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  #1  
Alt 27.02.2010, 13:39
fuesch11 fuesch11 ist offline
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Registriert seit: 05.12.2008
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

hallo, meine mutter ist nun schon ein jahr und bald einen monat tot. für mich ist der schmerz noch genauso überwaltigend wie am anfang. ich wusste nicht das man einen menschen so sehr vermissen kann. ich stehe oft an ihrem grab und denke, dass ich mich ín einem bösen traum befinde. sie war wie meine beste freundin und ich bin auch immer noch zornig, dass sie so sehr leiden musste. ich habe bis zum schluss ihre hand gehalten und es war nur grausam.
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  #2  
Alt 15.03.2010, 21:36
Zito Zito ist offline
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Registriert seit: 13.11.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich möchte von meinem Vati schreiben.
Ende Mai 2009 hat er über Magenschmerzen geklagt. Weiter ging es mit Rückenschmerzen. Eine Magenspiegelung im Juli war ohne Befund. Am 7.8. ist er ins Krankenhaus gegangen, am 17.08. kam der Schlag ins Gesicht: BSKD im Endstadium. Er hatte jede Vorsorgeuntersuchung mitgemacht - seit Jahren. Er hat sich gesund ernährt, nicht geraucht, nicht getrunken. Einen Chemozyklus hat er mitgemacht. Hatte gar nicht begriffen, dass eine palliative Chemo nur zur "Lebensverlängerung" aber nicht zur Heilung führt, dank der "Superaufklärung" der Ärzte. Er hat die Chemo überhaupt nicht vertragen, war mehr tot als lebendig. Hat sich damit sehr gequält. Bis er verstanden hat, dass es keine Chance für ihn gibt. Die letzten 4 Tage waren furchtbar, er hat oft phantasiert...
Gott sei Dank hatte er keine Schmerzen!
Am 28.10. ist er zu Hause in Muttis und meinen Armen gestorben. Er hat es genau gewußt, hat sich noch von Mutti verabschiedet und sich für ihr gemeinsames Leben bedankt. Dann hat er gesagt: "Ich sterbe jetzt!" Die schrecklichsten 20 Minuten meines Lebens und die letzten 20 Minuten seines Lebens begannen. So lange hat es gedauert...
Ich habe diese Bilder immer vor mir. Ich weine jeden verdammten Tag. Ich kann es nicht begreifen. Ich bin so wütend!!!!
Er war der beste Mensch den ich gekannt habe.

Ich umarme euch hier alle. Ich weiß, es geht euch ebenso!

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  #3  
Alt 21.03.2010, 20:22
sabrina79 sabrina79 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

ich möchte von meinem mann erzählen,er ist am 04.02.2010 im alter von 31 jahren verstorben. die diagnose ewing sarkom (knochenkrebs) traf uns im august 2008. mein mann kämpfte bis zum schluss, er war ein pflegefall, hat aber trotzdem das positive gesehen.für ihn war das schlimmste, dass er die kinder (3 und 6 jahre) nicht aufwachsen sehen wird.jetzt sind schon 6 wochen vergangen und ich dachte die ganze zeit es ist alles in ordnung.aber jetzt erst merke ich wie der schmerz mich zerfrisst, vor allem die abende sind schlimm.meine familie ist zwar da, aber am abend sind sie bei ihren familien und ich fühle mich dann so allein. aber die erde dreht sich weiter, die kinder werden grösser, und man kann nichts dagegen tun.

schatzi ich vermisse dich so. ich liebe dich so sehr.
__________________
mein ehemann mit 31 jahren verstorben am ewing sarkom
erstdiagnose 08/08
gekämpft bis zum ende 04.02.2010
immer positiv gedacht und nie den kopf hängen lassen.
dafür liebe ich dich für immer!!!!
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  #4  
Alt 28.04.2010, 19:47
Benutzerbild von polarstern1982
polarstern1982 polarstern1982 ist offline
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Registriert seit: 27.04.2010
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

