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  #1  
Alt 04.05.2010, 20:39
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo,

hat jemand hier schon einmal Erfahrungen mit Hyperthermie gemacht, d.h. künstliches Fieber, um die Immunabwehr zu stärken?

Viele Grüße
Ecki
  #2  
Alt 06.05.2010, 15:44
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

ich möchte hier ein Erlebnis beschreiben, dass ich heute vormittag hatte. Es passt nicht ganz in diese Gruppe, aber es geht mir trotzdem nach. Ich war mit dem Auto unterwegs, um schnell ein Röhrchen mit Blut ins Labor zu bringen. Während der Autofahrt verdichtete sich bei mir das Gefühl, dass ich wesentlich schneller sterben könnte als erwartet, dieses Gefühl ging merkwürdigerweise mit Heiterkeit einher. Es wurde immer stärker, so dass ich dachte, es kann sich nur noch um Stunden handeln. Ich wusste nicht woher es kam und dachte, vielleicht gibt es (bei etwa 20 kleinzelligen Lebermetastasen) trotz Chemo ein unerwartetes Leberversagen oder etwas ähnliches. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gefühlt zu haben.

Um zum Labor zu fahren, musste ich auf der Straße links abbiegen wo eine stillgelegte Bahnschiene über die Straße ging. Es war viel Verkehr. Ein Wagen hielt mir gegenüber vor der Bahnschiene und gab mir durch Lichthupe zu verstehen, dass ich jetzt abbiegen kann. Ich bog ab und mitten auf der Fahrbahn raste ein Fahrer auf der rechten Spur neben dem Lichthuper auf mich mit überhöhter Geschwindigkeit laut hupend gerade zu. Ich gab Gas und kam wohl um Sekundenbruchteile gerade noch rechtzeitig auf die rettende Straßenseite, ich war total schockiert und zugleich erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert war. Ich dankte meinem Herrgott für eine ganze Schutzengelstaffel, die er mir da wohl geschickt haben muss.

Dieses Gefühl, sehr schnell sterben zu können, war jedoch sofort nach diesem Beinahe-Unfall wie verflogen. Ob das eine Vorahnung oder sonst irgendwas war, kann ich nicht sagen. Aber dass der Tod aus noch ganz anderen Ecken kommen kann, war mir dann auch sofort klar. Ich muss nicht immer nur an Lungenkrebs denken.

Danke für's Lesen,
beste Grüße
Ecki
  #3  
Alt 06.05.2010, 23:44
Antiironie Antiironie ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Wow, was für eine Geschichte. Da hat dein Gefühl dich wohl nicht getrogen. Wenn ich sowas lese krieg ich Gänsehaut. Und ich muss sagen, da hast du aber wirklich dusel gehabt.
Was sagt uns das? Genieße das Leben jetzt!

LG ANJA
__________________
Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei
Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009
  #4  
Alt 11.05.2010, 20:23
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

gestern begann ich meinen dritten Zyklus Chemotherapie. (Cisplatin und Etoposid). Mein Internist überraschte mich am Montag mit der guten Nachricht, dass die beiden bei mir entscheidenden Leberwerte bei der letzten Blutuntersuchung am 3.5. auf Normalniveau gesunken waren (GPT vorher über 220, jetzt 37, LDH 745, jetzt 181). Ich habe neben dem Lungentumor noch zahlreiche Lebermetastasen, die schon zu deutlichen Leberfunktionsstörungen geführt hatten.

Für mich nach nur zwei Zyklen ein schöner Befund, der aber nicht ganz überraschend kam, weil ich das in den letzten beiden Wochen deutlich schon gespürt hatte, dass die Leber wieder gut arbeitet. Das alles sind Indizien, dass die Chemotherapie schon in kurzer Zeit deutlich anschlägt. Es folgen ja noch vier Zyklen.

Morgen und Freitag kommen noch Infusionen mit Etoposid und am kommenden Montag nochmal Cortison / Cisplatin, und dann habe ich die Zwischenauswertung und Pause.

