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  #1  
Alt 21.08.2010, 15:54
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Sabine,
es tut mir sehr leid, dass der Krebs deiner Mutter jetzt gestreut hat. Leider kommt das recht häufig vor, aber das wird dich nicht trösten! Das kann auch sehr schnell gehen, wenn die Zellen sich plötzlich rasant vermehren. Erklärungen gibt es dafür leider auch nicht.
Ich hoffe, dass die geplante Therapie deiner Mutter noch viel Zeit schenkt. Ihre Schmerztherapie sollte unbedingt auf einer Palliativstation eingestellt werden, denn das ist eine Kunst für sich. Schließlich ist die Lebensqualität jetzt das höchste Ziel.
Ich wünsche dir auch viel Kraft: Du hast das ganze ja schon mal durchgemacht und weißt so in etwa, was kommen kann.
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
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  #2  
Alt 21.08.2010, 17:57
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Ulla,

auch Dir einen lieben Dank für Deine Antwort. Von Dir hab ich schon sehr viel gelesen und daher weiß ich, dass Du Dich mit diesem Thema supergut auskennst.

Den Tipp mit der Palliativstation bzgl. Schmerzmedis werd ich sofort an meinen Vater weitergeben. Danke dafür. Hätte ich ja auch selber drauf kommen können...aber manchmal ist man so vernagelt, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

Leider weiß ich viel zu gut, was auf mich zukommt und das macht die Situation nicht unbedingt leichter. Als ich hörte, dass in Leber und Pankreas Metas vorhanden sind, ist mir ganz anders geworden...ich weiß, was das für die Lebenserwartung bedeutet. Für meinen Vater und mich ist einfach nur wichtig, dass sie keine Schmerzen leiden muss und dass wir ihr es so leicht (eigentlich makaber) wie möglich machen wollen.

Irgendwie erleb ich grad alles noch mal, alte Wunden platzen auf und alles ist wieder so gegenwärtig.


Lieben Gruß
Sabine36
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Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar
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  #3  
Alt 26.08.2010, 12:09
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Ulla,

ich möchte mich noch einmal ganz herzlich für den Tipp mit der Palliativstation bedanken. Mein Vater hat mit der Uniklinik in Leipzig gesprochen (dort wird meine Mutter behandelt) und ist an eine sehr nette Ärztin von der Palliativstation verwiesen worden, die auch sehr lange mit ihm gesprochen hat.

Ergebnis dieses Gesprächs war, dass meine Mutter für 2-3 Tage dort aufgenommen und medikamentös so eingestellt wird, dass sie zum einen keine Schmerzen leiden muss, dass die Nebenwirkungen der Chemo erträglicher werden und sie appetitanregende Mittel erhält. Meine Mutter ist mit diesem Procedere mehr als einverstanden, denn momentan ist es mit den Schmerzen wieder so schlimm, dass sie es kaum aushält. Am Dienstagabend musste der Notarzt kommen, der ihr eine ordentliche Dosis Morphium gespritzt hat.

Ich verstehe da aber auch die Onko in Leipzig nicht, in der heutigen Zeit gibt es so viele Mittel und Wege, dem Patienten es so leicht wie möglich zu machen. Traurig, wenn man als Angehöriger sich in so einer Situation um jeden Schei...selber kümmern muss und nicht mal `ne Info erhält, was möglich ist.


Lieben Gruß
Sabine36
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  #4  
Alt 26.08.2010, 21:56
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Sabine,
ich möchte mich Ines anschließen, leider ist der Informationsfluss oft sehr bescheiden. Die Chancen, den Krebs zu überleben, sind ganz entscheidend damit verbunden, dass man gut informiert ist. Also gut, dass es dieses Forum gibt! Mir tun alle Patienten leid, die keinen engagierten Angehörigen und Freund haben, die sich informieren und kümmern.
Deiner Mutter wünsche ich, dass sie schnell gut eingestellt ist und noch etwas Zeit genießen und sich nochmal so fühlen kann.
Ulla
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  #5  
Alt 27.08.2010, 11:47
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Ulla,
hallo Ines,

ich danke Euch für Eure Antworten und Euren Zuspruch.

So wie es aussieht, wird meine Mom heute auf der Palliativ aufgenommen. Keinen Tag zu früh, fürchte ich, sie hat seit Mittwoch ein Ödem an der Hüfte und wohl auch Wasser im Bauch...während ich hier sitze und schreibe, kullern die Tränen nur so...es geht so verdammt schnell.

Mein Vater meinte gestern zu mir, er kann und will nicht glauben, dass fast 48 Jahre des gemeinsamen Zusammenlebens jetzt so schnell vorbei sind, aber trotzdem sieht er die Lage realistisch. Seine Worten waren ( und das tat sooo weh): Kind, spätestens am Ende diesen Jahres bin ich allein. Leider ist das nicht von der Hand zu weisen...

Lieben Gruß
Sabine36
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  #6  
Alt 28.08.2010, 20:36
Benutzerbild von Inesfelix
Inesfelix Inesfelix ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Sabine ,

Din Vater und Du ihr müsst nun ganz stark sein und wenn ich Deine Zeilen lese seit ihr es auch. Ihr geht realistisch mit der Sache um und sprecht offen drüber. Bei meinem Vater und mir war es auch so...Oft dachte ich , das ich es nicht schaffe. Habe jeden Tag in den Spiegel geschaut und habe zu mir gesagt: Du schaffst das!!!
Denkt in kleinen Schritten , d.h. denkt nicht an das was in 2 oder 3 Monaten ist. Geniesst jeden Tag wo es Deiner Mutter halbwegs gut geht..
Meine Mutter hat in ihren letzten Tagen nicht mehr viel geredet , aber ich konnte ihre Dankbarkeit in ihren Augen erkennen. Manchmal wusste ich auch nicht was ich zu ihr sagen sollte , manchmal reicht aber einfach nur das man am Bett sitzt , die Hand drückt oder ein sanftes Streicheln.. Menschen spüren diese Liebe und Nähe..
Alles Gute....

LG Ines
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Meine Mama 24.11.1945-31.10.2009

Man sagt es gibt ein Land der Toten und ein Land der Lebenden. Man sagt auch die einzigste Verbindung zwischen ihnen ist die Brücke der Liebe und Erinnerung!!

Geändert von Inesfelix (28.08.2010 um 20:39 Uhr)
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  #7  
Alt 02.09.2010, 20:37
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach 2 Jahren, Metas in Leber und BSD

Hallo Ines,

sicher sehen wir das realistisch, alles andere wäre auch verkehrt. Leider gibt es nicht mehr viel zu genießen, seit gestern liegt meine Mutter auf der Palliativstation des Diakonissenkrankenhauses in Dessau. Dort wird sie erst mal schmerzmittelmäßig so versorgt, dass sie zumindest keine körperlichen Schmerzen leiden muss. Sobald wie möglich wird sie ins angegliederte Hospiz verlegt. Chemo hat sie abgebrochen, hätte außer Qualen auch nichts mehr gebracht. Jetzt geht es einfach darum, ihr den bevorstehenden Weg so leicht wie nur irgendwie möglich zu machen.

Wenn ich das so schreibe, klingt das irgendwie nüchtern...sachlich. Ist es überhaupt nicht, es ist eine Achterbahnfahrt. Mal hab ich mich total gut im Griff und mal krieg ich vor lauter Heulen kein Wort mehr raus.

Es ist wie es ist, einfach Scheixxe.

Liebe Grüße
Sabine36
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