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Alt 01.08.2010, 00:28
Jaymz Jaymz ist offline
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Registriert seit: 10.11.2009
Beiträge: 260
Standard AW: Mein Krebstagebuch

Hi,

ich habe dank Holger (Freelancer) einen Schwerbehindertenausweis mit 60 GdB. Ursprünglich waren es "nur" 50 GdB. Ein Einspruch mit medizinischen Unterlagen hatte da gereicht. Mein Ausweis ist für 5 Jahre gültig.
Die Schwerbehindertenbeauftragte in meinem Unternehmen gab mir den Tipp, nach den 5 Jahren psychische Probleme anzugeben, um den Schwerbehindertenstatus weiter aufrechtzuerhalten. Aber das muss ich mir noch sehr gut überlegen. Ich wäre eigentlich froh, wenn ich kein Schwerbehinderter mehr bin...

Die Sache mit Andi ist skandalös! Ich kann das absolut nicht nachvollziehen, dass er mit nur 2 Jahren abgespeist wird. Ich glaube auch, dass das vom Sachbeabeiter abhängig ist. Mein Vater (Prostatakrebs im frühen Stadium) hatte ähnliche Erfahrungen gesammelt. Sein Einspruch landete schließlich bei einem anderen Sachbearbeiter und so wurde ihm der angemessene GdB anerkannt...

Meine Erfahrung ist auch, dass das Leben nach dem Hodenkrebs nicht mehr das Gleiche wie das vorher ist. Das kann es auch gar nicht sein. Man hat soviel mitgemacht und erlebt, dass man gar nicht mehr so "unbekümmert" wie vorher leben kann. Es ist auch immer hart, zu den Nachsorgeterminen zu gehen. Nicht nur wegen der Angst vor dem eigenen Rückfall, sondern auch wegen der Ereignisse drumherum. Bei der letzten Nachsorge habe ich zum Beispiel mitbekomen, wie bei einer (ca. 30-40 jährigen) Frau eine Mammographie gemacht wurde und wie sie dann später weinend in der Ecke saß. Das sind Erlebnisse, die einen nachhaltig prägen (zumindest mich) und die normalerweise wenige Männer im typischen Hodenkrebsalter (also 20-40 Jahre) erfahren. Man erfährt, dass das Leben endlich ist und dass die eigene Zeit sehr schnell vorbei sein kann. Aber man lernt man auch, gewisse Dinge mehr zu schätzen bzw. zu respektieren als vorher. Ich habe mich seit der Diagnose Hodenkrebs definitiv verändert.

Geändert von Jaymz (01.08.2010 um 00:31 Uhr)
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