Schöne Grüße
Ecki
  #5  
Alt 14.05.2010, 15:15
Verena52 Verena52 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Ecki,
erstmal... schön zu lesen, das die Chemo gut anschlägt bei dir.

Auch ich habe diesen Kleinzeller, ja das kann einem schon Angst machen.
Bei mir wurde es im Sept. 2009 festgestellt

Nach den ganzen üblichen Untersuchungen ( die kennst du sicher auch wohl) folgten:
Erste Chemo - 4 Zyklen - Sept 09 - Dez 09: Doxorubicin HCL / Cyclophosphamid / Vincristin
Danach Pause und Ende Jan 10 = 33 Bestrahlungen.

Danach sollten dann 15 x Kopfbestrahlungen folgen, die aber von meinem Radiologen abgesagt wurden, da sich 2 Metastasen in der Lunge gebildet haben.
Nun bekomme ich vorerst 3x Chemo: Cisplatin / Etoposide
Zwei habe ich hinter mir, die dritte ist in 3 Wch. Wenn danach im Ct alles "ok" ist werden 15 Kopfbestrahlungen gemacht.
Na schauen wir mal ...

So das wär`s erstmal von mir, liebe Grüsse an dich

Verena

Geändert von Verena52 (07.06.2010 um 08:00 Uhr)
  #6  
Alt 14.05.2010, 18:56
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Verena,

herzlichen Dank für Deine Antwort, ich freue mich, hier auf eine Leidensgenossin zu stoßen, die selbst ähnliches erfahren hat. Das gibt mir das Gefühl, nicht ganz allein zu sein.

Heute morgen hatte ich wieder 340 mg. Etoposid bekommen und fühle mich z.Zt. etwas schlapp.

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Du hast ja auch schon einiges durchgemacht und hast auch schon weitere Enttäuschungen hinnehmen müssen. Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Liebe Grüße
Ecki
  #7  
Alt 17.05.2010, 09:27
Verena52 Verena52 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Guten Morgen Ecki,

ja trotz Menschen um einen herum die versuchen zu verstehen, fühlt man sich doch schon irgendwie allein damit. Und im Grunde genommen ist man es wohl auch, wirklich helfen kann einem da niemand. Ausser die Medikamente, wo man hofft, das sie anschlagen... und man selbst...

Ja die Therapie schafft einen, ich fühle mich dadurch auch schlapp und immer sehr müde und man kann garnicht mehr viel tun.
Z.B. im Garten rten wie ich gestern wieder feststellen musste. Naja wenn`s "nur" das ist... ich hoffe ich behalte bei Allem die Kraft, um zu kämpfen....

Der "Kleinzeller" ist in der Tat ein ganz heimtückischer Krebs (bei mir, wenn ich mir das richtig notiert habe T4 cN0 M1 G3). Der Primärtumor sitzt in der linken unteren Lunge. Chemotherapie wirkt bekanntermaßen gut, aber natürlich steckt mir die Angst vor Rezidiven in den Knochen, und es tut mir weh, wenn ich an meine Familie und unsere drei Kinder denke. Wie ich selbst den Diagnoseschock erlebt habe und mit meiner Krankheit umgehe, habe ich in meinem Radiobeitrag beschrieben, auf den ich im Thread "Buchtipps zum Thema Lungenkrebs" vor kurzem hingewiesen habe.

Jipp dieser Kleinzeller ist ein Mistvieh - Bei mir sitzt/saß der Primärtumor an den Lungenwurzeln - da kam mir der Film: Alien - mit Sigourney Weaver in den Sinn... mein Tumor mitten in der Brust... so wie im Film .. wenn das Alien aus der Brust reisst ... Aber ich habe nicht vor ihm mein Haus zu überlassen, es gehört mir, das Mistvieh soll verschwinden.

Die Beschreibung im Radiobeitrag finde ich nicht...