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hallo ihr lieben,
ich habe lange überlegt ob ich mich hier anmelde, ich habs getan und ich hoffe es hilft mir ein bischen.
ich bin 27 jahre alt und meine mama ist letztes jahr am 10.12. um 23 uhr an krebs gestorben. es hat vor zwei jahren mit gebärmutterhalskrebs angfangen. meine mum wurde dann operiert, chemo und bestrahlung.
das ging bis letztes jahr juli gut, da wurden ihr 20 cm von darm entfertn weil sie einen darmverschluss hatte. in dem entfernten darm wurde ein kleiner tumor entdeckt.
im november musste ich sie per krankenwagen ins krankenhaus einweisen lasse. wieder darmverschluss wieder wurde etwas darm entfernt und diesmal ein künstlicher ausgang gemacht. meine mum fand das nicht lustig weil sie sowas nie haben wollte, aber sie fand sich ganz gut mit dem beutel ab.ende november kam sie auf die paliativ station. dort hatten wir dann auch das gespräch mit den ganzen ärtzen. bei dem gespräch waren meine schwetser 21, mein kl. bruder 14, mein mann und unser vater dabei. 8meine eltern sind geschieden) dort wurde uns dann erklärt und auch deutlich gesagt, dass unsere mama keine heilungchancen hat und wir noch von tagen und wochen reden. meine mama hat sich immer vor genommen ihr zweites enkelkind ( das waäre dann von mir irgendwann mal gewesen, denn meine schwester ist schon mutti) zu erleben. von da gings auf februar der geburtstag meines bruders, zurück zu sylvester bis zu weihnachten.leider ging ihr wunsch nicht in erfüllung. ich muss dazu sagen das ich die hauptperson war die alles mit mutti durch gemacht hat und sie nach den ops zu sich genommen hatte damit sie zur ruhe kam.
am 8.12.09 kam sie in ein hospiz ( voll schlecht alles grau dunkel- tod halt) auch die eine schwester war dort total sch....
am 10.12. wurde ich dann morgens an gerufen und gebeten ins hospiz zu kommen. um 12 uhr waren mein mann,meine schwester und ich dann dort und ich dachte mich trifft der schlag als ich ins zimmer von meiner mutter kam.
das war nicht mehr meine mama die da lag........sie war in soner art wachkoma. hat total schwer geatmet ich glaub sie hatte schon wasser in der lunge da ihr körper eh voller wasser war. so haben wir uns die zeit rum geschlagen meine tanten und onkels kamen auch. als meine schwester und ich unten eine rauchen waren es muss so 22.50 uhr gewesen sein kam mein mann runter und sagte uns dass wir zu mama hoch gehen sollten wir sind total schnell hoch gerannt in ihr zimmer. ich sass an der seite zu der ihr kopf lag und meine schwester auf der anderen. ich hielt mamas hand und hatte meine andere hand auf ihrem herz. sie holte noch zweimal luft ihr herz war still und es lief eine träne aus ihrem auge. das wars... sorry aber ich habe immernoch die bilder manche nacht vor augen. ich glaub ich werde verrückt mit der zeit.wann hört das nur auf dieser schmerz. ich weiß ja das es für sie das beste war ich hab meiner mutter ja auch wo ich gleich mittags da war gesagt, dass sie gehen darf und sich keine sorgen machen soll, dass wir kids das schon schaffen und das ihr papa schon auf sie wartet. sie gab nur son stöhnen das sich wie ne anhörte.von sich, als wenn sie mich wirklich gehört hätte. ich weiß auch das es gut war, dass ich, wir da waren, damit sie wußte das sie nicht alleine war aber glaubt mir das ist echt kein zucker schlecken. dann wunderts mich so, das meine schwester damit so um gehen kann während es mir so schlecht geht. so für alle gehts weiter nur ich tapse langsam hinter den anderen her. eigentlich hab ich einen sehr starken charakter eigentlich.und wenn ich manchmal so traurig bin dann denke ich mich ob das wohl normla ist, ob ich mir hilfe suchen muss? was ich nicht will, mal davon abgesehen.
ich hoffe es kann mich irgendwer verstehen und vielleicht ging es jemanden genauso und er verröt mir wie s besser ging.
bis dahin
LG
__________________
MAMA
*31.08.1963 +10.12.2009

für immer Eins
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  #5  
Alt 02.05.2010, 11:19
kiana kiana ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo zusammen,

heute geht es mir nicht gut. Auf den Tag genau vor einem Jahr ist mein Vater im Alter von 72 Jahren an Rippenfellkrebs gestorben. Ich vermisse ihn wahnsinnig. Wir bekamen die Diagnose, als mein 2. Sohn gerade knapp 3 Wochen alt war, 1,5Jahre später hat er den Kampf gegen diese Krankheit verloren. Er hat tapfer gekämpft und wollte so gerne erleben, wie seine Enkel aufwachsen. Als er starb war meine Mutter bei ihm, ich selbst war nicht da. Das belastet mich immer noch. Ich habe ihn so geliebt und er fehlt mir unendlich.
Er war immer ein Stehaufmännchen, doch den Kampf konnte er nicht gewinnen. Vor mehr als 10Jahren hatte er den Kampf gegen Darmkrebs gewonnen, diesen Kampf konnte er nicht gewinnen.

