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  #1  
Alt 15.06.2010, 17:58
anne 1958 anne 1958 ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Ein liebes Hallo!

Ich schaue schon öfters hier mal rein, habe nur nicht geschrieben. Mir gefällt die offene, frische Art wie Du schreibst.
Wünsche Dir und Deiner lieben Frau viel Spaß und Freude mit dem Enkel, das er Euch gut aufmischt.

Liebe Grüße von Anne
  #2  
Alt 27.06.2010, 05:45
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McBabbel McBabbel ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Mein vierter Nachsorgetermin stand auf dem Programm. Zum besseren Verständnis nummeriere ich nur die MRT-Untersuchungen der Radiologie des DKFZ’s auf. Die zusätzlichen Rektoskopie- und Endo-Sonographie-Untersuchungen in der Medizinischen Abteilung (IEZ – Interdisziplinäres Endoskopie Zentrum) führe ich zwar auf, vergebe keine weiteren Nummern, da die Rektoskopie und die Endo-Sono in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum MRT stattfinden und sowieso begleitende Untersuchungsempfehlungen meines Radiologen sind.

Also hier nun der ausführlich Artztbericht der vierten MRT-Nachsorgeuntersuchung vom 27.05.2010:

Diagnosen:

Anal-Carcinom C2 T3 N+ (histologisch mäßiggradig differenziertes, teils verhornendes Plattenepithel-Carcinom G2) Erstdiagnose 06/09
Zustand nach bioptischer Sicherung 06/09
Zustand nach perkutaner, fraktionierter, intensitätsmodulierter, bildgeführter Radiotherapie GD 54 Gy im Rahmen einer kombinierten Radiochemotherapie mit Mitomycin C/5FU in den Monaten 07 und 08/2009

Aktuell:

Strahlentherapeutische Nachsorgeuntersuchung einschließlich MRT


Sehr geehrte Kollegen,

nachfolgend berichten wir Ihnen über unseren gemeinsamen Patienten, der sich am 27.05.2010 in einem guten AZ und EZ in unserer Ambulanz zur strahlentherapeutischen Nachsorge bei uns vorstellte.
Der Patient berichtete über keine wesentlichen klinische Beschwerdesymptomatik. Einzig sei eine vermehrte Flatulenz aufgetreten. Haut im Bestrahlungsareal blande.

Befund der Abteilung Radiodiagnostik DKFZ - MRT des Abdomens (KM-i.v.) vom 27.05.2010:

Befund: Zum Vergleich liegen mehrere Voruntersuchungen, zuletzt vom 24.02.2010 vor.
Unveränderte leichte Asymmetrie der Analschleimhaut bzw. –wand im Bestrahlungsgebiet sowie leicht, etwas abnehmende Schleimhautschwellung. Kein Anhalt für eine Gewebezunahme im Sinne eines Rezidivs. Homogene, schleimhauttypische Kontrastmittel(KM)-Anreicherung. Keine suspekte KM-Aufnahme. Unveränderte Darstellung mehrerer längs-ovalärer Lymphknoten inguinal und iliakal bds. mit Fetthilus. Unauffällige Darstellung von Harnblase, Prostata, Samenbläschen und miterfassten Darmstrukturen. Hydrozele testis. Unveränderte postoperative Veränderung am rechten Hüftgelenk. Zunehmender Gelenkerguss im linken Hüftgelenk. Unveränderte Bandscheibenprotrusionen, soweit miterfasst, bei LWK 3/4 und 4/5 und Retro(pseudo)spondylolisthese bei LKW 5/S1.

Beurteilung:

1. Radiogene Veränderungen mit leicht abnehmender Schleimhautschwellung. Kein Anhalt für ein Lokalrezidiv.
2. Unveränderte nicht-suspekte iliakale und inguinale Lympfknoten
3. Hydrozele testis
4. Postoperative Veränderungen (aufgrund eines Oberschenkelbruchs bei einem Motorradunfall) am rechten Hüftgelenk; zunehmender Gelenkerguss im linken Hüftgelenk.
5. Degenerative Veränderung der miterfassten unteren LWS

Geamtbeurteilung:

Klinisch wie auch bildmorphologisch regelrechter Verlauf nach stattgehabter Radiotherapie, ohne Hinweis für Tumorprogress oder neu aufgetretene Tumormanifestation.

