|
#1
|
||||
|
||||
Meine Mutter nun auch...
Hallo liebe Forengemeinde,
vor 2 Wochen ist meine Mutter nach längerer Zeit heftigster Darmkolliken ins Krankenhaus gekommen. Nachdem ihr Hausarzt sie erst mit Antibiotika behandelt hat und die im KH dachten, sie hätte ein ansteckendes Virus, kam ein paar Tage später der Hammer: Ein Tumor im Darm, da wo er - ausgehend vom Magen - beginnt. Die Befunde haben ergeben, dass sie bereits Stadium 3 hat, Lymphknoten und Bauchdecke waren ebenfalls betroffen. Sie ist 79 und sagt, sie möchte sich auf ihre alten Tage keine Chemo mit allen Konsequenzen mehr antun und hofft , noch ein bisschen gute Restzeit zu haben und möchte danach schmerzfrei gehalten werden. Sie fürchtet, dass eine Chemo ihre fortgeschrittene Makuladegeneration weiter verschlechtert (rechtes Auge noch 3%, linkes 40%) und sagt, sie nimmt lieber die kürzere Lebenszeit in Kauf, als ganz zu erblinden. Es sind ja nicht nur die Medis - Stress verschlimmert dieses Leiden auch Ich kann sie verstehen und möchte sie bei allem nach Kräften unterstützen, was auf 200km Entfernung zwischen unseren Wohnorten sicher nicht ganz einfach wird, aber wir werden das beste draus machen. Gibt es etwas, was meine Mutti jenseits einer Chemo für sich tun kann? Aufbauende Präparate, besondere Ernährung? Was kommt überhaupt auf sie/uns zu? LG und einen schönen Tag allen Antje |
#2
|
||||
|
||||
AW: Meine Mutter nun auch...
Hallo Antje,
das Einzigste was du aus der Ferne machen kannst, ist, sie seelisch zu unterstützen, und dafür Sorge tragen, dass sie gut betreut ist. Alles Andere, Ernährung usw. wird sie nach der KH-Entlassung erkennen, was sie noch verträgt. Ihr Darm muß sich erst einmal wieder an das "normale" Essen gewöhnen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vieles, was sie vorher mochte nun garnicht mehr schmeckt. Auf alle Fälle würde ich dir, aus persönlicher Erfahrung heraus, von allen möglichen "unterstützenden" Präparate abraten! Sie soll alles essen und trinken worauf sie Lust und Laune hat, und sie vertragen kann. Laßt sie tun und machen auf was sie noch Spaß hat, verreisen, Haushalt erledigen. Als nächstes, wenn nicht schon geschehen, die Pflegestufe (evtl. weitere) mit Hilfe des behandelnden Hausarztes beantragen. Falls sie allleine lebt, kannst du dich schon einmal nach einem guten Sozial- und Pflegeverein zur Unterstützung umschauen (muß ja nicht für sofort sein). Hier gibt es sehr große Unterschiede!!! Was alles auf sie und auf euch zukommt bestimmt der Fortschritt der Erkrankung, und die Stärke des Herzens. Schaut zu, dass sie niemals Schmerzen erleiden muß. Es gibt eine Phase, wo es sehr sehr starke Schmerzen gibt, deshalb sollte die Schmerztherapie früh begonnen werden. Es wird eine Phase kommen, wo ihr weder Essen noch Trinken schmeckt. Wo sich die Gelüste stündlich ändern können. Auf alle Fälle wird der Abbau der körperlichen Kraft kommen. Seid vorbereitet, dass alle erleichternden Maßnahmen (Bett, Matratze usw.) schnell geliefert werden können. Aber all das kann noch Monate dauern, doch wenn du vorher gut informiert bist, geht es schneller.
__________________
Jutta _________________________________________ |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|