Ja die Angst vor Rezidiven und ach so viele Ängste manchmal.
Ich glaube es ist besser keine Angst zu haben, weil Angst/Ängste nur schwächen.
Man kann eigentlich nur immer einen Tag leben/erleben... Und man hat immer die Wahl - Man kann lachen oder weinen... Ist es nicht besser und vorteilshafter bei dieser Krankheit - zu lachen?
Wenn / falls einem nur noch wenig Zeit bleibt.. dann sollt man sie geniessen mit allem was schön ist ...
Ob nun mit oder ohne solch`eine Krankheit... man weiss doch nie wann man diese Welt verlassen muss.

Natürlich hab`auch ich Zeiten - aber nur ganz kurz noch - wo mir dir Tränen kommen, ich wisch sie dann weg, weil sonst kann ich ja die Sonne nicht sehen


Darf ich fragen? Wie hast Du das hingenommen, als Du von den Metastasen in der Lunge erfuhrst? Ich stelle mir das als herbe Enttäuschung vor!

Tja wie?
Eigentlich war ich beim Radiologen zur Besprechung und es sollte die Maske für die Kopfbestrahlung angefertigt werden und es sollte weitergehen mit der Behandlung. Und dann wird alles gestoppt VOM RADIOLOGEN.... Er sagt mir da sind Metas. Die Metas waren schon der Hammer aber noch mehr, das ... meine Ärzte mich so ins offene Messer laufen lassen, sie sind die Ersten, die die Befunde haben / sehen, warum die ganze Tortour zum / beim Radiologen ... die Hoffnung, es geht weiter / aufwärts.... und dann sowas.

Ja es fühlte sich an wie ein Messer, ich klappte zusammen in der Praxis und ich hielt es nicht mehr aus da und verliess den Raum ...Dachte, wenn trotz Chemo / Bestrahlungen dieses Mistvieh weiterwächst und streut... wozu dann das alles.... diese Quälereien, was sind das für Aussichten, ist das noch Leben? etc etc etc
Ich habe mir dann eine andere Ärztin gesucht etc.


Sind die vorgesehenen Kopfbestrahlungen die sogenannte vorbeugende Hirnbestrahlung zur Eindämmung von Hirnmetastasen?

Soviel ich weiss kommt die Chemo nicht in das Gehirn und es wird vorsorglich bestrahlt, da dieser Krebs in den Kopf streuen wird. Ist bei dir keine Kopfbestrahlung vorgesehen?

http://www.handelsblatt.com/technolo...engern;1310217

So nun hab ich soviel geschrieben ich schwirr dann erstmal wieder ab.

Hoffe dir geht es gut trotz Chemo und du kannst heute bei dem schönen Wetter etwas schönes Unternehmen mit deiner Frau und den Kindern

Sonnige Grüsse
Verena
  #8  
Alt 18.05.2010, 20:44
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo Gabi-Diana, hallo Verena,

ja der Beinahe-Unfall und seine Vorgeschichte haben mich sehr erschrocken.

Nach einer zusätzlichen Chemofreien Woche waren die Blutwerte am 10.5. wieder so gut, dass der nächste Zyklus starten konnte. Ich hatte die ganze Woche hindurch an jedem Werktag Infusionen, beginnend mit 100 mg. Cisplatin am 10.5, dann fortlaufend 340 mg. Etoposid an den nächsten Tagen und gestern zum Abschluss wieder 100 mg. Cisplatin. Jetzt habe ich erstmal wieder zwei oder drei Wochen chemofreie Zeit, die genieße ich, und dann kommt die Zwischenauswertung. Danach wird entschieden, wie es weitergeht.

Mit dem Kloster klappt es vielleicht am Freitag. Aber jetzt will ich erstmal vom PC weg und draußen noch eine Runde spazierengehen. Das muss sein.