Papa, ich vermisse dich. Ich weiss aber, dass du nun keine Schmerzen mehr hast und über deine Enkel wachst.

Alles Liebe
Kiana
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  #6  
Alt 02.05.2010, 11:39
Leidensweg Leidensweg ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

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Zitat von kiana Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,

heute geht es mir nicht gut. Auf den Tag genau vor einem Jahr ist mein Vater im Alter von 72 Jahren an Rippenfellkrebs gestorben. Ich vermisse ihn wahnsinnig. Wir bekamen die Diagnose, als mein 2. Sohn gerade knapp 3 Wochen alt war, 1,5Jahre später hat er den Kampf gegen diese Krankheit verloren. Er hat tapfer gekämpft und wollte so gerne erleben, wie seine Enkel aufwachsen. Als er starb war meine Mutter bei ihm, ich selbst war nicht da. Das belastet mich immer noch. Ich habe ihn so geliebt und er fehlt mir unendlich.
Er war immer ein Stehaufmännchen, doch den Kampf konnte er nicht gewinnen. Vor mehr als 10Jahren hatte er den Kampf gegen Darmkrebs gewonnen, diesen Kampf konnte er nicht gewinnen.

Papa, ich vermisse dich. Ich weiss aber, dass du nun keine Schmerzen mehr hast und über deine Enkel wachst.

Alles Liebe
Kiana
Hallo liebe kiana!

Glaub mir bitte wenn ich schreibe, das Dein Vater wußte das Du bei Ihm sein wolltest. Sei Dir nicht böse wegen etwas was man nun leider nicht mehr ändern kann.
Du hast Dich schon vorher bei Deinem geliebten Vater verabschiedet.
Er ist Dir nicht böse deswegen.
Du kannst zu jeder Zeit am Grab mit Ihm darüber reden.
Persönlich mache ich es auch so.

Sei getröstet

LG
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  #7  
Alt 02.05.2010, 11:49
KGM KGM ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Kiana, fühl dich lieb gedrückt! Ganz fest an dem heutigen Tag!


Ich möchte von meinem tapferen kleinen Bruder erzählen. Stefan hatte seit Mitte 2008 Schmerzen an der rechten Hüfte.. es ging von einem Arzt zum anderen.. erst hieß es eine Entzündung, dann Leistenbruch oder Tumor.. Leistenbruch war auch, also OP, wir dachten damit wäre es geschafft. Die Schmerzen nahmen wieder zu.. Dezember dann: Es ist ein Tumor.. und muss noch getestet werden ob gut oder bösartig.. die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr 2008 war Stefan im KH.. Biopsie... am 13.01.2009 die Gewissheit: EwingSarkom rechte Beckenschaufel.. Größe: 20x16cm.. eine Woche später hieß es auch noch Metastasen in der Lunge.. die Chemo begann, nach der 2. waren die Metastasen weg.. Juni 2009 Op der Hüfte.. im August verdacht auf neue Metastasen.. also Chemo.. es folgte noch Hochdosischemo mit Stammzellentransplantation... im Dezember 2009 1. OP der Lunge.. 6 Metas entfernt, es hieß nichts weiter befallen. Januar wieder OP der Lunge.. gleiche Seite, da sich die Wunde nicht verschlossen hatte. Feb. wieder OP.. allerdings beide Seiten, da rechts erneut Metastasen da.. mir wurde klar, das kann nicht mehr gut ausgehen, es geht zu schnell.. das Wachstum... während der OP wurde nicht mehr viel gemacht, da Metas auch in Brustraum eingebrochen.. 19.2.2010 CT: Metastasen Lunge, Brustraum, Lymphknoten rechte Leiste... Unheilbar hieß es.. so hat Stefan gesagt.. das es austherapiert war, hat er nicht gesagt.. aber das war es da schon... er hat zu nem Kumpel gesagt: Behandlungsende heißt Lebensende... keiner hat damit gerechnet das es sooooo rapide geht..es folgte neue Chemo.. 2 Stück.. am 06.04.2010 hab ich ihn zuletzt gut gelaunt gesehen.. auf dem Spielplatz... er war gut drauf, gut unterwegs.. Schmerzen hielten sich in Grenzen.. war wohl noch die "Gute Zeit" vorm Ende...am 09.04. wieder CT.. Chemo hat nichts gebracht.. Metas gewachsen.. und neue dazu.. Stefan hat nie alles erzählt.. er wollte seine Familie schonen. Am 11.04. war er noch auf nem Autotreffen.. 6 Std.. obwohl verdacht auf Lungenentzündung bestand. Ich bin froh das er gefahren ist.. es war sein letzter schöner Tag unter seinen Freunden. 12.04. sein 3. Hochzeitstag.. abends ins KH 39 Fieber.. 13.4. es sieht etwas besser aus.. 14.4. schreibt er seinen letzten beitrag in einem Forum.. 15.4. kurz vor 12 ruft mich mein Papa an, komm ins KH, Stefan liegt im Sterben.. ich hab nur noch Mann angerufen, gesagt ich hol ihn ab und die Kinder auch.. und um 13 Uhr waren wir im Krankenhaus.. die Kinder konnten sich verabschieden.. er hat zu Annika noch gesagt ich hab dich lieb und sie fest gedrückt.. Luca hatte Angst, ihm war das nicht geheuer.. alle waren da.. haben Stefan bis zum Schluß begleitet.. er hat bis zum Schluß gekämpft.. sein Herz wollte nicht aufgeben.. seine letzten Worte waren: Schön wars.. es muss wohl so sein..

