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  #1  
Alt 29.08.2010, 13:32
Heide Heide ist offline
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Standard uPA/PAI-1-Test

Guten Tag,
ich bin neu hier.
Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Vor 1,5 Monaten wurde Brustkrebs bei mir diagnostiziert.
Vor 14 Tagen wurde ich operiert: brusterhaltend, der Tumor war 2,2 cm groß, Lymphen wurden entfernt, davon waren 13 befallen.
Mir wurde gesagt, dass ein uPA/PAI-1-Test in Deutschland nur bei Frauen gemacht wird, bei denen nur 0 Lymphen befallen sind.
In den USA, wurde mir gesagt, wird der Test gemacht, auch wenn 2 Lymphen befallen sind.
Meine Fragen:
- was würde es möglicherweise bringen, falls ich diesen Test bei mir machen lassen würde?
- mir wurde gesagt, dass bei mir eine Herzeptin – Therapie nur zusammen mit der mir empfohlenen Chemotherapie gemacht werden könne. Liegt das daran, dass die Krankenkassen nur die Herzeptin – Therapie bewilligen, wenn gleichzeitig eine Chemotherapie gemacht wird?
- Kann die Herzeptin – Therapie alleine auch etwas bewirken?
- Wie ist Eure Meinung zur Chemo – Therapie in meinem Fall?
Herzlichen Dank für Eure Antworten
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  #2  
Alt 29.08.2010, 13:42
vido_63 vido_63 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide!

Ich weiß nicht, ob der Test nur bei nodal negativen Befunden gemacht wird. Aber ich könnte es mir vorstellen, da man ja - soweit ich weiß - den Test macht um anhand dieser Prognosefaktoren zu ermitteln, ob auf eine Chemo verzichtet werden kann. Und ich glaube, sobald auch nur ein einziger Lymphknoten befallen ist, sehen die Leitlinien eine Chemo vor.

Wie sich das mit Herceptin mit/ohne Chemo verhält, kann ich dir leider nicht sagen.

Ich wünsche dir die allerbeste Therapie!

LG
vido
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  #3  
Alt 29.08.2010, 13:52
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,
herzlich willkommen bei uns .
Ich sehe das so wie Vido,dass der Test dazu da ist,zu ermitteln,ob eine Chemo überhaupt nötig ist.
Bei befallenen LK ist meiner Meinung nach eine Chemo unbedingt nötig und v.a.bei einer doch großen Zahl befallener LK.
Es gibt mittlerweile Chemos,die zusammen mit dem Herceptin gegeben werden (THC).Davon erhofft man sich einen großen Profit.
Laß nichts unversucht und schließe Dich der Empfehlung Deiner Ärzte an.Bei 13 befallenen LK hat man leider keine Wahl.
Alles Gute und die richtige Entscheidung wünscht Dir Jule
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  #4  
Alt 29.08.2010, 14:18
Benutzerbild von Murgel
Murgel Murgel ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,

diesen Test wollte ich auch unbedingt machen lassen, hatte mir vor der OP unter Femtelle
alle nötigen Informationen für Patienten und Ärzte angefordert. Mein Brustzentrum hat jedoch abgelehnt, mit der Begründung, daß der Test nicht aussagekräftig genug ist..
Ganz Wichtig!:
Der Test kann übrigens nur an frischem Tumormaterial getestet werden, das muß während der OP in Trockeneis verpackt (logistischer Aufwand!) und an ein zertifziertes Labor gesendet werden, bereits in Formalin eingelegtes Gewebe ist nicht mehr geeignet.
Der Test ist nur für nodal-negative Patientinnen, die evtl. auf eine Chemo verzichten könnten. In den USA gehört er zum Standart, bei uns wird er in den S3 Richtlinien erwähnt und soll nach und nach zum Standart werden.
Ich hatte zwar keine befallenen Lympfknoten, bin jedoch Triple Negativ und G3 so daß ich nun sowieso durch die Chemo muß..

Liebe Grüße und alles Gute!!!!
Uta
__________________

6 x C-Doc von 6 geschafft !!!


Bestrahlung fast geschafft..