Beste Grüße
Ecki
  #9  
Alt 19.05.2010, 11:23
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

Deine Geschichte hat mich berührt und nachdenklich gemacht.
Auch das zitat von Martin Luther King.
Die Diagnose Krebs versetzt uns in Angst und Schrecken...es wird uns so schmerzlich bewusst das unser aller Leben endlich ist...
Du hast es auf den Punkt gebracht...jeder Tag, jede Fahrt mit dem Auto kann Unheil bringen...gut, dass wir alle nicht um das wie und wann wissen...carpe Diem..."pflücke" den Tag! Gib jedem Tag die Chance Dein schönster zu sein.
Viele ganz liebe Grüße von Mariesol
  #10  
Alt 20.05.2010, 09:52
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Liebe Mariesol,

der Tod kann uns jeden Tag treffen, das wissen wir abstrakt, und darauf sollten wir uns ja einstellen. Aber das abstrakte Wissen darum verführt viele Menschen dazu, den Tod in weite Ferne, auf den St. Nimmerleinstag zu schieben und sich selbst die Illusion einer heilen Welt vorzugaukeln, mit der es sich ja angenehm zu leben lässt.

Wir Lungenkrebspatienten sehen den Tod sehr viel konkreter vor Augen. Jede enttäuschende Diagnose, jeder Schmerz, jede Verschlechterung macht uns deutlich, dass die verbleibende Lebenszeit sehr viel begrenzter ist. Und es gibt dann ja auch soviel zu betrauern: der Verlust an Lebensmöglichkeiten oder "alt und lebenssatt" zu werden. Die Trauer um die eigene Lebensgeschichte, die so plötzlich an Grenzen kommt. Die Sorge, wie es mit der eigenen Familie weitergeht und sovieles mehr.

Bei mir (ich bin übrigens ev. Pastor von Beruf) merke ich, dass das die entscheidenden Fragen sind. Und je ehrlicher und offener ich das konkrete Lebensende in meine Überlegungen mit einbeziehe, umso ruhiger werde ich. Es ist ja alles Neuland für mich, auch wenn ich das alles bei anderen schon zigfach miterlebt habe. Aber ich möchte eben auch wissen: wie ist es, wenn es in die Sterbephase geht? Werde ich einen bitteren Todeskampf haben und nicht loslassen können? Oder werde ich in Frieden sterben? Wer oder was erwartet mich danach? Kann ich darauf hoffen, bei guten Mächten wunderbar geborgen zu sein?

Mein Lieblingstext in der Bibel sind die Worte, die Jesus kurz vor seinem eigenen Tod an seine Jünger richtet. Er verabschiedet sich von seinen engsten Weggefährten, aber er tut es so, dass er sie zugleich auf das vorbereitet, was danach kommt:

Jesus sprach zu ihnen: "Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Wenn eine Frau gebiert, hat sie Wehen; denn ihre Stunde ist gekommen. Doch wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Not zurück vor der Freude darüber, daß ein Mensch zur Welt gekommen ist. So kommt jetzt der Schmerz auch über euch. Aber ich werde euch wiedersehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und diese Freude vermag euch niemand zu nehmen." (Johannes 16,20-22)

Jesus spricht von einer Trauererfahrung: offen nennt er Abschied, Schmerz und Traurigkeit, die seine Weggefährten erleben werden. Jesus deutet aber seinen Tod als Übergangserfahrung, indem er auf die andere große Übergangserfahrung verweist, die jede und jeder von uns schon "durchgemacht" hat: die Geburt. Dann aber verschiebt sich die Perspektive, er schildert die Geburt aus der Sicht der gebärenden Mutter, die uns hervorgebracht hat, und bezieht die ekstatische Freude der Mutter über das neugeborene Wesen auf seine Weggefährten selbst, die nach der Geburt des Gottessohnes in der Auferstehung diesen neu erfahren werden: Unzerstörbare Osterfreude erwacht im Wiedersehen. Ob Jesus von den Auferstehungserfahrungen der Jünger spricht oder von dem Wiedersehen mit ihm in ihrem Tod, bleibt hier in der Schwebe. Vielleicht ist beides gemeint. Für mich aber ist klar, ich breche auf zu einer wahrhaft ungeheuren Reise – hoffentlich später als eher. Am Anfang Ungewissheit, Schmerz und Angst. Am Ende steht die Wiedersehensfreude, mit ihm, dem Auferstandenen, und in ihm mit allen jenen, die sich von ihm zu ihm ziehen lassen haben. Das ist mein Glaube, und das ist meine Hoffnung.

