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  #1  
Alt 11.08.2010, 08:29
baeri baeri ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Hallo Tine,
wieder ist eine Nacht vorbei die geprägt war mit Übelkeit und starken Schmerzen. Mein Mann hat kaum ein Auge zugemacht (er schläft direkt auf der Couch neben ihrem Pflegebett).
Der Arzt kommt heute noch einmal und schaut, ob er ihr irgendwie die Schmerzen abnehmen kann bzw. ihr alles erleichtern kann. Ich denke nicht, dass sie es noch lange schaffen wird. Sie liegt den ganzen Tag mit halb geöffneten Augen da, schläfrig, weggetreten (was auch zum Teil von den Medikamenten kommt).
Sie hat sehr stark gebrochen gestern Abend, obwohl sie ausser künstlicher Nahrung und Tee nichts mehr zu sich nimmt.Das alles zehrt extremst an ihrer Kraft ;-(( Warum muss sich ein Mensch nur so quälen?
Ich werde diesen Anblick sicher auch niemals vergessen. ;-(

Ich hoffe die Arbeitszeit geht schnell vorbei, (konzentrieren kann ich mich eh nicht), damit ich schnell wieder bei meiner Familie bin, auch wenn es keine Hilfe ist, ihr wenigstens über die Wange streicheln, ihre Hände wärmen und bei ihr sein.

traurige Grüße an das wunderschöne Burghausen
Anja
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- Bsdk bei meiner Schwiegermutter, festgestellt am 12.05.2009

- Gehofft bis zum Schluß und dennoch am 12.08.2010 von einem ganz besonderen Engel abgeholt worden.
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  #2  
Alt 12.08.2010, 07:57
baeri baeri ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Seit gestern abend halb sieben ringt sie mit dem Tod. Irgendetwas hält sie noch hier und wir wissen nicht was es ist. Wir waren die ganze Nacht bei ihr. Alle die ihr wichtig sind waren bei ihr.
Wir versuchten sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass ihr Enkel und ihre Mama ihr helfen wollen zu gehen.

Sie murmelt vor sich hin, sagt dass sie noch nicht mit will und dass sie noch da bleiben muss.
Trotz starken Morphiumspflasters sagt sie aua und auf die Frage, ob sie Schmerzen habe, antwortet sie mit nein.

Ich habe so etwas noch nicht erlebt und es ist grausam
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  #3  
Alt 12.08.2010, 18:35
angie II angie II ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Liebe baeri,
da dir keiner geschrieben hat, möchte ich dir sagen, du bist hier nicht allein mit deinen Sorgen.
Ich würde dich gerne trösten, aber wie?
Auch ich hab diesen Weg durch. Auch meine Schwiegermutter war an BSDK erkrankt, auch sie hat sich immer um andere gekümmert und konnte nicht loslassen. Die beiden sind sich wohl ziemlich ähnlich.
Sie kämpfen. Bei uns sagten die Ärzte, es wird bald passieren. Aber es ging noch ganz lange weiter.
Ich wünsche euch, dass sie nicht leiden muss. Ihr seid für sie da, mehr kann man nicht tun.Schmerzen, wenn denn da, ,mit Medikamenten lindern und Zuwendung.
Mehr bleibt uns nicht.
In Gedanken bei dir......
Herzlichen Gruß
Angie
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  #4  
Alt 13.08.2010, 08:52
baeri baeri ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Gestern nun ist sie im Kreise ihrer Lieben Zuhause eingeschlafen. Sie kämpfte noch sehr sehr lange.
Ich bekomme die Bilder und die Geräusche, die sie von sich gab, nur schwer aus dem Kopf, auch wenn man mir versicherte, dass sie davon nichts mehr wirklich mitbekam.

Wen gibt es da oben, der manche Menschen so "straft"?

Der Mann meiner Schwiegermutter hat beginnende Demenz und sein Erinnerungsvermögen ist nicht in Ordnung, so dass er den Tod seines Liebchens/Mausi (so nannte er sie auch noch nach 49 Jahren Ehe) gestern immer wieder neu erlebte. Immer wieder ein Zusammenbruch, bei ihr sitzen, nach dem wieso fragen und rausgehen, vergessen......