Geändert von Murgel (29.08.2010 um 14:32 Uhr)
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  #5  
Alt 29.08.2010, 14:41
Saschue Saschue ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,
ich sehe das auch wie Jule. Bei 13 befallenen Lympfknoten solltest Du auf
Nummer sicher gehen und eine Chemo machen. Genauso viele hatte ich im
übrigen auch. Und so "furchtbar" war die Chemo - mit einem Jahr Abstand -
nun auch wieder nicht.
Bei den vielleicht noch folgenden Antworten mußt Du eins im Auge behalten:
die sich in einer Situation wie Du dagegen entschieden haben, weilen u. U. nicht
mehr unter uns!
Ich drück`Dir die Daumen
saschue
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  #6  
Alt 29.08.2010, 14:59
Survivor Survivor ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,

Zitat:
Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die weitaus meisten Brustkrebspatientinnen heute eine adjuvante systemische Hormon- oder Chemotherapie erhalten und dann die lokoregionalen Rezidive des Mammakarzinoms erst mit zeitlicher Verzögerung auftreten, ist eine abschließende Bewertung nicht zulässig. Es sind Daten aus prospektiv randomisierten Studien mit mehrjährigen Nachbeobachtungszeiten erforderlich. Bis dahin bleibt die postoperative Homogenbestrahlung der Brust – in definierten Fällen mit Boost – weiterhin der Goldstandard nach brusterhaltender Operation eines Mammakarzinoms.
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...l.asp?id=50424

Also - auch die Chemotherapie - auch wenn sie adjuvant (hilfsweise) angewandt wird - gehört zum Goldstandard bei BET...

Schöne Grüße
Survivor

Geändert von gitti2002 (29.08.2010 um 15:25 Uhr) Grund: Zitat
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  #7  
Alt 29.08.2010, 15:31
Elik Elik ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,

der uPa/PAI1-Test ist entwickelt worden, um Patienten unnötige Chemotherapien zu ersparen. Bei 13 befallenen Lymphknoten wird aber keiner, der nicht grundsätzlich gegen eine Chemo ist, dir raten, auf eine Chemo zu verzichten. Nur wenn ganz schwere Umstände vorliegen, die das Risiko einer Chemo im Vergleich zu einer "normalen" Brustkrebspatientin deutlich erhöhen, z.B. schwere Leber-, Nieren oder Bluterkrankung, würde ich mir noch weitere ärztliche Meinungen einholen.

Herceptin wird in Deutschland, wie Du vermutet hast, von den Krankenkassen nur dann erstattet, wenn vorher oder zeitgleich eine Chemotherapie erfolgt. (Wahrscheinlich ist man der Ansicht, daß in so leichten Fällen, in denen keine Chemo nötig ist, auch das teure Herceptin nicht nötig ist.) Als Monotherapie bei Patienten mit Metastasen ist Herceptin zwar auch erfolgreich, zusammen mit einer Chemo ist seine Wirkung aber wohl noch effektiver.

Alles, alles Gute

Elik
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  #8  
Alt 04.09.2010, 16:01
Heide Heide ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

An alle lieben und wissenden Menschen, die mir antworteten.

Ganz herzlichen Dank!!!

Jeden Beitrag habe ich mehrfach gelesen.
Eure Antworten haben mir sehr geholfen.

Viele Grüße
Heide
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  #9  
Alt 04.09.2010, 18:43
Albatros0201 Albatros0201 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide, bei mir wurde der Test gemacht, da ich keine befallenen Lymphknoten hatte, der Tumor jedoch G2 war. Daher grenzwertig, was die Chemo anbelangt. Auf Grund der erhöhten uPA/PA-1-Werte haben mir die Ärzte jedoch zur Chemo geraten. Soweit ich weiß, muss dieser Test auch unbedingt mit frischem Tumorgewebe gemacht werden, also nicht "eingelegt" oder eingefroren.

Bei mir im BZ wird immer Chemo bei befallenen LK gemacht.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute,

Liebe Grüße, albatros
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  #10  
Alt 05.09.2010, 17:15
Ulli99 Ulli99 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Albatros,
darf ich mal fragen, ob Du den Test selbst bezahlen musstest?