Eigentlich will ich keine langen Emails schreiben, diese hier ist nun aber doch furchtbar lang geworden. Entschuldigung, wenn es eine Zumutung ist.

Beste Grüße
Ecki
  #11  
Alt 20.05.2010, 10:20
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Blume68 Blume68 ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

ich lese seit ein paar Tagen mit bei dir, und möchte dir wie Mariesol sagen,
dass deine Worte, deine Einstellung mich sehr berührt haben.

Ich empfinde es überhaupt nicht als Zumutung, etwas länger bei oder von dir zu lesen. Im Gegenteil.
Erlebnisse auch in meinem Leben (bin Hinterbliebene, aber habe auch vor diesem Verlust liebe Menschen gehen lassen müssen) haben mir über die Jahre immer bewusster gemacht, wie schnell sich Lebensumstände ändern können, wie kostbar, aber auch endlich ein Menschenleben ist. Das muss nicht nur durch eine schlimme Krankheit sein. Dein Glaube hilft dir sicher, dich deiner Krankheit mutig zu stellen, ohne dir etwas schönzureden. Dennoch klingt unheimlich viel Zuversicht durch, wenn du schreibst.

"Von guten Mächten wunderbar geborgen", ist auch einer meiner Lieblingstexte. Es tröstet so sehr. Ich wünsche dir, dass du weiterhin diese Ruhe und Zuversicht behältst, und dass es dir noch sehr lange gut geht, so gut wie irgend möglich mit dieser Krankheit. Ich freue mich, dich weiterhin hier lesen zu können.

Ganz liebe Grüße
von Blume
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)
  #12  
Alt 20.05.2010, 11:53
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Lieber Ecki,

Deine Worte sind absolut keine Zumutung, sondern wohlüberlegte und sehr wohltuenede Zeilen.
Ich selbst bin evangelische Christin und habe versucht bei den für mich zuständigen "Sellsorgern" ähnliche Worte wie Du sie schreibst zu bekommen.
Ich habe letztendlich bei unserem katholischen Pfarrer...der irgendwie nicht so recht für mich zuständig ist viel Trost und Zuspruch gefunden...hab mir gedacht...ist eh egal wer mir geschickt wird..hauptsache es "passt"!
Dieser Pfarrer hat mir am Nikolaustag einen Schokonikolaus geschenkt und ein Büchlein über den Nikolaus von Myra. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut...die Schokolade nicht gegessen und immer wieder in diesem Büchlein gelesen. Es hat mich getröstet und es hat mich erfreut...in einer Zeit, in welcher mein Herz so eng war.
Ich hatte Angst und mein Vater hatte Angst...wenn ich es ganau betrachte, war es nicht die Angst vor dem wann sondern vor dem wie....und ich glaube diese Angst teile ich mit sehr vielen Menschen..egal ob krank oder gesund.
Was ich sehr tröstend und als überaus hilfreich empfand, war der Zuspruch hier aus dem Forum. Worte von Menschen die nicht "wie der Blinde von der Farbe" sprach...von Menschen denen meine Ängste nicht fremd waren...die immer wieder eine Option für mich bereit hielten.
Ich weiss nicht wie lange ich noch in diesem Forum schreiben werde. Alles hat seine Zeit...Der eine braucht es länger der andere kürzer.Erhobene Zeigefinger, verschrecken und sind hier nicht gefragt...drum lese ich gerne in Fäden wie in Deinem...Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute Mariesol
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