Dann ist er durchs Morphin eingedämmert... um 21.22 war kein Puls mehr zu spüren.. aber die Zeit bis dahin war so schwer.. jeder einzelne Atemzug.. ein Kampf, eine Qual.. als wäre er 100 Jahre alt und nicht erst 26...

Ich fühl mich amputiert und es tut weh.. Einzelkind sein ist überhaupt nicht schön.. Und doch muss es weitergehen.. ich hab meine 2 Kinder die ihre Routine brauchen. Und ich bin so froh das es bei Luca hieß wir brauchen einen 2.Namen sonst geht es nicht.. er hat Stefan als zweitnamen.. das es mal so wichtig wird für mich hätte ich nicht gedacht. So steckt ein Miniteil von ihm in unserem Zwerg und wenn man ihn fragt wie er heißt sagt er es auch ganz stolz: Luca Stefan E... er wird unvergessen bleiben..

Mein schnuggel, du fehlst mir so sehr!! Wir wollten doch noch in den Tiergarten Nürnberg!! Ich wollte dir deinen letzten Wunsch erfüllen mit Hamburg und Berlin, hatte shcon Zusage und doch hat es nicht mehr geklappt.. das tut so weh! Aber wir werden für dich hier alles weiterführen.. deine Treffen mit der Autogemeinschaft (die haben uns lieb aufgenommen) deine Träume.. deine Wünsche.. sie werden nicht vergessen werden!!

Du warst so tapfer!! Hast so toll gekämpft! Nie deinen Humor verloren!! Bis zum Schluß nicht! Du warst ein wundervoller toller Mensch und jetzt bist du ein toller Engel!! Ich liebe dich!!
__________________
Liebe Grüße von Steffi
mit Annika (*17.06.2001) und Luca (*14.03.2005)
2* im Herzen und
Stefan *28.11.1983 +15.04.2010
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  #8  
Alt 05.05.2010, 03:55
m-l m-l ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich bin gerade auf dieses Thema gestoßen, weil ich eigentlich etwas über Rhabdomyosarkomberichte lesen wollte. Bei dieser Gelegenheit schreibe ich ein paar Zeilen über meinen kleinen Bruder, der am 20.07.2009 den Kampf gegen den Krebs verloren hat...

Es war im Jänner 2008 - eine "Zyste" im linken Unterkiefer hat sich als faustgroßer, bösartiger Tumor (embryonales Rhabdomyosarkom) herausgestellt. Eine 24 Stunden lange OP folgte. Danach Tracheostoma, PEG-Sonde und Rekonstruktion der linken Gesichtshälfte...

Nachdem alles wieder recht "gut" ausgesehen hat, folgte im Februar 2009 der nächste Schlag ins Gesicht: Metastasen in der Lunge.

Diese ließen sich nicht mehr stoppen, zig Höchstdosischemo´s schlugen leider nicht mehr an. Mein Bruder hat gekämpft bis zum Schluss. Hatte trotz seines Leiden´s immer Lebensmut.
Ich habe ihn bewundert, woher er soviel Kraft nehmen konnte.

