sterben möchte usw..aber auch solche Gespräche sind undenkbar. ich fühle mich so hilflos ich möchte mehr mit ihm reden und auch mehr über seine Gedanken und Wünsche erfahren aber wie? Ich weiß es nicht.. Wir werden heute erfahren wie es weiter geht. Papa isst immer noch nicht, trinkt gerade mal eine Fl. Astronautennahrung am Tag 300kcal. Er hatte gestern plötzlich Rückenschmerzen und das ziemlich stark. Seit dem einsetzen vom Gallenstent hat er auch Bauchschmerzen. Teilweise ist er sehr vergesslich. Er kann sich an manche Dinge nicht erinnern. Wenn er was essen will, er hatte es versucht muss er sich sofort übergeben. Was kommt noch auf ihn und uns zu? Ich weiß , dass mir niemand diese Frage beantworten kann. Ich bin sehr dankbar hier mit euch zu sein.... Traurige Grüße Anna |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Hi Anna,
ich habe die Chemo auch durchführen lassen als es mir ganz übel ging. Die Chemo erschien mir als die einzige Hoffnung auf Besserung. Der Onkologe war wohl der gleichen Meinung. LG Reinhard |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Hallo liebe Anna,
Zitat:
Denn man möchte so gerne offen sprechen können, klären, gemeinsam planen. Aber das geht leider oft nicht. Auch Dein Papa läßt solche Gespräche zumindest derzeit nicht zu. Vermutlich weil er einfach nicht der Typ Mensch dazu ist, vielleicht auch, weil ihn der Krankheitsverlauf selbst überrascht hat, oder auch, weil eine gewisse Art von Leugnung der Realität seine einzige Schutzburg ist, die er momentan für sich hat. Egal, aus welchem Grund: Seine Art, mit der Situation umzugehen, solltet Ihr auch weiterhin respektieren. Dein Papa braucht Dich jetzt. Nicht zum Handhalten und nicht zum Austausch, aber dafür, daß er sich geborgen fühlen kann und gestützt. Er ist bestimmt froh, wenn Du da bist, einfach so, ohne ihn mit Fakten oder Fragen zu kommen. Er wird Deine Gegenwart genießen und Du seine und selbst wenn Ihr nicht miteinander sprechen würdet, könntet Ihr trotzdem spüren, wie nahe Ihr Euch seid. Liebe Anna, ich weiß, daß es schwer ist, wenn man nicht ganz offen reden kann. Das ging mir bei meinem Angehörigen, meinem Exmann und Vater meiner Töchter, der vor mehr als einem Jahr an kleinzelligem Lungenkrebs gestorben ist, genauso. Für ihn war Tod und Sterben kein Thema, er war überzeugt davon, daß er den Krebs besiegen würde. Und wir spürten, daß diese Überzeugung sein Schutzwall für ihn war, sein Panzer, sein Halt, und daß wir ihm den nicht nehmen durften. Wir, meine Töchter und ich, konnten trotzdem noch viel für meinen Exmann tun. Auch gute Gespräche mit ihm führen, zwar vielleicht weniger offen, aber nicht weniger intensiv. Ich wünsche Dir und Deinem Papa, Deiner Mutter und Deinem Sohn von ganzem Herzen alles Gute. Bin überzeugt davon, daß Ihr das Bestmögliche für Deinen Papa tun werdet. Denn Du schreibst so liebevoll über ihn. LG Kyria |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Also am Freitag haben sie ihr eine Gewebprobe nehmen wollen, sie blutete stark und sie konnten die kleine probe nicht werten.. so hab ich es jedenfalls verstanden. ihr zustand war danach sehr schlecht, aber ohne chemo hat sie nicht mehr viel Zeit, deswegen war es bei ihr notwendig die chemo einfach schnell zu beginnen, das war letzten Freitag. Und sie bekam dann noch Sa und So die Chemo. Mein Vater war heute bei ihr, ich fahr erst wieder morgen zu ihr nach der Firma.
Manchmal ist mein kopf so hohl, irgendwie kann ich es manchmal nicht glauben, ich kann es nicht begreifen. Warum das passiert ist. Und dann jetzt alles so schnell. Sie kam am 23.1 ins spital und am 5.2. höre ich ... vielleicht überlebt ihre Mutter diese Nacht nicht.... das kann alles nicht wahr sein, das kann nicht mir passieren??! Echt, irgendwie müsste ich aufwachen und war einfach wo falsch... Aber ja, das passiert leider nicht! Ich würde mir einfach wünschen das meine Mama nochmals nachhause kommt, sie wieder gehen kann (zu kräften kommt) und noch eine schöne Zeit hat. Liebe Grüsse an Euch alle und ich sende Euch viel Kraft!!! Angelika |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Hallo Ihr Lieben!