Sein letzter Blick gestern bevor er schlafen ging galt seinem Liebchen, dann fragte er .....wie geht es ihr denn? Ich hab nur geweint und tu es nun wieder...
Wir haben also noch eine Aufgabe vor uns, das Liebchen irgendwie versuchen zu ersetzen, was uns hoffentlich gelingt.

Wann hört der Schmerz auf??

Auch mit dem Gedanken, dass es ihr nun besser geht, wo auch immer sie ist, werde ich sie sehr vermissen.

Ich warte auf ein Zeichen von Dir, damit ich weiss, dass Du angekommen bist.
Du wirst für immer in meinem Herzen und in meinen Gedanken sein.

Deine Zuckerpuppe
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  #5  
Alt 13.08.2010, 11:26
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Liebe Anja,

es tut mir sehr leid. Ich möchte Dir meine Anteilnahme ausdrücken.

Die Bilder und Geräusche.... die gab es bei Papa auch.
Sie haben mich auch lange nicht losgelassen. Ich kann so gut verstehen, dass sie Dich quälen.

Sie werden aber verblassen, nicht vergessen, aber ihren stillen Platz im Hintergrund einnehmen.

Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #6  
Alt 13.08.2010, 12:14
baeri baeri ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Liebe Kirsten,

vielen Dank für Deine aufbauenden Worte, nach alledem was ich hier gelesen habe über Monate weiss ich, wie schwer sie zu finden sind für Angehörigen.

Wir wollten heute nach der Arbeit mit ihr aufbrechen in Ihre alte Heimat, dort war sie seit Jahren nicht mehr und wir hatten ihr diese Reise zum Geburtstag geschenkt. Ihre strahlenden Augen habe ich noch in Erinnerung. Wir haben zu lange geschoben durch die Behandlungen und nun konnten wir ihr diesen Wunsch nicht mehr erfüllen, etwas, das mich neben dem ganzen Kummer auch sehr traurig stimmt.

Ich schick Dir liebe Gedanken Kirsten und danke nochmals
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  #7  
Alt 13.08.2010, 14:45
Michaela1984 Michaela1984 ist offline
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Standard AW: üble Laune und Verzweiflung

Hallo Bäeri,
auch von mir mein herzliches Beileid. Ich habe meinen Papa vor fast genau 3 Monaten, nur ein halbes Jahr nach der Diagnose und der schlimmen OP die er noch so tapfer gemeistert hat, verloren. Es ging ganz schnell, während eines Urlaubs mit seinen Freunden! Er schlief einfach ein nach einem schönen Tag. Keiner hätte gedacht dass das alles so schnell geht, aber wenn ich so lese wie viele Menschen tagelang "sterben" und man als Angehöriger tatenlos zusehen muss, dann bin ich froh und glücklich dass er es so schnell geschafft hat, ohne große Schmerzen und ohne viel Leid!
Fehlen tut er uns nach wie vor. ICh höre oft seine Stimme. Abends wenn ich nach Hause komme fehlt er mir. Er war immer da und fragte mich wie die arbeit war, und und und.... Meiner Mama fehlt er auch, sie weint oft ganz alleine vor sich hin, wenn sie meint sie sieht niemand!!!
Aber irgendwann wirst du ihn in liebender Erinnerung behalten könne. ICh bin fast täglich an seinem GRab, manchmal sprech ich auch mit ihm. Das hilft mir schon!! Versuch es einfach so zu sehen, dass sie dort wo sie jetzt ist ein schönes Leben hat, keine Schmerzen, und und und.... UNd irgendwo wirst du sie wiedersehen!!
Seid so gut es geht für deinen Schw.Papa da!!! ICh seh es an meiner Oma, sie hat auch lecihte Demenz und sie erlebte den Tod meines Papas ziemlich oft!! Heute ist sie darüber hinweg, ein bißchen zumindest!!!
__________________
Mein geliebter Papa *6.12.1949

ganz plötzlich und unerwartet, nur 5 Monate nach der Diagnose friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen am 15.5.2010....

Du wirst eine Lücke in unserer Mitte hinterlassen die nichts und niemand schließen kann.

Wir werden dich NIE vergessen!
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