Sein Ausgangsgewicht betrug 102kg, zum Schluss blieben nur mehr 62kg und er war ausgemergelt, sah so zerbrechlich aus.

Nachdem die Lungenmetastasen im wahrsten Sinn des Wortes "explodierten" und ihm die Luft zum Atmen nahmen, schlief er am Montag, den 20.07.2009 ein.

Es ist schwer zu verstehen, warum ein Mensch mit 22 Jahren solch ein Leid ertragen muss. Ich habe es bis heute verdrängt und möchte es noch immer nicht wahrhaben, dass mich mein Bruder nie mehr in den Arm nehmen wird.
Es tut so weh!!!!!!!
Warum?!
--> Warum ist eine Frage, die ich wohl nie beantwortet bekommen werde.

Ich lindere meinen Schmerz ein wenig, indem ich mir vorstelle, dass es meinem Bruder im Himmel, oder wie man den Ort nennen möchte, wo er sich nun gerade befindet, besser geht als in den letzten Monaten vor seinem Tod.
Ich stelle mir vor, dass er ständig bei mir ist. Nicht körperlich, aber seine Seele ist sicher immer bei mir!!!!!!!

Ich bin froh, diesem Forum beigetreten zu sein, denn es tut gut, einfach über seine Gefühle frei reden zu können und zu wissen, es sind viele Leute da, die einen verstehen!
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  #9  
Alt 05.05.2010, 22:23
Schmitti2603 Schmitti2603 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo,

ich möchte von meinem Mann Matthias erzählen, der leider am 24.04.2010 (36 Jahre) verstorben ist. Er fehlt mir so.

Angefangen hat alles am 01.09.2008, unser Sohn Leon hatte seinen ersten Kindergartentag, als ich nach Hause fuhr, kam mir mein Mann von einer Blutuntersuchung entgegen und sagte: Schatz, ich muss ins Krankenhaus, meine Leberwerte passen nicht. Ich dachte sofort an Krebs, da mein Papa auch Krebs hatte. Im Klinikum angekommen, Ultraschall Untersuchung, die Ärztin sagte gleich "KREBS". Schock, zu diesem Zeitpunkt saß mein Papa 1 Abteilung vor uns, da er selbst Behandlung wegen seinen Darmkrebs hatte.

So, ich als Tochter und Frau (schwanger), meine beiden Männer im Haus KREBS.

Mein Dad verkraftete den Tod meiner Mum nicht, die auch erst im Januar 2008 gestorben ist, sehr schlecht, dann die Geschichte mit meinem Mann, es war alles zuviel für ihn. Mein Vater starb im Oktober. Mein Mann Matthias hatte damals Chemo und war fix und alle, wie wir alle.

Ja, Matthias machte aber tapfer seine Chemo weiter. Er hatte speiseröhrenkrebs, mit Lebermetas, und Lymphknoten befallen. Im Januar kam unsere Tochter Raphaela auf die Welt. Bei Matthias hieß es plötzlich alles rückläufig. Wir freuten uns. Die Ärzte überliesen uns die Entscheidung weiter Vorsorge Chemo mit Xeloda zu machen oder gar nix. Wir entschieden uns für die sicherere Variante, also Xeloda. DIe ganze Zeit begleiteten wir seinen Leidensweg Homöopathisch. Ja, den ganzen Sommer über ging es Matthias wieder super. Im September 09 traten plötzlich höllische Nackenschmerzen auf. Er ging in die Klinik, es wurde CT gemacht. Erneuter Zusammenbruch: Gehirnmetastasen! Es war schrecklich, aber mein Mann tapfer und zielsicher wie immer.

Gut, nun machte Matthias Bestrahlung, mit wenig Aussicht auf Erfolg, aber Matthias machte alles möglich. Da auf der Leber wieder Flecken aufgetreten sind, machte er nun wieder Chemo. Im Dezember bekam er dann eine Lungenentzündung. Dabei wurden Untersuchungen gemacht, es hieß sogar die Metastasen im Gehirn wären nur noch Verkalkungen. Wir machten uns so große Hoffnung.