Ich stehe auch kurz vor der OP und überlege diesen Test machen zu lassen.
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  #11  
Alt 05.09.2010, 23:02
Albatros0201 Albatros0201 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hi Ulli, nein den musste ich nicht zahlen, bei mir im BZ wird der Test offenbar immer dann gemacht, wenn keine Lymphknoten befallen sind und das Stadium des Tumors grenzwertig (G2) ist. Als sich bei mir während der OP herausstellte, dass die Lymphknoten nicht befallen sind, hat man dann den Test veranlasst. Allerdings hat man mir dann nach der Tumorkonferenz gesagt, dass nicht alle Brustzentren diesen Test schon machen würden. Also würde ich einfach mal danach fragen, denn wie schon gesagt, wird dafür frisches Gewebe benötigt.

Liebe Grüße und alles Gute für die OP!

albatros
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  #12  
Alt 07.09.2010, 21:21
Benutzerbild von cebulon
cebulon cebulon ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Heide,

neulich habe ich mit Prof. Harbeck von der Uni Köln gesprochen, die diesen Test auch vertritt / mitentwickelt hat (meine Mama ist nun von nahezu derselben KRebs-Sch*** betroffen, mit der ich vor einem Jahr auch gekämpft habe, daher dieses Gespräch).

Der uPA/PAI-1-Test ist sinnvoll bei Her-2-neu negativem und hormonpositivem Mammakarzinom, wenn kein Lymphknoten befallen ist. Damit kann man sehen, wie aggressiv der Tumor ist. Ist er sehr aggressiv, ist eine Chemo stark empfehlenswert. Nun gibt es den Oncotype DX-Test, für den das Gewebe aber in die USA geschickt wird. Der behandelnde Arzt meiner Mama in München macht diesen Test, der für mich als Laiin aber den selben Zweck wie der uPA/PAI Test hat.
Fazit: wenn auch nur ein Lymphknoten metastasiert ist, sollte eine Chemo generell gemacht werden.

Die Chemo kannst Du überstehen. Ich habe sie überstanden und mache 10-11 Monate danach solche Sachen wie Watzmann-Ostwandbesteigung oder Pässefahren mit dem Rennrad in den Alpen, 16000 Höhenmeter in 9 Tagen. Die Therapie kann Dich sehr zäh machen...
Lass Dich bloss nicht fertigmachen!

Geändert von cebulon (07.09.2010 um 21:24 Uhr)
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  #13  
Alt 11.09.2010, 16:48
Ulli99 Ulli99 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

@cebulon,
Kompliment! das hört sich klasse an!

@ Albatros,
kann jetzt erst danke für deine schnelle Antwort sagen
Bin nach meiner BET gestern aus der Klinik entlassen worden,
aber leider mit einem schlechten Ergebnis,
muss nächsten Mittwoch wieder hin zur Ablatio ....
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  #14  
Alt 11.09.2010, 16:59
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Ulli,
da tut mir sehr leid für Dich,dass Du nächste Woche wieder hin mußt.
Was ist denn passiert,wurde nicht genug geschnitten,ist der Resektionsrand nicht sauber?Leider ist das nicht gerade selten...auch wenn das kein Trost für Dich ist.
Aber Kopf hoch,Du schaffst das.
LG,jule
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  #15  
Alt 11.09.2010, 21:31
Ulli99 Ulli99 ist offline
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Standard AW: uPA/PAI-1-Test

Hallo Jule,
es war so, dass anfangs nur von einem Tu in der li Brust die Rede war, lt. Stanzbefund ein invas. Lobuläres Mamma ca mit ass. CLIS.
Dann wurde vor der Op noch ein MRT durchgeführt, wobei es noch einen unklaren Zweitherd auf der gleichen Seite zu sehen gab. Ein dritter Befund und ein Befund auf der rechten Seite wurden als "unauffällig" eingestuft.

Bei der BET wurden dann die 2 Tumore im Gesunden entfernt.
Als dann die Histologie des 2. Tumores, von dem es ja keine Stanzbiopsie gab, (da im US und in der Mammographie nicht sichtbar gewesen) auch ein invas. lobul. Mamma Ca ergab, wurden dann die restlichen 2 unklaren Auffälligkeiten aus dem MRT-befund jetzt anders bewertet.
Also wurde mir zur Ablatio links und zur TU-Entfernung rechts in der gleichen OP geraten.
Der rechte TU ist leider weder im US noch in der Mammographie zu erkennen, deswegen kann wohl auch keine Stanzbiopsie gemacht werden, wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich geschrieben.

LG,
Ulli
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