Procedere:

Wir empfehlen regelmäßige Proktoskopische Nachsorgeuntersunungen inkl. Endoskopie. Unabhängig heirvon empfehlen wir eine weitere Nachsorgeuntersuchung in ungefähr drei Monaten in unserer Abteilung, inkl. Durchführung eines MRT des Beckens. Der Termin ist fixiert auf Donnerstag, 02.09.2010 um 7.30 Uhr. Ebenfalls bitten wir um vorherige Bestimmung der Kreatinin- und Harnstoffwerte vor geplanter Gadoliniumgabe. Weiterhin ist für den 03.09..2010 um 10.00 Uhr die Durchführung eines endosonographischen Kontrolle bei unseren Kollegen der Chirurgie geplant.

...Fortsetzung folgt...
  #3  
Alt 30.06.2010, 01:34
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McBabbel McBabbel ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

„Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran“ - so sang die Gruppe Fehlfarben zu Beginn der 1980er Jahre.

Dieser Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Genau vor einem Jahr, also am 30.06.2009 veränderte sich mein Leben total.

Diagnose: Analkarzinom

Blicke ich zurück, kann ich heute sagen: "Glück gehabt!"

Ein Jahr ist vorbei, alle bisherigen Nachsorgeuntersuchungen im grünen Bereich und ansonsten keine Beschwerden - was will ich mehr!

Es geht voran, aber die Ungewissheit bleibt stets bis zum nächsten Nachsorgetermin - ein mögliches Rezidiv wird zum Damoklesschwert.

Gibt es für solche Tage, an dem die Erstdiagnose stattfand, spezielle Formulierungen wie zum Beispiel "Beginn des neuen (zweiten) Lebens"?

Feiert man seinen "neuen" Geburtstag mit der Bekanntgabe des negativen Befunds bei der ersten Nachsorgeuntersuchung?

Wortmeldungen hierzu sind erwünscht - Danke im voraus - Euer McBabbel

Geändert von gitti2002 (03.09.2014 um 21:37 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
  #4  
Alt 12.07.2010, 04:32
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McBabbel McBabbel ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf
Und wieder bringt ein Tag für uns sein Licht.
Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf,
Denn Dunkelheit für immer gibt es nicht,
Die gibt es nicht, die gibt es nicht...


...singt Udo Jürgens passenderweise...

Ja, gestern Nachmittag war es wieder soweit. Der (unser) Sonnenschein aus Dubai ist in Frankfurt Airport gelandet.

Welch große Wiedersehensfreude!

Unser sechsjähriger Enkel macht bei uns vier Wochen Urlaub und hat sich vorgenommen das Haus der McBabbels ordentlich aufzumischen. Ab sofort geht’s so richtig rund. Das Hamsterrad steht saisonbedingt seit einigen Tagen bis Anfang März 2011 wieder still und unsere Aufmerksamkeit gehört jetzt einzig und allein unserem Sonnenschein.

Wer aber denkt, das ist Erholung pur, der liegt total falsch. Unser Enkel sagt uns ganz genau wo’s langgeht. Die unzählbaren Wünsche und Vorstellungen werden von der besten Ehefrau von allen perfekt durchorganisiert und Opis Mittagsschläfchen ist für die nächsten vier Wochen nur noch Wunschdenken. Und wenn der Abend naht hüpft Opa freiwillig, weil total erschöpft, noch vor seinem Enkel ins Bett. Frühmorgens werden wir dann von unserem Bomber zärtlich (Opi es ist schon hell, aufstehen!) geweckt. Meistens lautet seine erste Frage: „Und was machen wir denn heute?“ Noch leicht verschlafen atme ich dann erst einmal tief durch und verweise ihn schmunzelnd an die beste Omi von allen. Bei unserem Enkel habe ich immer das Gefühl, er schläft nachts in einem Kraftwerk. Auch wenn sein Aufenthalt für uns Großeltern mitunter sehr anstrengend ist, unsere Herschkersch’ bereitet uns Freude ohne Ende. Also...wir lieben unseren Sonnenschein unendlich und werden die nächste Zeit mit ihm zusammen rundum genießen.

Unser Enkel ist eine Bereicherung für unser Leben und er versteht es auf seine natürlich-kindliche Art unseren Horizont in bezug auf die Lebensqualität immer wieder auf’s Neue zu erweitern.