Im Januar 2010 fing plötzlich eine Taubheit im Steiß an. Beim nächsten Zyklus erzählte Matthias es den Ärzten, sie untersuchten das Gehirnwasser und was war. Metas im Liquor. Warum konnte dieser blöde Krebs keine Ruhe geben?
Die Ärzte versuchten eine Chemo in die Wirbelsäulenzwischenräume zu spritzen. Lt. Ärzte wurde es jede Woche besser, immerwieder untersuchten Sie die KRebszellen. 80, 50 ,30 aber Matthias Zustand wurde immer schlechter. Am 24. März 10 sind wir in Urlaub gefahren, da ich meinen 30ten GEburtstag hatte. Matthias bekam in der 1ten Nacht sehr starke Schmerzen, ich wollte den Urlaub abbrechen, aber Matthias meinte es ist schon besser.

Am 29.03.2010 ging mein Schatz wieder ins Krankenhaus um sich die Chemo Spritzen zu lassen, aber es war einfach komisch. Plötzlich kamen sie mit der Spritze nicht mehr ins Liqour. Die Schmerzen wurden immer mehr. Auf einmal konnte Matthias das rechte Bein nicht mehr bewegen, am nächsten Tag das linke, paar Tage später der Arm. Es wurde noch Bestrahlung gemacht, aber Matthias war einfach zu schwach. Er hatte nur noch Schmerzen und war mit Morphin zugepumpt! Es war die Hölle...wir hatten so viel gekämpft und haben doch 2 kleine Kinder!!!

Am 19 April beschlossen die Ärzte es hat keinen Sinn und mein alles geliebter SChatz musste auf die Palliativstadion. Für uns war es ein Weg, der bös endete. Dort angekommen, erzählte uns der Pfleger, hier wird ihr Mann für die nächsten 1-3 Wochen bleiben, seine letzten TAge geniesen. Ich dachte: Du Arsch mein Mann stirbt nicht!!!!

Doch ein Tag war Matthias ansprechbar, am anderen nicht. Mein Schatz ich vermisse dich so sehr und heule wenn ich hier schreibe. Wie soll ich das nur ohne Dich schaffen.

Am 24.04.2010 um 0.30 Uhr klingelte bei mir das Telefon. unsere kleine Tocher Raphaela 1 Jahr war gerade wach. Es war das Krankenhaus. Mein Schatz glaubt er muss sterben und er hat Panik. Ich soll kommen und ich möchte doch bitte auch seine Eltern anrufen, er möchte uns alle dabei haben.

um 1 Uhr stand ich im Zimmer meines Mannes. Er hatte sAuerstoff angeschlossen, er hat zwar gemerkt, dass ich da bin, aber mehr als JA konnte er nicht mehr sagen. Er atmete sehr, sehr schwer und hielt sich aber mit aller Kraft am Leben fest. Ich beobachtete ihn und er schüttelte die ganze Zeit den Kopf, als würde jemand sagen: KOMM! Er runzelte die Stirn und schüttelte.

Um 5 Uhr merkte ich das Matthias nie los lassen würde, weil er einfach bei uns bleiben wollte. Ich rief unsere Homöopathin an, diese hat mir dann gesagt, welches Mittel ich ihm geben soll, damit er ruhig einschlafen kann. Um 5.15 Uhr hat Matthias dann für immer seine Augen geschlossen, vorher hat er mich noch einmal so richtig fest und tief in die Augen geschaut, ich werde diesen Blick nie in meinem Leben vergessen. ICH LIEBE DICH MATTHIAS.

3 mal kurz nach Luft geschnappt und zu Ende war sein Leben. So jetzt steh ich hier, hab 2 wunderschöne Kinder, aber keinen lieben Mann und Papa für meine Kinder. Unsere Kleine bekommt es noch nicht so mit, aber unser Großer, wacht nachts auf und schreit nach seinen Papa. Es ist so schlimm, ich selbst wußte es, das es irgendwann kommen wird, aber doch noch nicht jetzt! *heuldasallesnassist*

Matthias, ich wollte Dir noch einmal sagen, dass ich dich über alles Liebe. Ich hoffe deine Beerdigung hat Dir gefallen, es war unser Hochzeitssänger, der unser Lieder gesungen hat.
"Ich schwör, bei der Sonne, dem Mond und dem Stern, der mich führt. Ich schwör, dass die Liebe zu Dir jeden Tag größer wird und ich stehe zu Dir, ganz egal was passiert, Du bist nie allein und das wird immer so sein, ich schwör"

Es war so traurig, all unsere Lieder, aber trotzdem schön. Jetzt kommen leider die schwierigsten Tage, ich könnte ständig heulen und muss dauernd an Dich denken. Heute war ich mit meiner SChwester einkaufen, aber es ist nicht mehr so wie es mal war.

Ich hoffe Dir geht es gut....Deine Birgit
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