Ich komme gerade von meinem Vater. Er ist gestern nach Hause gekommen, ich bin froh. Er ist sehr sehr schwach aber dennoch hat er sich gefreut zu Hause zu sein. Er schläft fast nur noch. Ich habe etwas mit ihm geredet dann schlief er aber schnell wieder ein. Ich liebe ihn so sehr. Wir haben ihm das Zimmer wunderschön gemacht, das Krankenbett ist sehr komfortabel und sieht richtig gemütlich aus. Wir haben ihm Blumen hingestellt udn ihm eine wunderschöne Umgebung geschafenn. Er ist zu Sterben nach Hause gekommen, wir wissen das. Er schläft und hat kein Schmerzen, er atmet gleichmäßig. Ich denke er ist froh das er nun geborgen in seinem Heim ist. Meine Mutter ist ebruhigt das er nun zu Hause ist, sie muss nicht mehr so viel weinen seitdem er da ist. Es ist ein ruhige Stimmung man kann es kaum beschreiben. Mein Bruder kam dann auch, es war eine halbe Stunde nachdem ich bei meinem Vater drin war, mein Vater hatte da bereits vergessen das ich bei ihm war, ich denke das sind die Medikamente. Ich sass bei ihm, er atmet ganz entspannt. Irgendwie bin ich beruhigt das er zu Hause ist, ich spüre das er sich dort geborgen fühlt. Ich bin traurig. |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Anna,
es ist schön das ihr deinen Vater nach Hause holen konntet. Ich kann deine Schilderrungen sehr gut nachvollziehen, war es bei uns doch ähnlich. Mein Vater wollte auch unbedingt zu Hause sein. Es wird ihm guttun wenn er in wachen Momenten merkt er ist daheim. Alles Gute Anja
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Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009 |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Blondieanna,
toll dass ihr euren Vater nach Hause holen konntet... wenn das irgendwie zu bewerkstelligen ist, ist das die beste Lösung... finde ich. Ich weiss dass diese Möglichkeit nicht jedem gegeben ist, aber schön dass es wenigstens ab und zu so gehen kann. Dein Papa fühlt sich sicher und geborgen, zuhause eben... Meine Mom ist auch zuhause an einem Kleinzeller gestorben... ich bin heute noch froh dass ich es ihr ermöglichen konnte dass sie zuhause einschlafen durfte. Ich wünsche euch alle Kraft der Welt... und Deinem Paps dass er irgendwann, wenn die Zeit gekommen ist, einfach einschläft... Alles Liebe Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Ich danke Euch...und wünsche Euch einen schönen Sonntag
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Anna,
liebevoll umsorgt und geborgen, ohne Schmerzen ...... ein guter Zustand für die letzte Zeit , ( wünsche ich mir auch ) Viel Kraft für Dich ! Herzliche Grüsse Erika E |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Anna,
ich bin hier immer nur stille Mitleserin. Mein Pa ist im Juli 2009 (mit 64 Jahren) ein Jahr nach Diagnose leider auch von uns gegangen. Ich weiss, wie schwer der Weg ist. Leider konnte ich mit meinem Pa nie direkt über den Tod reden. Er war nicht der "Typ" für solche Gespräche. Zwei Tage vor seinem Tod fragte er erstaunt, ob es jetzt schon zuende gehe. Er hat es bis zum Schluss nicht geglaubt, denn es ging alles irgendwie so schnell! Freitag abends bekam er starke Unruhe und ging nachts immer den Flur im Krankenhaus auf und ab. Da hat er entschieden, um zur Ruhe zu kommen, sich ans Morphium legen zu lassen. Er hat aber niemandem von uns Bescheid gesagt, er hat es einfach mit sich selbst ausgemacht. Als wir Samstag Vormittag ankamen, war er schon im "Tiefschlaf"! Sonntag Vormittag ist er dann für immer eingeschlafen und wir konnten nicht mehr mit ihm reden. Das fehlt mir bis heute! Es ist schön und ein Geschenk, wenn man seine Lieben Zuhause auf dem letzten Weg begleiten kann. Ich wünsche dir unendlich viel Kraft und auch Mut für diese Zeit! Jessi |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Danke Jessi,
ja es ist schwer und das Schlimmste was ich je im Leben erlebt habe. Mein armer Papa... Mein Papa ist sehr schwach und ist durch die Medikamnte kaum noch ansprechbar also richtige Gespräche gibt es nicht mehr... Ich bete das er bald erlöst wird, ich bin so unendlich traurig, mir tut alles weh...es ist so schwer .. |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Hallo!
Mein Vater wurde gestern Abend gegen 23 Uhr von seinem leiden erlöst...Ich bin dankbar das wir ihm so nahe sein durften in diesen letzten schweren Stunden.. Traurige Grüße Anette |
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AW: Kleinzeller bei meinem Vater
Liebe Anette,
es tut mir so unendlich leid... Aber ich bin sicher dass er froh war zuhause sein zu dürfen... dass ihr bei ihm sein konntet... Er muss nun nicht mehr leiden... Ach Mensch,... ich weiss nicht was ich sinnvolles schreiben soll. Ich drück Dich einfach mal und einen letzten stillen Gruß für Deinen Papa... Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
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