Kann man bei Eierstockkrebs auch noch Blasenkrebs bekommen?

[jerusalem]

Hallo, ich bin sicher eine von vielen, der neben der gebärmutter, den Eierstöcken, der Milz etc. auch noch mehrere Lymphlnoten im Unterleib und in der Nähe der Aorta entfernt wurden.
Habe eigentlich nur ich Probleme mit Ödemen, mit einem immer dicker werdenden Unterleib, weil alles anschwillt, mit ständigem Wasserlassen, mit 3-4 mal Lymphdrainage pro Woche - und das alles schon seit mehr als drei Jahren.
Wer hat Tipps, wie man die Lymphe besser in den Griff bekommt? Habe Kompressionsstrumpfhose ausprobiert, aber es ist Horror, so eingekeilt zu sein, besonders im Sommer. Was kann ich noch machen?
Manchmal ist mir nach "allles Hinschmeißen", zum Glück nur punktuell und nicht dauernd.
Freue mich über Anregungen und Erfahrungen, wie man es besser machen kann.

[Tante Emma]

Huhu Jerusalem!

Eigentlich treibe ich mich im Brust- und Gebärmutterkrebsforum herum, aber Dein Problem kenn ich doch auch so ansatzweise.
Bei mir wurde 2007 die Gebärmutter, die Eierstöcke sowie über 20 LKs des kleinen Beckens und Bauchraumes entfernt; allerdings zum Glück minimalinvasiv.
Und als ich von der OP aufwachte, hatte ich erst mal einen total geschwollenen Leib und geschwollene Beine!
Okay, anfangs schob ich das noch auf das Gas und auf Wasser, was sich dann ja mit zunehmender Bewegung auch wieder in Wohlgefallen auflösen sollte.
Doch leider war dem nicht so: das Gas ging weg, das Ödem blieb erst mal!
Da mir 2006 schon 20 LK in der Achsel wegen Brustkrebs entfernt wurden und ich da niemals Probleme hatte, dachte ich eigentlich, ich wäre nicht Ödem-anfällig...
Nun gut, ich bekam KG. Und mit der Zeit wurde es besser.
Dann wurde mir eine Kompressionsstrumpfhose angepaßt...- ein (Alp-)Traum in Fleischfarbe!!
Dieses Ding hab ich dann ein einziges Mal bis zu den Knien angezogen und danach in die Ecke gepfeffert.

In einem Sanitätshaus habe ich mir dann halterlose Kompressionsstrümpfe besorgt, die aussehen, wie eine blickdichte Strumpfhose. Die ziehe ich immer auf Langstreckenflügen an und auch beim Job, wenn ich mal wieder länger stehen muß. Kann man auch zum Kleid tragen; sehen echt chic aus!
Zur Lymphdrainage gehe ich 1-2 Mal die Woche; je nach Bedarf.

Was mir aber wirklich Abhilfe schafft, ist Sport: ich geh so oft wie möglich ins Fitnessstudio und laufe/jogge auf dem Laufband oder gehe auf den Crosstrainer. Direkt nach dem Sport "arbeiten" meine Beine dann, aber nach kurzer Zeit geht die Schwellung zurück.
Wenns mal ganz schlimm ist (wenns z.B. sehr heiß ist oder so) lege ich mich ins Bett mit dem Hintern an der Wand und strecke die Beine die Wand hoch.
Das ist ein Tipp meiner Therapeutin, der mir schon öfters mal kurzfristig Abhilfe schaffen konnte.
Außerdem hab ich zuhause ein Venenkissen, wodurch meine Beine immer hochgelagert sind, wenn ich schlafe. Tut auch sehr gut! In Hotels bau ich mir so ein Kissen meist selbst aus irgendwelchen Decken o.ä..
Unter der Dusche kannst Du Wechselbäder machen; das mögen die Lymphe auch. Und wenn ich irgendwo bin, wo ich ins Meer oder in den Pool kann, dann mach ich da so´ne Art Aquajogging: also immer wieder die Beine wie beim Laufen bewegen. Auch das regt die Muskelpumpe an.

Zum Kloproblem:
Das hab ich leider auch: 5 Mal die Nacht ist minimum!!
Daß ich nimmer durchschlafe, schieb ich einfach mal auf die Wechseljahre, die ja nun erst durch die Medis und schließlich durch die OP eingeleitet wurden.
Und ich dachte oft schon, daß ich vermutlich nicht so häufig aufs Klo müsste, wenn ich durchschlafen könnte.
Da ich letzte Woche aus China zurückkam und Jetlag hatte, konnte ich echt extrem gut schlafen! Und ich mußte wirklich erst morgens um 8 h zur Toilette!!
Also, vielleicht ists echt hauptsächlich der schlechte Schlaf, der mich immer zum Klo treibt...?

Ich weiß nicht, ob ich Dir ein bisschen helfen konnte...- aber zumindest weißt Du nun: Du bist nicht alleine mit dem Problem!

Liebe Grüße,
Tante Emma.

[flipaldis]

Hallo Jerusalem,
zuerst einmal willkommen hier.
Nach meiner ersten EK-OP kam hinterher der Chirurg und erklärte mir, dass ich möglicherweise kein Gefühl mehr in der Blase hätte, da er sie so ziemlich "denerviert" hätte. Es stimmte. Wenn ich nachts wach wurde , hatte ich zuerst kein Bedürfnis auf die Toilette zu gehen - ich musste einfach nicht.
Manchmal habe ich es dann auch nur noch so gerade eben geschafft. Darauf habe ich mir angewöhnt, wann immer ich wach wurde, bin ich aufgestanden und zur Toilette gegangen, was ich als nicht erholsam empfand.
Heute versuche ich meine Blase bewusster zu entleeren. (Du weißt schon, Beckenboden anspannen bis zum Maximum, dann entspannen, beide Hände rechts und links an den Unterleib legen und nach vorne beugen und zum Schluss noch ein- zweimal kräftig husten.) Dadurch komme ich heute mit einem nächtlichen Toilettengang aus. Du weißt, auch die Blase ist ein Muskel und kann trainiert werden.
Du kannst auch zu deinem Gyn gehen und ihn bitten den Restharn zu messen.
Wenn die Restharnmenge zu groß ist, hat die Blase wieder sehr schnell einen Füllungsgrad erreicht, dass du wieder "musst".
flipaldis