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#1
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AW: Papa
Hallo Momo,
erstmal mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Tröstende Worte gibt es dafür nicht oder mir wollen keine einfallen. Erklären kann ich es nicht, aber bei der Beerdigung meiner Tochter hatte ich auch dieses Stärkegefühl. Im Vorfeld dachte ich, dass ich das nie schaffe, aber irgendwie war dann alles anders. Heute ist es so, dass meine Gefühle sehr schwankend ist, aber die Trauer mich schon sehr begleitet. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und sende dir einen lieben Gruß Ute mit Mel im Herzen
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Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr Du durftest nur 17 Jahre alt werden. Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!! www.darkprincess-melaniehuemmer.de |
#2
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AW: Papa
Hallo Ute,
ja, Du hast recht, heute schwankt es schon...jetzt ist der ganzer Trubel vorbei und ich bin mit meiner Mama allein.Und jetzt erst begreifen wir langsam was passiert ist. Ich habe Deinen Thread gelesen mit der Geschichte Deiner Tochter und auch die Homepage habe ich mir angesehen, das hat mich sehr berührt. Es tut mir so leid, Deine Tochter war ein so starkes Mädchen und das Leben ist einfach ungerecht. Ich wünsch Dir viel Stärke für den heutigen Tag Mona
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Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Dietrich Bonhoeffer |
#3
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AW: Papa
Liebe Mona,
dein Papa wäre stolz auf dich. Für ihn warst du stark. Und wer weiß, vielleicht war er ja wirklich da, an deiner Seite, und hat stolz auf seine Tochter geblickt. Das Erkennen des Verlustes kommt Stück für Stück. Das ist zumindest meine Erfahrung. Die ersten Wochen kann man es noch gar nicht fassen. So vieles macht man zum ersten Mal ohne den geliebten Menschen. Man sieht ihn überall. Man denkt, eigentlich müsste er doch jetzt um die Ecke kommen. Man würde so gerne zum Telefon greifen und ihn anrufen. Die Erkenntnis, was dieser Abschied wirklich bedeutet, kommt ganz langsam. Ich wünsche dir und deiner Ma ganz viel Kraft für die nächste Zeit! Alles Liebe, Yvonne
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Mama 21.11.1941-09.08.2009 (Zungenkrebs) |
#4
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AW: Papa
Hallo momo,
ich möchte Dir auch mein Beileid sagen. Mir ging das genauso, an der Beerdigung meiner Mama (also es war auch eine Trauerfeier, die Urnenbeisetzung war erst 2 Wochen später) war ich so tapfer. Ich hab mir das zwar gewünscht, dass ich die Stärke hab, aber ich glaub, der Körper macht das automatisch. Vor ca. 3 Jahren ist mein Vater gestorben, da war es auch schon so. Ich war die ersten 3 Tage wie abgeschalten. Einfach ruhig. Da war gar kein Gefühl. Jetzt mit meiner Mama ist die Trauer sehr stark. Aber es hat erst mit der Zeit angefangen. Es gibt aber einen Unterschied zu der Zeit vor ihrem Tod, vorher stand ich nur unter Strom, die ständige Sorge, das Gefühl, nur alles richtig machen zu wollen.... Jetzt bin ich zwar traurig, aber es ist ruhiger in mir. Meist jedenfalls. Ich wünsch dir alles Liebe. Viele Grüße, blue
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Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. Hugo von Hofmannsthal |
#5
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AW: Papa
Hallo Bluesun, hallo Antara,
ja, es scheint wohl bei vielen so zu sein, dass die Trauer erst hinterher kommt. Die letzten fünf Tage vor seinem Tod haben meine Mutter und ich meinen Vater zu Hause gehabt, er war schon nicht mehr ansprechbar (leider..ich hätte ihn soo gerne noch so vieles gefragt). Es ist letztendlich an Nierenversagen gestorben, er hat nicht mehr gegessen und nicht mehr getrunken. ich habe ihm das Morphuin gespritzt und Beruhigungsplättchen unter die Zunge gelegt. Es war fast unerträglich, mitanzusehen, wie er jeden Tag ein bißchen stirbt. Ich habe keine Ahnung, ob ich alles richtig gemacht habe, ob ich noch hätte etwas tun hätte können. Einmal habe ich in voller Panik den Notarzt gerufen, der hat dann eine Infusion Ringer Lösung gelegt - ich dachte einfach, dass ich ihn doch nicht so einfach verdursten lassen kann... Die letzten fünf Tage vor seinem Tod und auch die Zeit davor im Krankenhaus, wo man uns zuerst Hoffnung gemacht hat und ihn dann aufgegeben hat, waren einfach der Horror. Das schlimme ist, dass mein Vater bis zuletzt geglaubt hat, man könne ihm helfen. er hat sich nie mit seinem Tod auseinandergesetz und nie mit uns darüber geredet. Ich wusste nicht, ob er lebensverlängernde Maßnahmen wünscht...es wurde angeboten eine Dialyse durchzuführen, gleichzeitig wurde uns aber von den Ärzten gesagt, dass man das bei den eigenen Angehörigen wohl nicht machen würde. Tja, und jetzt soll ICH die Entscheidung treffen ??? Jetzt kehrt bei allen wieder der Alltag ein, nur mein Vater fehlt einfach. Jetzt bin ich einfach nur traurig, weiß nicht, wie es ohne meinen Vater weitergehen soll. Und ich bin auch so enttäuscht, über das Verhalten mancher Menschen, die sich einfach wegdrehen... Liebe Grüße mona
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Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen, die Du in unsre Dunkelheit gebracht, führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen! Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht. Dietrich Bonhoeffer Geändert von momo26 (22.05.2010 um 08:04 Uhr) |
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