Ich sag’ nur: „Freude und Genuss ohne Reue!“
  #5  
Alt 07.08.2010, 21:18
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rostlaube55 rostlaube55 ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

unser Himmel kann auch noch ne Weile warten, auf meinen Mann.
Das erste Staging war super: Leber CT und Röntgen des Abdomen OHNE Befund, also wirklcih keine Metastasen.
Nach der 10. Chemo hat er das Handtuch geworfen, er hat die Nase sowas von voll vom Sterben auf Krankenschein.
__________________
Meine von mir verfassten Beiträge sind mein geistiges Eigentum. Ich bitte dies zu beachten. MFG

Geändert von rostlaube55 (24.08.2010 um 21:11 Uhr)
  #6  
Alt 09.08.2010, 04:53
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McBabbel McBabbel ist offline
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Standard AW: Heaven can wait...

Zitat:
Zitat von rostlaube55 Beitrag anzeigen
...unser Himmel kann auch noch ne Weile warten, auf meinen Mann.
Hallo Friderike und hallo Göttergatte,

schön von Euch wieder etwas zu lesen, vor allen Dingen wenn es so tolle Nachrichten sind.

Die erste Nachsorgeuntersuchung bringt bestmögliche Ergebnisse und die baldige Aussicht auf die kirchliche Hochzeit. Wenn das kein Grund ist die Puppen tanzen zu lassen.

Also hoch die Tassen...

...die beste Ehefrau von allen und ich freuen sich mit Euch.

...Himmel - Nein Danke!

In diesem Sinne liebe Grüße von McBabbel

...nebenbei bemerkt...mit dem Abbruch einer Chemo kann ich mich nicht so richtig anfreunden... dazu später mehr per PN
  #7  
Alt 02.09.2010, 13:09
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Standard AW: Heaven can wait...

Heute morgen war es einmal wieder soweit: Die fünfte Nachsorgeuntersuchung war angesagt.

Morgens um 7.30 stand ich in Begleitung der besten Ehefrau von allen im DKFZ in der Uni-Klinik Heidelberg auf der Matte. MRT mit anschließendem Nachsorgegespräch in der Radiologie stand auf dem Programm. Obwohl ich seit der letzten Untersuchung keine „neuen“ Beschwerden hatte, „stressless“ gelebt habe und wir mit unserem Enkel einen wunderschönen, unterhaltsamen Sommer erleben durften, also rundum optimale Rahmen/Genesungs-Bedingungen, hatte ich so kurz vor dem heutigen Termin trotzdem ein wenig Muffensausen. Ebenfalls waren die Blutuntersuchung im Vorfeld zufriedenstellend, doch „Was ist wenn...?“ geht einem immer wieder durch den Kopf.

Das übliche MRT-Procedere: Trendig-chice Klinik-Einheitskleidung anziehen, das eheliche Fangeisen ablegen, Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, Leitung legen für das Kontrastmittel und rein in die (Brat)Röhre. Etwas mehr als eine Stunde still liegen und vor sich Hin-Schwitzen unter Dauergehämmere, aufgepeppt mit Musik,... da kommt Freude auf.

Beim anschließenden Nachsorgegespräch, die Auswertung dauert immer circa eine Stunde, endlich das sehnlich erwartete gute Ergebnis: Kein Anzeichen eines Rezidivs! – Heaven can wait!

Eventuelle auftretende Probleme wurden durchgesprochen:
Stuhlinkontinenz – Nein!
Probleme beim Wasserlassen – Nein!
Verdauungsstörungen – Nein!
Potenzprobleme – leicht vorhanden (Orgasmus ist kein Problem, aber an der Standhaftigkeits hapert’s = bekannte Spätfolgen der Strahentherapie – Die beste Ehefrau von allen und ich werden daran arbeiten, nach Rücksprache mit dem Urologen eventuell das blaue Schwellkörper-Doping einsetzen – Wer hat Erfahrung mit dieser Bestrahlungs-Spätfolge?) Das ist wohl das geringste Problem!

Den ausführlichen Untersuchungsbericht werde ich nach Erhalt demnächst veröffentlichen.

Morgen stehen noch die Rektoskopie und die Endosonographie auf dem Programm, denen wir jedoch nach dem heutigen Ergebnis gelassen entgegensehen. Dann ist vorerst mal Ruhe.

Über ein Jahr ist seit meiner Diagnose vergangen. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Nach sechswöchigen und vierteljährlichen Untersuchungsintervallen komme ich jetzt in den Halbjahres-Rhythmus, also meine nächste Untersuchung ist erst im Februar 2011 fällig.

Meine Frau und ich freuen sich und sind sehr glücklich... und
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